Vom Loch in den Knast
Vom Loch in den Knast
Fünf Flüsse Würfelbrüder radeln von Nürnberg nach Regensburg
Sie treffen sich jeden Sonntag zum Frühschoppen im „Loch“, wie die Gaststätte „Mainlust“ in Sindlingen heißt. Und einmal im Jahr machen sie sich zu einer Radtour in Deutschland auf, seit 1996, nun also zum 22. Mal. Und sie bevorzugen Routen entlang von Flüssen, denn da gibt es kaum Steigungen: Main, Weser, Lahn, Ems, Neckar, Jagst, Ruhr, Spree, Mosel, Saar, Rhein und Bodensee haben die radelnden Würfelbrüder bereits erkundet, und so fiel die Wahl in diesem Jahr auf eine Fünf-Flüsse-Rundfahrt von Nürnberg im Frankenland bis nach Regensburg in der Oberpfalz.
Es ging entlang der idyllisch gelegenen Flüsse Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl durch die historischen Städte Nürnberg, Amberg, Kelheim und Regensburg und durch außergewöhnliche Naturlandschaften über vielseitige Radfernwege. Im Grün der weiten Flussauen radelten die Sindlinger durch stille Täler, fernab vom Verkehr. 210 Rad-Kilometer im Herzen Bayerns legten sie zurück.
Einmalig war eine Übernachtung in der Feste Amberg, einem zu einem Hotel umgebauten Gefängnis. Vom „Loch“ in den „Knast“ war die Parole der Würfelbrüder, die die Nacht in Drei- und Vierbett-„Zellen“ aber gut überstanden.
Gemütlicher ging es in den traditionellen Gasthäusern mit zünftigen Biergärten zu, wo kulinarische Spezialitäten wie „saure Lüngerl“ und „Krustenbraten“ auf die Radler warteten. Und an köstlichem Bier gibt es in Bayern ja wirklich keinen Mangel.
Ein Höhepunkt war der Besuch des berühmten Klosters Weltenburg am Donaudurchbruch, welches mit dem Schiff von Kelheim aus angesteuert wurde. Im schattigen Klostergarten genossen die Sindlinger bei einer traditionellen „Pilgerpfanne“ das dunkle Weltenburger Klosterbier frisch gezapft. Die Rückreise nach fünf erlebnisreichen Tagen machten die Radler in Regionalzügen der Deutschen Bahn, die – entgegen aller sonstigen Erfahrungen – ausgesprochen pünktlich war. Und das Wichtigste: Alle kamen gesund und munter im heimischen Sindlingen an.
Das Fazit auch in diesem Jahr: Radfahren in den Landschaften Deutschlands ist wunderschön und hält fit. Der blauweiße bayerische Himmel und die köstlichen Speisen und Getränke waren die Krönung für die sieben Sindlinger Radfahrfreunde, die sich schon jetzt auf ihre Tour 2019 freuen. FBO