Ärger auf der Glückswiese

Ärger auf der Glückswiese

Gnadenhof Unbekannte schikanieren Betreiberin

So richtig glücklich war Isabell Müller-Germann in den vergangenen Monaten nicht mit ihrer „Glückswiese“. Unbekannte machten der Betreiberin des Gnadenhofs für Tiere das Leben schwer.

„Seit zwei, drei Monaten erhalte ich ständig anonyme Anzeigen. Dauernd stehen hier Ämter auf der Matte“, berichtet sie und ärgert sich über die Vorwürfe, die erhoben werden. „Die Tiere würden erbärmlich gehalten, misshandelt, müssten stundenlang arbeiten, seien unterernährt, krank, ihre Hufe würden nicht gepflegt“, zitiert sie aus verschiedenen Anzeigen. Das sei einfach falsch. Richtig sei, dass acht Pferde, die sie in den vergangenen zwei Monaten von Schlachtern freigekauft habe, an Rotznasen litten. Das sei nicht die behauptete schlimme Krankheit. Die Pferde stünden in Quarantäne, würden mit Antibiotika behandelt und seien schon auf dem Weg der Besserung. Der Tierarzt sei regelmäßig vor Ort, ebenso die Hufpflegerin. Von „stundenlanger Arbeit“ könne auch keine Rede sein. „Hier dürfen Tiere einfach sein“, betont sie. Gänse, Schweine, Ziegen, Kühe, Pferde und Ponys verbringen auf der Glückswiese ihren Lebensabend. Gesundheitsamt und Veterinäramt jedenfalls hätten keine Beanstandungen gehabt, keine Auflagen erlassen.

Doch es ging weiter. Nun hieß es, auf der Glückswiese werde das Kindeswohl gefährdet. Das Jugendamt schaltete sich sowie den Dachverband „Deutsche reiterliche Vereinigung“ ein. „In der anonymen Anzeige wurde behauptet, dass dreijährige Kinder schlafend unter Pferden liegen würden und dass es keinen Verbandskasten gäbe, obwohl hier drei herumstehen“, ärgert sich die Biologin darüber, dass der oder die Unbekannten einfach keine Ruhe geben. Zwischenzeitlich seien auch Jugendamt und Dachverband auf dem Gelände gewesen, hätten sich umgesehen und alles für gut befunden.

Trotzdem geben der oder die Unbekannten keine Ruhe. Nicht einmal, sondern mehrmals im Jahr erfolgen Betriebsprüfungen. „Die kosten viel Zeit und Nerven“; sagt Isabell Müller-Germann. „Das Kurioseste war ein Schreiben vom Gewerbeamt, weil es keinen Briefkasten am Gelände gibt.“ Sie hat die ständigen Anwürfe satt. „Immer, wenn man denkt, so, das ist überstanden, kommt etwas Neues“, ärgert sie sich. Deshalb hat sie nun einen Anwalt eingeschaltet, Verleumdungsklage erhoben und Akteneinsicht beantragt. Sie will wissen, wer ihr das Leben schwermacht. Vor allem aber wünscht sie sich eines: „Dass das endlich aufhört.“ hn