Mehr Kinder, mehr Personal, mehr Aufgaben

Mehr Kinder, mehr Personal, mehr Aufgaben

Von den 50 Jahren, die die Kita St. Kilian nun schon besteht, hat die heutige Leiterin Angelika Mayer fast die Hälfte miterlebt. 1990 bewarb sie sich im Alter von 28 Jahren und mit über sieben Jahren Berufserfahrung auf eine Stelle als Erzieherin. Doch man trug ihr gleich die Leitung an. „Ich habe erst gezögert, mir dann aber gesagt, mit zwei Gruppen, das wird schon gehen. Ich mach’s mal“, erinnert sie sich: „Außerdem gibt es ja eine Probezeit“.
Doch als die endete, hatte sie sich schon gut in der neuen Rolle eingewöhnt. Die Verwaltung lief damals noch nebenbei, ließ sich an einem Nachmittag bewältigen. Als ab April 1991 vier Erzieherinnen für die 50 Kinder da waren, empfand das Angelika Mayer als schöne, entspannte Zeit. Doch die Aufgaben wuchsen. Im Streit um die Abtreibung propagierte der damalige Bischof Kamphaus die Schwangerschafts-Konfliktberatung und unterstützte Bestrebungen, die Kindergärten auch für die Aufnahme jüngerer Kinder einzurichten. Dazu gehörten ein Schlafraum und ein Wickelraum, angepasste Waschräume sowie Stellplätze für Kinderwagen. So erfolgte der Anbau des „Wintergartens“ mit Abstellmöglichkeit, berichtet Angelika Mayer. Bald kam die Erlaubnis, eine alterserweiterte Gruppe für Kinder von ein bis sechs Jahren zu etablieren. Dafür sank die Gruppenstärke auf 20 statt 25 und es war mehr Personal nötig. Es folgte das U-3-Projekt der Stadt Frankfurt zur Betreuung der unter Dreijährigen (U3), an dem sich mehrere Einrichtungen beteiligten – auch St. Kilian. 2005/2006 folgte die nächste Erweiterung. In bis dahin leerstehenden Räumen im Keller wurde Platz für Hortkinder geschaffen. Dort kamen Kinder berufstätiger Eltern, die die Eingangsstufe der Ludwig-Weber-Schule besuchten, nachmittags in der städtisch finanzierten Hortbetreuung unter. Auch dafür war wieder Personal nötig.
Heute besteht das Kita-Team aus rund 25 pädagogischen Kräften. Seit etwa 15 Jahren ist die Kita zudem anerkannte Ausbildungsstelle. Angesichts der Größe und der vielen Aufgaben ist Leiterin Angelika Mayer nun seit April diesen Jahres freigestellt. Damit kann sich die nunmehr 52-Jährige ganz auf die Führung des gar nicht mehr so kleinen Betriebs konzentrieren. Sie wird neue Strukturen einführen und alte Kooperationen pflegen und hoffen, dass sie auch die letzten noch freien Erzieherstellen bald besetzen kann. hn