Category: März
SKV: Sie tragen die Fastnacht auf die Straße
Sie tragen die Fastnacht auf die Straße
Die Frauengruppe des Sindlinger Karnevalvereins hält in Sindlingen die Tradition der Weiberfassenacht am Leben. Am Donnerstag vor dem Fastnachtswochenende trafen sich die als Hexen verkleideten Frauen und machten die Straßen unsicher. Sie „überfielen“ diverse Geschäfte, immer auf der Suche nach Krawatten zum Abschneiden, ließen sich aber gelegentlich mit einem Bestechungsgeschenk (etwa ein Fläschchen Sekt) besänftigen. Zum Abschluss liefen sie bei „Gennaro“ in der Pizzeria Cassavia ein, wo wohlwollende Ehrensenatoren die eine oder andere Runde schmissen. Samstag beteiligte sich der SKV am Umzug in Hattersheim, Sonntag in Hofheim und organisierte am Montag den Kinderzug in Sindlingen. hn
ArgeSOV: Senioren erleben die Höhepunkte der Sitzungen
Arge Sov
Tanz und Tratsch und Pillensucht
Senioren erleben Höhepunkte der Sitzungen
Tiger, Purzel und Raketen besuchten die älteren Herrschaften, Dschingis Khan und eine flotte Oma gaben sich die Ehre: Zur Seniorenfastnacht des Vereinsrings Arge Sov trugen etliche Fastnachtsaktive bei.
Vormittags bauten Helfer um Vorsitzenden Andreas Rühmkorf, Wolfgang Schuhmann von der katholischen Gemeinde und Michael Streubel vom Sindlinger Karnevalverein die Bühne im Saal von St. Dionysius auf, stellten Tische, kochten Kaffee. Das Deutsche Rote Kreuz Zeilsheim, das den Sanitätsdienst versah, half diesmal auch kostenlos bei der Anreise. Zehn Senioren nahmen den Fahrdienst in Anspruch. „Unser Service für die Sindlinger“, strahlte Vorsitzende Maria Berk. Sie stand später als „Flotte Oma“ in der Bütt. Mehr als 80 Senioren, die meisten mindestens mit buntem Haarschmuck, etliche auch umfangreicher kostümiert, erlebten am Nachmittag Höhepunkte der verschiedenen Sindlinger Fastnachtssitzungen. Lothar Kleber spielte Stimmungs- und Schunkellieder und platzierte an den richtigen Stellen Tusch und Narrhalla-Marsch. Michael Streubel eröffnete als Sitzungspräsident und führte durchs Programm, Andreas Rühmkorf begrüßte im Namen der Vereine. Als Vertreter des Turnvereins ritten die „Turntiger“ unter der Leitung von Kirsten Schiffer als kleine Hexen auf ihren Besen herein und tanzten für die Älteren. Von der katholischen Fastnacht kamen die „Tanzraketen“ von Sonja Peters, die beiden „Tratschweiber“ Monika Schuhmann und Mariela Schmoll sowie Pastoralreferentin Claudia Lamargese. „Pillensucht“ war Thema ihrer Büttenrede. Der SKV bot mit Purzel-Gruppe und Tanzmariechen Jana Schröder etwas fürs Auge, die Weiberfastnacht des SKV ebenso mit dem Tanz „Dschingis Khan“. Renate Metz und Rosi Adler wiederholten mit großem Erfolg ihr Zwiegespräch „Falscher Anschluss“ von der Damensitzung. Drei Stunden Programm erlebten die Besucher derart, freundlich bewirtet von der weiblichen A-Jugend der Handballer. Angesichts des Zuspruchs und der guten Stimmung waren die Gastgeber genauso zufrieden wie die Gäste. hn
Ludwig Weber Schule: OB Peter Feldmann: „Ich bin Ihr Lobbyist“
Ludwig-Weber-Schule
„Ich bin Ihr Lobbyist“
Oberbürgermeister zeigt Verständnis für die Nöte der Grundschule
Viel Zeit nahm sich Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann für die Ludwig-Weber-Schule. Zur Sache konnte er bei seinem Besuch an der Grundschule aber nichts Neues beitragen.
