Bei Frost gibt‘s nur die Wahl zwischen Dreck und Feinstaub

Bei Frost gibt‘s nur die Wahl zwischen Dreck und Feinstaub

Ortsbeirat Magistrat soll dafür sorgen, dass die FES künftig ihrer Reinigungspflicht nachkommt

Wochenlang wurde nicht gekehrt. Bei CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin häuften sich die Beschwerden der Bürger. Auch in anderen westlichen Stadtteilen fiel die wöchentliche Straßenreinigung zu Jahresbeginn aus.

Deshalb hat Fribolin einen Antrag im Ortsbeirat eingereicht, in dem der Magistrat gebeten wird, die Frankfurter Entsorgungs- und Service-GmbH (FES) aufzufordern, „ihrer satzungsgemäßen Pflicht zur Reinigung der Frankfurter Straßen auch im Winter in vollem Umfang nachzukommen. Hierzu ist die Anschaffung von Kehrmaschinen, die auch bei Frost eingesetzt werden können, dringend erforderlich.“

Die Reinigung der Straßen, Radwege und Bürgersteige im Ortsbezirk Sechs wurde im gesamten Januar 2017 quasi nicht durchgeführt, führt der Sindlinger in der Begründung aus: „Dies führte in vielen Stadtteilen zu großem Verdruss und Verärgerung der Anwohner, die den in der Satzung festgelegten Reinigungsservice der FES bezahlen müssen, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Begründet wurde dies seitens der FES mit einem sogenannten Wintereinsatzplan, der bei Eis und Schnee zunächst die Verkehrssicherung als Schwerpunkt hat. Das ist grundsätzlich verständlich, aber nur wenig nachvollziehbar, da es im Frankfurter Westen im Januar 2017 nur an einem einzigen Tag geschneit hat.“ Die Reinigung hätte also durchaus erfolgen können. Doch die FES hatte Fribolin darüber informiert, dass bei Minusgraden weder die Groß- noch die Kleinkehrmaschinen eingesetzt würden, da die Wasserdüsen der Kehrbesen zufrieren würden. Da es im mitteleuropäischen Winter aber nicht ungewöhnlich ist, dass es tage- und wochenlang friert, sollte der Fuhrpark entsprechend bestückt sein, findet Fribolin. Er schlug vor, frostgeeignete Kehrfahrzeuge anzuschaffen, damit es diese Probleme im nächsten Winter nicht mehr gibt.

Doch im Ortsbeirat sah das nicht jeder so. Die Grünen hatten einen Gegenantrag geschrieben, in dem sie nach der Relation von Aufwand und Nutzen fragen. Bei Schnee sei sowieso nichts zu machen. Winter, in denen es kalt sei und kein Schnee liege, seien selten in Frankfurt. Vielleicht reiche es, in diesen Fällen trocken zu kehren, meinten sie. Das allerdings sei wegen des Feinstaubs nicht möglich, hieß es. „Die Alternative bei Frost ist also Dreck oder Feinstaub“, wunderte sich Fribolin. Nach längerer Diskussion wurde sein Antrag weitgehend angenommen. Nur die Forderung, frostsichere Kehrmaschinen anzuschaffen, wurde gestrichen. hn