Category: 2013

Die ersten Schüler lernten in Baracken

Ludwig-Weber-Schule

Die ersten Schüler lernten in Baracken

Vor 40 Jahren wurde die Grundschule Sindlingen-Nord eingeweiht

Große Pläne, frühe Wasserschäden und eine lebhafte Geschichte kennzeichnen die Ludwig-Weber-Schule am Paul-Kirchhof-Platz. Sie feiert ihr 40-jähriges Bestehen am Pfingstsamstag (18. Mai) mit einem Schulfest unter dem Motto „Gemeinsam – Hand in Hand“.

Lesen und Schreiben lernten Kinder in Sindlingen-Nord auch schon vor 1973. Die 1911 eingeweihte Meister-Schule in Sindlingen-Süd errichtete 1964 eine Zweigstelle für Erst- und Zweitklässler am Paul-Kirchhof-Platz. So sollte vermieden werden, dass die Sechs- und Siebenjährigen aus den neuen, großen Wohnsiedlungen, die nach dem Krieg zwischen den beiden Bahnstrecken entstanden waren, den weiten Weg entlang der stark befahrenen Straßen zurücklegen mussten. Es waren Aufschwungjahre. Sindlingen war von knapp 5000 Einwohnern 1939 auf fast 13000 Einwohner 1964 gewachsen. Das preisgekrönte Sindlinger Bürgerhaus entstand. Zigtausende kamen täglich zur Arbeit in die Farbwerke. So viele Kinder wurden geboren, dass sich die Bezeichnung „Babyboom“ für die späten 50-er und frühen 60-er Jahre etablierte.
Diese Kinder füllten erst die Kindergärten und drängten dann in die Schulen. Am Paul-Kirchhof-Platz ließ die Stadt Frankfurt Pavillons aufstellen, in denen ab 1964 Erst- und Zweitklässler unterrichtet wurden. 1967 erhielt die Dependance unter Rektor Martin ihre Selbständigkeit, so dass nun auch die dritten und vierten Grundschulklassen in den „Baracken“, wie sie genannt wurden, bleiben konnten.
Die Stadt plante Großes für Sindlingen. Die provisorische Grundschule Nord sollte nicht nur ein richtiges Schulgebäude bekommen, sondern den ersten Bauabschnitt eines ganzen Schulzentrums bilden. „Wir möchten, dass alle Kinder aus Sindlingen und Zeilsheim bis zu ihrem 16. Lebensjahr möglichst nahe an ihrer Wohnung ihren Unterricht bekommen“, wurde der damalige Oberschulrat Kober in der Zeitung zitiert. Deshalb sollten der Grundschule eine Hauptschule, eine Realschule und ein Mittelstufengymnasium folgen. Nur die Oberstufe sollte in Zukunft nach Höchst in das geplante Schulzentrum pendeln, das Mitte der 70-er Jahre als „Bikuz“ den Betrieb aufnahm.
Auch pädagogisch war die neue Grundschule vorne dran. Sie führte die Fünf-Tage-Woche ein. Das Experiment bewährte sich. Die Kinder kamen nicht, wie befürchtet, aus dem Lernrhythmus, sondern frisch und erholt aus dem zweitägigen Wochenende, wurde in der Zeitung berichtet. Mit dem Umzug in den Neubau im Frühjahr 1973 begann zudem der Schulversuch „Früheinschulung Fünfjähriger“, heute als Eingangsstufe etabliert. Mit Beginn des Schuljahrs 1973/74 sollten die ersten Fünfjährigen aufgenommen werden. Doch wie auch heute so oft wäre das beinahe an der langatmigen Bürokratie gescheitert. Denn kurz vor Schuljahresbeginn stand noch immer die Genehmigung für die Eingangsstufe seitens des hessischen Kultusministeriums aus. Eltern gingen auf die Barrikaden: Sie hatten ihre Kinder aus den Kindergärten abgemeldet und hingen jetzt in der Luft. Nach massiven Interventionen kam die Genehmigung im letzten Augenblick. 67 Fünfjährige bildeten die ersten vier Eingangsgruppen.
1973 herrschte aber auch massiver Lehrermangel. Deshalb wurden nur zwei statt drei vierte Klassen gebildet, mit 37 und 38 Schülern. Insgesamt besuchten damals 356 Schüler die Grundschule Sindlingen-Nord.
Der Neubau selbst war, wie Bürgerhaus und Bikuz, eine Orgie in Beton. Dank der neuartigen Skelettbauweise war es möglich, verschiebbare Wände einzubauen. Dadurch sollten Raumgrößen mit wenigen Handgriffen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden können. „Wie im Hilton“, äußerten bewundernd Besucher der offiziellen Einweihungsfeier am 21. September 1973. Teppichboden im Foyer, große Fenster und bunte Plastik-Wände galten damals als schick und modern. Über Heizungskosten oder Probleme mit Flachdächern machte man sich keine Gedanken. Dabei gab es schon 1985 erste Wasserschäden. Just am Tag, bevor die Grundschule auf den Namen „Ludwig-Weber-Schule“ getauft wurde, flutete starker Regen mehrere Schulräume.
Als die geburtenstarken Jahrgänge durch waren, sank die Schülerzahl allmählich. Schon 1977 unterschritt sie die 300-er Marke und erreichte in den 1980-er Jahren ihre Tiefstände mit etwa 160. Dieser Rückgang wurde zum Anlass genommen, die Pläne für das Schulzentrum zu streichen – trotz Elternprotesten und Unterschriftensammlungen. Heute liegt die Schülerzahl durchschnittlich bei knapp 200 Schülern. Während das Bikuz zwischenzeitlich einem Neubau gewichen ist, sieht die Ludwig-Weber-Schule noch weitgehend so aus wie am Tag der Einweihung. Aber das ist eine andere Geschichte. hn

