Mit Lust in den Main
Mit Lust in den Main
Sommerspaß Wirt und Gäste schwimmen einmal quer rüber
Eine Tradition ließen fünf Sindlinger und drei Kelsterbacher vor kurzem aufleben. Sie schwammen einmal quer über den Main.
Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das nichts Besonderes. Die meisten Kinder der Flussanlieger lernten im Main schwimmen. Buben liebten es, sich an Schlepper anzuhängen und mitziehen zu lassen. Lausejungen hatten ihren Spaß daran, auf die andere Seite zu schwimmen, Obst oder Kartoffeln zu stiebitzen und sich, wenn der Feldschütz kam, schnell wieder in die Fluten zu stürzen.
Solche Geschichten erzählten gerne Stammgäste der Gaststätte „Mainlust“, in Sindlingen besser unter dem Namen „Loch“ bekannt. „Irgendwann haben wir gesagt: Das können wir auch“, berichtet Wirt Thomas Jelitto, der die Idee zusammen mit dem Kelsterbacher Klaus Breckheimer in die Tat umsetzte. Vor zwei Jahren ging die Gruppe zum ersten Mal ins Wasser. Jetzt tat sie es wieder, „weil es schön ist, weil Sommer ist, weil wir Lust dazu haben“; sagt Jelitto. Stammgast Kornelia Vossberg schloss sich spontan an. „Wir haben zufällig davon erfahren. Weil ich gerne schwimme, bin ich jetzt hier. Ich mache das zum ersten Mal“, sagt sie.
Damit der Spaß kein schlimmes Ende nimmt, sorgten Thomas Jelitto, Klaus Breckheimer sowie der Kelsterbacher Uwe Rolle (beide bei der Kelsterbacher Feuerwehr) für eine Sicherheitsbegleitung. Sie organisierten eine Übungsfahrt des Feuerwehr-Rettungsbootes, das die Schwimmer begleitete. So konnten sich die fünf Männer und drei Frauen auf der Sindlinger Seite am „Echo“, dem Kanalauslass gleich unterhalb der Farbwerksbrücke, unbesorgt ins Wasser begeben.
Kalt war es nicht, die Strömung spielte keine Rolle – aufgrund der niedrigen Wasserstände sind die Wehre geschlossen. Zügig überquerten sie den Fluss, leicht schräg flussabwärts in Richtung Kelsterbach, um außerhalb des Werksgeländes des Industrieparks ans Ufer zu gelangen. Klaus Breckheimer radelte derweil über die Brücke und brachte ihnen Handtücher und Kleider. Anschließend spazierten die Schwimmer zu seinem Garten am Kelsterbacher Mainufer. Dort endete die Spritztour mit Würstchen vom Grill und Getränken. hn