Bunt, lebendig, zuviel
Bunt, lebendig, zuviel
ponyzwerge Verein beschließt Änderungen – Neuer Vorsitzender
Neu sortiert haben sich die „Ponyzwerge“. Der „Reiter und Lernbauernhof“ hat in den vergangenen Monaten so viel Zuspruch erfahren, dass die anfallende Arbeit in den bestehenden Strukturen nicht mehr zu leisten war. In einer außerordentlichen Versammlung beschlossen die Mitglieder nun Änderungen.
So soll die Zahl der Ponys von sieben auf drei reduziert werden. Die Freireitergruppe wurde bereits aufgelöst. Die Zahl der Reitschüler sinkt von 120 auf 105. Gleichzeitig erhöhen sich die Jahresbeiträge pauschal um fünf Euro (35 Euro für Kinder, 55 für Erwachsene, 105 für Familien), die Reitstunden werden teurer, dauern aber auch länger. Außerdem fällt ab 2018 eine Aufnahmegebühr von 15 Euro an.
„Diese Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen“, sagt Sara Kolata, bis August Jugendwartin. Doch durch die Änderungen sei es möglich, kostendeckend zu arbeiten. Mindestens genauso wichtig war die Wahl eines neuen Vorsitzenden. Bislang übte die Gründerin der Ponyzwerge, Sonja Heinisch, das Amt aus. Da sie als Übungsleiterin aber auch eine Honorartätigkeit übernahm, kam es zu einer Kollision der Interessen. Bei Jugendwartin Sara Kolata war es ähnlich. Deshalb traten die beiden im August von den Vorstandsämtern zurück.
Außerdem zeigte sich, dass die beiden alleine die vielen Arbeiten auf dem Grundstück am Ortsrand, unterhalb der B40, auf Dauer nicht stemmen können. Die Ponys, Hühner, Ziegen und weiteren Tiere müssen versorgt, Kinder betreut, Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Auch die Anlage selbst wird permanent ausgebaut und verbessert. Hinzu kommt die umfangreiche Verwaltungsarbeit. Das wurde zuviel für Sonja Heinisch und Sara Kolata, die den Lernbauernhof und die pädagogische Reitschule größtenteils ehrenamtlich betrieben. Zwar halfen Eltern von Reitkindern und Freunde des Vereins, doch das reichte nicht. „Es ist uns nicht gelungen, einen stabilen und zuverlässigen Kreis von Ehrenamtlichen zu gewinnen“, bilanzierte Sara Kolata.
Obwohl das erste Vereinsjahr bunt und lebendig, lehr- und arbeitsreich verlief, war klar, dass es so nicht weitergehen kann. „Ehrenamt muss Spaß machen und so dosiert sein, dass es zehn Jahre hält und nicht nach zwei Jahren Schluss ist“, sagte Willi Juch, Leiter des Arbeitskreises Kinder- und Jugendfarm Dreieichhörnchen in Dreieich, der die Arbeit der „Ponyzwerge“ ausdrücklich lobte. „Es darf keine Bürde werden“, sagte auch Beisitzerin Anke Schnell und fuhr fort: „Wir suchen einen Vorsitzenden, der den beiden die Verwaltungslast abnimmt und den Verein nach außen präsentiert. Außerdem suchen wir einen Tierpfleger.“ Im ersten Anlauf fand sich niemand. Drei SOS-Sitzungen und eine außerordentliche Versammlung später richtet sich der Verein nun neu aus. „Wir schrumpfen uns gesund“, sagt Sara Kolata.
Der neue Vorstand besteht aus Christian Mante (Vorsitzender), Alexander Kern (zweiter Vorsitzender), Nina Vogt (Kassiererin), Zoe Rothmann (Jugendwartin) und den Beisitzerinnen Nicole Masuzzo und Anke Schnell.
Sonja Heinisch als Leiterin der Reitschule und Sara Kolata als Leiterin des Lernbauernhofs gehören dem Vorstand als beratende Mitglieder an. hn