Category: 2012

Rezi*Babbel: Tausendundeinmal Stoltze – Die schönsten Texte

Mundart

Tausendundeinmal Stoltze – Die schönsten Texte

„Rezi*Babbel“: Mario Gesiarz tritt zum 1001. Mal auf

Mit freundlichen Grüßen – Ihne Ihrn Mario Gesiarz. Ihne Ihrn? Ja, die Pflege der Mundart ist dem Sindlinger ein Anliegen. „Schade, dass sie in Frankfurt nicht mehr so lebendig ist“, findet der gelernte Buchhändler, der seit den 90-er Jahren mit mundartlichen Texten auftritt. Als „Rezi*Babbel“ ist er längst über den Stadtteil hinaus bekannt. In diesem Jahr wird er seinen 1001. Auftritt haben.
Das hätte er nicht gedacht, als ihn die Höchster Arbeiterwohlfahrt Ende der 80-er Jahre um einen Beitrag zum Seniorenkaffee bat. Ob er nicht einen Text von Friedrich Stoltze vortragen könne? Gesagt, getan. Das fand viel Anklang. Gesiarz, der bei der Postgewerkschaft arbeitete, beschäftigte sich in den folgenden Jahren immer mehr mit dem Menschen Friedrich Stoltze. „Er war ein wunderbarer politischer Satiriker“, sagt der heute 57-Jährige: „Von 1860 bis zu seinem Tod 1891 machte er die Wochenzeitschrift Frankfurter Latern. Er war ein geradliniger, humanistischer, aufrechter Mensch.“ Gesiarz bewundert an Stoltze, wie er gegen Zensur, Kleinstaaterei, Antisemitismus, Sozialismusgesetze und andere Strömungen seiner Zeit kämpfte. Und er bewundert sein handwerkliches Geschick: „Mit das Beste, was ich kenne. Stoltze war ein phantastischer Lyriker“.
Seit den 90-er Jahren ist er zudem ein fester Teil von Gesiarz‘ Leben. Der gebürtige Unterliederbacher kaufte 1984 mit seiner Frau Inge das Haus der Familie Tratt in der Johann-Sittig-Straße. Zu der Zeit war er noch als Eishockey-Erstligaschiedsrichter aktiv und fast jedes Wochenende auf Achse. Als 1985 Sohn Viktor zur Welt kam, stellte er bald darauf die Hockeytasche in den Keller und rührte sie nicht mehr an. „Ich wollte miterleben, wie mein Sohn groß wird“, sagt er. Den gewonnenen Freiraum füllte zunächst der Sindlinger Karnevalverein. Gesiarz wurde Mitglied. Er schrieb Büttenreden, die auch in Sammlungen veröffentlicht wurden, und führte elf Jahre lang als Elferpräsident durch die Sitzungen. Seit 1996 ist er zudem als Mundartrezitator unterwegs. Anfangs trat er in einem Räumchen in der Kuppel des Kaiserdoms auf. Die „Mundart auf dem Kaiserdom“ fand später (während der Sanierung) in der Paulskirche und danach in einem Keller des Römers statt. Heute ist die Veranstaltung mehrmals im Jahr in Sachsenhausens ältestem Fachwerkhaus in der „Schellgass 8“ (Haus der Freunde Frankfurts) zu erleben. Mit Hut und grüner Jacke steht Mario Gesiarz dann da und trägt vor, was ihm gerade passend erscheint. Etwa 700 Mundarttexte hat er im Repertoire, etwa die Hälfte von Friedrich Stoltze, die übrigen von Adolf Stoltze, Karl Ettlinger, Paul Quilling, Georg-Wilhelm Pfeiffer sowie eigene Stücke.
Noch immer ist auch Sohn Viktor mit von der Partie. Der Physikstudent begleitete seinen Vater schon als Junge auf dem Akkordeon. Heute spielt er Swing und Klezmer. 1998 kam Mundartdichter und Liedermacher Rainer Weisbecker dazu, es entstand das Programm „Stoltze meets the Blues“, eine Mischung von Mundart-Blues und Stoltze-Texten. Seit einigen Jahren gehört die Kunsthistorikerin Silke Wustmann als viertes Mitglied zum Team. Gesiarz und Wustmann machen gemeinsam Stadtführungen, zunächst zu Leben und Werk von Stoltze in der Frankfurter Innenstadt, dann, seit fünf Jahren, als Gudula und Bären-Schorsch durch Alt-Höchst. „Das hat schon Kultstatus“, sagt Gesiarz. Zuletzt fanden sich 300 Teilnehmer dazu ein. Auch in diesem Jahr stehen zwischen April und Oktober sieben Kostümführen an, die erste am 22. April (11 Uhr, Schlossplatz).
Gesiarz‘ Soloprogramm steht in diesem Jahr unter dem Titel „Tausendundeinmal Stoltze“. Es enthält die aus seiner Sicht schönsten Texte des Mundartdichters. Neu entwickelt hat er ein Satire-Programm. Kommentare zu Börse, Streik oder Lebensmittelskandalen, ein Aufruf zur Wahl: Mit Augenzwinkern und Humor hat Stoltze schon vor über hundert Jahren die rechten Worte gefunden. Ein weiteres neues Programm hat am 21. Juni, 19.30 Uhr, im Pfarrgarten am Höchster Schloss im Rahmen des Schlossfests Premiere: „Wie de Vadder so de Sohn“. Es ist Friedrich Stoltzes Sohn Adolf gewidmet, der in diesem Jahr seinen 170. Geburstag hätte. Wichtigste Kritikerin und Beraterin ist Mario Gesiarz‘ Frau Inge. So ist „Rezi*Babbel“ Beschäftigung für die ganze Familie. Neben den öffentlichen Auftritten wird Mario Gesiarz auch häufig für Familien-, Vereins- oder Gemeindefeiern gebucht. Da er die Rezitation als Nebenberuf, aber eigentlich gefühlt als leidenschaftliches Hobby betreibt, kann er sich daneben so manchen Benefiz-Auftritt leisten.
Alle Termine finden sich im Internet unter www.rezi-babbel.de . Wer sich in den Verteiler für die elektronische Post aufnehmen lässt, bekommt Termine und Neuigkeiten in einem „Schreibebrief“ mitgeteilt. Der endet „Mit freundlichen Grüßen – Ihne Ihrn Mario Gesiarz.“ hn

