Engagiert, lebendig und farbenfroh
Turnverein
Engagiert, lebendig und farbenfroh
Vorstand dankt Mitgliedern und Freunden für die Unterstützung
50 hatten sich angemeldet. Mit 80 rechnete der TVS. Letztlich kamen fast 100 Mitglieder und Freunde des Vereins zum Dankeschön-Abend im Mehrzweckraum der vereinseigenen Sporthalle.
Sie wurden mit Essen und Getränken verwöhnt und genossen es, sich ausnahmsweise mal um nichts kümmern zu müssen. Denn viele von denen, die da saßen, sind normalerweise diejenigen, die in ihren Abteilungen selbst organisieren. Sie planen Spiele und Turniere und führen sie durch. Sie trainieren Mannschaften, führen Kinder und Jugendliche an den Sport heran, bauen bei Veranstaltungen auf- und ab, vertreten den Verein auf verschiedenen Ebenen oder arbeiten auf andere Weise mit – wie etwa „Vereinsbriefträger“ Willi Hennemann, der die Briefe des TVS an seine Mitglieder austrägt.
Ihnen allen richtete der Turnverein den Dankeschön-Abend aus. Die Bewirtung übernahmen im Wesentlichen Joseph „Bepi“ Schmid, Renate Geißler und zwei junge Männer, die im TVS ein freiwilliges soziales Jahr leisten, Cajetan Richter und Felix Huthmacher. Neben ihnen begrüßten die Vorsitzenden Michael Sittig und Hans Brunnhöfer Hermann Weil vom VfL Zeilsheim, mit dem der TVS die Handballspielgemeinschaft betreibt, Volker Walter, der sich maßgeblich um die Pflege des Rasenplatzes hinter dem Turnerheim kümmert und die Anlage des Pétanque-Felds (Boule-Platz) vorantrieb, und Vertreter befreundeter Vereine. Ein herzliches Dankeschön riefen die beiden auch Harry Stölting zu, dem Hausmeister der Meister-Schule, der stets viel Geduld mit den Tischtennisspielern und ihren mitunter langen Spielzeiten habe, sowie Manfred Huthmacher, der dem TVS das Gelände hinter dem Turnerheim verpachtete.
„Darüber sind wir sehr glücklich“, betonte Michael Sittig. Froh ist der größte Sindlinger Verein auch darüber, dass ihm viele seiner Mitglieder jahrzehntelang die Treue halten. Einige davon zeichnete Hans Brunnhöfer nun aus. Sebastian Beimel (25 Jahre Mitgliedschaft) fing im Handball an, Daniel Ickstadt (25) ebenso. Mittlerweile spielt er nicht nur in der ersten Herrenmannschaft, sondern trainiert auch eine Jugend. Tischtennisspieler Thomas Werner Vernaleken (25) übernahm ein halbes Jahr nach seinem Beitritt gleich die Kassenführung und war maßgeblich an der Neuausrichtung des Vereins 1990 beteiligt, als der geschäftsführende Vorstand komplett in neue Hände überging. „Er war des weiteren eine Stütze seiner Mannschaft und in der Abteilung engagiert“, sagte Brunnhöfer. Sebastian Beimels Vater Wolfgang ist seit 40 Jahren Mitglied. Er spielte viele Jahre Handball und engagierte sich bei ungezählten Veranstaltungen. Handballer Matthias Löllmann ist einer von denen, ohne die ein Verein nicht bestehen könnte. Er spielte selbst, ist Schiedsrichter, Trainer, war Organisator bei Großveranstaltungen und in der Turnerheimverwaltung aktiv. „Viel mehr kann man in 40 Jahre nicht hineinpacken“, sagte Brunnhöfer. Genauso lange ist Siegfried Gemander dabei. Er gehört zu der verschworenen Gemeinschaft der Indiaka-Spieler. Den „Vierzigern“ überreichte der Vorstand goldene Ehrennadeln.
Die „Fünfziger“ wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im Gegensatz zu früheren Jahren wurden sie aber nicht mehr beitragsfrei gestellt. Früher, erklärt Michael Sittig, zählte die Vereinsmitgliedschaft erst ab dem 16. Lebensjahr. Heute gilt das Datum des Eintritts. Da Eltern schon Babys anmelden, (Babyturnen) erreichen die Mitglieder, die dabei bleiben, bereits mit 50 Jahren die Beitragsfreiheit. Das kann sich der TVS nicht leisten. Deshalb beschlossen die Mitglieder eine Satzungsänderung, nach der der Beitrag erst mit Abschluss des 65. Lebensjahrs entfällt.
Davon betroffen sind Rüdiger Kaus (Handball), Johann Gubisch (Handball und präventives Rückentraining), Petra Frank (Turnen, Volleyball, Badminton) und Michael Sittig (Handball, Volleyball, Badminton und Vorsitzender), die alle vor 50 Jahren dem TVS beitraten.
Erna Schäfer (85 Jahre) trat vor 60 Jahren ein, war lange in der Frauengymnastik aktiv und ist es nun in der „Fit bis 100“-Gruppe. Bodo Erbe (75 Jahre) durchlief in den 60 Jahren seiner Mitgliedschaft alle Stationen von der Handballjugend bis zu den alten Herren. Er betrieb die Wiederbegründung des Damenhandballs im TVS ab 1976, war Leiter des Bauausschusses und zweiter Vorsitzender. Michael Sittig dankte den Jubilaren für ihre hohe Verbundenheit mit dem Verein und allen im Raum dafür, „dass wir so engagiert, lebendig und farbenfroh sind“.
Einen Eindruck von der Vielfalt im Sportverein vermittelte die Line-Dance-Gruppe um Rosi Neumann. Die jüngste Abteilung des rund 1100 Mitglieder starken Vereins führte mehrere Tänze vor und warb für ihre Übungsstunden dienstags ab 17 Uhr im Turnerheim. hn