Der Gast aus dem Römer kam auf Einladung der Schulleiterin Fatima Oturak-Pieknik. Sie selbst war an dem Tag verhindert, so dass Vertreter Martin Stojan einen Brief von ihr vorlas. Darin schilderte sie ihre jahrelangen Bemühungen um eine Sanierung des 40 Jahre alten, maroden Betonkomplexes, in dem häufig Deckenplatten fallen, die künstliche Mineralfasern enthalten, Pfützen in der Turnhalle stehen, Pflanzen durch die Wände wachsen und vieles mehr. Sie beklagte viele Hürden und Schwierigkeiten, auch nur Auskünfte von den verschiedenen Ämtern zu erhalten. So sei ein älteres Schadstoffgutachten anscheinend spurlos verschwunden. Als ein neues erstellt wurde, erhielt die Schule keine Einsicht. „Irgendwann wußte ich: Man will uns nicht verstehen“, erklärt die Leiterin. Deshalb baute die Schulgemeinde Druck auf. Es gab Gespräche an runden Tischen. Aber erst, als Eltern und Schüler im vergangenen Herbst vorm Römer demonstrierten, erklärte sich Schuldezernentin Sarah Sorge dazu bereit, etwas zu unternehmen. Sie sagte zu, im Sommer 2014 eine Containeranlage auf dem Schulhof errichten zu lassen, in der die rund 190 Schüler und Lehrer arbeiten sollen, bis das Schulgebäude saniert oder neu gebaut worden ist.
Seither hat sich nicht mehr viel getan. Ob die Container rechtzeitig zum neuen Schuljahr stehen werden? Ob sie genügend Platz bieten werden auch für die Betreuung? Feldmann wußte es nicht. Er versicherte der Schulgemeinde zwar seine Unterstützung: „Ich bin Ihr Lobbyist“. Aber er könne der Schuldezernentin keine Anweisungen erteilen, sagte er. Zumindest machten er, Ortsbeiräte, Stadtverordnete und Mitglieder des Stadtelternbeirats sich ein Bild von den Zuständen, die im Monatsblatt schon mehrfach geschildert wurden. „Bauliche Probleme wie fallende Platten und 40 Jahre alte Teppiche passen nicht in diese moderne, prosperierende Stadt“, sagte Feldmann. Eckhard Gathof vom Stadtelternbeirat stimmt ihm zu. Es gebe 79 Grundschulen in Frankfurt, und die meisten litten unter Mängeln, weiß er. Immerhin soll die Weber-Schule auf dem „Aktionsplan Schulbau“ der Schuldezernentin ganz oben stehen.
Beim Rundgang wiesen die Lehrer und Eltern auch auf vieles hin, was gut ist. Projekte wie Lese-Oma, Gesunde Schule, Mama lernt Deutsch, Eingangsklassen, Früh- und Nachmittagsbetreuung sind Ergebnisse engagierter pädagogischer Arbeit. Sie stoßen jedoch aufgrund der schlechten räumlichen Situation immer wieder an Grenzen. Für die Betreuung etwa gibt es eine Warteliste, weil der Platz nicht reicht. Konzeptionelle Überlegungen zum Ganztagsbetrieb scheitern ebenfalls an den räumlichen Möglichkeiten, sagte Lehrerin Yvonne Orlob. Und wenn ein Neubaugebiet Sindlingen-Nord entstehen sollte, müsse die Schule doppelt soviele Schüler aufnehmen können wie bislang, merkten die Sindlinger Ortsbeiräte Albrecht Fribolin und Claus Lünzer an.
Mit dem Besuch des Oberbürgermeisters war die Schulgemeinde jedenfalls ganz zufrieden. „Er wirkte interessiert, hatte viele Informationen und war teilweise überrascht über die Zustände vor Ort“, stellte Martin Stojan fest. Elternbeiratsvorsitzender Roland Haschke ergänzte: „Ich hoffe, dass er jetzt Druck macht für Verbesserungen“. hn
21 Millionen für die Weber-Schule
Kurz nach Feldmanns Besuch hat die Stadtverordnetenversammlung ein Sanierungsprogramm für Schulen mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro beschlossen. Über den ‚Aktionsplan Schulbau‘ werden Baumaßnahmen an Schulen finanziert. Die Ludwig-Weber-Schule ist dabei: Die Auslagerung in Container und Planung eines Neubaus sollen noch in diesem Jahr angegangen werden, heißt es darin. hn
Kurz gemeldet März 2014
Kurz gemeldet
Bauarbeiten am WC
Die Toiletten auf dem Sindlinger Friedhof werden zur Zeit so umgebaut, dass sie auch von Menschen mit Behinderung genutzt werden können. Während der Bauzeit stehen zwei Dixi-Häuschen zur Verfügung, teilt SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer mit. Er hatte den behindertengerechten Umbau mit Hilfe eines Antrags auf den Weg gebracht.
