Category: 2016

Zwischen Himmel und Erde

Zwischen Himmel und Erde

Frauenchor Vorweihnachtliches Konzert

„Zwischen Himmel und Erde“ heißt das Motto des vorweihnachtlichen Konzerts des Frauenchors Germania Sindlingen 1977 e.V. Die Sängerinnen bereiten ein breit gefächertes Programm vor, das von traditionellen Vorträgen wie „Adeste fideles“ oder dem „Ave Maria“ von Caccini bis zu beschwingten Klassikern wie zum Beispiel „Winter Wonderland“ oder „Feliz Navidad“ reicht. Ergänzt wird der Abend durch Gedichte, die zum Zuhören und Nachdenken einladen.

Das Konzert beginnt am Sonntag, 18. Dezember, um 17 Uhr in der katholischen Kirche St. Dionysius, Huthmacherstraße. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Schicker Club im „Frankfurter Hof“

Schicker Club im „Frankfurter Hof“

Jugendarbeit Evangelischer Verein zieht um

Das Schild am Eingang weist schon seit längerem darauf hin: Der evangelische Verein für Jugendsozialarbeit hat im ehemaligen „Frankfurter Hof“ in der Okrifteler Straße ein neues Domizil für seinen Jugendclub gefunden.

„Von 70 Quadratmetern auf über 200“, freut sich Leiter Nacer Achour-Otmane über den Umzug, der Ende November stattfand. Zuvor war der Club im Keller des evangelischen Kindergartens untergebracht. Seit längerem suchte er nach einer neuen Unterkunft; die Gemeinde möchte den Raum für den Kindergarten nutzbar machen. Nachdem es zum Mietvertrag für den Frankfurter Hof kam, ließ der Verein das frühere Lokal renovieren. Der vereinseigene Malerbetrieb, der jungen Leuten Ausbildungs- und Praktikumsplätze im Maler- und Lackiererhandwerk bietet, führte einen Teil der Arbeiten aus. Tatkräftig unterstützt wurde er von freiwilligen Helfern von der Deutschen Bank. 22 Männer und Frauen brachten im Rahmen eines „Social Days“, eines Sozialtags, Farben mit und machten sich ans Werk.

„Die gesamte Aktion war ein echtes Gemeinschaftsprojekt für den Jugendclub Sindlingen: Jugendliche, die zukünftig die Räume und Angebote des Jugendclubs Sindlingen nutzen werden, steuerten ebenso ihre Hilfe bei“, heißt es auf der Internetseite des Vereins. Der Weiterarbeit des Jugendclubs am neuen Standort steht somit nichts mehr im Wege. Der schicke Club besteht nun aus einem gemütlichen Café-Raum mit Theke und angrenzender Küche. Nach hinten hinaus liegt der größte Raum. Er dient als offener Bereich mit Bühne, in dem künftig Kulturprojekte wie Konzerte oder Theaterworkshops stattfinden sollen. Auch Beratungsbüro, Flur und Toiletten wurden aufgepeppt. hn

Kleine Dinge, große Wirkung

Kleine Dinge, große Wirkung

Kinderhaus Winterferienspiele

„Kleine Dinge/Große Wirkung“ heißt es vom 3. bis 6. Januar im Kinder- und Jugendhaus. Täglich von 10 bis 15 Uhr finden Kinder von sechs bis zwölf Jahren bei den Ferienspielen unter diesem Motto ein umfangreiches Programm vor. Sie schaffen Bilder und Kunstwerke aus Gips oder Asche, Acryl oder Collagen aus Abfällen, bauen Kunstwerke aus Holz, arbeiten mit Draht, entwickeln phantasievolles Theater und Spiele oder entdecken Küchengeheimnisse in der Kochwerkstatt. Nähere Informationen erteilt das Team des Kinderhauses unter der Nummer (069) 37 56 17 119.

