Katholische Gemeinden – Dieses Zeltlager ist Geschichte

Katholische Gemeinden

Dieses Zeltlager ist Geschichte

Kinder gehen auf Zeitreise – Ein Radiostar wird geboren

Jessica Hauff

Ein kleiner Raum, eine tickende Zeitmaschine und 69 Kinder, die gespannt darauf warten zu erfahren, wohin oder besser: in welche Epoche die Reise führt: Das war der Start des diesjährigen Zeltlagers der katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius/St.Kilian. Am alten Bahnhof Mühlheim stand es diesmal unter dem Motto „Zeitreise“.
Von der Steinzeit übers Mittelalter bis in die Zukunft entdeckten die Kinder jeden Tag etwas anderes. Besonders in den Arbeitsgruppen (AGs) vertieften sie einzelne Aspekte. „Am besten fand ich die Sport- und Spiele-AG, weil ich Pfeil und Bogen sehr mag und damit auch gut schießen kann“, sagt Felix S. (10 Jahre). Bogenschießen gehörte zum Mittelalter.
Die Zeitungs-AG jener Epoche behalf sich mit Feder und Tinte statt Laptop und Drucker. In der Antike wurde getöpfert, in der „Zukunft“ backten die Kinder bunte Cake-Pops. Verbrachten sie die Vormittage in kleineren Gruppen, kamen an den Nachmittagen alle bei Gruppenspielen wie dem „Flaggenspiel“ oder einem Völkerballturnier zusammen. Die beliebten Wasserspiele fielen dem kühlen Wetter zum Opfer. Sie wurden kurzerhand in die Antike verschoben und zu „olympischen Zeltlagerspielen“ erklärt.
Das mäßig gute Wetter beeinflusste auch die Wochenplanung des „großen“ Zeltlagers (Jugendliche von 13 bis 17 Jahren). Die Jugendlichen ließen das Kajakfahren sausen und begnügten sich mit Ausflügen in die Stadt, ins Hallenbad nach Bad Münstereifel und damit, den Betreuern unter die Arme zu greifen.
Beispielsweise bereiteten sie die Schnitzeljagd für die Kinder und auch die „Mutprobe“ vor. Obligatorisch ist beim Zeltlager auch der Wandertag. Er führte nach Blankenheim zu einer Stadtrallye. Das anschließende Fußballspiel mit Einheimischen rundete den Ausflug ab, hinterließ aber auch seine Spuren. Obwohl alle ihren Spaß hatten, waren sie doch am Abend ziemlich erschöpft und dankbar für eine Stärkung.
Die ganze Woche über genoss die inklusive Betreuern 90 Personen starke Gruppe die Kochkünste von Ingrid Sittig. „Das Essen war wieder phänomenal und abwechslungsreich“, fand Betreuerin Leonie Schultheiß nicht als einzige. Nach dem Abendessen stand jeden Tag ein gemeinsames Lagerfeuer an, bei dem gesungen und gebetet wurde. So auch am Donnerstag, als das Zeltlager Besuch von Pfarrer Christian Enke bekam. In einem großen Kreis kamen alle zu einem Gottesdienst zusammen und ließen sich von dem Pfarrer in die Zeit Jesu „beamen“.
Für das spätere Abendprogramm in den Zelten sorgte das „Zeltlagerradio“ Mit viel Spaß und Phantasie moderierten die männlichen Betreuer die Show, unter anderem Johannes Sittig, Christoph Hammer und Marius Hermann. Zum Zeltlagerstar mutierte dabei „Oggy“, der sich hinter einer Maske verbarg. Tagsüber wurde auf dem ganzen Zeltplatz sein Hit gesummt und abends das Original gefeiert.
Eine Feier steht traditionell auch am Abschluss der Zeltlagerwoche. Die Zeltgruppen zeigten kleine Aufführungen wie eine Akrobatikshow und einen Tanz, eine Talkshow und ein Quiz. Höhepunkt war ein „Topmodellaufsteg“ der mittleren Jungs. Natürlich durfte auch der Radiostar nicht fehlen. Mit ausgestopftem T-Shirt und Eidechsenmaske ließ sich der winkende und posierende „Oggy“ feiern – und lüftete am Ende eher unabsichtlich das Geheimnis seiner Identität. Denn beim Abgang fiel ihm die Maske ‚runter, und zum Vorschein kam Daniel Gemander.