Category: Oktober

Klinkerbau fest in Kinderhand

Katholische Gemeinde

Klinkerbau fest in Kinderhand

50 Jahre – St. Kilian feiert Jubiläum

Festlich und fröhlich ging es zu, als St. Kilian feierte. Die katholische Gemeinde in Sindlingen-Nord beging ihr 50-jähriges Bestehen. Dabei wurde auch der enorm erweiterte Kindergarten eingeweiht.
Auf den Tag genau 50 Jahre nach der Einweihung von Gemeindezentrum und Kindergarten fand sich eine große Besucherschar in der Kirche ein. Mit einem Festgottesdienst feierte die Gemeinde am 22. September das Jubiläum. Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnten sich die Gäste selbst ein Bild von den Veränderungen machen, die ihr früheres Gemeindezentrum erfahren hat. Denn wo früher Saal und Clubräume waren, sind nun Kinder zuhause. Die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und das Bistum Limburg haben den rund 1,1 Millionen Euro teuren Umbau finanziert.
„Wir hatten schon Ende der 80-er Jahre eine erhöhte Nachfrage nach Plätzen auch für jüngere Kinder“, erinnert sich Angelika Mayer, seit 1991 Leiterin der katholischen Kindertagesstätte. 1998 nahm sie den ersten Zweijährigen auf und bald darauf an einem Projekt. Aus der Kooperation mit der Ludwig-Weber-Grundschule resultierte die Betreuung für Kinder der Eingangsstufe. 2007 kamen 20 Hortplätze hinzu, 2009 begannen die Überlegungen, die Kita auszubauen. Das hatte einerseits mit dem steigenden Bedarf, andererseits mit dem schwindenden Gemeindeleben zu tun.
Ursprünglich war St. Kilian Tochter von St. Dionysius im alten Ortskern. Weil die Bevölkerungszahlen im Viertel zwischen den Bahngeleisen nach dem Krieg stark zunahmen, erwarb die Kirche 1958 rund 5000 Quadratmeter Land, um ihren Schäfchen den weiten Weg in den alten Ortskern zu ersparen. Sie ließ ein Gemeindehaus mit Saal als Raum für den Gottesdienst und einen zweigruppigen Kindergarten bauen. Dabei legten die Planer Wert darauf, ein Zentrum zu schaffen, das über die geistlichen Belange hinaus Treffpunkt und Ort der Kommunikation werden konnte. Denn daran mangelt es in der Siedlung bis heute. Um den Charakter einer offenen Begegnungsstätte zu bewahren, gab es keinen Zaun, um die Nachbarn nicht im Schlaf zu stören keinen Glockenturm.
Bis 1968 fungierte St. Kilian als Filialgemeinde von St. Dionysius, danach wurde es selbständige Pfarrgemeinde. 1977 erweiterte es sein Zentrum. Der Kirchenraum wurde fortan nur noch für kirchliche Belange genutzt und erhielt eine seitliche Apsis, die bis heute als Altarraum dient. Für alles andre gab es das Gemeindezentrum mit teilbarem Saal, Küche, Kneipchen, Jugend- und Seniorenraum, Gruppenräumen und einer weitläufigen Eingangshalle mit Theke. Ein weiterer Anbau diente als Pfarrhaus. Im Kindergarten begann 1979 der Ganztagsbetrieb.
Die Behebung von Baumängeln einerseits, Personalnot andererseits sowie eine sinkende Zahl an Gemeindemitgliedern prägten die 80-er Jahre. Dieser Rückgang in Verbindung mit dem Priestermangel führte dazu, dass St. Kilian Anfang der 2000er Jahre mit der ehemaligen Mutter St. Dionysius fusionierte. Dem Gemeindeleben in Sindlingen-Nord ist das nicht gut bekommen. Feste und der Adventsbasar gab es zwar noch, aber es wurde weniger.
So fiel die Entscheidung für den Umbau. Kirche und Kneipchen blieben unverändert, alles andere wurde umgebaut – von den Jugendräumen im Keller über die frühere Pfarrerswohnung bis zum Saal, der nun Gruppenräume und den Turnraum beherbergt. Sieben Gruppen mit 123 Kindern, darunter zwei reine U-3-Gruppen, beleben nun den Klinkerstein-Komplex.