 

TVS – Wo sich die Discokugel dreht

Turnverein Sindlingen

Wo sich die Disco-Kugel dreht

Tanz in den Mai auf zwei Ebenen – Richtig voll erst nach dem Fußballspiel

Ja wo ist denn nun die Disco? Im oberen Stock der TVS-Halle, wo Discjockey Sebastian Thimm zu Beginn des Maitanzes noch ziemlich alleine sitzt, oder unten im Mehrzweckraum, wo sich eine Disco-Kugel dreht und Lichtflecken über die Wände kreisen lässt? Dort ist gegen 21 Uhr in der Walpurgisabend, dem Abend des letzten Apriltages, schon deutlich mehr los als in der Etage für die Jüngeren. Leger bis schick gekleidete Frauen und Männer sitzen an den weiß gedeckten Tischen oder stehen im Foyer an den Stehtischen, und vereinzelt wagen sich auch schon welche auf die Tanzfläche.
Zum dritten Mal richtete der TV Sindlingen den „Tanz in den Mai“ aus. „Unsere Winterbälle sind seit zehn Jahren beliebt und gut besucht. Seit wir die eigene Halle haben, bieten wir nun auch einen Tanzabend im Frühjahr an“, sagt Vorsitzender Michael Sittig. Das Konzept: Unten spielen Hans Oczko von der Badminton- und Dirk Zimmermann von der Basketballabteilung gängige Tanzmusik, oben legt Handballer Thimm auf, was jungen Leuten gefällt. Um Kasse, Garderobe und Ausschank kümmern sich neun Helfer von der Turnabteilung. Die Turner haben auch alles aufgebaut und vorbereitet.
„Wir spielen Dance-Klassiker für Foxtrott, Rumba, Cha-Cha-Cha“, erklärt Oczko. Vor 30, 40 Jahren hörte man vieler dieser Titel in den Discos. An diese Zeit erinnern auch die Farbspiele, die durch die aufwendige Illumination entstehen. Sogar die Sporthalle ist illumiert und zeigt das große TVS-Plakat im schönsten Licht.
Auf der Treppe zwischen den Stockwerken herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Die Garderobe ist oben, die Sektbar unten, die Cocktailbar oben. Letztere betreibt, wie schon im Vorjahr, Sascha Baumgart. Der Barmeister hat sich mit seiner „Lemonbar“ auf „mobiles Barmixen“ spezialisiert. Er besitzt große und kleine Theken, einen eigenen Cocktailbar-Anhänger und rührt und schüttelt bei Vereinsveranstaltungen und Geburtstagen, Straßenfesten, Fußballspielen und Konzerten bis hin zu Großveranstaltungen in Fußballstadien. „Ich brauche nur einen Stromanschluss und einen Eimer Wasser“, sagt er, alles andere bringt er selbst mit: Shaker und Eisschaufel, den „Mudler“ genannten Stößel zum Zerdrücken der Limetten, Schneidebrett, Messer, Mülleimer, Gläser und was für die Getränke selbst gebraucht wird. Das Eis lagert in großen Styropor-Kühlboxen. In Gläsern liegen schon frische Minzzweige für die beliebten Mojitos, in Mixern warten vorbereitete Saftmischungen auf den Ansturm der Kunden. Baumgart bietet eine Auswahl von Klassikern mit und ohne Alkohol an, und natürlich die Sommergetränke der vergangenen Jahre „Hugo“ und „Spritz“ ¬- „Ohne die geht nichts“, sagt er.
Unten kommen die Besucher – besonders die aus der Tanzabteilung des Turnvereins – langsam in Fahrt. Oben füllt sich der Raum dagegen erst nach Ende der Übertragung des Fußballspiels Madrid-Dortmund.
Erst gegen zwei Uhr gingen die letzten Besucher nach Hause. Am Maifeiertag konnten sie getrost lange in den Federn bleiben. Kalt und grau, wie er war, haben sie draußen nichts verpasst. hn