Sindlinger Monatsblatt 2012 – März

Hier die PDF Ausgabe des Sindlinger Monatsblatt März 2012

Friedenseiche soll gerettet werden

Auch wenn ein privates Gutachten die Fällung empfiehlt, wird nun der Boden um den Baum entsiegelt

Ein Gutachten, das Gartenbauunternehmer Bernd Krämer in Auftrag gegeben hat, besagt, dass die Sindlinger Friedenseiche nicht mehr zu retten ist. Die Stadt will es aber doch noch einmal versuchen.

Bernd Krämer (l.) und Albrecht Fribolin mit Gutachten und Baum. Foto: mar Im Winter sieht eine Eiche ohne ihre Blätter sowieso kahl aus. Aber die Sindlinger Friedenseiche macht auch im Sommer einen kranken Eindruck. Das Naturdenkmal, das seit mehr als 100 Jahren an der Ecke Farbenstraße / Allesinastraße steht, hat seine besten Tage längst hinter sich. Aber die Sindlinger hängen an dem Baum. Gartenbauunternehmer Bernd Krämer hat jetzt sogar privat ein Gutachten eines Sachverständigenbüros erstellen lassen: „Ich wollte wissen, ob man den Baum noch retten kann.“

Nun steht er mit dem Gutachten und Albrecht Fribolin (CDU), Mitglied im Ortsbeirat 6, unter der alten Eiche. Ihr Fazit: „Der Baum ist nicht mehr zu retten.“ Krämer nennt es sogar einen „wirtschaftlichen Totalschaden“. Die Eiche gehe immer mehr zurück, irgendwann stehe nur noch der Torso da. „Wir haben riesige Kahlstellen ausgemacht“, sagt der Unternehmer, dessen Familie seit Generation in Sindlingen lebt. Zwar sei der Baum noch standsicher, aber von Pilzen befallen. „Es macht einfach alles keinen Sinn mehr.“

Bei der Unteren Naturschutzbehörde, die für den Erhalt solcher Naturdenkmäler zuständig ist, und dem Umweltamt zeigt man sich optimistischer. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagt Klaus Wichert, Leiter des Umweltamtes. Schließlich gehe es auch um den historischen Wert der Friedenseiche, die Anfang September 1910 als Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870 / 71 gepflanzt wurde. „Eine Eiche kann sich erholen“, ist sich Wichert sicher.

„Es ist einen Versuch wert“, sagt auch Volker Rothenburger, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, der den 16 Meter hohen Baum erst kürzlich selbst in Augenschein genommen hat. Er hat auch schon einen Plan: „Noch in diesem Jahr soll der Boden entsiegelt werden.“ Erst dann könne man auch genauer untersuchen, wie der Zustand der Wurzeln sei.