Anmeldungen (inklusive Bezahlung) für die Winterferienspiele 2017 werden bis Dienstag, 20. Dezember, entgegen genommen. Die Kosten für die Ferienspiele (inklusive Mittagssnack und Getränke) betragen zehn Euro. Mit Frankfurt-Pass und für Geschwisterkinder gibt es Ermäßigungen. simobla

Allegro, Adagio, Allegro

Allegro, Adagio, Allegro

Harmonika-Orchester Herbstkonzert mit Volkstänzen und Vivaldi

Dröhnendes Volumen, zarte Klänge, lustige Polka, strammer Marsch. Melodien zum Mitschunkeln, ein plötzlicher Bruch. Grollen, flöten, flott oder schwermütig, aufmunternd oder traurig, dramatisch schwillt die Musik an, um gleich wieder in eine fröhliche Tonfolge zu wechseln – und das alles in einem einzigen Stück.

Mit dieser fulminanten Eröffnung, einer „Ouvertüre über zwei finnische Themen“ von George de Godzinsky, zog das Harmonika-Orchester Sindlingen gut 60 Zuhörer gleich mitten hinein in seinen herbstlichen Konzertabend. Er war diesmal zugleich der 1225-Jahrfeier Sindlingens gewidmet, sagte Vorsitzende Ursula Sinschek bei der Begrüßung. Die musikalische Leitung hatte wie stets in den vergangenen 27 Jahren Manfred Klepper inne. Durchs Programm führte Simone Polata.

Zusammen mit dem Dirigenten gab sie im Lauf des Abends ein bemerkenswertes, weil höchst anspruchsvolles Solo. Dafür wählten die beiden ein Konzert nach Antonia Vivaldi. „Johann Sebastian Bach und Vivaldi waren zwei große Komponisten der Barockzeit“, führte Simona Polata aus. Vivaldi gilt als Pionier des Solokonzertes, besonders für Violinen. Bach bearbeitete etliche Vivaldi-Konzerte für Cembalo und Orgel. Und was auf der Orgel geht, geht auch auf dem Akkordeon. Allegro, Adagio, Allegra, schnell, langsam, schnell brachten die beiden drei Sätze in a-Moll zu Gehör.

Starke Kontraste

Das war ein starker Kontrast zu den voran gegangenen Stücken. Nach der finnischen Ouvertüre spielte das Orchester in seiner größten Besetzung „L‘Arlésienne Suite II“, Pastorale und Farandole von Georges Bizet. Häufig sind Pastorale im Zwölf-Achtel-Takt und F-Dur gehalten; das Harmonika-Orchester jedoch präsentierte eine eher schwermütige Version in A-Dur. Einen Kontrast dazu bildeten Solo-Partien, bei denen einzelne Spieler auf ihren Instrumenten die Töne von Flöte, Englischhorn, Fagott und Piccoloflöte imitierten.

Einen weiteren Kontrapunkt setzte das Orchester mit zwei Volkstänzen, die Hans Brehme original für das Akkordeon geschrieben hat. „Jungfrau, kommet zu dem Reihen, kommet zu eim Ehrentanz!

Tut euch all mit mir erfreuen, flechtet einen Sonnwendkranz. Reihen schließet, höflich grüßet Maria, der Tugend Glanz – Dieser Reigen ist eine Weise aus dem 16. Jahrhundert zum Johannisfest“ erläuterte die Moderatorin: „Kommt, ihr Gspielen, wir wollen uns kühlen bei diesem frischen Taue, werdet ihr singen, wird es erklingen fern in dieser Au“.

Um ein Original für das Akkordeon handelte es sich auch beim folgenden Werk. Als Burleske wird ein heiteres Instrumentalstück bezeichnet, abgeleitet vom italienischen „Burla“ mit der Bedeutung von scherzhaft, spaßig. Komponist Franz Reinl nahm mit seiner „Burleske auf eine Spielmannsweise“ das Volkslied „Ich bin ein Musikante…“ aufs Korn. Nach einer Lustspielouvertüre von Bela Keler und einem slawischen Tanz von Antonin Dvorak nahte schon das Finale. „Erfahrene Konzertbesucher wissen, ohne Strauß-Walzer lassen wir Sie nicht gehen“, sagte Simone Polata.