In Sektlaune: Im Foyer der TVS-Halle stießen diese Besucher des Maitanzes auf einen schönen Abend an.

In Sektlaune: Im Foyer der TVS-Halle stießen diese Besucher des Maitanzes auf einen schönen Abend an.

Schwungvoll: Als die Discjockeys beliebte Tanz-Klassiker auflegten, hielt es die Besucher nicht mehr auf den Sitzen.

Schwungvoll: Als die Discjockeys beliebte Tanz-Klassiker auflegten, hielt es die Besucher nicht mehr auf den Sitzen.

Ländliche Idylle wie einst

Villa unter den Linden

Ländliche Idylle wie einst

Rosenfest im Meister-Park

Unter dem Motto ‚So wie es früher war“ lädt die Frankfurter Fachklinik im Deutschen Orden zum vierten Rosenfest in Orangerie, Park und Villa unter den Linden ein. Am Sonntag, 26. Mai, 14 bis 18 Uhr, ermöglicht die Einrichtung Besuchern einen entspannten Sommersonntag für die ganze Familie. Im idyllischen Park der Familie von Meister können Kinder Ponyreiten, die Zaubergrotte aufsuchen und Märchen im Spiegelsaal der Villa hören. Für die Erwachsenen gibt es in der Orangerie die historische Foto-Ausstellung ‚Leben in der Villa’, kommentiert vom Urenkel des Farbwerkschefs, dazu Rosenfachgespräche, Kutschfahrten und das musikalische Glanzlicht, einen Fünfziger-Jahre-Tanztee. Auch der Sindlinger Reiterverein beteiligt sich mit seinem ‚Tag der offenen Tür’ im benachbarten Reiterhof der Meister-Villa (Siehe eigenen Bericht).
Robert von Bennigsen, Urenkel Herbert von Meisters, wird die Familie von Meister zum Rosenfest vertreten. Er kann seine eigenen Erinnerungen an Ferienbesuche bei Oma und (Groß-)Tante E., die nach 1945 in der Wohnung über den Pferdeställen des Reiterhofs gelebt haben, zu der Dauerausstellung von Fotos aus den Privatalben der Familie von Meister beitragen. Der Rosenzüchter und –experte aus Bad Nauheim-Steinfurth, Christian Schultheis vom Rosenhof Schultheis, plant ebenfalls, mit seiner jungen Familie persönlich anwesend sein. Sein Urgroßvater Heinrich Schultheis hat etwa 1906 das ursprüngliche historische Duftrosenbeet mit den acht Hochstammrosen angelegt. Direkt daneben liegt die Terrasse der Orangerie. Dort können die Besucher sitzen und zum Rosenduft die kulinarischen Spezialitäten des Bistrots genießen.
Um das historische Vergnügen perfekt zu machen, bieten die Sindlinger Stephanie und Ralf Rößler mit ihrer doppelspännigen romantischen Kutsche kleine Rundfahrten durch Alt-Sindlingen an, deren Erlös sie der Orangerie spenden möchten.
Als besonderen Höhepunkt beim Rosenfest lädt in diesem Jahr die Edel- & Hohmann-Band mit der jungen Opernsängerin Irina Bauer zu einem nostalgischen Fünfziger-Jahre-Tanztee ein.
„Wir hoffen, dass wir Sie locken können, an einem Mai-Sonntag, dem 26., in die ländliche Idylle des Frankfurt von damals im Frankfurt von heute einzutauchen“, lädt Klinik-Psychologe Dieter David Seuthe alle Sindlinger ein. Simbobla

