Freiwillige Feuerwehr Sindlingen – Feuer, Rauch und Sonnenschein
Explosive Vorführungen beim Tag der offenen Tür am Vatertag
Die Nebelmaschine spuckt grauen Rauch aus. Er steigt nach oben, verteilt sich in der Garage. Schon verschwindet die Rückwand im Qualm. Da ertönt ein durchdringendes Piepsen: der Rauchmelder schlägt Alarm.
„Da wird jeder wach“, grinst Sven Sommerschuh. Der stellvertretende Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen wirbt bei den Besuchern des Tags der offenen Tür am und im Gerätehaus für die unauffälligen, kleinen, runden Geräte. Sie können Leben retten. „Die meisten Brandopfer verbrennen nicht, sie ersticken“, weiß der Feuerwehrmann. Er rät, mindestens in Zimmern, in denen geschlafen wird, einen Rauchmelder aufzuhängen. „Bei mir zuhause habe ich auch einen im Flur“, sagt er. Die Anschaffung ist erschwinglich. Fünf Euro kostet der kleine Lebensretter.
Ein bisschen tiefer in die Tasche greifen müssen die Käufer eines Feuerlöschers. Es gibt ganz verschiedene Modelle, gefüllt mit verschiedenen Materialien. „Das gängigste sind die Wasser-Schaum-Gemische“, erklären Sommerschuh und Wehrführer Sascha Fölsing. Andere sind mit Pulver gefüllt. Die können die Wehrleute nicht empfehlen, „die machen viel Dreck“, wissen sie: Das Pulver staubt in jede Ritze. Profis verwenden CO2-Feuerlöscher, darüber hinaus gibt es noch Spezialanfertigungen, etwa für Fettbrände, wie sie im Lager der Feuerwehr zu finden sind. Stark im Kommen seien zur Zeit handliche Sprühdosen, weiß Sommerschuh. „Sie sehen aus wie eine größere Haarspraydose und sind ganz einfach zu handhaben: Deckel ab, drücken. Gerade für Entstehungsbrände sind sie völlig ausreichend“, weiß der Feuerwehrmann. Diese Dosen gibt es ab 20 Euro in Baumärkten.
Mit einem herkömmlichen Wasser-Schaum-Feuerlöscher durften sich die Besucher im Löschen üben. Nebenan im mit Flatterband abgesperrten Bereich erhitzte Jugendwart Jens Sommer einen Topf mit Öl. Als es siedete und Flammen emporschlugen, demonstrierte er zunächst, wie ein solcher Brand richtig bekämpft wird: Einfach den Deckel drauf setzen. Ohne Sauerstoff geht das Feuer aus. Dann zeigte er, was passiert, wenn erschrockene Köche falsch reagieren. Aus sicherem Abstand ließ er Wasser auf das Feuer fließen – eine riesige Flammenwand stieg explosionsartig empor.
Neben diesen spektakulären Demonstrationen hatten die Feuerwehrleute noch etliche harmlosere Vergnügungen vorbereitet. Kinder fuhren im großen Löschauto mit, glitten die Rollenrutsche hinab oder sprangen in der Feuerwehr-Hüpfburg herum. Die Berufsfeuerwehr stattete den Freiwilligen einen Besuch mit der Drehleiter ab. Mutige konnten damit einen Blick aus 30 Metern Höhe auf Sindlingen werfen. Auf dem Grill brieten neben Steaks und Würstchen auch die beliebten XXL-Feuerwürste. Kaffee und Kuchen, kühle Getränke und ab 17 Uhr flotte Musik vom Duo „Die Zweitakter“ sorgten im Verbund mit dem schönen Wetter dafür, dass der „Tag der offenen Tür“ für die Wehrleute nicht nur einiges an Arbeit, sondern auch viel Lob und Anerkennung mit sich brachte. hn