Einfach liegen lassen ist billiger
Einfach liegen lassen ist billiger
Friedenseiche Die Gestaltung des Platzes würde wenigstens 15 700 Euro kosten
Das Ensemble der ehemaligen Friedenseiche in der Farbenstraße findet wenig Freunde. Deshalb regte der Ortsbeirat an, es zu verändern.
Er bat den Magistrat, den von Schädlingen befallenen Stamm vom jetzigen Standort zu entfernen und entsorgen zu lassen. Zur Erinnerung an das Naturdenkmal Friedenseiche solle dafür am ehemaligen Standort in Abstimmung mit dem Heimat- und Geschichtsverein eine Informationstafel zur Historie des Baumes aufgestellt werden. Auch die Idee der Präparation und Aufstellung einer Baumscheibe mit Jahresringen sollte umgesetzt werden.
Zwischenzeitlich hat die Verwaltung Kostenvoranschläge externer Firmen für die einzelnen Arbeiten eingeholt. Sie belaufen sich auf mindestens 15 700 Euro brutto.
Der Abtransport des Stammes und die Herrichtung des Beets sind dabei mit 2100 Euro der kleinste Betrag. Das Präparieren und Anfertigen einer Stammscheibe würde mit 4050 Euro zu Buche schlagen, das Er- und Aufstellen einer Infotafel mit 9550 Euro. Hierbei sei zu beachten, dass noch Unwägbarkeiten vorhanden sind, die gegebenenfalls die Kosten erhöhen könnten.
„An dieser Stelle weist der Magistrat nochmals darauf hin, dass die Fachämter die Beseitigung des Stammes für nicht sinnvoll halten und der Verbleib von Teilen des Stammes der abgestorbenen Friedenseiche auf der Grünfläche mit dem Ortsbeirat abgestimmt war“, heißt es im Magistratsbericht. „Die Idee der Unteren Naturschutzbehörde und des Grünflächenamtes, den Stamm der gefällten Eiche zur Erinnerung an den über 100 Jahre alten Baum auf der Grünfläche abzulegen, hörte sich bei der Vorstellung der Planungen durchaus akzeptabel an. Die Realität hat jedoch gezeigt, dass das Bild des toten, riesigen Stammes jetzt einen eher negativen Eindruck auf den Betrachter macht und vielen Bürgern so nicht gefällt“, hatte der Ortsbeirat schon im Frühjahr dazu erklärt. „Hinzu kommt, dass der Schädling Weidenbohrer, der den Baum absterben ließ, weiterhin im Stammholz lebt und die Gefahr besteht, dass er zusätzliche Bäume in der Umgebung (etwa die Kastanien der Meister-Schule) befällt und schädigt“, hieß es in der Vorlage.
Hausaufgaben gemacht, aber Geld gibt es nicht
Der Magistrat jedenfalls hat seine Hausaufgaben gemacht und die Kosten ermittelt. Geld aus seinem Etat gibt es aber nicht: „Wie bereits in der ersten Stellungnahme dargelegt, stehen dem Magistrat keine Haushaltsmittel für die Umsetzung des Vorhabens zur Verfügung. Die Kosten sollten gegebenenfalls über das Ortsbeiratsbudget finanziert werden“, endet der Bericht.