Ranzenbrunnenplakete: Er hält die Sindlinger Geschichte lebendig

Ranzenbrunnenplakette

Er hält die Sindlinger Geschichte lebendig

Auszeichnung für Dieter Frank vom Heimat- und Geschichtsverein

Dieter Frank ist Träger der diesjährigen Ranzenbrunnenplakette. Damit ehrt der Vereinsring Arge Sov Mitbürger, die sich besonders um den Stadtteil verdient gemacht haben.
„Dieter Frank hält die Sindlinger Geschichte lebendig“, sagte Arge-Sov-Vorsitzender Andreas Rühmkorf bei der Überreichung der Urkunde. Damit meint er nicht nur die Herausgabe des jährlichen Stadtteilkalenders mit alten Fotos, sondern auch die viele Arbeit im Hintergrund, die die Geschichtsfreunde leisten, und ihre aktive Teilnahme am Leben und Treiben im Stadtteil.
Dieter Frank nahm die Auszeichnung gerne im Namen des Vereins sowie im Gedächtnis an Karl-Heinz Tratt an, der in diesem Jahr verstorben ist. In dem Archivar hatte er einen äußerst rührigen Mitstreiter, als er 1996 den Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein gründete. „Eigentlich wollten wir das schon 1991 bei der Sindlinger 1200-Jahrfeier tun“, erläutert Dieter Frank (65 Jahre). Doch hielt ihn die Befürchtung ab, dass es nicht genügend Interessierte dafür gäbe. „Letztlich war es Holger Vonhof vom Höchster Kreisblatt, der das Thema wieder aufnahm“, erinnert sich der Historiker: „Er schrieb einen Artikel, warum Sindlingen einen Geschichtsverein braucht. Das war der nötige ‚Tritt‘, um die Sache anzugehen“. 1996 gründete er mit Karl-Heinz Tratt den Heimat- und Geschichtsverein mit 30 Mitgliedern. Heute zählt er etwa 70 Mitstreiter. Was sie vereint, ist das Interesse gerade auch an der lokalen Vergangenheit. „Ursprünglich hatte ich keinen so großen Bezug zur Lokalgeschichte“, sagt Dieter Frank. Als Sohn des Metzgers Frank im „Asyl“ genannten Wöchnerinnenheim der Farbwerke geboren und in der Bahnstraße (heute Bäckerei Richter) aufgewachsen, weckte ein Lehrer am Leibnizgymnasium sein Interesse an der Vergangenheit. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, Deutsch und Sozialkunde in Frankfurt und wurde Lehrer. Den größten Teil seines Berufslebens hat er am Oberurseler Gymnasim verbracht, wo er bis zur Pensionierung blieb, den Stundenplan verwaltete und auch nach dem Wechsel in den Ruhestand noch hin und wieder aushilft. „Die Geschichte war immer die Königin der Wissenschaften für mich“, sagt er. Diese Leidenschaft versuchte er seinen Schülern zu vermitteln. Und letztlich führte sie in Verbindung mit seinem Leben in Sindlingen dazu, dass er auch die lokale Vergangenheit näher kennenlernen wollte. Das geschieht, wenn er im Staatsarchiv in Eschborn alte Zeitungen durchsieht und Sindlinger „Streiflichter“ für die Mitglieder zusammenstellt. Das geschieht, wenn er Material für ein Buch über den Wandel der Sindlinger Geschäftswelt sammelt. Das geschieht aber auch, wenn er in seiner Eigenschaft als Stadtbezirksvorsteher Jubilare besucht und mit ihnen über das alte Sindlingen und seine Bewohner plaudert.
Als Mitglied im Tennisclub, Sänger im Kirchenchor Hornau und Rödelheim sowie in weiteren Geschichtsvereinen dürfte Dieter Frank auch im Ruhestand kaum zur Ruhe kommen. Zumal er ja auch Ausflüge und Veranstaltungen für die Mitglieder plant und beständig daran arbeitet, die Dokumente der Sindlinger Vergangenheit elektronisch zu archivieren. hn

Die Ranzenbrunnenauszeichnung erhielt Dieter Frank. Dazu gratulierten Andreas Rühmkorf, Jörg Geywitz, Elke Sautner und Roger Podstatny

Die Ranzenbrunnenauszeichnung erhielt Dieter Frank. Dazu gratulierten Andreas Rühmkorf, Jörg Geywitz, Elke Sautner und Roger Podstatny