Kein Konzert ohne Strauß

Diesmal sollte es aber ein „urtypischer“ Konzertwalzer sein, sondern ein sogenannter Chorwalzer. Johann Strauß hat ihn im Fasching 1869 für den Wiener Männergesangs-Verein komponiert. Das Werk hat eine in der Chorfassung sehr umfangreiche Einleitung und gelangt ohne Coda zu einem kraftvoll gesteigerten Abschluss. Dies war nötig, um den Text vollständig unterzubringen. Die gesungene Einleitung führt auf das Maestoso hin, wo es heißt: „Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“.

Zur Uraufführung des Chorwalzers am Narrenabend 1869 waren die Sänger als Sklaven kostümiert und der Chormeister schwang die Peitsche. „Ein Glück, dass sich unserer Sklaventreiber, äh, Dirigent für die später entstandene Konzertfassung entschieden hat“, scherzte die Moderatorin. Sie bedankte sich bei den Zuhörern und kündigte schon den Termin fürs nächste Jahr an: Am 12. November 2017 gastiert das Harmonika-Orchester wieder in der evangelischen Kirche. Für diesmal verabschiedete es sich mit einem persischen Marsch. hn

Manfred Klepper und Simone Polata spielten ein anspruchsvolles Duett.

Manfred Klepper und Simone Polata spielten ein anspruchsvolles Duett.

 Von Volkstanz bis Vivaldi reichte die Spannweite beim Konzert des Harmonika-Orchesters. Fotos: Michael Sittig

Von Volkstanz bis Vivaldi reichte die Spannweite beim Konzert des Harmonika-Orchesters. Fotos: Michael Sittig

 

Offline? Angriff auf Internet-Router

Offline? Angriff auf Internet-Router

Kommunikation Rat vom Medienexperten

Es machte Schlagzeilen vor einigen Tagen: rund 900 000 Internetnutzer, die Router (Internet-Zugangsgeräte) der Deutschen Telekom der Marke Speedport nutzen, konnten sich nicht mehr ins Internet einwählen. Sie waren Opfer eines Angriffs auf eine Sicherheitslücke in den Routern geworden.
Bei vielen war dadurch auch die Telefonie gestört und sie waren telefonisch nicht zu erreichen. Die Telekom stellte dann eine neue Version des Betriebssystems der Geräte zur Verfügung, diese behob den Fehler.

Aufgrund der Anzahl der betroffenen Geräte waren Auswirkungen auch noch einige Tage nach dem ersten Angriff zu spüren.

Wie kann ich mich schützen?
Halten Sie die Software auf Ihrem Router aktuell: Viele Router können diese selbstständig auf Updates prüfen und installieren, oft muss diese Funktion nur eingeschaltet werden. Setzen Sie auf aktuelle Geräte: Leider pflegen nicht alle Hersteller die Software ihrer Produkte, manche beheben nicht einmal grobe Sicherheitsprobleme, setzen Sie daher auf aktuelle Markenprodukte namenhafter Unternehmen.
Bedenken Sie auch Ihre anderen, mit dem Internet verbundenen, Geräte: Sicherheitslücken können nicht nur in den Routern, sondern in allen mit dem Netzwerk verbundenen Geräten auftreten. Halten Sie auch diese auf einem aktuellen Stand. Sven Callender

Viel Kunst auf kleinem Raum

Viel Kunst auf kleinem Raum

Kreativ-Markt Hobby-Künstlerinnen stellen in den Räumen des Seniorentreffs aus

Klein, fein, vielfältig: Der erste Kreativ-Markt in Sindlingen-Nord machte seinem Namen alle Ehre. Acht Ausstellerinnen präsentierten im Raum des Seniorentreffs Edenkobener Straße die Ergebnisse ihrer künstlerischen Hobbies.

Melanie Lünzer zum Beispiel hatte zusammen mit Michael Fritz „Bade-Bomben“ hergestellt. Die duftenden Kugeln lassen das Badewasser leicht blubbern, wenn sie sich darin auflösen. „Da ist Kokosnussöl drin, das macht die Haut schön zart“, erklärt die junge Frau. Ein hübsches Mitbringsel zudem. Das gilt auch für die Steine, die Renate Fischer mit Hingabe bemalt hat. „Ich mache das einfach gerne“, sagt sie. Schon die Suche ist Teil der Freizeitgestaltung. Die Steine müssen handlich, flach und feinkörnig sein.