Neue Nutzung: Die Gebäude auf dem Stich von 1980 waren einst Gemeindezentrum, heute sind sie weitgehend Kindergarten, erklärt Leiterin Angelika Mayer.

Neue Nutzung: Die Gebäude auf dem Stich von 1980 waren einst Gemeindezentrum, heute sind sie weitgehend Kindergarten, erklärt Leiterin Angelika Mayer.

Viel Platz zum Spielen gibt es in der erweiterten Kita St. Kilian.

Viel Platz zum Spielen gibt es in der erweiterten Kita St. Kilian.

Gesegnet hat Pfarrer Sauer die Kinder, die zum Gottesdienst kamen.

Gesegnet hat Pfarrer Sauer die Kinder, die zum Gottesdienst kamen.

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche, die sich nun den Zugang mit dem Kindergarten teilt, begann die 50-Jahrfeier der katholischen Gemeinde St. Kilian.

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche, die sich nun den Zugang mit dem Kindergarten teilt, begann die 50-Jahrfeier der katholischen Gemeinde St. Kilian.

Nach Ende des offiziellen Teils gab es Essen und Getränke für die Besucher.

Nach Ende des offiziellen Teils gab es Essen und Getränke für die Besucher.

Einweihung: Pfarrer Martin Sauer segnete den erweiterten Kindergarten, der nun Platz für 123 Kinder bietet.

Einweihung: Pfarrer Martin Sauer segnete den erweiterten Kindergarten, der nun Platz für 123 Kinder bietet.

Das Bauen und Malern der vergangenen Monate besangen die Kindergartenkinder bei der Einweihung der erweiterten Kita St. Kilian. Fotos: Michael Sittig

Das Bauen und Malern der vergangenen Monate besangen die Kindergartenkinder bei der Einweihung der erweiterten Kita St. Kilian. Fotos: Michael Sittig

Blumen und Geschenke: Architekt Walter Fuß überreichte Kita-Leiterin Angelika Mayer nicht nur Glückwünsche, sondern auch ein Päckchen.

Blumen und Geschenke: Architekt Walter Fuß überreichte Kita-Leiterin Angelika Mayer nicht nur Glückwünsche, sondern auch ein Päckchen.

Mehr Kinder, mehr Personal, mehr Aufgaben

Mehr Kinder, mehr Personal, mehr Aufgaben

Von den 50 Jahren, die die Kita St. Kilian nun schon besteht, hat die heutige Leiterin Angelika Mayer fast die Hälfte miterlebt. 1990 bewarb sie sich im Alter von 28 Jahren und mit über sieben Jahren Berufserfahrung auf eine Stelle als Erzieherin. Doch man trug ihr gleich die Leitung an. „Ich habe erst gezögert, mir dann aber gesagt, mit zwei Gruppen, das wird schon gehen. Ich mach’s mal“, erinnert sie sich: „Außerdem gibt es ja eine Probezeit“.
Doch als die endete, hatte sie sich schon gut in der neuen Rolle eingewöhnt. Die Verwaltung lief damals noch nebenbei, ließ sich an einem Nachmittag bewältigen. Als ab April 1991 vier Erzieherinnen für die 50 Kinder da waren, empfand das Angelika Mayer als schöne, entspannte Zeit. Doch die Aufgaben wuchsen. Im Streit um die Abtreibung propagierte der damalige Bischof Kamphaus die Schwangerschafts-Konfliktberatung und unterstützte Bestrebungen, die Kindergärten auch für die Aufnahme jüngerer Kinder einzurichten. Dazu gehörten ein Schlafraum und ein Wickelraum, angepasste Waschräume sowie Stellplätze für Kinderwagen. So erfolgte der Anbau des „Wintergartens“ mit Abstellmöglichkeit, berichtet Angelika Mayer. Bald kam die Erlaubnis, eine alterserweiterte Gruppe für Kinder von ein bis sechs Jahren zu etablieren. Dafür sank die Gruppenstärke auf 20 statt 25 und es war mehr Personal nötig. Es folgte das U-3-Projekt der Stadt Frankfurt zur Betreuung der unter Dreijährigen (U3), an dem sich mehrere Einrichtungen beteiligten – auch St. Kilian. 2005/2006 folgte die nächste Erweiterung. In bis dahin leerstehenden Räumen im Keller wurde Platz für Hortkinder geschaffen. Dort kamen Kinder berufstätiger Eltern, die die Eingangsstufe der Ludwig-Weber-Schule besuchten, nachmittags in der städtisch finanzierten Hortbetreuung unter. Auch dafür war wieder Personal nötig.
Heute besteht das Kita-Team aus rund 25 pädagogischen Kräften. Seit etwa 15 Jahren ist die Kita zudem anerkannte Ausbildungsstelle. Angesichts der Größe und der vielen Aufgaben ist Leiterin Angelika Mayer nun seit April diesen Jahres freigestellt. Damit kann sich die nunmehr 52-Jährige ganz auf die Führung des gar nicht mehr so kleinen Betriebs konzentrieren. Sie wird neue Strukturen einführen und alte Kooperationen pflegen und hoffen, dass sie auch die letzten noch freien Erzieherstellen bald besetzen kann. hn

