Modische Wurst aus der Liesel

Modische Wurst aus der Liesel

Kreativmarkt Sindlinger zeigen feine und ungewöhnliche Arbeiten

Ein seltenes Hobby pflegen Marion Lenz und Tochter Tina. Sie schaffen Schmuck und niedliche Figuren mit der Strickliesel. Zu sehen waren die kunstvoll gefertigten Dinge beim zweiten Kreativ-Markt in den Räumen des Frankfurter Verbands in der Edenkobener Straße.

Strickliesel? Das ist doch die kleine, hölzerne Puppe mit der Krone aus vier Metallbügeln. Kinder lernen damit das Prinzip des Strickens, Maschen übereinander zu heben. Als Ergebnis kommt aus der unteren Öffnung der Strickliesel eine dicke Wollwurst heraus. „Was macht man damit?“, fragten sich Marion und Tina Lenz und fingen an auszuprobieren. Das Ergebnis sind Colliers und Armbänder und kleine Tiere.

Österliche Näharbeiten

Hühner, Küken und Osterhasen breiteten Brigitte Maurer und Ingrid Schneider auf ihrem Tisch aus, dazu Patchwork-Tischdecken, Schlüsselmäppchen und weitere Näharbeiten. Die Sindlingerin und die Eppsteinerin lernten sich einst in einem Patchwork-Kurs in Kelkheim kennen. Seit vielen Jahren schon treffen sie sich alle vier Wochen zum gemeinsamen Nähen. „Es macht uns einfach Spaß“, sagen sie und freuen sich, wenn Menschen ihrerseits Freude an den Arbeiten haben.

Damit passen die beiden perfekt zum Kreativ-Markt. Kathrin Puchtler-Hofmann und Ilona Klein haben ihn nach dem erfolgreichen Probelauf im vergangenen November zum zweiten Mal organisiert. Sie bieten damit nicht nur Raum für Hobbykünstlerinnen und -künstler, die Ergebnisse ihres Schaffens auszustellen, sondern auch für freundschaftliche Gespräche mit Nachbarn. Da bleiben viele gerne auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Um die Bewirtung kümmerte sich Jürgen Fischer, wofür die Organisatorinnen dankbar waren: „Er macht das super“. Seine Frau Renate bot derweil filigran bemalte Steine und in Trendfarben bemalte kleine Geweihe an. Melanie Lünzer und Michael Fritz hatten wieder „Bade-Bomben“ angefertigt, aus aktuellem Anlass in Eierform. Bruni Moebes zeigte selbst gefertigte Karten und Aquarelle. „Ich wohne um die Ecke, da ist der Aufwand gering“, freut sie sich über den kleinen Markt in der Nachbarschaft. Das gilt auch für Monika und Hans-Walter Hochhaus. Die kleinen, voll beweglichen Leiterwagen, die Hans-Walter Hochhaus gebaut hat, waren im Nu verkauft. Monika Hochhaus hatte feine, kleine Strickarbeiten für Babys und Barbiepuppen im Gepäck. „Es ist schön, dass es auch hier einmal etwas gibt und nicht nur unten im Ort“, sagen sie: „So kann man ein bisschen mitmachen, kommt unter Leute und sitzt nicht nur daheim.“

Was zählt, ist der Spaß an der Freude

Weitere Teilnehmer am Frühjahrs-Kreativmarkt waren die Organisatorinnen selbst mit Silberschmuck (Kathrin Puchtler-Hofmann), Porzellanarbeiten und duftenden Seifen (Ilona Klein), die auf schön gearbeiteten Holzschalen von Roland Muster ruhten, Marion Ocks und Petra Ullrich. Mit dem Besuch waren sie zufrieden, auch wenn allen klar ist, dass in diesem kleinen, gemütlichen Rahmen keine Reichtümer zu verdienen sind. „Wir machen es aus Spaß an der Freude und der Geselligkeit“, ist denn auch allenthalben zu hören.

Das Ehepaar Hochhaus regt an: „Vielleicht könnte man einmal im Monat einen Nachmittagskaffee anbieten. Nicht nur für Ältere, sondern einfach so. Die Frage ist nur: Wer macht‘s?“ hn

Spieglein, Spieglein: Kathrin Puchtler-Hofmann ist eine der Organisatorinnen des Kreativmarkts.

Spieglein, Spieglein: Kathrin Puchtler-Hofmann ist eine der Organisatorinnen des Kreativmarkts.

Petra Ullrich arbeitet mit Porzellan. Fotos: Michael Sittig

Petra Ullrich arbeitet mit Porzellan. Fotos: Michael Sittig