Volksradfahren: Viktoria und Germania laden ein

Volksradfahren: Viktoria
und Germania laden ein

Eine Änderung gibt es bei den Veranstaltern, aber keine am Ablauf: Am Donnerstag, 9. Juni, ist wieder Volksradfahren in Sindlingen. Radfahrerverein und Turnverein sind diesmal nicht an der Organisation beteiligt. Stattdessen ermöglichen der Fußballverein Viktoria und die Germania-Chöre das beliebte Freizeit-Vergnügen. Start- und Zielpunkt ist wie gehabt das Turnerheim in der Farbenstraße 85 a. Die Fahrtstrecke führt idyllisch durch die Mainauen bis zur Okrifteler Fähre und am anderen Ufer zurück oder aber direkt über die Sindlinger Brücke (B 40a) entlang des Kelsterbacher Ufers ebenfalls bis zur Fähre und dann am hiesigen Ufer zurück; das soll überflüssige Wartezeiten an der Fähre vermeiden. Beim Übersetzen ans andere Mainufer stempelt der Fährmann einen Wertungspunkt aufs Teilnehmerkärtchen und ist somit so etwas wie ein Streckenkontrollpunkt. Wem das nicht reicht, der fährt die Strecke einfach zweimal.
Starten können die Radler zwischen 9 und 12 Uhr, gegen 14 Uhr sollten die Letzten zurück sein. Für Essen und Getränke ist am und im Turnerheim bestens gesorgt. Die fachliche Unterstützung erfolgt traditionell durch das Radsporthaus Kriegelstein. Bei der Siegerehrung um 15 Uhr werden wie stets der/die älteste und jüngste Teilnehmer/in, sowie die drei größten Gruppen ausgezeichnet. Der Startpreis für Erwachsene beträgt fünf Euro, für Kinder drei Euro. Das Volksradfahren findet bei jedem Wetter statt. simobla

 

