SKV: Prunksitzung vor Römer und Dom
Sindlinger Karnevalverein
Prunksitzung vor Römer und Dom
Narrenschau mit Gardetänzen, Büttenreden und Männerballett
Kaffeekränzchen, Schluckspecht, Boxenluder: In der Prunksitzung des Sindlinger Karnevalvereins wurden alle Geschmäcker bedient. Zwischen den Büttenreden setzten die Garden optische Höhepunkte.
Eine Marke für sich sind die Hofheimer Zigeuner. Die Gruppe der KG Hofheim übernahm wie jedes Jahr das „Einheizen“. In Samba-Kostümen feierten die Sänger und Tänzer eine Sommerparty, bei der es die Besucher nicht auf den Sitzen hielt. Dafür dankte Elferpräsident Peter Thalau gerne mit dem diesjährigen Orden in Form eines Clowns.
Den hängte er auch Frankfurts Oberbürgermeister um. Peter Feldmann begrüßte die Sindlinger in büttengemäßen Reimen: „Nach Sindlingen komm ich gern, Ihr feiert unter einem guten Stern. Fassenacht beim SKV, ist Spaß und bunte Narrenschau“, zitierte er das Motto der diesjährigen Kampagne. Passenderweise zeigte das Bühnenbild Römer, Dom, Paulskirche, „Spargel“, Messeturm und weitere Frankfurter Bauwerke. Günter Hauff und seine Helfer vom Männerballett haben es geschaffen.
Das Männerballett und die Garde „Firestars“ sind ohnehin Dreh- und Angelpunkte im Karnevalverein. Zu vorgerückter Stunde gaben die „Schoppendales“ ihre Version des Gardetanzes zum Besten und nahmen die Gäste – „Grease“ lässt grüßen – mit zurück in die 70-er Jahre. Außerdem engagieren sie sich hinter der Bühne, bei Vorbereitung, Aufbau und während des ganzen Jahres im Vereinsheim. Einer von ihnen ist Horst Best (56 Jahre). Der ehemalige Disc-Jockey kümmert sich stets um Licht und Ton und steuerte zusammen mit Sabine Seitz (46) vom Fanfarenzug „Frankfurter Herolde“ ein Zwiegespräch bei. Beim „Kaffeekränzchen“ traktierten sich die beiden gegenseitig mit allerlei Kalauern und aßen dazu echten Kuchen. „Mir ist schlecht“, stöhnte Sabine Seitz hinterher. Doch spätestens nach der Pause, als sie zusammen mit den Musikerkollegen von den Herolden einmarschierte und den zweiten Teil einleitete, war das vergessen.
Auch die große Garde Firestars ist ein Aktivposten im Verein. Die Frauen, die seit vielen Jahren zusammen tanzen, betreuen den Nachwuchs. Bianca Köstler bildet die neunjährige Jana Schröder zur Solotänzerin aus. Das Tanzmariechen bot bei seinem ersten großen Auftritt eine beeindruckende Vorstellung. Bianca Ottinger trainiert die junge Garde „Giants“. Die Sieben- bis Zwölfjährigen zeigten einen Marsch und den Schautanz „Rock’n’Roll“ in gepunkteten rosa Petticoats. Saskia Eichhorn und Andrea Schröder betreuen, unterstützt von Denise Best, die Kindergarde „Purzel“. Die Vier- bis Siebenjährigen tanzten in Affen- und Elenfantenkostümen zu Musik aus dem „Dschungelbuch“. Angela Gibson und Bianca Ottinger wurden zudem für ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum geehrt. Sie tanzen seit 1988 beim SKV. Und sie haben es immer noch drauf. Die „Firestars“ gefielen mit enormer Bühnenpräsenz beim Marsch und tollen Figuren beim Schautanz.
Gäste in der Bütt waren Hänschen Preissl von den Fechenheimer „Hemdeklunkis“, Anja Schwarz von den Stichlingen aus Niederrad, Armin Kempf von den Bornheimer Stutzern als „Schluckspecht“, „Dummfrager“ Boris Meinzer vom Radiosender FFH und „Boxenluder“ Christa Haufert von der Weiberfastnacht Karben. Sabine Seitz von den Herolden gab als „Fahrschülerin“ noch ein Solo in der Bütt. Die Frauengruppe des SKV sorgte mit einer bunten Schlagerparade für Stimmung, und die Band „Déja Vu“ begleitete die ganze Sitzung – vom Narrhalla-Marsch bis zum Ausmarsch. Ebenfalls von Anfang bis Ende dabei war das Rote Kreuz Zeilsheim, das den Sanitätsdienst übernommen hatte. hn

Seit 25 Jahren auf der Bühne aktiv: Die „Firestars“ Angela Gibson (links) und Bianca Ottinger wurden dafür geehrt.

Im Zeichen der Narrenkappe: Oberbürgermeister Peter Feldmann besuchte die Prunksitzung des Sindlinger Karnevalvereins.