 

Bäckereibesuch des katholischen Kindergartens

Wie aus Teiglingen duftende Brötchen werden, sahen rund 20 Kinder des katholischen Kindergartens St. Dionysius in der Filiale der Bäckerei Schäfer. Sie hatte den Kinderngarten eingeladen und führte die Kleinen und ihre erwachsenen Begleiter durch ihre Räume. Am Ende bekam jedes Kind eine Brotdose und ein Brötchen, und für die übrigen 43 Kinder, die nicht dabei waren, gab es ebenfalls Brotdosen. Foto: Michael Sittig

Wie aus Teiglingen duftende Brötchen werden, sahen rund 20 Kinder des katholischen Kindergartens St. Dionysius in der Filiale der Bäckerei Schäfer. Sie hatte den Kinderngarten eingeladen und führte die Kleinen und ihre erwachsenen Begleiter durch ihre Räume. Am Ende bekam jedes Kind eine Brotdose und ein Brötchen, und für die übrigen 43 Kinder, die nicht dabei waren, gab es ebenfalls Brotdosen. Foto: Michael Sittig

Der hübsche Kerl fiel ihr gleich auf

Goldene Hochzeit

Der hübsche Kerl fiel ihr gleich auf

Waltraud und Norbert Pickel sind seit 50 Jahren verheiratet

Sie gingen beide auf die Meister-Schule. Aber in den 50-er Jahren, im ABC-Schützen-Alter, hatten weder Norbert Pickel noch Waltraud Fleckenstein Augen für das andere Geschlecht. Das änderte sich erst in den frühen 60-ern und mündete in eine Hochzeit: Am 21. September 1963 heirateten die beiden in Sindlingen. Den 50. Hochzeitstag verbrachten sie nun am Bodensee.
Doch zurück zu den Anfängen. 1962 war der Junge aus dem Milchgeschäft Pickel (Alt-Sindlingen) wie die meisten seiner Jahrgangskameraden Kerweborsch. Das Mädchen aus der Edenkobener Straße durfte mit 17 Jahren endlich auch mal von zuhause weg und zum Kerwetanz in den Frankfurter Hof gehen. „Ich hatte meine zwei Jahre jüngere Schwester im Schlepptau“, erzählt Waltraud Pickel. Da sie aber immer in einer ganzen Clique junger Leute unterwegs war, fiel das nicht weiter ins Gewicht.
Erst recht nicht, als Kerweborsch und Kerwegäste miteinander feierten. „Er ist mir gleich aufgefallen. Ein hübscher Kerl“, lächelt Waltraud Pickel. Norbert Pickel, gerade 20 Jahre alt geworden, fühlte sich seinerseits zu der jungen Frau hingezogen. Sie tanzten miteinander, und „dann sind wir zusammen gegangen“, berichten sie. Aus der stürmischen Jugendliebe wurde innerhalb eines Jahres ein Bund fürs Leben. „Wir mussten heiraten, ein Kind war unterwegs“, erzählt Waltraud Pickel: „Aber das wollten wir ohnehin. Wir hätten sonst nur noch ein wenig gewartet. Wir waren ja noch so jung“.
Um heiraten zu dürfen, brauchte sie die amtlich beglaubigte Erlaubnis der Eltern, und er für einen Tag eine Volljährigkeitserklärung: „Wir haben am 20. standesamtlich geheiratet und am 21. kirchlich. Ich bin aber erst am 21. 21 und damit volljährig geworden“, erklärt Norbert Pickel. Immerhin war seine Braut gut vorbereitet. Wie es damals Brauch war, hatte sie schon lange jeden Pfennig aufgehoben, um die Brautschuhe mit den kleinen Münzen zu bezahlen. „Da mussten wir ganz schön schleppen, die waren schwer“, schmunzelt sie.