Früh gefreit, nie gereut

Diamantene Hochzeit

Früh gefreit, nie gereut

Marianne und Franz Huthmacher sind seit 60 Jahren ein Paar

Anfang 1949 sind sie zum ersten Mal zusammen spazieren gegangen. „Ich war 18. Da habe ich ihm gesagt: Ich bin noch zu jung, ich will noch keinen“, schmunzelt Marianne Huthmacher, geborene Fischer, verschmitzt. Ein Jahr später ging sie aber doch wieder mit Franz Huthmacher spazieren, und diesmal war’s recht. Die beiden verlobten sich an Weihnachten 1951 und heirateten am 19. April 1953 in der katholischen Kirche St. Dionysius. 60 Jahre später feierten sie nun das Fest der diamantenen Hochzeit.
Kennengelernt haben sich die beiden Ur-Sindlinger bei einer Fastnachtsfeier im katholischen Jugendheim. Marianne Fischer, Jahrgang 1930, lebte mit ihrer Familie in der Huthmacherstraße, die Eltern betrieben eine Metzgerei. Sie besuchte wie alle Sindlinger Kinder die Meister-Schule, danach die Mittelschule in Schwanheim und schließlich die Frauenfachschule in Frankfurt. Dort lernte sie alles, was eine Hauswirtschaftsmeisterin wissen sollte. Zu ihrem großen Bedauern nahm ihr Vater sie nach der Währungsreform 1948 von der Schule. Die junge Frau sollte lieber zuhause mithelfen. „Das hat mich gefuchst“, sagt sie, aber an Widerspruch war nicht zu denken. Später allerdings, mit 50 Jahren, hat sie dann doch noch den Abschluss nachgeholt.
Franz Huthmacher, Jahrgang 1925, lernte nach der Schule bei der Firma Biriniger in Höchst Schlosser. Mit 17 Jahren erhielt er den Gesellenbrief, arbeitete aber nicht weiter, sondern wurde Soldat. Arbeitsdienst, dann die Panzernachrichtenabteilung in Weimar, schließlich die Front in Bessarabien im heutigen Rumänien führten ihn weit weg von der Heimat. Mit 19 Jahren geriet er in russische Gefangenschaft. „Hunger und Elend – Das war keine schöne Jugendzeit“, sagt er und schaudert noch heute, wenn er daran zurückdenkt.
1948 durfte er heimkehren. Allmählich geriet das Leben wieder ins Lot. Franz Huthmacher arbeitee als Schlossergeselle und machte den Meisterbrief. Schließlich wechselte er in die wieder aufblühenden Farbwerke. „Das war ein schönes Arbeiten dort“, sagt er. Abends stand er häufig in seiner eigenen Werkstatt und betrieb ein Nebengeschäft. „Viele Sindlinger Tore habe ich gemacht“, sagt er; schöne Beispiele seiner Schmiedekunst zieren auch sein eigenes Haus in der Zehnthofgasse. Daneben engagierte er sich wie auch seine Frau in der katholischen Gemeinde. „Ich habe viel für die Kirche gemacht“, sagt Huthmacher, letzter lebender Enkel des kinderreichen Bürgermeisters Huthmacher, nach dem die Straße in Alt-Sindlingen benannt ist. Als Trompeter ist er zudem Gründer der Kolping-Blaskapelle, die er 25 Jahre lang leitete.
Marianne Huthmacher hatte auch stets viel zu tun. 1955 kam der erste Sohn Hubert zur Welt, 1956 Tochter Gertrud, 1961 Sohn Berthold. Bewohnte das Paar anfangs ein Zimmer in Mariannes Elternhaus, kaufte es 1956 ein altes Bauernhaus in der Zehnthofgasse, riss es ab und baute neu. Im Januar 1957 zog die junge Familie ein. Marianne Huthmacher hielt Haus und Hof in Ordnung, engagierte sich wie ihr Mann in der Kolping-Familie und nutzte die wenige freie Zeit für ihr Hobby Handarbeiten. Als fördernde Mitglieder unterstützen die beiden die Sängerlust und die Freiwillige Feuerwehr. Berühmt sind ihre „Scheunenfeste“: Zu besonderen Anlässen verhängte Franz Huthmacher die Wände seiner Arbeitsscheune mit Vorhängen, stellte Tische und Bänke auf, und schon fanden große Festgesellschaften Platz – sei es die Familie (etwa beim „Fischerfest“ 2011 – alle Mitglieder der Familie Fischer) oder der Verein (die Kolping-Musiker). Mittlerweile sind die beiden 83 und 88 Jahre alt und die Vorbereitungen solcher Großveranstaltungen fallen schwerer. „Ich bin nicht mehr so gut zu Fuß“, bedauert Franz Huthmacher. „Ich nehme den Rollator, also kannst Du auch einen Stock nehmen“, kontert Marianne und zwinkert; die beiden necken sich ganz gern. „Wir kommen gut zurecht“, bestätigt die Jubilarin. Das Rezept für eine lange gemeinsame Zeit? „Man muss gut sein wollen“, sagt sie sofort. „Man muss nachgeben“, sagt er. Beide lachen. Im Ernst: „Man will dem anderen ja nicht bös, auch wenn man mal uneins ist“, sagen sie: „Bevor die Sonne untergeht, muss alles ausgesprochen und bereinigt sein“, darin waren sie sich stes einig.
Und so feierten sie im April einen Dankgottesdienst für 60 glückliche Ehejahre. Gratuliert haben nicht nur Freunde und Nachbarn, sondern auch die drei Kinder, sieben Enkel und drei Urenkel.

