Musik uff de Gass

Musik uff de Gass

„Das müssten wir mal in Sindlingen machen“

Interview mit Inge Gesiarz

Inge Gesiarz (62 Jahre) ist Initiatorin und Projektleiterin der „Musik uff de Gass“. Schon seit langem liebäugelte sie mit der Idee, Musiker aus ihren Zimmern oder Hinterhöfen herauszuholen, damit sie sich vorstellen können. Bis Anfang 2013 fehlte ihr dafür die Zeit, war sie als Mitarbeiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Best-Western-Hotelkette beruflich stark eingespannt. Als sie dann in den Ruhestand wechselte, nahm sie einem Nachbarschaftskolleg von Quartiersmanagerin Marja Glage teil. Dafür sollte jeder Teilnehmer ein Projekt mitbringen, um zu erarbeiten, wie man es umsetzen könnte. „Da fiel mir wieder das Musikprojekt ein, mit dem ich so lange schwanger ging“, sagt sie. Von seiten des Quartiersmanagements erhielt sie die nötige Unterstützung – und legte los.

Sindlinger Monatsblatt (Simobla): Wann kamen Sie erstmals auf die Idee für das Projekt?

Inge Gesiarz: „Bei einem USA-Aufenthalt im Jahr 2002 gingen mein Mann und ich im Washington Square Park spazieren. Auf einmal kamen von überall her Menschen mit Instrumenten und musizierten. Nachbarn kamen mit Picknickkörben, Decken und Stühlen und hörten zu. Das ist eine tolle Sache, sagte ich mir, das müssten wir mal in Sindlingen machen.“

Simobla: Statt in einer öffentlichen Anlage spielt die Musik an verschiedenen privaten Orten. Warum?

Inge Gesiarz: „Es sollte kein Fest an einem Ort sein. Veranstaltungen in öffentlichen Räumen sind schon allein wegen der Gema-Gebühren teuer. Im privaten Rahmen geht alles viel leichter. Der zweite Effekt ist, die Nachbarn einzubeziehen. Deshalb habe ich nicht nur Musiker, sondern auch Gastgeber gesucht.“

Simobla: Wie gestaltete sich die Vorbereitung?

Inge Gesiarz: Sehr gut. Im Dezember startete ich einen ersten Aufruf an Musiker und Gastgeber. Zum ersten Treffen kamen acht bis zehn Leute, erfahrene Vereinsmitglieder und ungebundene Jugendliche mit frischen Ideen. Sie bilden seither das Vorbereitungsteam. Die Vereine, die angesprochen wurden, fanden die Idee ebenfalls gut. Sie sehen es nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung.“

Simobla: Was, wenn es am 31. Mai regnet?

Inge Gesiarz: „Für die Musiker haben wir überdachte Plätze. Das Publikum muss sich einrichten. Aber wir hoffen das Beste. Denn wenn es gut läuft, soll es auch im nächsten Jahr „Musik uff de Gass“ geben. Mit den Vorplätzen von Bürgerhaus und evangelischer Kirche haben wir nämlich noch zwei Spielorte in petto!“

Musik uff de Gass - Inge Gesiarz

Musik uff de Gass – Inge Gesiarz