Erste Hilfe Splitt
Der Weg zwischen der Straße Gustavsallee und dem Spielplatz am Main hat eine gründliche Renovierung nötig, teilt SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer mit. Damit Spaziergänger nicht durch Pfützen waten müssen, wurde als Sofortmaßnahme erst einmal Splitt gestreut. Es sei aber ein grundsätzlicher Neuaufbau notwendig, hat der Ortsbeirat erfahren. Anschließend sollen der Weg asphaltiert und die Absperrpfosten wieder angebracht werden, erklärt Lünzer.
FHHG-Versammlung: Zur Jahresmitgliederversammlung kommen die Mitglieder der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe am Dienstag, 18. März, um 19.30 Uhr im Restaurant Opatija zusammen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Wahl eines/einer neuen Vorsitzenden. Da es an dem Abend ein gemeinsames Essen geben soll, bittet Vorsitzende Elke Erd alle, die mitessen möchten, um Voranmeldung bis zum 7. März.
Kinderkleiderbasar
Am Sonntag, 30. März, veranstalten die Eltern des evangelischen Kindergartens einen Basar für gut erhaltene Kinderbekleidung und Spielzeug. Schwangere dürfen, unter Vorlage des Mutterpasses, bereits ab 14 Uhr im Turnerheim (Farbenstraße 85a) in aller Ruhe nach Babysachen suchen, für alle anderen ist der Basar von 14.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Eltern sorgen mit einer breiten Auswahl an selbstgebackenem Kuchen sowie Kaffee für das leibliche Wohl. Die Kuchen werden natürlich auch außer Haus verkauft. Der Erlös kommt komplett dem Kindergarten zugute. Verkaufstische können unter ev.kiga-basar@gmx.de oder bei Frau Fölsing, Telefon 0160-96 77 48 80,
bestellt werden. Die Standgebühren betragen fünf Euro plus einen selbst gebackenen
Kuchen oder zehn Euro. Die Tische werden gestellt.
Zeltlager für Kinder
Die kath. Kirchengemeinde St. Dionysius/St. Kilian organisiert wieder ein Zeltlager für Kinder und Jugendliche von 7-15 Jahren. Vom 29.8 bis 5.9. geht es auf den Jugendzeltplatz in Medebach (Sauerland). Anmeldungen sind im Pfarrbüro oder bei Familie Sittig (Email: michael.sittig@sittig.de) zu bekommen.
Easy Step
Wer fetzige Musik mag und Spaß hat, sich im Takt zu bewegen, ist bei „Easy Step“ richtig. „Easy Step“ ist eine Weiterentwicklung der Aerobic; man geht im Rhythmus der Musik eine Art Stufe / Plattform (= Step) hoch und runter. Ausprobieren kann man „Easy Step“ ab Mittwoch, den 12. März von 18.30 – 19.30 Uhr in der Sporthalle des TV Sindlingen, Mockstädterstr. 12. Näher Infos gibt es auf der Webseite des TVS: www.tv-sindlingen.de oder per Email: kurse@tv-sindlingen.de.
Wiedersehen mit einem Sindlinger Lehrer
Der Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein hat für Montag, 24. März, einen ganz besonderen Zeitzeugen eingeladen. Hermann Schütz, ehemaliger Lehrer an der hiesigen Meisterschule, wird an diesem Abend auf seine Zeit als Pädagoge in Sindlingen zurückblicken. Bereits im Jahre 1947 trat er hier in den Dienst, quasi in die Fußstapfen seines Vaters Karl, so dass er etliche Schülerjahrgänge unterrichtet und auch geformt hat. Viele Sindlinger haben ihn im Rahmen ihrer Schulzeit kennen gelernt. Aber nicht nur persönliche Erinnerungen sollen an diesem Abend ausgetauscht werden. Herr Schütz wird auch viele Informationen zum Neubeginn des schulischen Lebens in Sindlingen nach dem Zweiten Weltkrieg liefern können: Das reicht vom demokratischen Neuaufbau des Schulwesens über die Bewältigung materieller Probleme bis zu möglichen Veränderungen im Verhalten der Kinder. Der Geschichtsverein lädt zu dieser Veranstaltung, die um 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in der Gustavsallee stattfindet, insbesondere alle „Ehemaligen“ von Herrn Schütz ein. df
Im Ortsbeirat
CDU
Gehweg reparieren
Wenn es regnet, verwandelt sich der Weg entlang der Schallschutzmauer des Infraserv-Geländes in einen Morast. Seine wassergebundene Decke ist derart verdichtet, dass kein Wasser mehr abfließen kann, erklärt CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Pfützen und Schlamm ließen dann kaum noch die Nutzung des bei Spaziergängern und Radfahrern sehr beliebten Weges zum Spielplatz und zum Erholungsgebiet Sindlinger Mainufer zu. Deshalb beantragt er im Ortsbeirat den Magistrat aufzufordern, den etwa 250 Meter langen Geh- und Radweg zwischen der Gustavsallee und dem Spielplatz „Feierabendweg“ instand setzen zu lassen.