Auf Flohmärkten und im Internet stöbert sie außerdem nach Bilderrahmen und kleinen Geweihen, die sie bemalt und verziert. Bislang hat sie die hübschen Stücke zur Dekoration ihrer Wohnung verwandt oder verschenkt. Durch Facebook und von Freunden erfuhr sie vom Kreativ-Markt und meldete sich an. Es war ihre erste „Verkaufsausstellung“.

Aus alt mach neu in Porzellan

Das gilt auch für Petra Ullrich. Ihr Steckenpferd ist es, Porzellangeschirr und Porzellanfiguren zu neuen Kombinationen zusammen zu fügen. Da steht beispielsweise ein kleiner Nikolaus auf dem Deckel der alten Suppenterrine, die damit zur Keksdose wird. „Ich verwende viel Zeit auf die Suche im Internet. Es ist ein Hobby, das Platz braucht“, sagt sie: „Schön, dass Ilona Klein und Kathrin Puchtler-Hofmann die Idee zu diesem Kreativ-Markt hatten.“

„Es gäbe sogar noch acht weitere Ausstellerinnen, wenn wir den Platz dafür hätten“, sind die Organisatorinnen mit der Resonanz zufrieden. „Wir wussten, dass es hier viele Leute mit kreativen Hobbies gibt“, sagt Kathrin Puchtler-Hofmann: „Gleichzeitig gibt es kein großes Angebot an Freizeitveranstaltungen in Sindlingen-Nord. Deshalb wollten wir es einmal mit dem Kreativ-Markt versuchen.“ Die beiden Frauen suchten und fanden Mitstreiterinnen. Marion Schulz zum Beispiel war gerne bereit, sich von einigen ihrer schönen Töpferarbeiten zu trennen. „Ich töpfere schon seit 20 Jahren, in Meike Bartelts Töpferkursen in der evangelischen Gemeinde“, verriet sie. „Der Kreativ-Markt ist den Versuch wert. Hier im Raum sind viele Bekannte aus der Siedlung, die mitmachen“, freute sie sich über einen netten Nachmittag in angenehmer Atmosphäre. Das schätzten auch Besucher, die zum Bummeln, Kaufen oder Kaffeetrinken kamen. „Man muss das unterstützen“, findet beispielsweise Lieselotte Guckes aus der Neulandstraße. Kathrin Puchtler-Hofmann, die auch Schriftführerin der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) ist, hat für den Markt nicht nur im Bekanntenkreis, sondern auch auf Facebook geworben. „Ich habe da unheimlich viel Resonanz bekommen“, berichtet sie von lobenden Kommentaren zu den Fotos, die sie dort eingestellt hatte. Nicht zuletzt die Näharbeiten von Andrea Egelkraut fanden viele Bewunderer. Sie ist den Sindlingern vom Weihnachtsmarkt her bekannt, bei dem sie seit vielen Jahren gemeinsam mit Karin Seelig einen Stand mit Handarbeiten bestückt.

„Ich kann mittlerweile sogar eigene Stickdateien digitalisieren“, berichtet sie: Eigene Entwürfe werden eingescannt, bearbeitet und in die Stickmaschine eingespielt, die sie dann auf Stoff, Filz oder andere Materialien aufstickt. So entstehen individuelle Taschen, Schlüsselbänder, Beutel und vieles mehr.

Kathrin Puchtler-Hofmann ist ebenfalls regelmäßige Teilnehmerin am Weihnachtsmarkt. Sie verkauft Silberschmuck. Brunhilde Moebus zeigte Aquarelle, Ilona Klein Etageren, die sie aus altem Porzellan montiert hat, und Seifen. „Das Schöne ist, dass man das ganze Jahr daran zu tun hat“, sagt sie. Groß verdient haben die Kreativen nicht, aber darum ging es ihnen auch nicht: „Es geht um den Spaß“, sagt Ilona Klein. „Alle wohnen hier, es ist ein netter Nachmittag“, findet auch Kathrin Puchtler-Hofmann.

