Abschied von Walter Ofer

Abschied von Walter Ofer

Sindlingen hat einen engagierten Bürger verloren: Am 31. August verstarb Walter Ofer im Alter von 73 Jahren. Er engagierte er sich zeitlebens auf vielen Ebenen für seine Mitmenschen. Als Kind eines kommunistischen Elternhauses schlug sein Herz links. Er war 25 Jahre lang Mitglied der SPD, in der Zeit auch Stadtverordneter in Frankfurt, verließ die Partei aber 2008, weil er sich in ihr nach Schröders Reformen (Rentenalter hochgesetzt, Hartz- IV-Gesetze, Praxisgebühr) nicht mehr heimisch fühlte. Stattdes- sen engagierte er sich in den vergangenen Jahren bei der Linken. Sie gedenkt Ofers in einem Nachruf als jemanden, für den immer der Mensch im Mittelpunkt stand, „insbesondere die Menschen, die oftmals vergessen werden, die keine Stimme haben, die nicht im Licht des öffentlichen Interesses stehen. Aufrecht, mitfühlend, geduldig, solidarisch, ausdauernd und bescheiden engagierte er sich für eine gerechtere Gesellschaft. Wir haben einen von tiefem Humanismus geprägten, erfahrenen, warmherzigen Mitstreiter und Freund verloren, der in seinem politischen Leben nicht müde wurde, soziale Gerechtigkeit und mehr Demokratie einzufordern und sich konsequent gegen Krieg, Faschismus, Militarismus und Rassismus positioniert hat“, erklärt der Kreisvorstand.

1989 zog Walter Ofer nach Sindlingen. Er arbeitete an der Organisation der 1200-Jahr-Feier 1994 mit und übernahm im Folgejahr den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine. Den VdK-Ortsverband führte er zehn Jahre lang, den Kreisverband vier. Eine schwere Erkrankung zwang Walter Ofer Anfang 2012 dazu, sich aus dem öffentlichen Leben weitgehend zurück zu ziehen. hn