Mehr Auswahl
Auf dem Friedhof ist viel Platz. Die traditionelle Erdbestattung wird immer seltener gewünscht, Urnengräber und neue Bestattungsformen dagegen verstärkt nachgefragt. Diese sich verändernde Bestattungskultur sollte sich auch im Angebot unterschiedlicher Gräbervarianten widerspiegeln, findet CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin. Leider biete der Sindlinger Friedhof momentan keine Grabstätten an, die aufgrund ihrer Anlage besonders pflegeleicht sind und deshalb von den Bürgern verstärkt nachgefragt werden. Deshalb richtet er im Ortsbeirat eine Anfrage an den Magistrat mit der Bitte, auf dem Sindlinger Friedhof Areale zur Anlage von Rasengrabstätten sowohl in Form von Urnenreihengrabstätten als auch in Form von Erdwahlgrabstätten, beziehungsweise Urnenwahlgrabstätten, einzurichten. Dafür könnten die momentan brachliegenden Felder genutzt werden.
SPD
Ampel für Schüler
Für eine Fußgängerampel an der Sindlinger Bahnstraße, Einmündung Heussleinstraße, macht sich SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer stark. Zwar gibt es dort einen Zebrastreifen, doch hält Lünzer das nicht für ausreichend. Der Verkehr zu und von Ludwig-Weber- und Internationaler Schule ist während der Stoßzeiten enorm. „Beim Einfahren in die Sindlinger Bahnstraße sind die Kraftfahrer so auf den Verkehr der Vorfahrtstraße konzentriert, das die Fußgänger oft übersehen werden“, begründet Lünzer den Antrag, den er im November im Ortsbeirat Sechs gestellt hat.
Schnelle Hilfe vom Amt
Ein weiterer Antrag hat sich schon erledigt. Lünzer wollte darum bitten, dass die Zufahrt zur Altenwohnanlage Huthmacherstraße instandgesetzt wird. Die Zufahrt hatte sich teilweise abgesenkt und war für die Älteren, von denen viele gehbehindert und auf Gehilfen angewiesen sind, schwer zu bewältigen. Doch noch vor der Sitzung des Ortsbeirats ließ das Straßenbauamt die Bürgersteige abflachen, so dass nun ein müheloses Begehen möglich ist, freut sich Lünzer. Deshalb zog er den Antrag zurück. Auch in einem weiteren Fall hat das Straßenbauamt schnell und unbürokratisch reagiert, freut sich der Ortsbeirat. Viele Sindlinger hatten sich darüber beschwert, dass der Weg zum Mainufer durch große Pfützen in der Gustavsallee versperrt war. Das Amt ließ die Straße ausgleichen, so dass sich keine Pfützen mehr bilden konnten, berichtet Lünzer. Wer ihn erreichen möchte, kann ihn unter der Nummer 37 14 53 anrufen oder eine E-Mail schicken an claus.luenzer@web.de. hn
Mit dem Planen beginnen
Im Sommer soll die Ludwig-Weber-Schule in Container ausgelagert werden. Ob das marode Gebäude saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist noch offen. Um diese Fragen zu klären und die entsprechenden Planungen zu beginnen, soll der Magistrat die nötigen Mittel aus dem Aktionsplan Schulbau bewilligen, verlangt die SPD im Ortsbeirat Sechs. „Damit die Zeitdauer der Auslagerung in Container so kurz wie möglich sein kann, ist auch mit der Planung für die Sanierung des Schulgebäudes, beziehungsweise dessen Neubau noch 2014 zu beginnen“, fordert Sindlingens SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer.
St. Dionysius: Kurzweilige Kappensitzung bei den Katholiken
Fastnacht
Familiär, originell, urkomisch
Kurzweilige Kappensitzung bei den Katholiken
Klopfen, Deckel abdrehen und auf die Nase drücken, Fläschchen ansetzen, schlucken: Mit dem Pfläumchen-Ritual beginnt traditionell die Kappensitzung der katholischen Gemeinde in St. Dionysius. Nachdem der Spaß im vergangenen Jahr ausgefallen war, hatte Organisator Wolfgang Schuhmann diesmal keine Mühe, ein Programm zusammenzustellen, das so bunt und lustig war wie das Publikum. Die Gäste trugen originelle Kostüme und zündeten den Akteuren reichlich Raketen – die gesteigerte Form des Beifalls mit Klatschen, Stampfen und „Aaahhh“.
