Germania-Chöre geleiten schwungvoll, ergreifend und harmonisch in die Weihnachtszeit

Freuet Euch und genießt

Konzert Germania-Chöre geleiten schwungvoll, ergreifend und harmonisch in die Weihnachtszeit

„Freuet Euch“ – „Weil wir uns freuen, wieder gemeinsam ein Konzert zu geben, und weil wir hoffen, Sie zu erfreuen und auf die Weihnachtszeit einzustimmen“, sagte Jochen Dollase, Vorsitzender des Männerchors Germania, am Ende eines großartigen Konzerts mit dem Titel „Freuet Euch.“

Erstmals seit längerem gaben Männerchor und Frauenchor wieder ein gemeinsames Konzert. Gemeinsam gesungen haben sie aber nur das letzte Lied, „Oh Du fröhliche“.

Die anderthalb Stunden zuvor gestalteten sie abwechselnd. Denn während Michael H. Kuhn seine mittlerweile mehr als 70 „Mädels“ seit 2013 trainiert, tut das Dominik Pörtner bei den Männern erst seit sechs Wochen. Da reichte die Zeit einfach nicht für gemeinsames Proben.

Neuer Dirigent stellt sich vor

Pörtner nutzte die Gelegenheit, sich den rund 400 Besuchern in der Kirche St. Dionysius vorzustellen. Er ist 23 Jahre alt, stammt aus einem 450-Seelen-Dorf in der Nähe von Limburg und bereitete mit den Germania-Männern zwei neue Lieder sowie vier aus deren Repertoire vor.

Ihr Einsatz begann mit dem eher verhaltenen „Joy to the world“, steigerte sich in „Die Abendglocken rufen“ und erreichte einen Höhepunkt mit „Höre mein Rufen“. Ulrich Schlereth, Patrick und Willi Stappert bestanden als einsame Solo-Rufer, denen der Chor vielstimmig antwortete.

Mit Beethovens „Hymne an die Nacht“ begannen die Weihnachtslieder. Einen Vorgeschmack auf das, was Dominik Pörtner mit den Männern vorhat, bot „Joy to he world“. Klinget Oboen und spielt, Schalmeien: Die Beschreibung der Ankunft des süßen Jesuskindes gefiel durch die Mischung feiner Obertöne und rhythmischer Unterklänge.

Den größeren Teil des Konzerts stemmten die Sängerinnen. Sauber und getragen besangen sie den Weg hinauf in den Himmel mit dem Stück „Jacob`s ladder“ von Kempkens. Pfarrer Martin Sauer als Gastgeber lobte sie in seiner Begrüßung für das, was sie mit ihrem Singen und ihrem Können schon erklommen haben.

Dass sich die Sängerinnen derzeit auf einem Höhenflug befinden, war auch für Laien erkennbar. Sei es die eher elegisch vorgetragene Hymne „You`ll never walk alone“, die so ganz anders klang als die in Fußballstadien beliebte Version, das eindringlich-wehmütige „Ave Maria“, mit viel Inbrunst überzeugend interpretiert, oder das kraftvolle, raumfüllende „Alleluia“ von Sally K. Albrecht, mit dem der erste Teil endete: Unter Kuhns Leitung hat der Chor Präzision und Ausdruck verfeinert und auch noch Spaß dabei. Mit „Adeste fideles“ begann der zweite Einsatz des Frauenchors und schraubte sich über zwei deutsche, eine englische und eine lateinische Strophe immer weiter in die Höhe. Aus der Einstimmigkeit wuchs es zur mächtigen Siebenstimmigkeit und nahm dabei noch Fahrt auf. Mit den stimmlichen Möglichkeiten einer so großen Gruppe von Sängerinnen spielte auch das amerikanische Weihnachtslied „Deck the halls“.

Rhythmus pur und reine Freude

Als Meister des Spannungsbogens ließ Kuhn darauf das schöne, ergreifende und optimistische „Der Stern“ und das gefällige, harmonische „White Christmas“ folgen, um danach Chor und Publikum in Bewegung zu versetzen. Sein Arrangement von „Santa Claus is coming to town“ war purer Rhythmus, der niemanden unberührt ließ. Mit der „Cantique de Noel“ reiste der Chor zurück ins 19. Jahrhundert und beendete seinen Auftritt mit einem wunderschönen Weihnachtslied, in dem die Freude über die Ankunft des Heilands mitschwang.

Danach hieß es zusammenrücken. Die knapp 50 Männer gesellten sich zu den gut 70 Sängerinnen und luden das Publikum ein, „Oh du fröhliche“ mitzusingen.

Stehender Applaus und viele anerkennende Worte beim abschließenden Glühwein oder anderen heißen Getränken vor der Kirche waren der Dank für ein Konzert, das Lust macht auf mehr. hn

Der Männerchor Germania ist groß...

Der Männerchor Germania ist groß…

...der Frauenchor größer. Fotos: Michael Sittig

…der Frauenchor größer. Fotos: Michael Sittig