Eine Einweihung zum Jubiläum

St. Kilian

Eine Einweihung zum Jubiläum

Gemeinde feiert ihr 50-jähriges, ihre Kita die Erweiterung

Von Thomas Mühlbach

Die Geschichte von Sindlingen-Nord beginnt 1920, denn in diesem Jahre wurden die ersten Häuser zwischen den Bahntrassen Main-Lahn-Bahn im Norden und Taunus-Eisenbahn im Süden gebaut. Es handelte sich um die Sindlinger Bahnstraße, Ferdinand-Hofmann-Straße und die Neulandstraße. Diese Häuser der Arbeitersiedlung sind größtenteils zweistöckig und im neu-klassizistischen Baustil, der entfernt an den mediterraner Palazzi erinnert, gebaut. Die Bahnstation hieß zu diesem Zeitpunkt noch Höchst-West, wie auch die Straße von Zeilsheim nach Sindlingen West-Höchster-Straße noch heute belegt.
Nach einem 30-jährigen Baustopp begannen in den 1950er Jahren die Bauarbeiten für die restliche Siedlung. Als Ergebnis der Wohnungsknappheit in der Nachkriegszeit entstanden zum ersten Mal in Sindlingen auch höhere, größtenteils fünfstöckige Mehrfamilienhäuser. Bedingt durch die damit verbundenen stark gestiegenen Einwohnerzahlen im Stadtteil – auch im Sindlinger Süden waren in der Hermann-Brill-Straße Mehrfamilienhäuser entstanden – wurden in der Albert-Blank-Straße ein Kindergarten und ein Kirchenbau mit zwei Clubräumen und einer Wohnung errichtet. Der Heilige Kilian wurde zum Patron erwählt.
1963 nahm zuerst der Kindergarten den Betrieb auf. Übrigens fiel der Bau von St. Kilian in diesem Jahr mit der Einweihung des Bürgergemeinschaftshauses Sindlingen und der Einweihung der Höchster Jahrhunderthalle zusammen. Bis 1968 fungierte St. Kilian als Filialgemeinde von St. Dionysius, danach wurde es selbständige Pfarrgemeinde.
In den 1980-er Jahren baute die Gemeinde ihr Zentrum aus. Der Kirchenraum erhielt eine seitliche Apsis, die bis heute als Altarraum dient. Ferner wurde ein Anbau mit drei Saalteilen, einer Küche, einem Kneipchen und einer weitläufigen Eingangshalle mit dem Herzstück, der Theke, erstellt. Hier fanden zahlreiche Festivitäten der Gemeinde statt, zum Beispiel Pfarrfeste, Faschingsveranstaltungen und vieles mehr.
Ein besonderer Höhepunkt des gemeindlichen Lebens war sicherlich die Feier des 25-jährigen Jubiläums im Jahre 1988. Erster Pfarrer der Pfarrei war Bertram Rohr, ihm folgten Pfarrer Ivo Stipicic, Pfarrer Walter Hasselbach, Frau Reckziegel (Gemeindereferentin) mit Herrn Dr. Fuchs (priesterlicher Leiter) und zuletzt Ralph Albensoeder (Pastoralreferent).
Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es nach der Gemeindefusion wieder nur noch eine Kirchengemeinde in Sindlingen.
Auf Grund der fehlenden Kinderbetreuungsplätze im Stadtteil beschloss die Gemeinde, die Kindertagesstätte St. Kilian auszubauen. Richtfest war am 15. November 2012, mittlerweile steht der Neubau. Die Kita ist enorm gewachsen. Sie nutzt das frühere Gemeindezentrum mit Ausnahme des Kirchraumes und des Kneipchens und bietet nun 123 Kindern Platz. Zwei neue Kindergartengruppen mit Kindern ab drei Jahren nahmen in den umgebauten Räumen des ehemaligen Gemeindezentrums am 1. April 2013 den Betrieb auf. Zwei Gruppen für Kinder unter drei Jahren (U3) sind seit 1. August im Neubau zuhause.
Die Kosten für Um- und Neubau betragen insgesamt rund 1,1 Millionen Euro. Aufgebracht haben sie die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und das Bistum Limburg.
Das 50. Jubiläum der Gemeinde und die Eröffnung der umgebauten Kindertagesstätte wird am Sonntag, 22. September, gefeiert. Um 11 Uhr beginnt ein Festgottesdienst, hinterher haben alle Besucher bei einem Tag der offenen Tür Gelegenheit, sich alles genau anzusehen und bei Speis und Trank, Kaffee und Kuchen zu verweilen. Die Kindertagesstätten von Sindlingen und Zeilsheim oganisieren Spiele und Unterhaltung für die Kleinen. Zusätzlich gastieren die „Ersten Sindlinger Herbst-Festspiele“ des Quartiersmanagements der Hermann-Brill-Straße auf dem Parkplatz.

Ein Stich des Gemeindezentrums St.Kilian von der Eröffnung 1980

Ein Stich des Gemeindezentrums St.Kilian von der Eröffnung 1980