Die erste bekam der Narren-Nachwuchs „Die Tanzraketen“. Sonja Peters hatte mit Kindern einen lustigen Tanz mit Traktor einstudiert. Als sie in der Zugabe die Hände zum Himmel streckten, machten alle mit: „Wir klatschen zusammen, und keiner ist allein“. Die gute Laune zog sich durch den ganzen Abend. Als die „Brezelbube“ Michael Ickstadt und Clemens Weißenberger aus Sossenheim Handkäs und Ebbelwoi besangen, schunkelten alle mit. Die „tanzenden Messdiener“ Gemeindereferentin Claudia Lamargese und Pfarrer Christian Enke wagten den „Time Warp“ mit Weihrauchkugel – zum Schreien komisch. Sie wurden dafür ebenso gefeiert wie die olympischen Schwimmerinnen „Olympic Bella Aquaria“ mit ihren witzigen Wasserspielen.
Dass etliche Gemeindemitglieder auch Angehörige des Gesangvereins Germania sind, zeigte sich in Beiträgen wie dem von Willi Stappert. Als „Sparbrötchen“ schilderte er mal singend, mal reimend Sparbemühungen auf allen Ebenen, vom Limburger „Castell Gandolfo“ bis zu den Pfarrern im pastoralen Raum. „Und eins muss ich noch sagen, da wer ich net müd, bitte erspart uns Griesheim und Nied!“ spielte Stappert auf die Überlegungen an, die Gemeinde weiter zu vergrößern.
Überhaupt ist es ein Markenzeichen der katholischen Fastnacht, dass die Redner ihre Texte selbst schreiben, dabei nicht mit Witzchen auf Kosten gemeindebekannter Figuren sparen. In Mundart vorgetragen, sorgt das für viel Lokalkolorit. Albrecht Fribolin zum Beispiel, sonst als CDU-Vorsitzender und Ortsbeirat aktiv, widmete dem Männerballett des Familienkreises einen Vortrag. Als „verfrühtes Schneeflöckchen“ schilderte er das harte Training, dem sich die nicht mehr ganz jungen Herren unter der Anleitung von Christel Fribolin und Ingrid Sittig unterziehen: „Auch wenn se noch aussehn wie brünstige Hirsche, mer hört die Gelenke bis zum Dalles knirsche“. Doch keine Frage: „E Flöckche muss hibbe, e Flöckche muss tanze, auf dass er wackelt, de fette Ranze!“
Vertraute Figuren boten auch Monika Donat und ihre frühere Jugendgruppe auf – längst alles gestandene Familieneltern. Als Struwwelpeter-Figuren nahmen sie bevorzugt die Geistlichen auf die Schippe, vom Mess-Verweigerer Sauer („Nein, meine Messe les ich nicht“) bis zum „Fliegenden Robert“, dem reiselustigen Pfarrer Steinmetz. Max Ilg gab eine überzeugende Parodie der Hape-Kerkeling-Figur Horst Schlemmer, Willi Stappert und Wolfgang Scheh standen als sie selbst in der Bütt: „Zwei alte Sindlinger“. Bernhard Katzenbach aus Sossenheim sprach über die „Krone der Schöpfung“, den Mann. Ohne Worte kam die „Villa Demenica“ aus. Senioren in weißer Nachtwäsche führten auf einem Alten-Bänkchen die Morgentoilette auf Kommando vor. Doch hatte der Beitrag einen ernsten Hintergrund, denn er wies durch die gnadenlose Überzeichnung auf Probleme in der Pflege hin.
Befreit auflachen konnten die Zuschauer im ausverkauften Saal dagegen bei den Ebbelwoikönigen. Stefan Daube und Jörg Peters, mit Krone, Schärpe und Bembel, grüßten huldvoll. Doch Sonja Peters stellte schnell klar: „Sie wär’n es niemals, wenn ich net wär. Ich bin die, die ihne erklärt, wie mer Äppel pflückt und richtig vergärt. Ich schmeck die Brüh ab, bring sie zur Spitzenklasse“. Deshalb stehe ihr der Titel zu: „Queen Sonja“. Weitere Höhepunkte waren die tanzenden Männer. Die „Schneeflöckchen“ haben ernsthafte Konkurrenz durch junge Herren bekommen. „Die Bierleader“ rappten in Jeans und Unterhemd, schwebten in Sommerkleidchen umeinander und schwangen am Schluss nur noch mit Shorts bekleidet die Beine beim Can-Can.
