Je mehr mitmachen, desto besser

Gewerbe

Je mehr mitmachen, desto besser

Stadtteilsonntag bewährt sich in Süd und Nord

„Bei uns läuft es super“, freut sich Elke Erd, Vorsitzende der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (FHHG). Wann immer sie und ihre Helfer beim Stadtteilsonntag Bänke, Tische und Schirme aufstellen, kann sie sich regen Zuspruchs gewiss sein. Das Mini-Straßenfest entlang der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße ist schließlich eine der wenigen verbliebenen Veranstaltungen in Sindlingen-Nord, bei denen sich die Straßen mit Leben füllen.
Wie in den vergangenen Jahren haben alle Geschäfte mitgemacht. Der Smart-Markt war geöffnet, Haas-Friseure, Sonja Kleins Klamottenkiste, Elke Erds Schreibwarengeschäft und dazu die Pizzeria Pomodoro. Die Inhaber sorgten für Kaffee, Kuchen, Gegrilltes und Getränke, der Gewerbeverein für ein Programm. Ein Gewinnspiel, Kutschfahrten mit Ralf und Steffi Rößler, Ballonmodellierer Jörg F. und die Möglichkeit, sich von Annette Kirsch Glitzer-Tattoos auf die Haut kleben zu lassen, sorgten für Kurzweil. „Teils war es so voll, dass Neuankömmlinge keine Plätze mehr gefunden haben“, ist Elke Erd mit dem Zuspruch zufrieden.
Ganz anders war das bei Anna Höfli. Die Kosmetikerin und ihre Mitarbeiterinnen des „Dynamite Nails“ Nagel- und Kosmetikstudios am Richard-Weidlich-Platz wollten speziell über Permanent-Make-up und Körper-Tattoos beraten. Doch „bei mir lief es schlecht, weil ich hier ganz allein bin“, zieht Anna Höfli Resümee. Die umliegenden Geschäfte beteiligten sich nicht. Sogar die benachbarte Eisdiele, an der sich sonntags häufig Schlangen bilden, habe an diesem Tag kaum Besucher gehabt. Das neue Skyline-Plaza und das geöffnete Nordwest-Zentrum hätten viele Leute abgezogen, bedauert Anna Höfli. Während sich im vergangenen Jahr viele Neugierige über ihre Angebote informiert hätten, seien diesmal fast nur eigene Kunden gekommen. Die nutzten zwar die Prozente und sechs Damen auch die Gelegenheit, sich schön schminken und professionell fotografieren zu lassen, doch für den Betrieb hätten sich Aufwand und Kosten nicht gelohnt, ist die Inhaberin enttäuscht.
In Sindlingen-Süd dagegen profitierten die Gewerbetreibenden von der Konzentration am Dalles. Dort waren die Geschäfte geöffnet, standen Stände und lockte ein Flohmarkt Neugierige. Michael Bauer, stellvertretender Vorsitzender der FHHG, betreibt sein Orthopädiegeschäft zwar in Höchst, nutzte als Sindlinger aber gerne die Gelegenheit, auf sein Angebot aufmerksam zu machen. Dazu stellte er ein Laufband im Pavillon am Dalles auf und bot Interessenten eine Fußdruckmessung an: Mit speziellen Messsohlen in den Schuhen legten sie eine Strecke auf dem Band zurück, wobei die Belastung und das Abrollverhalten gemessen wurden. So lassen sich Druckstellen an den Füßen erkennen, erläutert Bauer, und in der Folge optimale Einlagen anfertigen. Die Firma Heuse Bestattungen bot Beratungen an. Schreiner Andreas Schmitt informierte nicht nur über die vielen Arbeiten, die er ausführt, sondern speziell über einbruchssichere Fenster. Wer wollte, durfte selbst zur Brechstange greifen und versuchen, eins aufzuhebeln. Für eine zusätzliche Belebung der Farbenstraße in Richtung „Loch“ sorgten sieben Flohmarkt-Stände.
Karin Karpucelj („Karin’s Petite Cuisine“) hielt wieder ihre beliebten Nierenspieße und weitere Speisen bereit, Getränke dazu gab’s von der Getränke-Straße. In der Alexander-Apotheke konnten sich Besucher beraten lassen und von besonderen Angeboten profitieren. Uli Herold (Video-World) und Familie Lauria, neue Inhaber des Lottoladens, beteiligen sich ebenfalls. Fazit: Je mehr Betriebe mitmachen, umso attraktiver wird der Stadtteilsonntag.
Die Gewinner des Gewinnspiels, das die FHHG ausrichtete, werden in der nächsten Ausgabe des Sindlinger Monatsblatts bekannt gegeben. hn

Kaffee, Kuchen, Gewinnspiele: Elke Erd (stehend links) und ihre Nachbarn sorgten dafür, dass entlang der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße den ganzen Nachmittag über lebhaftes Treiben herrschte.

Kaffee, Kuchen, Gewinnspiele: Elke Erd (stehend links) und ihre Nachbarn sorgten dafür, dass entlang der Ladenzeile Hugo-Kallenbach-Straße den ganzen Nachmittag über lebhaftes Treiben herrschte.

Und los geht’s: Mit Laufband und Messsohlen ermöglichte Michael Bauer (links) Besuchern eine Fußdruckmessung.

Und los geht’s: Mit Laufband und Messsohlen ermöglichte Michael Bauer (links) Besuchern eine Fußdruckmessung.

Gläser und Gedichte: Christine Praml beteiligte sich gerne am Flohmarkt in der Farbenstraße.

Gläser und Gedichte: Christine Praml beteiligte sich gerne am Flohmarkt in der Farbenstraße.

Glitzertattoos zauberte Annette Kirsch (links) unter anderen Christel Erd auf den Arm. Fotos: Michael Sittig

Glitzertattoos zauberte Annette Kirsch (links) unter anderen Christel Erd auf den Arm. Fotos: Michael Sittig

Pusten, biegen, knoten: Wo immer Luftballonmodellierer Jörg F. auftauchte, scharten sich die Kinder um ihn.

Pusten, biegen, knoten: Wo immer Luftballonmodellierer Jörg F. auftauchte, scharten sich die Kinder um ihn.

Mal den Einbrecher mimen: Bei Schreiner Andreas Schmitt (links) durfte jeder mal versuchen, ein Fenster aufzuhebeln.

Mal den Einbrecher mimen: Bei Schreiner Andreas Schmitt (links) durfte jeder mal versuchen, ein Fenster aufzuhebeln.

Ohne den Klassiker von Karin Karpucelji (rechts) würde dem Stadtteilsonntag etwas fehlen: Ihre Nierenspieße finden jedes Jahr viele Abnehmer.

Ohne den Klassiker von Karin Karpucelji (rechts) würde dem Stadtteilsonntag etwas fehlen: Ihre Nierenspieße finden jedes Jahr viele Abnehmer.

Auch ein Klassiker: Die Kutschfahrten mit Ralf und Steffi Rößler. Sie waren in Sindlingen-Süd und -Nord im Einsatz.

Auch ein Klassiker: Die Kutschfahrten mit Ralf und Steffi Rößler. Sie waren in Sindlingen-Süd und -Nord im Einsatz.