Schwarz für den Ernst, Orange für die Freude

Schwarz für den Ernst, Orange für die Freude

Kolpingfamilie Katholische Gemeinschaft begeht ihr 70-jähriges Bestehen mit vielen Freunden

„Sind wir orange, sind wir nicht blass, wir sind Kolping, das macht Spass“, rief Stefan Fink den Kolpingbrüdern und -schwestern im Saal des katholischen Gemeindehauses St. Dionysius zu. Mit einer launigen Ansprache im Stil einer Büttenrede würdigte der Vorsitzende des Gesamtverbands Kolping Limburg das 70-jährige Bestehen der Kolpingfamilie Sindlingen.

Dabei zitierte er mehrfach die Farbenlehre der katholischen Gemeinschaft: Schwarz für den Ernst des Lebens, Orange für Freude, Optimismus und Begeisterung. Die Farben fanden sich vielfach im Saal wieder. Die Kolpingfahne, Tücher, Wimpel, Servietten und sogar die Bierdeckel (Kolping-Kölsch, rein, obergärig) waren darin gehalten, manche Krawatte und manches Halstuch ebenso.

Mit einem kleinen Festakt feierten rund 90 Mitglieder der Sindlinger und befreundeter Kolpingfamilien den runden Geburtstag. Zuvor war die Gemeinschaft ausführlich in einem Festgottesdienst gewürdigt worden. Für den erkrankten Generalpräses Monsignore Dillenburg sprangen Pfarrer Seelbach und Diakon Bernd Trost ein. Nach einem Sektempfang und einem Bummel durch eine Ausstellung mit vielen Fotos und Berichten aus den vergangenen Jahrzehnten fanden sich die Gäste im Saal des Gemeindehauses ein.

Stefan Löllmann begrüßte sie dort im Namen des Leitungsteams, das die Feier organisiert hatte. Er erinnerte kurz an die Unternehmungen des vergangenen Jahres und wies auf Höhepunkte 2018 hin. „Anmeldungen bei der Oma“, sagte er und erntete freundliches Gelächter: Bei Löllmanns gehen Familie und Kolpingfamilie Hand in Hand und erfüllen so, was Monsignore Dillenburg in seinem Grußwort ausrichten ließ: Die Kolpingfamilie sei ein generationsübergreifender Verband. Frankfurts CDU-Oberbürgermeisterkandidatin Bernadette Weyland ließ ausrichten, dass die Kolpingfamilie in einer Zeit, in der sich vieles auflöst, für Heimat, Miteinander und Solidarität stehe. Der SPD-Stadtverordnete Sieghard Pawlik zeigte sich beeindruckt von „Kraft und Überzeugung“, die im Gottesdienst gezeigt worden waren, und versicherte: „Ich fühle mich der Kolpingfamilie und der Arbeit, die sie leistet, sehr verbunden.“

Alfons Gerling, Kolpingbruder aus Zeilsheim und langjähriger CDU-Landtagsabgeordneter, erinnerte an Männer wie Willy Rabenecker und Theo Sittig, die ihn dazu bewogen, Mitglied der Sindlinger Familie zu werden. Er dankte ausdrücklich Stefan Löllmann, der als junger Mann dabei sei, die Kolpingfamilie wieder stark zu machen. „Ich wünsche mir, dass kirchliche Verbände stark bleiben“, sagte Gerling und nannte dabei auch die katholische Arbeiternehmerbewegung.

Gemeindereferentin Claudia Lamargese lobte Kolping mit den drei Säulen Glaube, Bildung und Familie als leuchtendes Beispiel für die Gemeinde in Zeiten des Umbruchs: „Sie sorgen dafür, dass ein guter Geist in der Gemeinde weht.“ hn