„Guckt se Euch an, so sahen die Schneeflöckcher früher auch mal aus“, ulkten die Moderatoren Bärbel Gerhards und Norbert Schulze. Heute seien die Flöckchen doch eher Hagelkörner. Aber sie haben es immer noch drauf. Als Reisende aus dem Morgenland tanzten sie in den Saal, boten anschließend eine mitreißende Show mit rasanten Kostümwechseln hinter der vorgerückten Kulisse. Da hielt es viele Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen. Am Ende versammelten sich alle Mitwirkenden auf der Bühne, warfen Luftballons und ließen die urkomische, familiäre Fastnachtssitzung mit einer Polonaise durch den Saal ausklingen. hn

„Resi, I hol di mit meim Traktor ab!“ Zu diesem Lied zeigte der närrische Nachwuchs einen Tanz.
Fotos: Michael Sittig

Was wärt Ihr ohne mich? „Queen Sonja“ liest den Ebbelwoikönigen Jörg Peters und Stefan Daube die Leviten.
Katholische Fastnacht
Ehrung
„Er jammert und klagt, haste Dein Vortrag schon parat?“ Spätestens an Weihnachten macht sich Wolfgang Schuhmann auf die Suche nach Beiträgen für die Fastnachtssitzung der katholischen Gemeinde. „Er sagt, er hätte zu wenig, und dann wird die Sitzung doch wieder so lang“, ulkten die Moderatoren Bärbel Gerhards und Norbert Schulze: „Aber ohne ihn geht es nicht“, das zeigte das vergangene Jahr. Schuhmann war aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen, es gab zu wenig Mitwirkende und die Sitzung fiel aus. Deshalb wurde dieses Jahr eine Ehrung nachgeholt, die ihm schon 2013 zugestanden hätte: „Schumi“ Wolfgang Schuhmann organisiert seit 25 Jahren die Fastnachtssitzung. Dafür erhielt er eine Faschings-Ehrenkrone.
Hilfe
Ohne umfangreiches Engagement ist so ein Abend nicht zu stemmen. Geholfen haben: Monika Schuhmann und Bepi Schmidt, die sich um die Verpflegung kümmerten. Die Damen des „Aktiven Donnerstags“, die den ganzen Nachmittag über Brötchen geschmiert haben. Die Helfer am Ausschank: Traudlinde und Jürgen Peters, Claus Mettin, Angela Fischer, Peter Schubert, Teddy Kristic und Bepi Schmidt, sowie Svenja Bohne, Lea Schulze und Laura und Corinna Gerhards, die die Gäste an den Tischen bedienten, und David Fischer und Lauri Dill, die als „Hausmeister“ die nötigen Handgriffe auf der Bühne vornahmen.
Aktive
Kein Fest ohne Musik: Alleinunterhalter Lothar Kleber begleitete die Vorträge und spielte Schunkel- und Stimmungslieder. „Die Tanzraketen“ sind: Leif und Ida Peters, Marie Gürtler, Cara und Lena Hollewik, Carolin Sommerschuh, Trainerin: Sonja Peters. „Olympic Bella Aquaria“: Conny Ehret, Bärbel Gerhards, Ingrid Schubert, Manuel und Peter Teske, Traudi Peters. „Die Bierleader“: Niklas Wambach, Alex Jost, Sascha Sittel, Johannes Sittig, Marcel und Daniel Gemander. Trainerin: Luise Spahn. Villa Demenica: Susanne Scharmann, Patrick und Simon Stappert, Andrea Schwarz, Ute und Gerard Wäger, Silke Kolb, Isabell Dollase, Andre Erbes. „Die Schneeflöckchen“: Walter Schmoll, Albrecht Fribolin, Harald Fischer, Wolfgang Schuhmann, Peter Teske, Jürgen Peters und Michael Sittig. Trainerinnen: Christel Fribolin und Ingrid Sittig
VdK-Termine März 2014
VdK
Rat und Hilfe
Sozialrechtliche Sprechstunden bietet der Ortsverband des VdK am Freitag, 7., und Freitag, 21. März, an. Jeweils von 16 bis 18 Uhr sind die Berater in den Räumen des Seniorenverbands, Edenkobener Straße 20a, anzutreffen. Insbesondere informieren sie zum Schwerbehindertenrecht, Kur- und Wohngeldanträgen. Es handelt sich um offene Sprechstunden, Anmeldungen sind nicht nötig.
Stammtisch
Den nächsten Stammtisch verbindet der Sindlinger VdK mit einem Heringsessen. Wer am Donnerstag, 13. März, ab 18 Uhr in der Gaststätte „Zur Mainlust“ (Loch) dabei sein möchte, kann sich bis 10. März bei Renate Fröhlich, Telefon 37 12 93, anmelden.