Seit 60 Jahren ein Paar: Marianne und Franz Huthmacher feierten im April diamantene Hochzeit. Foto: Michael Sittig

Seit 60 Jahren ein Paar: Marianne und Franz Huthmacher feierten im April diamantene Hochzeit. Foto: Michael Sittig

Von Verdi bis Veronika

Gesangverein Germania

Von Verdi bis Veronika

Projektchor von Klassik bis Heiter – Vorstand wiedergewählt

Nahezu Formsache waren die Vorstandswahlen beim Männerchor des Gesangvereins Germania. Vorsitzender Jochen Dollase stand in der Jahreshauptversammlung ebenso zur Wiederwahl bereit wie fast alle Vorstandskollegen. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Jochen Dollase (Vorsitzender), Simon Stappert und Hans Riegelbeck (zweite Vorsitzende), Wilhelm Stappert (erster Schriftführer), Jürgen Peters (zweiter Schriftführer), Peter Teske (erster Kassierer), Klaus Mettin (zweiter Kassierer), Markus Krämer, KD Becker, Freddy Dullstein, Patrick Stappert und Ulrich Schlereth (Beisitzer für Organisation, Logistik und Notenverwaltung), Ronny Brand (Internetbeauftragter), Wolfgang Gerhards und Wolfgang Scheh (Vizedirigenten).
Der Vorsitzende zog in seiner Rede ein Resümee des vergangenen Jahres, in dem das große Vereinsjubiläum gefeiert wurde. Ferner kommentierte er die mehr als zahlreichen Verpflichtungen, die der Chor zu absolvieren hatte. Jochen Dollase machte ausdrücklich darauf aufmerksam, dass ein Hauptanliegen der Vereinsarbeit Werbung von neuen Sängern wie auch generell von neuen Mitgliedern sein müsse. Nur mit einer sicheren Personalbasis könne der Kulturauftrag langfristig weiter erfüllt und ein positiver Außnauftritt sichergestellt werden.
Im laufenden Jahr sind wieder zahlreiche Termine wahrzunehmen, aber auch Geselliges wird nicht zu kurz kommen. So führte die Sänger Ende April eine mehrtägige Sängerreise nach Erfurt, wo sie am Sonntag im Dom zu Erfurt musikalisch ein Messe mitgestalteten. In Kooperation mit den Schlaud-Chören ruft die Germania außerdem einen Projektchor aus unter dem Motto “Von Verdi bis Veronika, von Klassik bis Heiter”. Hierzu werden für den ersten Teil große bekannte Opernchöre Verdis einstudiert und für den zweiten Teil eine buntes Programm volkstümlicher Männerchorlieder,
darunter auch Evergreens wie etwa “Veronika, der Lenz ist da”. Präsentiert wird das Ganze in Form eines Chor- und Solistenkonzertes mit rund 120 Aktiven im April 2014 im Kurhaus in Wiesbaden.
Die Chorproben mit Dirigent Hans Schlaud sind wöchentlich, donnerstags ab 20.30 Uhr im katholischen Gemeindezentrum, Huthmacherstraße. Wer Interesse hat, kann sich unter 0174-1535655 informieren oder einfach vorbeikommen. JoDo

Rosenduft und Farbenzauber

Rosenduft und Farbenzauber

Die Arbeiterwohlfahrt lädt ein zu einer Tagesfahrt ins Taubertal am Samstag, 25. Mai. Ziel ist die kleine Stadt Weikersheim im Grenzgebiet zwischen Unterfranken und nördlichem Baden-Württemberg. Wegen ihres schönen Rennaissance-Schlosses nennen es die Einheimischen „Hohenloher Versailles“. Sie feiern dort ein Gartenfest unter dem Motto „Rosenduft und Farbenzauber“. Gemeinsam mit dem Zeilsheimer Ortsverein organisiert die Sindlinger Awo den Ausflug. Mitfahrer können um 9 Uhr an der Pfaffenwiese 57 (Volksbank), um 9.10 Uhr an der Westhöchster Straße (gegenüber Aldi), um 9.20 Uhr am Richard-Weidlich-Platz (Bushaltestelle) und um 9.30 Uhr an der Farbenstraße (Dalles/Bäckerei Schäfer) zusteigen. Der Bus erreicht Weikersheim um die Mittagszeit. Zunächst ist Gelegenheit, auf eigene Faust auf Erkundungstour zu gehen. Für 14 Uhr ist eine gemeinsame Schlossbesichtigung mit Führung vorgesehen. Im Eintrittspreis ist der Eintritt zum Gartenfest bereits enthalten. Gegen 18 Uhr geht es dann zum „Singenden Wirt“ im Landgasthof Taubertal zum Abendessen. Gegen 21/21.30 Uhr sollten die Ausflügler wieder zu Hause sein.
Die Fahrt kostet 17,50 Euro pro Person. Jeder, der mitfahren möchte, ist willkommen. Reservierungen nehmen Friedel Frankenberger unter der Nummer 37 31 10 und Rosemarie Neumann unter 06190 33 58 sowie 0157 782 593 42 an. simobla

