Mit Kerzen und Kränzen – Diamantene Kommunion

Jahrgang 1943/44

Mit Kerzen und Kränzen

Diamantene Kommunion in St. Dionysius

Die Mädchen trugen weiße Kleider, weiße lange Strümpfe und Schuhe und weiße Kränzchen im Haar. Die Jungen hatten dunkle Anzüge mit kurzen Hosen und weißen Kniestrümpfen an. So gekleidet erlebten am Weißen Sonntag vor 60 Jahren 22 Mädchen und 30 Jungen ihre erste heilige Kommunion in der katholischen Kirche St. Dionysius. In diesem Jahr feierten sie das diamantene Jubiläum.
Bis heute halten etliche der Kommunionkinder von einst Kontakt zueinander. „Wir treffen uns zusammen mit den evangelischen Jahrgangsangehörigen zweimal im Jahr“, sagt Renate Frischkorn. Allerdings pflegen nicht alle den Kontakt, manche sind auch bereits verstorben. So ist die Gruppe längst nicht mehr so groß wie in jungen Jahren. Zu besonderen Gelegenheiten wie dem Jubiläum nehmen einige aber auch weite Wege in Kauf. Eberhard Wiehl zum Beispiel kam eigens aus Karlsruhe, andere aus Marburg. 17 Frauen und Männer erlebten nun in St. Dionysius einen Festgottesdienst zu ihren Ehren. Hans „Jupp“ Riegelbeck erinnerte in einer kleinen Ansprache daran, wie sich die Neun- und Zehnjährigen damals auf den großen Tag vorbereiteten. Ihr Kommunionunterricht begann bei Pfarrer Lorenz Steinmetz. Nachdem er im August 1952 verstorben war, führte sein Nachfolger Pfarrer Otto Zaucker die Stunden weiter. „Im Kommunionunterricht lernten wir viel aus der Bibel und dem Katechismus. Wir lernten die zehn Gebote und wie gebeichtet werden sollte“, sagt Riegelbeck. Außerdem probten die Kinder mehrfach den Ablauf der Messe. Am Samstag vor dem Weißen Sonntag gingen sie zum ersten Mal zur Beichte, am Sonntag dann „kam unser großer Tag“, sagt Riegelbeck: „Mit unseren Kommunionkerzen zogen wir aufgeregt und stolz mit dem Herrn Pfarrer und den Messdienern unter Orgelklängen feierlich in die Kirche ein“.
60 Jahre später erklang wiederum die Orgel. Aus den Kindern von einst sind gestandene Männer und Frauen geworden, die selbst Kinder und Enkel zur Kommunion begleitet haben. Vor zehn Jahren feierten sie bereits die goldene Kommunion zusammen, und zwar mit Pfarrer Wolfgang Steinmetz – die Namensgleichheit mit dem ersten Steinmetz ist rein zufällig. Dieses Jahr hielt Pfarrer Seelbach die Messe, gekommen waren Hildegard Bresser, Helga Bös, Monika Enders, Renate Fröhlich, Edith Kaufmann, Gisela Schreiber, Gisela Zöll, Achim Diener, Karl Friedrich Hardt, Arnold Krauter, Joachim Noll, Hans Riegelbeck, Edgar Schneider, Manfred Schreiber, Lothar Staab, Eberhard Wiehl und Horst Winterer. Danach verbrachten die Kameraden der Geburtsjahrgänge 1943/44 den Nachmittag zusammen. Ein Gesprächsthema dabei war der Ausflug zum 70. Geburtstag nächstes Jahr – dann in voller Jahrgangsstärke, also gemeinsam mit den evangelischen Schulkameraden. hn

 

Ihre diamantene Kommunion feierten Angehörige der Jahrgänge 1943/44 zusammen in St. Dionysius. Foto: Michael Sittig

Ihre diamantene Kommunion feierten Angehörige der Jahrgänge 1943/44 zusammen in St. Dionysius. Foto: Michael Sittig