Stadtteilbücherei/Kinder- und Jugendhaus: Mit Büchern in den Himmel fliegen
Stadtteilbücherei/Kinder- und Jugendhaus
Mit Büchern in den Himmel fliegen
Graffito voller Symbole – Kinder gestalten ein Panorama
Ein schönes Entree haben Stadtteilbücherei und Kinder- und Jugendhaus bekommen. Ein eindrucksvolles Wandgemälde ziert nun die vorher kahle und häufig beschmierte Wand am Zugang von der Heussleinstraße. Kinder und Jugendliche haben das Graffito unter Anleitung des Kunstpädagogen Balazs Vesszösi, Künstlername „Bo“, gestaltet.
Das taten sie während der Jubiläumsfeier des Bauvereins und bereicherten damit das Programm. Die Genossenschaft hatte auch die nötigen Mittel bereit gestellt, das Denkmalamt zugestimmt. Während auf dem zentralen Platz die ersten Reden zur 100-Jahrfeier gehalten wurden, markierte Vesszösi die ersten Linien an der Wand und schnitten Kinder und Jugendliche Schablonen für kleinere Elemente zurecht. Anschließend wurden alle mit Schutzkleidung, Atemschutz und Farbdosen ausgestattet und gingen daran, das Bild zu verwirklichen. „Ich habe darauf geachtet, es mit Silhouetten und einfachen Motiven so zu gestalten, dass es Kinder umsetzen können“, erklärt der freischaffende Kunstpädagoge aus Offenbach. Gleichzeitig sollte es auf Wunsch der Sindlinger Beteiligten einen Bezug zum Gebäude herstellen.
Entstanden ist eine Landschaft in Sonnenuntergangsfarben. Strommasten wie diejenigen in der Umgebung sind zu sehen, von denen Drähte wie Linien wegführen und so die Verbindung schaffen zu Noten und Violinschlüsseln – ein Hinweis auf Hörbücher, CDs und weitere Audio-Medien im Fundus der Bücherei. Für die Bücher wünschte sich Leiterin Annette Moschner ein lebendiges, dynamisches Symbol, und sie bekam es auch. Bücher erheben sich in die Luft, verwandeln sich in Vögel. Aber nicht alles fliegt. Ein markanter Baum als tragendes Element vermittelt Stabilität und führt, im übertragenen Sinn, direkt ins Reich der Bücher. Vorbild nämlich ist eine Robinie, die in die Bücherei hineinschaut.
Dass Bücherei und Kinder- und Jugendhaus eng zusammen arbeiten, zeigte sich nicht nur bei der gemeinsamen Planung und Ausführung, sondern auch in der Zusammensetzung der Ausführenden. „Die Kinder und Jugendlichen besuchen beide Einrichtungen“, sagt Annette Moschner. Für Christina Göhre, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses, kam auch noch ein anderer Aspekt zum Tragen: „Es geht darum, dass Kinder ihren Stadtteil mit gestalten“. hn