Die Schüler mit dem grünen Daumen

Die Schüler mit den grünen Daumen

Meister-Gärtchen – Sieger des Wettbewerbs der Sparkassenstiftung

Trotz der wochenlangen Trockenheit wirkt der Schulgarten der Meister-Schule wie eine blühende Oase. Blumen, Kräuter und Gemüse wachsen in Beeten und Hochbeeten. „Eine Nachbarin half uns mit Wasser aus, als die Fässer leer waren“, sagt Barbara Frank dankbar. Sie leitet die Garten-Arbeitsgemeinschaft der Hauptschüler, Claudia Teubner diejenige der Grundschüler. Alle zusammen pflegen und erweitern das Kleinod in der Schreinerstraße Jahr für Jahr. Und wie in jedem Jahr beteiligten sie sich wieder am Umweltwettbewerb der Stiftung der Frankfurter Sparkasse.
Im Juni besuchte deshalb eine Jury das Meister-Gärtchen. Ditmar Breimhorst von der Grünen Schule Palmengarten, Helmut Mag vom staatlichen Schulamt und Dietrich Stein von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse sahen nicht nur genau hin, sie stellten auch viele Fragen. „Der pädagogische Aspekt und die Nachhaltigkeit sind uns wichtig“, erklärte Breimhorst. In beidem hat der Schulgarteng gepunktet.
Die Grundschüler erläuterten, was sie alles in den Hochbeeten angepflanzt haben. „Kohlrabi, Karotten, Zucchini“, zeigte Leif auf die entsprechenden Pflanzen. „Radieschen hatten wir auch, aber die haben wir schon geerntet“, sagte er. Ringelblumen und Tagetes im Hochbeet sehen nicht nur hübsch aus, sie helfen bei der Schädlingsbekämpfung, weiß Iman (zehn Jahre). „Wir haben auch Kompost gemacht“, berichtet Emircan (zehn), „das ist gut für die Pflanzen“.
Ältere Schüler arbeiteten während einer Projektwoche im Frühjahr intensiv im Garten. Sie reparierten Dekorationen, strichen den Bauwagen, der als Geräteschuppen dient, bauten ein Häuschen für Gehäuseschnecken und eins für Igel. Außerdem gestalteten sie zusammen mit einer Architektin einen Sitzplatz mit Beschattung und legten eine Feuerstelle an, die von einem lebenden Zaun umgeben ist.
Ganz genau erklärten die Schüler den Besuchern, wie sie Metallschuhe für die Pfosten in die Erde trieben, Seile spannten und Clematis anpflanzten. Außerdem gruben sie das große Beet um und setzten Kartoffeln. Die benachbarte Blumenwiese ist nur ein „Lückenfüller“. „Wir wollten hier eigentlich ein weiteres Hochbeet hinsetzen, haben aber kein Geld für das Material“, bedauert Barbara Frank.
Die Kartoffeln werden die Gartenkinder des neuen Schuljahres ernten, ebenso Walnüsse und Birnen. Die Kinder des vergangenen Schuljahres genossen bereits Erdbeeren, Johannisbeeren, Salat und Kohlräbchen. „Es geht ja auch darum, den Garten mit den Sinnen zu erfahren und den Spaß an der Natur zu wecken“, sagt Claudia Teubner.
Die Jury hat das überzeugt. Sie verlieh der Meisterschule nach 2012 und 2013 zum dritten Mal den ersten Platz in der Kategorie Großprojekte. Insgesamt beteiligten sich 25 Schulen an dem Wettbewerb, die meisten ebenfalls mit Großprojekten, an denen mindestens drei Klassen beteiligt sind.

Ein lebender Zaun umgibt die Feuerstelle im Meister-Gärtchen.

Ein lebender Zaun umgibt die Feuerstelle im Meister-Gärtchen.

Töpferarbeiten gehören ebenfalls zum Programm der Garten-AG. Fotos: Michael Sittig

Töpferarbeiten gehören ebenfalls zum Programm der Garten-AG. Fotos: Michael Sittig