TVS – Wo sich die Discokugel dreht

Turnverein Sindlingen

Wo sich die Disco-Kugel dreht

Tanz in den Mai auf zwei Ebenen – Richtig voll erst nach dem Fußballspiel

Ja wo ist denn nun die Disco? Im oberen Stock der TVS-Halle, wo Discjockey Sebastian Thimm zu Beginn des Maitanzes noch ziemlich alleine sitzt, oder unten im Mehrzweckraum, wo sich eine Disco-Kugel dreht und Lichtflecken über die Wände kreisen lässt? Dort ist gegen 21 Uhr in der Walpurgisabend, dem Abend des letzten Apriltages, schon deutlich mehr los als in der Etage für die Jüngeren. Leger bis schick gekleidete Frauen und Männer sitzen an den weiß gedeckten Tischen oder stehen im Foyer an den Stehtischen, und vereinzelt wagen sich auch schon welche auf die Tanzfläche.
Zum dritten Mal richtete der TV Sindlingen den „Tanz in den Mai“ aus. „Unsere Winterbälle sind seit zehn Jahren beliebt und gut besucht. Seit wir die eigene Halle haben, bieten wir nun auch einen Tanzabend im Frühjahr an“, sagt Vorsitzender Michael Sittig. Das Konzept: Unten spielen Hans Oczko von der Badminton- und Dirk Zimmermann von der Basketballabteilung gängige Tanzmusik, oben legt Handballer Thimm auf, was jungen Leuten gefällt. Um Kasse, Garderobe und Ausschank kümmern sich neun Helfer von der Turnabteilung. Die Turner haben auch alles aufgebaut und vorbereitet.
„Wir spielen Dance-Klassiker für Foxtrott, Rumba, Cha-Cha-Cha“, erklärt Oczko. Vor 30, 40 Jahren hörte man vieler dieser Titel in den Discos. An diese Zeit erinnern auch die Farbspiele, die durch die aufwendige Illumination entstehen. Sogar die Sporthalle ist illumiert und zeigt das große TVS-Plakat im schönsten Licht.
Auf der Treppe zwischen den Stockwerken herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Garderobe ist oben, die Sektbar unten, die Cocktailbar oben. Letztere betreibt, wie schon im Vorjahr, Sascha Baumgart. Der Barmeister hat sich mit seiner „Lemonbar“ auf „mobiles Barmixen“ spezialisiert. Er besitzt große und kleine Theken, einen eigenen Cocktailbar-Anhänger und rührt und schüttelt bei Vereinsveranstaltungen und Geburtstagen, Straßenfesten, Fußballspielen und Konzerten bis hin zu Großveranstaltungen in Fußballstadien. „Ich brauche nur einen Stromanschluss und einen Eimer Wasser“, sagt er, alles andere bringt er selbst mit: Shaker und Eisschaufel, den „Mudler“ genannten Stößel zum Zerdrücken der Limetten, Schneidebrett, Messer, Mülleimer, Gläser und was für die Getränke selbst gebraucht wird. Das Eis lagert in großen Styropor-Kühlboxen. In Gläsern liegen schon frische Minzzweige für die beliebten Mojitos, in Mixern warten vorbereitete Saftmischungen auf den Ansturm der Kunden. Baumgart bietet eine Auswahl von Klassikern mit und ohne Alkohol an, und natürlich die Sommergetränke der vergangenen Jahre „Hugo“ und „Spritz“ ¬- „Ohne die geht nichts“, sagt er.
Unten kommen die Besucher – besonders die aus der Tanzabteilung des Turnvereins – langsam in Fahrt. Oben füllt sich der Raum dagegen erst nach Ende der Übertragung des Fußballspiels Madrid-Dortmund.
Erst gegen zwei Uhr gingen die letzten Besucher nach Hause. Am Maifeiertag konnten sie getrost lange in den Federn bleiben. Kalt und grau, wie er war, haben sie draußen nichts verpasst. hn

In Sektlaune: Im Foyer der TVS-Halle stießen diese Besucher des Maitanzes auf einen schönen Abend an.

In Sektlaune: Im Foyer der TVS-Halle stießen diese Besucher des Maitanzes auf einen schönen Abend an.

Schwungvoll: Als die Discjockeys beliebte Tanz-Klassiker auflegten, hielt es die Besucher nicht mehr auf den Sitzen.

Schwungvoll: Als die Discjockeys beliebte Tanz-Klassiker auflegten, hielt es die Besucher nicht mehr auf den Sitzen.