Monatelang blockieren Schrottautos Stellflächen
Zähes Ringen ums Abschleppen
Parkplätze Monatelang blockieren Schrottautos Stellflächen
Seit Wochen und Monaten blockierten Schrottautos Parkplätze am Sindlinger Bahnhof. Auf der Südseite (Bahnstraße, Fahrtrichtung Frankfurt) stand ein silberner Renault mit rumänischen Kennzeichen über Monate hinweg, ohne bewegt zu werden. Gleiches galt für einen silberfarbenen Mitsubishi mit bulgarischen Kennzeichen, eine Schrottkarre, an der sämtliche Scheiben zerschlagen waren. Auch um einen schwarzen Golf kümmerte sich niemand, obwohl die Tageszulassung für den 8. Mai längst abgelaufen war.
Deshalb nahm sich Ortsbeirat Albrecht Fribolin (CDU) der Sache an. Er schrieb ans Straßenverkehrsamt mit der Bitte, diese Fahrzeuge entfernen zu lassen, denn sie blockierten die ohnehin wenigen Parkplätze für Pendler. Doch das Amt lehnte ab. Die ausländischen Fahrzeuge seien zugelassen, sie könnten nicht entfernt werden. In Sachen Golf sollte immerhin der Außendienst nachsehen.
Damit gab sich der Ortsbeirat aber nicht zufrieden. Er wies das Amt darauf hin, dass der Mitsubishi nur noch ein Schrotthaufen sei, in dem sich Motoröl und weitere Betriebsstoffe wie Benzin oder Diesel befinden und der Umwelt schaden könnten. „Wurde das überprüft? Wo ist der bulgarische Halter, wo ist eventuell sein Wohnsitz in Deuschland?“, fragte Fribolin: „Wer trägt Verantwortung, wenn Kinder sich an den Schrottteilen und zerborstenen Scheiben verletzen?“ Da das Auto absolut fahruntüchtig sei, sei dringender Handlungsbedarf gegeben, bevor die Umwelt Schaden nehme. Es sei den Bürgern nicht zu vermitteln, dass ein bulgarisches Schrottauto hier ohne Konsequenzen jahrelang abgestellt werden könne und der Rechtsstaat offenbar ohnmächtig zuschaue. Ganz konkret wollte Fribolin deshalb wissen: „Was unternehmen Sie, um das KFZ zu entfernen?“
Erst mal nichts. Der Name und die ausländische Adresse des bulgarischen Halters seien dem Amt bekannt. Da das Fahrzeug zugelassen sei und deshalb rechtmäßig im öffentlichen Straßenraum stehen dürfe, werde er auch nicht benachrichtigt. Über Umwelt- oder Verletzungsgefahren wisse man im Straßenverkehrsamt nichts, hieß es in der Antwort des Sachbearbeiters. Jedoch leitete er die Angelegenheit nun an seine Vorgesetzte und deren Vertreter weiter.
Und das half. „Hinsichtlich der Fahrzeuge am Bahnhof Sindlingen darf ich Ihnen mitteilen, dass ich persönlich eine Ortsbesichtigung durchgeführt habe. Die Fahrzeuge (Renault und Mitsubishi) befinden sich tatsächlich in einem desolaten Zustand. Es ist ebenfalls davon auszugehen, dass die Halter das Interesse an den Fahrzeugen aufgegeben haben. Ich habe soeben die sofortige Entsorgung der Fahrzeuge in Auftrag gegeben“, ließ der stellvertretende Amtsleiter den Ortsbeirat wissen. Zwischenzeitlich sind die Schrottautos weg. Fragt sich nur, wie lange es dauert, bis die Nächsten den Parkplatz als Autofriedhof missbrauchen. hn