Krämer glaubt aber nicht so recht an einen Erfolg. Statt weitere Steuermittel in einen Baum zu investieren, der keine Zukunft habe, „würde ich ihn noch 2012 entfernen lassen und etwas Neues pflanzen“. Eine Eiche solle es aber bitteschön nicht mehr sein, meint Fribolin und verweist unter anderem auf den Eichenprozessionsspinner. „Die Bushaltestelle war schon deswegen gesperrt.“

„Davon sollte man die Finger lassen“, sagt Experte Krämer. Einzig eine amerikanische Roteiche ginge mit „gescheiter Standortvorbereitung“. Sinnvolle Alternativen wären eine Linde oder ein Gingko. „Letzterer war Goethes Lieblingsbaum“, kann sich Fribolin für diese Idee erwärmen. Bis es soweit ist, erhält die Friedenseiche aber eine letzte Chance.ses (ses) Nachdruck aus dem Höchster Kreisblatt.

 

 

Sindlingens Volleyballdamen in der neuen Spielklasse angekommen

Am letzten Heimspieltag der Volleyballdamen des TVS waren der Tabellenführer TV Stierstadt und der Tabellendritte FTG Frankfurt II zu Gast. Gegen die FTG hatten sich die TVS-Damen einiges vorgenommen, konnte doch das Hinspiel noch mit 3:1 gewonnen werden. Im ersten Satz rannte man durch eine gute Aufgabenserie der FTG jedoch von Anfang an einem Rückstand hinterher, bevor ein 19:24 noch in ein 24:24 umgewandelt wurde, um dann doch die letzten zwei Punkte und damit den Satz zu verlieren. Aber jetzt waren die Sindlinger Mädels wach und gewannen den zweiten Satz souverän mit 25:17.  Auch im dritten Satz führte man schnell wieder, aber dann  reduzierten die FTG–Damen ihre Fehlerquote deutlich und drehten das Spiel noch um. Im letzten Satz lief dann beim TVS nichts mehr zusammen und die FTG gewann das Spiel letztendlich souverän.

Im zweiten Spiel war das Motto den Tabellenführer so gut wie möglich zu ärgern. Das gelang in den ersten Sätzen auch recht gut, jedoch jeweils mit dem besseren Ende für die Stierstädter, die in engen Spielsituationen immer wieder ihre Routine ausspielten. Im dritten Satz gab es dann die Ansage von Coach Doris Kreimeier „Diesen Satz gewinnen wir jetzt“ und tatsächlich lief alles wie im Schnürchen und der Satz wurde mit 25:14 deutlich gewonnen. Im vierten Satz besann sich der Tabellenführer dann wieder auf seine Stärken und ließ den Sindlingern keine Chance mehr.

Leider gab es bei diesem Heimspieltag zwei Niederlagen, aber knappe, die zeigen, dass die Sindlinger Damen in der neuen Spielklasse angekommen sind und mitspielen können. Jetzt gilt es in den ausstehenden Spielen auf jeden Fall noch gegen die beiden Tabellenletzten zu gewinnen, um den Klassenerhalt zu sichern und dann nächstes Jahr noch etwas mehr mitmischen zu können.

Gespielt habe: Michaela Bauer, Jutta Buberl, Tatjana Cizerle, Galina Falkowski, Julia Galhofer, Erika Giske, Julia Otremba, Andrea Schmiedel, Christina Usai, Tamara Wende, Daniela Ziegler.

Nächstes Heimspiel ist am Samstag, den 10.03. um 15 Uhr in der ISF Sindlingen, Gegner sind Bad Vilbel 2 und Römerstadt 2. DK

 

Bundesweite Tischtennis-Aktion für Mädchen und Jungen

Super-Minis Erik Theobald und Allesandro Pistara gewinnen den Ortsentscheid

Die Sieger des Ortsentscheids der Tischtennis-mini-Meisterschaften heißen Erik Theobald und Alessandro Pistara. Erik setze sich in der Gruppe der bis 12 Jährigen durch und  Alessandro gewann in der Altersgruppe der 8-Jährigen und Jüngere. Insgesamt waren beim Ortsentscheid des TV Sindlingen 13 Mädchen und Jungen am Start. Die Minis zeigten in verschiedenen Altersklassen unter den Augen ihrer Eltern manch sehenswerten Ballwechsel. „Es war eine großartige Veranstaltung“, freute sich stellvertretende Jugendleiter Andreas Pöcker „Die Kinder hatten vor allem Spaß an unserem Sport, und einige haben deutlich ihr Talent bewiesen.”

Für die Bestplatzierten heißt es nun am 18. März in Bergen-Enkheim sich beim Kreisentscheid für die nächste Runde zu qualifizieren. Über Orts-, Kreis- und Bezirksentscheide können sie bis hin zu den Endrunden der Landesverbände spielen. Wer zehn Jahre alt ist oder jünger, dem winkt sogar nach entsprechender Qualifikation die Teilnahme am Bundesfinale 2012. Zusammen mit einem Elternteil sind die Besten der Minis im kommenden Jahr Gast des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Kaltenkirchen. Auf die Sieger des Bundesfinals wartet ein Besuch bei einer internationalen Großveranstaltung.

