König, Schuster und Dornröschen

König, Schuster und Dornröschen

Evangelische Gemeinde – Märchen und Mittelalter: Vergnügtes Fest im Sommergarten

„Gott ist für mich da. Gestern. Heute. Morgen.“ Den Schwerpunkt legte die evangelische Gemeinde bei ihrem Gemeindefest auf das Gestern. Genauer gesagt aufs Mittelalter.
Im lockeren, bunten Gottesdienst zu Beginn zeigten Kindergartenkinder einen mittelalterlichen Tanz zu einem Spielmannslied. Später führten Pfarrer Ulrich Vorländer und Vikar Konstantin Sacher das Märchen vom König und vom Flickschuster auf, wobei der Vikar den König und der Pfarrer den Schuster darstellte. Achim Schulz vom Kirchenvorstand unterstützte die beiden als Sprecher. Meike Bartelts Flötenkinder spielten Musikstücke vom Barock bis zur Neuzeit. „Es waren mehr als 40 Kinder in der Kirche. Da ist es immer ein wenig unruhig. Aber als die Flötengruppe spielte, hörten alle ganz aufmerksam zu“, beobachtete Pfarrer Vorländer. Er freute sich, dass die Kirche trotz der großen Hitze voll war. „Es ist immer etwas Besonderes, mit so vielen Menschen gemeinsam das Vaterunser zu beten“, sagt er und ist damit im „Heute“ angelangt.
Den Blick in Richtung „Morgen“ lenkten die neuen Konfirmanden, die im Gottesdienst vorgestellt wurden. Mit dem Lied „Unser Leben sei ein Fest“ endete der Gottesdienst und die Menschen konzentrierten sich wieder aufs Heute. Sie strömten ins neue Gemeindehaus und den Sommergarten davor. Dort bewirteten Helfer die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Später warfen Vater, Sohn und Enkel Peters den Grill an – ein wahrlich „heißer“ Job bei fast 40 Grad im Schatten!
Während Erwachsene dankbar seufzend auf einer Bank im Schatten des luftigen Pavillons oder gleich im Inneren des Gemeindehauses Platz nahmen, zog es die Kinder in ihren Kindergarten. Dort konnten sie mittelalterlichen Kopfschmuck (Pappringe mit Glitzersteinchen) und Ledersäckchen basteln, Amulette aus Ton herstellen und auf Schatzsuche gehen. Im Garten attackierten junge Ritter wassergefüllte Luftballons mit Schlupfpferden (eine Art Überwurf) und Stöcken, bis sie platzten. Die Erfrischung war hoch willkommen. „Das Mittelalter ist zur Zeit Thema bei uns im Kindergarten“, erklärt Leiterin Esther Schneider. Die Kinder spielen mit Stöckchen, Steinen und Holzfiguren, fechten mit Puppen, sehen Bilderbücher an und hören Geschichten über das Leben im Mittelalter. Natürlich gehörte dazu auch, eine Burganlage zu studieren. Vor allem aber ging es um das Leben der einfachen Leute, was sie taten und was sie aßen.
Eine sehr idyllische Burg mit aufgesteckten Rosen aus Krepppapier war im Pfarrhaus zu sehen. Die schön gemalte Kulisse bildete den Hintergrund für die Aufführung von „Dornröschen“ durch die evangelische Theatergruppe. Das Märchen zu sehen ist ebenso beliebt wie das Ponyreiten mit Sonja Heinisch von den „Ponyzwergen“. Diese beiden Attraktionen sind wahrlich zeitlos schön – Gestern, Heute, Morgen.  hn

Die Flötengruppe von Meike Bartelt spielte Stücke von Barock bis Neuzeit.

Die Flötengruppe von Meike Bartelt spielte Stücke von Barock bis Neuzeit.

Heiß, heißer, Grill: Familie Peters und Helfer.

Heiß, heißer, Grill: Familie Peters und Helfer.

Märchenhaft: (von links) Roland Berg, Pauline Müller, Raffael Wunner, Susanne Lindemann, Claudia Wunner und Michaela Fischer von der Theatergruppe. Fotos: Hans-Joachim Schulz

Märchenhaft: (von links) Roland Berg, Pauline Müller, Raffael Wunner, Susanne Lindemann, Claudia Wunner und Michaela Fischer von der Theatergruppe. Fotos: Hans-Joachim Schulz