Mit Kerzen und Kränzen – Diamantene Kommunion

Jahrgang 1943/44

Mit Kerzen und Kränzen

Diamantene Kommunion in St. Dionysius

Die Mädchen trugen weiße Kleider, weiße lange Strümpfe und Schuhe und weiße Kränzchen im Haar. Die Jungen hatten dunkle Anzüge mit kurzen Hosen und weißen Kniestrümpfen an. So gekleidet erlebten am Weißen Sonntag vor 60 Jahren 22 Mädchen und 30 Jungen ihre erste heilige Kommunion in der katholischen Kirche St. Dionysius. In diesem Jahr feierten sie das diamantene Jubiläum.
Bis heute halten etliche der Kommunionkinder von einst Kontakt zueinander. „Wir treffen uns zusammen mit den evangelischen Jahrgangsangehörigen zweimal im Jahr“, sagt Renate Frischkorn. Allerdings pflegen nicht alle den Kontakt, manche sind auch bereits verstorben. So ist die Gruppe längst nicht mehr so groß wie in jungen Jahren. Zu besonderen Gelegenheiten wie dem Jubiläum nehmen einige aber auch weite Wege in Kauf. Eberhard Wiehl zum Beispiel kam eigens aus Karlsruhe, andere aus Marburg. 17 Frauen und Männer erlebten nun in St. Dionysius einen Festgottesdienst zu ihren Ehren. Hans „Jupp“ Riegelbeck erinnerte in einer kleinen Ansprache daran, wie sich die Neun- und Zehnjährigen damals auf den großen Tag vorbereiteten. Ihr Kommunionunterricht begann bei Pfarrer Lorenz Steinmetz. Nachdem er im August 1952 verstorben war, führte sein Nachfolger Pfarrer Otto Zaucker die Stunden weiter. „Im Kommunionunterricht lernten wir viel aus der Bibel und dem Katechismus. Wir lernten die zehn Gebote und wie gebeichtet werden sollte“, sagt Riegelbeck. Außerdem probten die Kinder mehrfach den Ablauf der Messe. Am Samstag vor dem Weißen Sonntag gingen sie zum ersten Mal zur Beichte, am Sonntag dann „kam unser großer Tag“, sagt Riegelbeck: „Mit unseren Kommunionkerzen zogen wir aufgeregt und stolz mit dem Herrn Pfarrer und den Messdienern unter Orgelklängen feierlich in die Kirche ein“.
60 Jahre später erklang wiederum die Orgel. Aus den Kindern von einst sind gestandene Männer und Frauen geworden, die selbst Kinder und Enkel zur Kommunion begleitet haben. Vor zehn Jahren feierten sie bereits die goldene Kommunion zusammen, und zwar mit Pfarrer Wolfgang Steinmetz – die Namensgleichheit mit dem ersten Steinmetz ist rein zufällig. Dieses Jahr hielt Pfarrer Seelbach die Messe, gekommen waren Hildegard Bresser, Helga Bös, Monika Enders, Renate Fröhlich, Edith Kaufmann, Gisela Schreiber, Gisela Zöll, Achim Diener, Karl Friedrich Hardt, Arnold Krauter, Joachim Noll, Hans Riegelbeck, Edgar Schneider, Manfred Schreiber, Lothar Staab, Eberhard Wiehl und Horst Winterer. Danach verbrachten die Kameraden der Geburtsjahrgänge 1943/44 den Nachmittag zusammen. Ein Gesprächsthema dabei war der Ausflug zum 70. Geburtstag nächstes Jahr – dann in voller Jahrgangsstärke, also gemeinsam mit den evangelischen Schulkameraden. hn