Etliche Schwierigkeiten meisterten die beiden. Da es keine Wohnungen gab, bezogen sie anfangs ein Zimmer in Norbert Pickels Elternhaus. Erst 1964 konnten sie in eine erste eigene, kleine Wohnung in der Bahnstraße und später in den Krümmling umziehen. Das Geld war immer knapp. „Als Schriftsetzer hatte ich anfangs einen Stundenlohn von 2,05 Mark“, sagt Norbert Pickel. Deshalb ging seine Frau, die eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hatte, bald nach der Geburt von Tochter Claudia wieder arbeiten. Zunächst bei Hertie, später bei der Bahn und schließlich bei einer Sindlinger Firma war sie bis 2002 berufstätig. Norbert Pickel verbrachte den größten Teil seiner Berufsjahre in der Druckerei der MKW; eine Augenerkrankung zwang ihn vorzeitig zum Aufhören.
Langweilig wird den beiden dennoch nicht. Zum einen pflegen sie einen großen Garten, zum andern sind sie stark eingebunden in Sindlingen. Norbert Pickel trat schon 1960 dem Gesangverein Germania bei. „Mein Vater nahm mich mit“, sagt er. Bis 1974 sang er aktiv, dann machte dem eine Stimmbandentzündung ein Ende. Dafür spielte er nun Indiaka bei den Radfahrern. In beiden Vereinen ist Norbert Pickel nach wie vor Mitglied, zusätzlich gehört er der aktiven Jahrgangskameradschaft 1942/43 an. Waltraud Pickel ist in ihrem Jahrgang (1944/45) ebenfalls äußerst engagiert. „Schon zu unserem 18. Geburtstag habe ich die erste Versammlung einberufen“, erzählt sie. In jungen Jahren spielte sie Akkordeon und war im Schwimmverein. Als der Gesangverein Germania 1977 einen Frauenchor gründete, war sie sofort dabei – und wurde prompt zur Vorsitzenden gewählt. Das blieb sie zwölf Jahre lang, arbeitete weitere vier als zweite Vorsitzende und seither als Schriftführerin im Vorstand mit. „Ich war schon immer ein Vereinsmensch“, sagt sie. Und eine Freundin der Fastnacht. Mit ihrem Bütten-Partner Manfred Huthmacher tourte sie als Fastnachtsrednerin durch die Säle der Umgebung.
Mit ihrem großen Freundeskreis fühlen sie sich auch heute noch eng verbunden und gut eingebunden in Sindlingen. „Hier bin ich verwurzelt. Hier bin ich daheim“, sagt Norbert Pickel. Trotzdem wollten die beiden das Ehejubiläum nicht groß feiern, sondern verreisen. Die Glückwünsche haben die Gratulanten deshalb nachgereicht. hn

Seit 50 Jahren verheiratet: Waltraud und Norbert Pickel. Foto: Michael Sittig

Seit 50 Jahren verheiratet: Waltraud und Norbert Pickel. Foto: Michael Sittig

Naturerlebnis Pferd

Naturerlebnis Pferd

In den Herbstferien lädt der Reiterverein Sindlingen wieder zum „Spielerisch Reiten Lernen“ ein. Kinder ab sieben Jahren können in der Woche vom 14. bis 18. Oktober täglich von 9 bis 14 Uhr in der Allesinastraße 1 Stallduft schnuppern. Reitkenntnisse sind nicht erforderlich. In kleinen Gruppen wird ihnen die Pflege des Pferdes erläutert. Selbstständig lernen die Nachwuchsreiter das Putzen eines Vierbeiners und erhalten Longen- und Voltigierunterricht. Geführt von den Übungsleiterinnen werden auch Spaziergänge mit den Ponys durchgeführt. Die Betreuung der Kinder ist bis zum Nachmittag gewährleistet. Verpflegung sollte mitgebracht werden. Die Kosten betragen pro Woche 130 Euro für Mitglieder und 150 Euro für Nichtmitglieder.
Weitere Informationen, auch zur Anmeldung, befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen unter www.reiterverein-sindlingen.de oder können per E-Mail an mail@reiterverein-sindlingen.de erfragt werden. Reiterverein Sindlingen

