Schule mit Hindernissen

Ludwig-Weber-Schule

Schule mit Hindernissen

Jetzt befasst sich auch der Ortsbeirat mit den Bauschäden

Bauliche Mängel behindern den Alltag an der Ludwig-Weber-Schule. Ein Klassenzimmer im Obergeschoss musste gesperrt werden, weil Teile der Decke herunterfielen. Die Gipskartonplatten hatten sich mit Wasser vollgesogen, das durchs undichte Dach drang. Zwei weitere Klassenzimmer fielen wegen eines Wasserrohrbruchs aus, der auch eins der beiden Treppenhäuser unbenutzbar machte. Schließlich legte auch noch ein Leitungsschaden auf dem Schulhof die Wasserversorgung lahm. Da kein Wasser für die Toiletten da war, wurde der Unterricht für einen Tag ausgesetzt.
Während dieses Problem innerhalb eines Tags behoben werden konnte, zogen sich die übrigen Arbeiten an dem fast 40 Jahre alten Gebäude hin. Das Stadtschulamt wollte die Herbstferien nutzen, um alles wieder auf die Reihe zu bringen.
Das ist weitgehend gelungen. „Der Raum im Obergeschoss ist wieder nutzbar“, erklärt Isabel Prado-Knickmeier vom städtischen Schulamt, „und auch die anderen Reparaturen sind abgeschlossen“. Allerdings fehlt noch der Fußbodenbelag, deshalb sind zwei Räume und das Treppenhaus noch immer nicht nutzbar. „Wir wollen gemeinsam mit der Schulleitung entscheiden, ob wieder Teppich hin soll oder Linoleum“, sagt die Schulamtsmitarbeiterin. Teppich sei heute nicht mehr üblich. In der Ludwig-Weber-Schule aber liegt er überall und dämpft ein wenig den Schall. Zwischenzeitlich lägen die Angebote vor.
Die Kosten für die Reparatur der Schäden belaufen sich auf rund 25000 Euro, hinzu kommen die Kosten für den neuen Bodenbelag von 15000 (Linoleum) bis 21000 Euro (Teppich).
Die Schule jedenfalls hofft, dass sie die Räume bald wieder benutzen kann. Es herrscht Platzmangel. Beispielsweise ist die Betreuung in der Küche untergebracht und ein Klassenraum muss ohne Waschbecken auskommen – ein Provisorium und besonders unbefriedigend an einer Schule, die sich um die Gesundheitsförderung ihrer Schüler bemüht. „Das behindert uns in unserer pädagogischen Arbeit“, bedauert Leiterin Fatima Outrak-Pieknik.
Noch enger dürfte es im kommenden Jahr nach den Sommerferien werden. Die Ludwig-Weber-Schule wird dreizügig, wird nicht nur zwei, sondern drei neue erste Klassen haben. Darüber freut sich die Schulleiterin, denn dann gibt es auch mehr Lehrer. Gleichzeitig bleibt aber die Frage, wo sie alle unterkommen sollen.
Die Sindlinger Ortsbeiräte haben sich des Themas bereits angenommen. SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer beantragte Anfang Oktober, „unverzüglich“ die nötigen Renovierungsarbeiten ausführen zu lassen. Außerdem sollten der Schule als Sofortmaßnahme 700 Euro zur Verfügung gestellt werden, damit sie Lernmaterial, das durch die Wasserschäden vernichtet wurde, ersetzen kann. CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin dagegen sieht in einer schnellen, „zum Teil provisorischen Behebung der Baumängel nicht die optimale Lösung“. Er beantragt, einen Ortstermin des Ortsbeirats Sechs in der Ludwig-Weber-Schule anzusetzen. In einem Informationsgespräch aller Fraktionen mit der Schulleitung und Vertretern des Elternbeirates solle der tatsächliche und gewünschte Sanierungsaufwand ermittelt werden. „Der Ortstermin soll als Grundlage zur Formulierung von Anträgen zur zeitnahen und nachhaltigen Sanierung des Gebäudes dienen“, regt er an. hn