 

Ihre diamantene Kommunion feierten Angehörige der Jahrgänge 1943/44 zusammen in St. Dionysius. Foto: Michael Sittig

Ihre diamantene Kommunion feierten Angehörige der Jahrgänge 1943/44 zusammen in St. Dionysius. Foto: Michael Sittig

VDK Termine – Mai

VdK-Termine

Sozialrecht
Die nächste sozialrechtliche Sprechstunde ist am Freitag, 17. Mai, in den Räumen des Seniorenverbandes, Edenkobener Straße 20 a. VdK-Beraterin Renate Fröhlich hilft von 16 bis 18 Uhr beim Ausfüllen von Kur- und Wohngeldanträgen und berät zum Schwerbehindertenrecht.

Stammtisch
Am Donnerstag, 16. Mai, haben VdK-Mitglieder die Gelegenheit, sich zum Stammtisch in der Gaststätte „Mainlust“ (Loch) zu treffen. Beginn ist um 19 Uhr. Anmeldungen nimmt Renate Fröhlich unter der 37 12 93 an.

Weinprobe
Feucht-fröhlich geht es am Samstag, 18. Mai, weiter. Der Vorstand arrangiert eine Weinprobe im Turnerheim (Farbenstraße 85a). Sie beginnt um 15 Uhr. Die Teilnahme kostet 15 Euro, darin ist ein Vesper enthalten. Wer dabei sein will, kann sich bis 12. Mai bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93, anmelden.

Kurz gemeldet – Mai Teil 2

 

Kurz gemeldet – Teil 2

Wer hat’s gesehen?
In der Nacht vom 26. zum 27. April haben Vandalen die Scheiben der Schaukästen von CDU, Gesangverein Germania und evangelischer Kirchengemeinde in der Hugo-Kallenbach-Straße eingeschlagen. Für die CDU hat Vorsitzender Albrecht Fribolin Anzeige gegen Unbekannt beim 17. Polizeirevier erstattet und ist für Hinweise auf die Täter dankbar. Die Informationskästen der SPD und des VdK blieben unbeschädigt. FBO

Titelbild wählen
Der Sindlinger Stadtteilführer wird neu aufgelegt, kündigt der bisherige zweite Vorsitzende des Vereinsrings, Michael Konstantinou, an. Um die Titelseite zu gestalten, wurden Kinder gebeten, ihren Heimatort zu malen. „Sindlingen, wie ich es seh’“ lautete der Arbeitsauftrag. Die Ergebnisse sind vom 6. bis 17. Mai in der Stadtteilbücherei ausgestellt. Alle Bürger sind eingeladen, die Bilder zu betrachten und ihren Favoriten zu wählen. Das Werk, für das die meisten Stimmen abgegeben werden, soll dann Titelbild werden. Am 24. Mai um 17 Uhr soll der Sieger geehrt werden. hn

1225 Jahre
2016 feiert Sindlingen 1225 jähriges Bestehen. In der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine machte der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Dieter Frank, auf das Datum aufmerksam. Er regte an darüber nachzudenken, ob die Vereine das Jubiläum in der einen oder anderen Form würdigen wollen. hn

Von Abba bis Verdi
Vom Abendlied bis Abba, von Verdi bis Cat Stevens reicht das Repertoir des Frauenchors des Gesangvereins Germania. Eine bunte Auswahl haben die Frauen unter der Leitung ihrer Dirigentin Brigitte Schlaud zusammengestellt, um sie am Samstag, 1. Juni, in der evangelischen Kirche vorzutragen. Kirchliche Lieder, Bachs Ave Maria und ein irischer Segen sind dabei, eii Stück von Rachmaninov ebenso wie der Gospel-Klassiker „When the Saints“. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Anschließend sind alle Zuhörer im Gemeindehaus zu einem kleinen Weinfest willkommen. hn