Entsprechend positiv fiel das Resümee aus. „Wir waren alle begeistert, wie der Markt angenommen wurde. Wir alle haben uns super verstanden. Es hat uns riesig Spaß gemacht. Alle wären wieder dabei, wenn wir wieder einen Kreativmarkt veranstalten würden“, berichtet Ilona Klein. Durch der Verkauf von Kaffee und selbst gebackenen Kuchen kam überdies ein Erlös von 75 Euro zusammen, den die Künstler den Senioren spenden, die den Treff regelmäßig nutzen. hn

Renate Fischer und Petra Ullrich beteiligten sich zum ersten Mal an einer Ausstellung.

Renate Fischer und Petra Ullrich beteiligten sich zum ersten Mal an einer Ausstellung.

Große Auswahl auf kleinem Raum: Michael Fritz, Melanie Lünzer und Marion Schulz (von rechts) gehörten zu den Ausstellern beim Kreativ-Markt, Annette Pfeiffer war eine Besucherin. Foto: Michael Sittig

Große Auswahl auf kleinem Raum: Michael Fritz, Melanie Lünzer und Marion Schulz (von rechts) gehörten zu den Ausstellern beim Kreativ-Markt, Annette Pfeiffer war eine Besucherin. Foto: Michael Sittig

 

Gerhard Müller

Gerhard Müller †

Der Bauverein für Höchst und Umgebung trauert um Gerhard Müller. Der 72-Jährige engagierte sich über Jahrzehnte in der Genossenschaft. Er wurde 1975 in den Aufsichtsrat gewählt, den er von 1979 bis 1992 als Vorsitzender führte. Von 1992 bis 2012 war er im Vorstand aktiv. „Gerhard Müller war mit seinem Wissen und seinem Verständnis für die wirtschaftlichen Zuasmmenhänge ein wichtiger Ratgeber und gleichzeitig Wegbereiter für die erfolgreiche Entwicklung des Bauvereins“, würdigt ihn die Genossenschaft in einem Nachruf. Müller starb am 17. Oktober.

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Haustechnik Harsch

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Alles in Sachen Haustechnik

Haustechnik Hansch Junger Meister plant, installiert und wartet

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor.

Heute: Haustechnik Hansch GmbH

„Wir sind Meister“: Diese Reklame fanden viele Sindlinger im Herbst in ihren Briefkästen. Das „Wir“ bezieht sich auf die Fliesenlegermeister Markus und Jürgen Hansch, die seit vielen Jahren in der Hakengasse ansässig sind, und auf den neuen Dritten im Bunde: Daniel Hansch.

Der 24-Jährige ist allerdings nicht in die Fußstapfen seines Vaters und Onkels getreten, sondern hat ein anderes Handwerk gewählt. Während seiner Schulzeit an der Krifteler Weingartenschule bewarb er sich um Praktika bei Elektrikern und Installateuren. Zunächst absolvierte er ein Praktikum im Betrieb der Sindlinger Installationsfirma Tratt. „Das gab den Ausschlag“, sagt Daniel Hansch. Die Arbeit gefiel ihm, und nach Beendigung der Schule, mit fünfzehneinhalb Jahren, ging er bei Tratt in die Lehre und arbeitete anschließend dort als Geselle.

Doch das war ihm auf Dauer zu wenig. Er wollte seinen Meister machen. Das tat er ab 2015 in einem Vollzeit-Meisterkurs. 14 Monate lang absolvierte er dort eine Ausbildung, die altgediente Sanitär- und Heizungsbauer kaum wiedererkennen würden. Wo früher Spenglerarbeiten geübt wurden, beschäftigen sich die Meisterschüler heute mit Elektrik. Wo die Altvorderen den Verlauf von Rohrleitungen von Hand entworfen haben, planen die Jungen komplette Anlagen am Computer. „Der erste Teil der Meister-Ausbildung bestand zu 80 Prozent aus Arbeit am PC“, berichtet Daniel Hansch. Er lernte, Heizungs-, Wasser- und Abwasseranlagen für bis zu Sechs-Familienhäuser komplett am Computer zu planen, inklusive aller Skizzen und Arbeitspläne für die Monteure. Hinzu kamen vertiefte Kenntnisse moderner Heizungstechnik, Solartechnik, Technik von Thermen und Öfen, Materialkunde, Wissen um Energieverbrauch und nicht zuletzt kaufmännisches Wissen. Im Sommer diesen Jahres bestand er seine Meisterprüfung zum Anlagenmechaniker, dem früheren Sanitär- und Heizungsbauer.