Die mini-Meisterschaften sind die erfolgreichste Breitensportaktion im deutschen Sport. In 28 Jahren haben über 1.160.000 Kinder daran teilgenommen.

Die mini-Meisterschaften vermitteln den Kleinen nicht nur Spaß, sie waren auch für einige spätere Nationalspieler der erste Schritt beim schnellsten Ballsport der Welt. Bastian Steger (1. FC Saarbrücken) ist so ein Beispiel: Er wurde Silber­medaillengewinner mit der deutschen Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Moskau 2010, Gewinner der Brasil Open 2011 im Doppel mit Lars Hielscher, sowie amtierender Deutscher Meister im Einzel und Doppel.

Wer einmal Lust bekommen hat, den Schläger am Tischtennistisch zu schwingen, der sollte Dienstags, Mittwoch oder Freitag um 17:00 Uhr in der Turnhalle der Meisterschule vorbeischauen Dort werden Anfänger in die Künste des Tischtennis­sports eingewiesen .TT- Schläger können zur Verfügung gestellt werden. Kontakt Jugendleiter Edwin Reinhardt Tel 069/374740 w-e.reinhardt@t-online.de

Die Ergebnisse im Überblick:Jungen 11-/12-Jährige: 1. Erik Theobald, 2. Jonas Welle, 3. Najim El Allaoui; Jungen 9-/10-Jährige: 1. Noah Kakavouris; Jungen 8-Jährige und Jüngere: 1. Alessandro Pistara, 2. Phillipous Mulugheta, 3. Nicolai Czich, 4. Jan Preis, 5. Benedikt Reinhardt, 6. Mikias Mulugheta; Mädchen 11-/12-Jährige 1. Nicole Preis; Mädchen 9-/10-Jährige: 1. Aylin Prey, 2. Lea Schulze

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Chinesische Selbstverteidigung beim Turnverein

Ab Dienstag, dem 20. März, unterrichtet Sihing Kai Fischer, Wing Tjuen Lehrer und direkter Schüler von Wing Tjuen Großmeister Christian Trarbach, chinesische Selbstverteidigung.

Wing Tjuen ist ein ca. 250 Jahre alter südchinesicher KungFu-Stil. Der Legende nach soll diese Kampfkunst von einer Nonne entwickelt worden sein. Diese stellte fest, dass sie mit den auf eigener Kraft basierenden Techniken nicht gegen körperlich stärkere Gegner gewinnen konnte. Sie entwickelte ein System, mit dem sie körperlich überlegene Gegner mit deren eigener Kraft besiegte. Dieses System beruht auf einfachen Prinzipien, die es ermöglichen, die Kraft des Gegners kontrolliert aufzunehmen und zurück zu ihm zu leiten. So ist es körperlich unterlegenen Menschen möglich, sich gegen stärkere Gegner durchzusetzen.  Wing Tjuen ist deshalb auch für Mädchen und Frauen geeignet!!!

Im Training der Jugendlichen und Erwachsenen liegen die Schwerpunkte in erster Linie in der Aneignung einer im Ernstfall effizienten und kompromisslosen Selbstverteidigungsfähigkeit sowie der Verbesserung der körperlichen Fitness, wobei der Spaß mit Sicherheit nicht zu kurz kommen wird. Im Vordergrund geht es dabei nicht allein um die Vermittlung von Techniken und Konzepten, sondern vornehmlich um die Fähigkeiten bzw. die Stärken und Schwächen des Einzelnen herauszuarbeiten und zum persönlichen Vorteil zu nutzen.

Im KungFu-Kids Training (ab 8 Jahren) liegen die Schwerpunkte in der spielerischen Aneignung von Verhaltensmustern, die sie gegenüber möglichen Gefahrensituationen sensibler machen. KungFu-Kids haben Spaß im Training, sind selbstbewusst und können „NEIN“ sagen. Speziell für Kinder wird ein Wing Tjuen Training angeboten, welches die Kinder koordinativ fordert und fördert, sowie Jungen und Mädchen auf Gefahren- und Konfliktsituationen vorbereitet und auf diese sensibilisiert.

 

Interesse geweckt? Einfach vorbeikommen und „reinschnuppern“. Lockere sportliche Kleidung genügt.

Das Schnuppertraining startet für KungFu-Kids von 17.30h – bis 18.30h, für Jugendliche und Erwachsene von 19.00h – 20.30h im Gymnastikraum 2 der Sporthalle des TVS, Mockstädterstr. 12 in Sindlingen.

Sg