Noch ein mal Ponyreiten

Nach ein Mal Ponyreiten

Keine Angst vor großen Pferden – und vor kleinen erst recht nicht! Am Sonntag, 6. Oktober, haben Kinder noch einmal die Möglichkeit, auf dem Rücken eines Ponys durch den Meister-Park zu reiten. Der Sindlinger Reiterverein lädt von 14 bis 15 Uhr zum Ponyreiten ein. Bei schlechtem Wetter drehen Pferdchen und Kinder ihre Runden in der Reithalle. Foto: Michael Sittig

Ponyreiten im Park der Villa Meister

Ponyreiten im Park der Villa Meister

Zwei neue Pferde im Stall

Reiterverein Sindlingen

Zwei neue Pferde im Stall

Reiter sind dankbar für die Unterstützung

Die Not war groß, als im März dieses Jahres das Schulpferd Lago des Sindlinger Reitervereins völlig überraschend starb. Ohne Vorzeichen trat der plötzliche Tod des jungen Wallachs ein, der erst ein Jahr im Verein war.
Sein Verlust schmerzte alle Mitglieder sehr. Das Großpferd war nicht nur ein liebenswerter Vierbeiner, sondern besaß über seinen friedfertigen Charakter hinaus auch noch eine hervorragende Ausbildung und konnte einige Turniererfahrungen vorweisen. Wie sollte der Schulbetrieb ohne ihn aufrechterhalten werden? Diese Frage beschäftigte besonders den neu formierten Vorstand, da trotz des Engpasses auch noch das ältere Schulpferd Sambo in seinen wohlverdienten „Ruhestand“ entlassen werden musste. Die neue Vereinsführung war sich bewusst, dass bei einem Pferdekauf unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen. Vor allem Kinder und Jugendliche müssen mit einem Schulpferd zu Recht kommen. Dass die Vereinsmittel jedoch keinen Erwerb eines neuen Schulpferdes zuließen, hielt die junge Vereinsspitze nicht ab, mit der Suche zu beginnen und für die Finanzierung eine Spendenaktion zu starten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Reiterverein Sindlingen e.V. hat nun zwei neue Pferde im Stall: nämlich Naila und Summer Dream.
Zahlreiche Förderer haben den Ankauf der fünfjährigen Trakehnerstute Naila und der siebenjährigen Rheinländerin Summer Dream unterstützt. Sowohl Vereinsmitglieder als auch Nichtmitglieder spendeten für die neuen Pferde. Auch am Tag der offenen Tür kam Ende Mai trotz Kälte und unaufhörlichem Regen eine kleine bestärkende Summe zusammen. Großzügig zeigten sich ebenso verschiedene Verbände und Firmen und sagten ihre Förderung zu. Die Jubiläumsstiftung der Volksbank Hoechst unterstützt darüber hinaus die Jugendarbeit mit den neuen Pferden und die Fraport AG möchte mit ihrer Zuwendung den Aufbau einer Fördergruppe jugendlicher Talente sehen.
„Naila ist ein junges Reitpferd mit ausgezeichneten Anlagen im Muskelaufbau und Elastizität, ihre Ausbildung kostet uns noch einige Zeit“, sagt Desiree Appadurai, die im Vorstand tätig ist. Täglich wird die Schimmelstute longiert und zusätzlich trainiert. Dabei erledigt sie ihre Aufgaben fleißig. Auch beim ersten Hindernisparcours hat die junge Stute gezeigt, was in ihr steckt. Sie hat einen gesunden Vorwärtsdrang und ausgesprochenes Temperament, das ihr junges Alter immer wieder verrät.
Summer Dream ist ein ruhiges und gelassenes Tier und dank ihres gutmütigen Gemüts ein ideales Voltigierpferd. Auch sie wird weiter ausgebildet. Doch die ersten Übungen zeigen schon, dass ihre Anlagen zum Voltigieren optimal geeignet sind. „Mit der Fuchsstute konnte für die Voltigierer ein zuverlässiger Partner gefunden werden“, freut sich Tanja Seidel, die aber mit ihren Vorstandskollegen auch weiß, dass noch viel zu tun ist, um den Reiterverein zu konsolidieren. Demnächst soll ebenfalls der Lewitzerwallach Vagabund in Rente geschickt werden, so dass die nächste Spendenbox für ein neues Pony schon aufgestellt ist. Mit einem weiteren Neuzugang soll das Reiten für Menschen mit Behinderung intensiviert werden. Einen weiten Weg haben die Ehrenamtlichen noch zu bestreiten, um all die gesteckten Ziele zu erreichen. Doch trotz unermüdlicher Vereinsarbeit herrscht Optimismus im Vorstand. Eine neue Homepage ist fertig und die Weihnachtsfeier am 14. Dezember ist schon in Vorbereitung. Hier können die neuen Vierbeiner besichtigt werden und der Vorstand möchte den Anlass nutzen, sich für das Vertrauen und die Unterstützung zu bedanken, die den Reitern so großzügig zu Teil wurde. Reiterverein Sindlingen