Mode und Schokolade
Renate Fröhlich nimmt auch die Anmeldungen zur Fahrt zum Adler-Modemarkt am Donnerstag, 3. April, an. Der Bus startet um 8.15 Uhr am Richard-Weidlich-Platz und um 8.20 Uhr an der Haltestelle Westenberger Straße in der Farbenstraße (vor Bäckerei Schäfer). Unterwegs wird Station in einer Schokoladenfabrik gemacht. Im Fahrpreis von 25 Euro pro Person sind Frühstück, Mittagessen und Schokoladenverkostung enthalten.
Nach Sossenheim
Die gemeinsame Monatswanderung von Touristenclub und VdK Sindlingen führt am Sonntag, 16. März, von Höchst nach Sossenheim. Abfahrt ist um 9.54 Uhr mit dem 55-er Bus an der Haltestelle Westenberger Straße in der Bahnstraße (vor Rewe).
VdK: Wer übernimmt den Vorsitz?
VdK
Wer übernimmt den Vorsitz?
Ortsverband lädt zur Hauptversammlung ein
Viel steht auf dem Spiel, wenn der VdK-Ortsverband Sindlingen am Samstag, 22. März, 15 Uhr, zur Mitgliederversammlung im Turnerheim (Farbenstraße 85a) zusammenkommt. Es gilt, einen neuen Vorstand zu wählen.
Schon in den vergangenen zwei Jahren musste der rund 430 Mitglieder starke Verband ohne Vorsitzenden auskommen. Nach dem Ausscheiden Walter Ofers erklärte sich Stellvertreter Helmut Dörnbach 2012 bereit, die Ortsvereinigung bis zum Ende der Wahlperiode im März 2014 zu führen. Dieser Termin steht nun bevor. Dörnbach hat schon mehrfach klargemacht, dass er nicht zur Verfügung steht, sogar ganz aus dem geschäftsführenden Vorstand ausscheiden möchte.
So dürfte es nach den üblichen Formalitäten wie Eröffnung, Gedenken, Protokoll und Berichte unter Punkt Zehn der Tagesordnung spannend werden. Findet sich ein neuer Vorsitzender? Und kommt wieder ein kompletter Vorstand zusammen?
Wenn das nicht gelingt, ist der Rest des Programms nahezu obsolet. Dazu gehört beispielsweise ein Antrag von Mitglied Michael Streubel. Er schlägt vor, dass der VdK-Ortsverband wieder Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine werden soll. Der VdK war verärgert ausgetreten, als der Weihnachtsmarkt nach Sindlingen-Süd verlegt und der Betrieb des Cafés an den katholischen Familienkreis vergeben wurde. In Sindlingen-Nord hatte stets der VdK das beliebte Café ausgerichtet.
Mitglieder, die Anträge stellen wollen, können sie schriftlich bis zum 10. März bei Helmut Dörnbach, Detmolder Platz 4, 65931 Frankfurt, einreichen.
Der Vorstand bittet alle Mitglieder um Teilnahme. Um Kaffee, Kuchen und Bestuhlung vorbereiten zu können, bittet er um Anmeldung bis 15. März bei Renate Fröhlich. Gehbehinderte Mitglieder, die den Fahrdienst nutzen wollen, können sich dafür bei Frau Straßenmeyer unter der Nummer 37 42 04 anmelden. hn
Leserbrief: Sindlingen braucht Baugebiete
Leserbrief
Sindlingen braucht Baugebiete
Mit einem Gemisch aus Freude und Erstaunen habe ich den Leserbrief von A. Schubert (Februar-Ausgabe Sindlinger Monatsblatt) zur Kenntnis genommen, in dem er sich deutlich gegen Neubaugebiete und für den Erhalt von Freiflächen ausspricht. Seine Überlegungen münden in der aufreizenden Fragestellung: „Wer hat im Jahr 2014 noch den Wunsch nach städtebaulicher Entwicklung in Form von neuen Baugebieten in Sindlingen?“ Nun, da will ich mich gerne positionieren: Ich hoffe auf neue Baugebiete und verspreche mir davon einen beträchtlichen Zugewinn für Sindlingen!
Sicherlich weist Herr Schubert einerseits auf belastende Rahmenbedingungen hin: Großflughafen, „opulenter Industriepark mit fortwährenden Expansionswünschen“, Verkehrsbelastungen, Versiegelung der Landschaft. Wohl wahr, das ist nicht zu vernachlässigen, auch wenn ich die Auswirkungen des Flughafens und des Industrieparks für Sindlingen (außer ärgerlichen Geruchsbelästigungen) wesentlich weniger störend empfinde als zum Beispiel in klassischen Zeiten des „Kokers“!
