Reichlich und vielfältig…

Reichlich und vielfältig…

Buchstütze … und das gilt für die Literaturtipps wie das Essen

Ob das Huhn oder das Ei zuerst war, diese Frage bleibt wohl auf ewig unbeantwortet. Geht es um den Förderverein Buchstütze und das Bücher-Essen, dann ist die Sache klar: Schon ein Jahr vor der Gründung des Fördervereins gab es am 23. März 2012 das erste Bücheressen in der Stadtteilbibliothek. 

Letztlich ging aus dieser beliebten Veranstaltung im März 2013 die Buchstütze hervor. Somit konnte das Bücheressen mit der 20. Folge am 23. März 2018 einen runden Geburtstag feiern.

Mit fast zwanzig Besucherinnen und Besuchern war der Abend wieder gut besucht und der Tisch mit Essen reichlich gedeckt. Das Essen bringen die Gäste selber mit, es ist nie vorgeplant, und doch ist das Angebot meist reichlich und vielfältig: Vom pikanten Käseaufstrich über Mettbrötchen, Käseplatte und Senfgurken bis hin zu süßen Naschereien.

Vielfältig sind auch die vorgestellten Texte und Bücher, denn das ist das Prinzip dieses Bücheressens: Man bringt etwas zu Essen mit oder einen Text oder ein Buch. Oder beides – oder gar nix und hört einfach nur zu – essen und trinken darf man trotzdem. Da die Getränke vom Verein gestellt werden, steht auch immer eine Spendendose auf dem Tisch.

Dreizehn Gedichte und Bücher wurden dieses Mal vorgestellt. Von Goethes „Osterspaziergang“ (plus einer Persiflage: Vom Eise befreit sind Chrom und Bleche…) über Hans Falada (Kleiner Mann was nun), Bärbel Schäfer (Meine Nachmittage mit Eva), Lucinda Riley (Sieben Schwestern) bis hin zu Deniz Yücel (Wir sind ja nicht zum Spaß hier) und Robert Menasses preisgekröntem Brüssel-Roman „Hauptstadt“ reichte das Spektrum. Außerdem noch mit dabei: Hanns-Joseph Ortheil: Der Typ ist da, Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe, Ulrich Zurkuhlen: Glaube im Wandel, Antonio Munoz Molina: Die Nacht der Erinnerung und Daniel Kehlmanns neuster Roman „Tyll“. Zum Auftakt des vom Vorsitzenden Mario Gesiarz moderierten Abends gab es, passend zum Bücheressen, das Vorwort eines Kochbüchelchens von Tim Mälzer.

Diese Abende mit Literatur und Kulinarischem sind über die Jahre die erfolgreichsten und beliebtesten Veranstaltungen des jungen und kleinen Fördervereins – seit 2017 auch einmal jährlich mit einem Abstecher nach Zeilsheim.

Wer am Programm der Buchstütze interessiert ist, kann Termine und Infos in der Stadtteilbibliothek, beim Kulturforum Zeilsheim oder beim Verein direkt anfordern: Mario Gesiarz, Telefonnummer 069 37 21 18 oder per Mail an gesiarz@gmx.net. rio

 

Frankfurt liest ein Buch

Anna Seghers in Sindlingen und Zeilsheim

Anna Seghers‘ weltberühmter Roman „Das siebte Kreuz“ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der zweiwöchigen Leseaktion „Frankfurt liest ein Buch“. Mit drei Veranstaltungen beteiligt sich die Buchstütze, Förderverein zur Unterstützung der Stadtteilbibliothek, daran. Neben einer Filmvorführung werden zweimal ausgewählte Textstellen aus dem Roman gelesen und darüber diskutiert. 

Dazu konnte der Verein mit Rainer Weisbecker einen besonderen Gast gewinnen. Der vor allem als Mundartdichter und Liedermacher bekannte Weisbecker veröffentlicht in seinen Büchern neben zahlreichen Mundartgedichten immer wieder kurze Prosatexte, auch aus der Geschichte seiner Familie. Diese war in Nazideutschland im Widerstand, wehrte sich gegen die Barbarei und wurde dafür mit Gefängnis und Konzentrationslager bestraft. In den vierziger Jahren versteckten Weisbeckers Vorfahren in Niederrad mehrere Tage lang einen entflohenen KZ-Häftling, ganz so wie es Georg Heisler, der Hauptfigur im „Siebten Kreuz“, ergeht. Diese Anekdote hat Weisbecker in einer Kurzgeschichte in Mundart festgehalten und gab ihr den Titel: „Wie die Gilche Anna in die Weltliteratur eingriff“. Der Liedermacher wird sie vorlesen, eingerahmt von zwei dazu passenden Liedern. 

Die Idee hatte der Vorsitzende der Buchstütze, Mario Gesiarz. Als Mundartrezitator tritt er immer wieder mal mit Rainer Weisbecker auf (so beim diesjährigen Schlossfest in Höchst). Da Gesiarz ebenfalls eine widerständige Familiengeschichte hat, lag es nah, das miteinander zu verbinden.

Lesung: Dienstag, 17. April, 19 Uhr:

 Stadtteilbibliothek, Sindlinger Bahnstraße 124

Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr:

Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23

Filmvorführung am Sonntag, 22. April, 17 Uhr:

„The Seventh Cross“, USA 1944 mit Spencer Tracy. Film in Englisch. Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23