Gleich darauf machte er sich selbständig als Firma Hansch Haustechnik GmbH. Erleichtert wurde ihm das durch seine Familie. Mit Vater Markus teilt er sich das Büro, dessen Frau Angela Hansch arbeitet beiden als Sekretärin zu. Außerdem vermittelte ihm der Fliesenlegermeister einen Kontakt zur Wohnungsbaugesellschaft Nassauische Heimstätte. „Wir können nun die Bäder zusammen machen“, beschreibt der Junior die Vorteile einer engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Firmen. Eine typische Badsanierung im NH-Mietshaus sieht nun so aus: Erst kommt Daniel Hansch und baut Toilette, Duschwand, Waschtisch und so weiter aus. Dann klopfen die Fliesenleger die Kacheln ab. Anschließend verlegt der Installateur neue Rohre, der Fliesenleger legt Putz darüber, der Junior baut die neue Badewanne ein, dann wird alles neu gekachelt und zum Schluss montiert Daniel Hansch wieder WC, Waschtisch und die weiteren festen Einrichtungen. „Innerhalb von zehn Werktagen ist das Bad saniert“, sagt er.

Neben solchen Komplettbädern und Altbausanierung bietet er entsprechende Planungen und Arbeiten im Neubau an sowie umfangreichen Service. Das reicht von der Wartung von Gasgeräten über Wartungsverträge, Reparaturen und Kundendienst bis hin zu einem Notdienst. Dank seiner Werbeaktion hat er bereits etliche Privatkunden gewonnen. Und er will weiter wachsen. Einen Monteur hat der Jungunternehmer schon angestellt, nächstes Jahr wird ein Auszubildender hinzu kommen. Daniel Hansch ist in den Gewerbeverein FHHG eingetreten und Mitglied im TV Sindlingen, in dem er früher Tischtennis spielte. hn

Kontakt:

Haustechnik Hansch,

Hakengasse 7,

65931 Frankfurt, Telefon (069) 93 73 51 81

Daniel Hansch ist Meister der Haustechnik. Foto: Michael Sittig

Daniel Hansch ist Meister der Haustechnik. Foto: Michael Sittig

Klein, stark, schwarz

Klein, stark, schwarz

Aktive Nachbarschaft Kaffee aus Eritrea

Im Rahmen der Begegnung mit den Nachbarn fand im November in der Edenkobener Straße ein gemütliches Mit- und Beieinander von deutschen und eritreischen Bürgern statt.

Unter dem Motto „Kaffee und Kultur“ tauschten sich die Teilnehmer in herzlicher Atmosphäre bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen sowie einigen nationalen Leckereien aus. Den Deutschen wurde so eine andere Kultur in Wort und Bild näher gebracht von Menschen, die schon lange eine neue Heimat in Sindlingen gefunden haben.

Das besondere an der eritreischen Kaffeezeremonie ist, dass die grünen Kaffeebohnen selbst in der Pfanne auf der Gasflamme geröstet werden. Der Duft ist sehr intensiv und war entsprechend schon vom weitem auf der Straße wahrnehmbar. Die gerösteten Kaffeebohnen wurden dann gemahlen und mit heißem Wasser zusammen ziehen gelassen. Das fertige Gebräu schenkten die Eritreer in kleinen Gläsern aus. Es erinnert an Mokka. Einige der älteren Besucherinnen hat dies an früher erinnert, als Getreide als Kaffeeersatz ebenfalls selbst geröstet wurde. Serviert wurde der Kaffee traditionell zusammen mit eritreischem Brot. Dieses hat eine lockere Struktur und ist leicht süß. Einige Frauen kamen in der Kaffeerunde auf die Idee, am Weihnachtsmarkt ebenfalls eritreischen Kaffee anzubieten. Das ist dann auch geschehen. Insgesamt bestand reges Interesse, bilanzierte eine Teilnehmerin. Der Nachbarschaftsnachmittag sei zudem ein Versuch, Sindlingen-Nord ein bisschen attraktiver erscheinen zu lassen und gebe Raum für viele neue Ideen.