Nur, welchen Stellenwert wird unser Stadtteil ohne Neubaugebiete erhalten?
Die Statistik sagt, dass Sindlingen – gemessen an der Kaufkraft – der „ärmste“ Stadtteil im Frankfurter Westen ist. Das heißt in der Folge, dass von unserem Ort nur wenig attraktive Impulse ausgehen, um neue Bevölkerungsschichten anzuziehen. Die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort beschränken sich weitgehend auf die Versorgung mit Gütern des einfachen alltäglichen Verbrauchs. Ansprechende Wohnraumversorgung – bei aller Wertschätzung zahlreicher Modernisierungsaktivitäten von Sindlinger Hausbesitzern – stellt sich gerade in den nächsten Jahren als wichtiger lokaler Standortfaktor für den wachsenden Ballungsraum Rhein-Main neu dar.
Ich fürchte, dass viele Häuser gerade im alten Ortsbereich in ihrer Bausubstanz gefährdet sind. Nun gibt es meines Erachtens zwei Möglichkeiten: Sie werden entweder weiter „verwohnt“ und verfallen, weil Eigentümer/Investoren in den nötigen Renovierungen keine vernünftige/nachhaltige Investition sehen. „Wer will sich schon in Sindlingen niederlassen?“ Oder man investiert in eine positive Zukunft! (Erleben wir nicht derzeit ein solches „Leuchtturm-Projekt“ in der Weinbergstraße, wo ein renommierter Geschäftsmann Millionen investiert, um ein Anwesen derart umzugestalten, dass unser Stadtteil mit seiner verkehrsgünstigen Lage zum Flughafen entscheidend punkten kann?)
Hat ein Stadtteil aber zu wenig Attraktivität, so scheuen potenzielle Investoren, auch private, vor entsprechenden Ausgaben zurück. Und machen wir uns nichts vor, Sindlingen steht als Stadtteil in Konkurrenz zu städtebaulichen Entwicklungen sowohl im Frankfurter Raum als auch in der Main-Taunus-Region. Und in diesem Wettbewerb kann unser Stadtteil meines Erachtens nach nur bestehen, wenn er entsprechende Baugebiete (mit entsprechender Verbesserung der Rahmenbedingungen wie Schulen, Freizeitangebote und so weiter) ausweist. Sicherlich, damit ist die Frage nach der Art der Bebauung noch zu diskutieren. Eine äußerst wichtige Diskussion! Vom Zuzug neuer Familien wird der Stadtteil mit seiner Infrastruktur, mit seinem noch vielfältigen Vereinsangebot aber sicherlich profitieren. Deswegen plädiere ich grundsätzlich für die „Zukunftsvisionen unserer Politiker“: Sindlingen braucht neue Baugebiete!
Dieter Frank
Stadtbezirksvorsteher Sindlingen-Süd
Kinderfastnachtsumzug: Schön, kurz, knackig
Schön, kurz, knackig
Tolle Kostüme und gute Stimmung
Zum 13. Mal richtete der Sindlinger Karnevalverein am Rosenmontag den Kinderfastnachtszug aus. Mit 14 Gruppen war er zwar nicht sehr lang, dafür aber umso schöner. Keine leichte Aufgabe für Ehrensenator Alfons Gerling, die Vorsitzende des Gewerbevereins FHH+G Elke Erd und Infraserv-Pressesprecherin Kirsten Mayer, die als Jury die schönsten Kostüme küren sollten. Die Frankfurer Herolde, die „Indianer“ der Kita St. Stephan aus Zeilsheim, „Sechs Freunde“ (diesmal nur zu viert), Astronauten des Kindergartens St. Dionysius, Hexen und Zauberer des Turnvereins, Zwerge aus dem evangelischen Kindergarten, der Heddernheimer Jugendmusikzug, Fliegenpilze aus der Kita St. Kilian, der Musikzug Blaugold Schwanheim, die „Tanzmäuse“ der Kita Maria Hilf aus dem Gallus, die SKV-Garden, die Frauengruppe (ein Asterix und viele Obelixe), das Kinderprinzenpaar Jana I und Nicolai I sowie das Zeilsheimer Rote Kreuz defilierten an der Jury und den vielen Zuschauern, die die Straßen säumten, vorbei. Horst Best vom SKV moderierte. Nach dem Zug feierten viele der Beteiligten bei der Feuerwehr. Die Preise für die schönsten Gruppen gingen an die Kindergärten: Platz Eins St. Kilian, Platz Zwei St. Dionysius, Platz Drei St. Stephan. hn