 

Neu in Sindlingen: Naila und Summer Dream stehen nun in den Ställen des Sindlinger Reitervereins. Foto: Michael Sittig

Neu in Sindlingen: Naila und Summer Dream stehen nun in den Ställen des Sindlinger Reitervereins. Foto: Michael Sittig

Hungrige Kinder, gefräßige Krokodile

Stadtteilbücherei

Hungrige Kinder, gefräßige Krokodile

Lecker, lecker, Lesezauber – Aktion für Kinder von vier bis acht Jahren

Mit dem Herbst beginnt wieder der „Lesezauber“ in den Büchereien. Die Stadtbücherei und die Stiftung der Frankfurter Sparkasse richten diese Leseaktion für die Kleinsten seit 26 Jahren aus. Mit dem Programm werden Kinder von vier bis acht Jahren angesprochen, denn in diesem frühen Alter wird bereits der Grundstein für die spätere Lesebiographie gelegt. Getreu dem Sprichwort „Der Appetit kommt beim Essen“ weckt der Lesezauber mit Bilderbüchern, Geschichten und kreativen Aktionen den Lesehunger. Jedes Jahr lassen sich rund 3000 Kinder von der Aktion begeistern und entdecken die Welt der Bücher, des Lesens und der Stadtbücherei für sich, schreibt Astrid Dienst von der Sparkassenstiftung in einer Mitteilung.
Beim diesjährigen Motto „Lecker, lecker!“ geht es um hungrige Kinder und gefräßige Krokodile, neugierige Kühe, die tollsten Torten und eine Skulptur ganz aus Käse. Ausgewählte Sachbücher, Bilderbücher und erzählende Kinderliteratur warten in 16 Bibliotheken darauf, von lesehungrigen Kindern ausgeliehen und verschlungen zu werden. Außerdem gibt es Veranstaltungen, in denen die Bücher gemeinsam entdeckt und kreativ umgesetzt werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Alle, die zu einem Lesezauber-Buch kreativ werden, sind aufagerufen, ihre Kunstwerke in der Bibliothek einzureichen. Die Arbeiten werden dort ausgestellt und die Teilnehmer können Buchpreise gewinnen. Zu den Abschlussfesten im November sind alle Kinder, die mitgemacht haben, eingeladen. Dann gibt es in jeder Bibliothek als Höhepunkt und Ausklang ein Theaterstück, in dem sich natürlich alles ums Essen dreht.
Noch bis zum 26. Oktober wird gezaubert – auch in Sindlingen. Am Mittwoch, 2. Oktober, liest Lesefreundin Renate Donges-Kaveh aus dem Buch „Apfelsaft holen“ von Thomas Müller. Anschließend singen und musizieren alle zusammen den „Keller-Monster-Song“. Eine Woche später, am Mittwoch, 9. Oktober, sucht Krokodil Karlchen einen Freund, den es „zum Fressen gern“ haben kann. „Wer hat mich zum Fressen gern?“ ist der Titel des Buchs von Katja Reider. Nach der Lektüre werden Postkarten bedruckt. Ein Etikett für Mineralwasser mit Zitronengeschmack entwerfen die Kinder gemeinsam mit der Lesefreundin am Mittwoch, 23. Oktober. Anlass gibt die erfrischende Geschichte „Der durstige Löwe“ von Heike Ellermann.
Der Lesezauber beginnt jeweils um 15.30 Uhr in der der Stadtteilbücherei, Sindlinger Bahnstraße 124.