Trauer um Bodo Erbe

Trauer um Bodo Erbe

Nachruf Engagierter Genosse und Handballer

Die Familie, der Bauverein und der Turnverein trauern um Hans-Bodo Erbe. Er verstarb am 18. November im Alter von 76 Jahren.

„Bodo“, wie er allseits genannt wurde, stammt aus Sindlingen und fühlte sich dem Ort und insbesondere der Siedlung immer sehr verbunden. Als Architekt arbeitete er lange Zeit beim damaligen Stadtbahn-Bauamt, das für den U-Bahnbau in Frankfurt zuständig war. Unter anderem geht der Innenausbau mehrerer Frankfurter Stationen auf ihn zurück.

Ehrenamtlich arbeitete Bodo Erbe 39 Jahre lang im Vorstand des Bauvereins mit. Die genossenschaftliche Idee war ihm wichtig, ebenso die Bewahrung des Charakters der Siedlung als Gartenstadt. Als Mann vom Fach kümmerte er sich stark um die baulichen Belange. Bei den Leuten vom Bau wie im Bauverein genoss er großes Ansehen. Als „Aufrechter, Aufrichtiger und Liebenswerter“ wird er allen, die mit ihm zu tun hatten, in Erinnerung bleiben, schreibt Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Wild in einem Nachruf.

Auch der Turnverein wird ihn nicht vergessen. Bodo Erbe war ein außerordentlich verdienstvolles Mitglied im TV Sindlingen, berichtet der zweite Vorsitzende Hans Brunnhöfer. Er hat sich innerhalb der Handballabteilung über viele Jahre in besonderem Maße engagiert. Er hat regelmäßig Handball gespielt, zuletzt in der Alten Herren-Mannschaft.

Sein besonderer Verdienst liegt in der Wiedergründung des Damenhandballs in Sindlingen im Jahre 1976, nachdem bereits nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig eine Damenmannschaft bestanden hatte. Bodo Erbe baute mit Unterstützung von Hans-Walter Hochhaus zuerst weibliche Jugendmannschaften auf, in denen seine drei Töchter einen maßgeblichen Grundstock bildeten. 1979 konnte er erstmalig mit einer aktiven Damenmannschaft an der Punktrunde auf Kreisebene teilnehmen. 1983 gelang der Aufstieg in die zweite Bezirksliga und 1987 der Aufstieg in die erste Bezirksliga. Hier wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass auch heute noch die Damenmannschaft in der höchsten Klasse des Handballbezirkes Wiesbaden/Frankfurt eine gewichtige Rolle spielt. Als sachkundiger Fan war er noch bis vor kurzer Zeit regelmäßig bei den Heimspielen der Damen- und Herrenmannschaft in der Sporthalle des TVS zugegen. Auch im Gesamtverein hat er sich aktiv und mit viel Sachverstand eingebracht. Bei der Vorbereitung und Durchführung des 100-jährigen Vereinsjubiläums war er als Architekt kompetenter Leiter des Bauausschusses. Von 1978 bis 1980 bekleidete er das Amt des zweiten Vereinsvorsitzenden, weiterhin war er über viele Jahre als Beisitzer im erweiterten Vorstand tätig. Bodo Erbe hat sich immer engagiert für den Turnverein eingesetzt. In seiner mehr als 62jährigen Vereinszugehörigkeit hat er alle Ehrungen des Vereins erhalten, zuletzt wurde er vor 12 Jahren mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. cw/hb/ws/hn

Bodo Erbe. Foto: Michael Sittig

Bodo Erbe. Foto: Michael Sittig