SKV: Nach der Sitzung Party
Sindlinger Karnevalverein
Nach der Sitzung Party
Närrinnen genießen die Weiberfastnacht in vollen Zügen
Die „Weiberfastnacht“ des Sindlinger Karnevalvereins trifft den Nerv der Närrinnen. Sitzungspräsidentin Rosi Adler, zünftig in Kittelschürze und mit bunten Putzschwämmchen im Haar, freute sich über ein ausverkauftes Haus. Im katholischen Gemeindezentrum St. Dionysius führte sie mit Henni Bender und Karin Krock durch ein fröhliches Programm aus Tanz, Playback-Show und Büttenreden.
„Wir haben niemanden, der richtig singen kann. Deshalb behelfen wir uns mit Playback und versuchen, durch ausgefallene Kostüme und Bewegung schöne Beiträge zu gestalten“, erklärt Rosi Adler. Die Texte lernen die So-als-ob-Sängerinnen dennoch auswendig. Schließlich müssen die Lippenbewegungen zum Lied passen. Eine erste Kostprobe gaben Christa Hauff als „Sultan“ und Heidi Derstroff als „Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe“. Marina Erbes, Martina Grünsfelder, Petra Harmuth, Gabriele Kümmeth, Ursula Lehmann und Jolanda Schütz wirbelten anschließend in prächtigen Kostümen zu „Dschingis Khan“ durch den Saal. Der „Altentanz“ gefiel mit flotten Rhythmen, ebenso die Playback-Gruppe und eine Imitation der „Höhner“ mit kölschen Liedern. Jolanda Schütz sorgte als Schweizer Mädel „Beatrice Egli“ für Stimmung. Bei den Büttenreden durften leicht schlüpfrige Scherze nicht fehlen. Etwa im Telefonat von Rosi Adler und Renate Metz, das von einem Missverständnis (Kranke-Tanke) lebte. Die eine sprach als Tankwart über ein altes Auto, die andere als Ehefrau eines Kranken über ihren „Alten“ und war recht erstaunt über ungeahnte Möglichkeiten der Abgasuntersuchung („Schlauch hinten ‚rein“) und ähnliche Vorschläge des vermeintlichen Doktors. Auch Elke Streubel und Heike Weil freuten sich als Prinzenpaar über laute Lacher. „Prinz Latte, obwohl ich noch nie eine hatte“ und „Prinzession Macchiato aus dem schönen Lande Vibrato“ bewegten sich zwar gefährlich nahe an der Gürtellinie, glitten aber nie ab ins Vulgäre. Ursula Lehmann trug als „Flotte Oma“ zur Unterhaltung bei. Das Männerballett des SKV ließ die 70-er Jahre wieder aufleben und tanzte in gepunkteten Röckchen zu Musik aus dem Musical Grease. Den Rest des Abends bewirteten die Männer, als dralle Damen kostümiert, die weiblichen Gäste. Die Garde „Firestars“ zeigte ihren Schautanz „Falco“ und zum Höhepunkt kamen Gäste aus der Nachbarschaft. „Dancing Desaster“ nennen sich die Mitglieder des TV Okriftel, die bereits zum elften Mal die Sindlinger Damen beglückten. Sie liefen in schicken Polizeiuniformen ein und endeten in knappen Slips und Fliege. Ihre Show mit vielen akrobatischen Elementen war schön anzusehen und ein würdiger Abschluss des Programms. Anschließend feierten die ausnahmslos kostümierten Besucherinnen noch bis weit nach Mitternacht eine rauschende Party, die Sascha Fölsing und Horst Best als DJs mit der passenden Musik begleiteten.
Die SKV-Frauen jedenfalls waren hoch zufrieden mit ihrer „Weibersitzung“. „Es macht einfach Spaß“, sagt Rosi Adler: „Es ist schön, wenn man in die bunte Menge guckt, und es ist immer eine schöne Stimmung“. Frauen feiern eben anders als Männer. Und dafür ist die Weiberfastnacht, scheint’s, genau richtig. hn

Schwungvoll: Sechs Mitglieder der SKV-Frauengruppe wirbelten zu „Dschingis Khan“ über die Vorführfläche.