Katholische Gemeinde: „Ebbelwörmscher“ auf dem Vormarsch
Katholische Gemeinde
„Ebbelwörmscher“ auf dem Vormarsch
Drei Männer lernen keltern, um 2015 beim „Apfelweinkönig“ mitzumischen
Bäumchen rüttel Dich, Bäumchen schüttel Dich, wirf reichlich Äpfel – nicht über mich, aber auf die ausgelegte Plane. Von dort klauben „die Ebbelwörmscher“ die Früchte auf, legen sie in Obstkisten und schleppen sie zum Auto.
„Die Ebbelwörmscher“ sind hoffnungsfrohe Anwärter auf den Titel des Sindlinger Apfelweinkönigs 2015. Peter Busch, Michael und Johannes Sittig waren bislang regelmäßig als Tester dabei, wenn im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius zur Kirchweih eine Apfelweinprobe stattfand. Jedes Jahr stellen Sindlinger dafür selbst gekelterten Apfelwein zur Verfügung. Die Besucher probieren und bewerten den Inhalt der anonymisierten Bembel. Am Ende wird König, wer die meisten Punkte bekommt.
Nun also wollen es die drei Herren selbst einmal als Kelterer versuchen. „Die Idee entstand in der Sauna“, verrät Michael Sittig. Ins Schwitzen kamen die „Wörmscher“ aber auch bei der Apfelernte. Dabei wäre das ganze Unterfangen beinahe schon daran gescheitert. Denn das Trio hat weder eigene Apfelbäume noch Behälter, und wie es genau gemacht wird, wissen die Männer auch nicht. „Wir fragen uns bei den Experten durch“, sagt Michael Sittig. Immerhin steht den Neu-Kelterern ein Gewölbekeller für die Reifezeit und Lagerung des „Stöffchens“ zur Verfügung.
Dort gärt nun der werdende Apfelwein vor sich hin. Die Äpfel stammen nicht vom Gelände des Turnvereins, denn als das Trio dort ernten wollte, schüttelten schon andere Aspiranten auf den Apfelweinkönig die Früchte von den dortigen Bäumen. Aber zum Glück kennen sich die Sindlinger untereinander. Einer, der Streuobstwiesen mit etlichen Apfelbäumen in den Wingerten besitzt, erlaubte den Neulingen, sich dort das Obst zu holen. Das taten sie mit viel Einsatz. Die Äpfel brachten sie zum Obsthof Werner zum Keltern. Jürgen Peters, selbst Kelterer und Organisator des „Apfelweinkönigs“, spendierte Glasballons, die die Drei dann reinigten und mit dem Apfelsaft und ein wenig Speierling füllten – ebenfalls eine milde Gabe künftiger Konkurrenten. „Wolfgang Scheh und Markus Krämer hatten noch Speierlingssaft übrig, den haben sie uns geschenkt“, freut sich Michael Sittig über das Sindlinger „Apfelwein-Netzwerk“.
Nun hoffen die „Wörmscher“, dass ihnen die Könner unter den Kelterern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und in ihrem Keller ein „goldisch Stöffche“ reift. Die Probe nächstes Jahr wird es an den Tag bringen. hn