Gewerbeschau, Flohmarkt, Ponyreiten und Zauberei beim Stadtteilsonntag
Kurze Wege und Service aus der Nachbarschaft, das zeichnet das Gewerbe im Stadtteil aus. Auf diese Vorteile weisen Gewerbetreibende aus Sindlingen am Sonntag, 12. Oktober hin. Am „Stadtteilsonntag“ bleiben die Läden in der Innenstadt geschlossen. In Sindlingen aber dürfen sie öffnen. Und mehr noch: Die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (FHH+G) organisiert eine kleine Gewerbeschau in einem Zelt am Dalles, verbunden mit Straßenfest und Flohmarkt.
Dafür wird die Farbenstraße Richtung Loch gesperrt. In dem Zelt stellen die Schreinerei Willi und Andreas Schmitt, der Orthopädie-Fachbetrieb Bauer und die Baudekorationsfirma Farinola und Russo aus und informieren über ihre Dienstleistungen und Angebote. Die Alexander-Apotheke beteiligt sich ebenfalls. Karin Karpucelj von „Karins Petite Cuisine“ und die Mitarbeiter der Getränkestraße sorgen für Sitzplätze und Verpflegung. Eine Zaubershow verspricht Unterhaltung für Kinder wie Erwachsene. Speziell für Kinder gibt es Ponyreiten mit den Ponyzwergen Sindlingen. Außerdem lockt ein Flohmarkt zum Bummeln und Kaufen. Der Stadtteilsonntag beginnt um 13 Uhr und endet gegen 18 Uhr.
Zum Flyer: Flyer Stadtteilsonntag Sindlingen
Gewerbeschau, Flohmarkt, Ponyreiten und Zauberei beim Stadtteilsonntag
Sindlinger Monatsblatt Oktober 2014
Die Ausgabe Oktober 2014 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt Oktober 2014
Hier ist was los
Meine Worte!
Unter diesem Titel stellen alle, die wollen, eigene Texte und Gedichte vor. Der Abend wird vom Förderverein Buchstütze am Freitag, 10. Oktober, ab 19 Uhr in der Stadtteilbücherei, Bahnstraße 124, ausgerichtet. Der Eintritt ist frei.
Apfelweinkönig
Am Samstag, 11. Oktober, geht es um die Krone: An diesem Abend lädt die katholische Gemeinde zur Apfelweinprobe mit Wahl des neuen Apfelweinkönigs ins Gemeindehaus St. Dionysius ein. Zuvor, ab 18 Uhr, wird der Weihetag der Kirche mit einem Festgottesdienst gewürdigt.
VdK-Versammlung
Zur Herbstversammlung lädt der VdK seine Mitglieder am Samstag, 11.Oktober, ins Turnerheim des TV Sindlingen (Farbenstraße 85a) ein. Die Versammlung beginnt um 15 Uhr.
St. Kilian
Ein Stadtteilfest für den Norden
Fröhliches Treiben auf dem Gelände von Kirche und Kita
Erntedank, Herbstspiele, Flohmarkt und eine Baumpflanzung bescherten Sindlingen-Nord ein neues Stadtteilfest. Am letzten Sonntag im September herrschte auf dem Gelände der katholischen Kindertagesstätte (Kita) St. Kilian lebhaftes Treiben.
Ziemlich genau ein Jahr zuvor hatte die katholische Gemeinde St. Kilian ihr fünfzigjähriges Bestehen gefeiert und ihre von drei auf sieben Gruppen vergrößerte Kita eingeweiht. Aus dem Anlass richtete das Quartiersmanagement in Kooperation mit der Kita erstmals die Sindlinger Herbstspiele für Kinder auf dem Parkplatz der Anlage aus. Denn sowohl Kita-Leiterin Angelika Mayer als auch Quartiersmanagerin Marja Glage sind sich darin einig, dass es mehr Angebote in Sindlingen-Nord geben sollte. Das Kita-Gelände „bietet sich dafür an“, sagt die Leiterin. Marja Glage mietete das Spielmobil des Abenteuerspielplatzes Riederwald an und revanchierte sich so dafür, dass die Kitas stets beim Nachbarschaftsfest in der Hermann-Brill-Siedlung mitmachen. Alternativ konnten sich Kinder in die Leseecke des Fördervereins Buchstütze der Stadtteilbücherei zurückziehen. Erwachsene stöberten in den Auslagen von über 20 Flohmarktständen oder füllten sich die Teller an Salatbüffet, Grill oder Kuchentheke.
Begonnen hatte der Tag mit einem Familiengottesdienst zu Erntedank. Die Kitas St. Kilian, St. Dionysius (Sindlingen-Süd) und St. Stephan (Zeilsheim) hatten ihn vorbereitet. Thematisch ging es um einen Baum und das Wachsen. „Wir werden größer, jeden Tag ein Stück“, sangen die Kinder. Das gilt auch für die junge Kastanie vor der Südseite der Kita. Die Garten- und Landschaftsbau- sowie Baumpflegefirma Krämer hatte sie am Freitag dort eingesetzt. Anlass war das 50-jährige Bestehen des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen. Mitgliedsfirmen wie die Gebrüder Krämer konnten sich um ein Exemplar bewerben und es einer Einrichtung schenken. In Kita-Leiterin Angelika Mayer fanden die Inhaber Markus und Bernd Krämer eine dankbare Abnehmerin. „Sie sehen ja selbst, wie warm es hier auf der Südseite wird“, sagte sie. Gepflanzt wurde eine rotblühende Rosskastanie.
Pfarrer Christian Enke segnete sie. Dann griffen Angelika Mayer, Markus Krämer, Ortsbeirat Albrecht Fribolin sowie etliche Kinder zu den Schaufeln, um das Loch zuzuschütten. „Wir freuen uns, wenn sie lange Freude an ihrem Baum haben, mit ihm die Jahreszeiten erleben und die Natur erfahren. Wir Landschaftsgärtner machen die Welt grüner und damit lebenswerter“, sagte Markus Krämer. „Möge der Baum viele Generationen von Kindern an ihre Zeit hier erinnern. Möge er wachsen und gedeihen“, wünschte Fribolin. hn
Mit vereinten Kräften wird Erde ins Pflanzloch geschaufelt
Pfarrer Christian Enke segnete den Baum
„Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück“ sangen die Kindergartenkinder
Fotos: Michael Sittig
TVS Tischtennis
Kreismeister aus Sindlingen
David Krämer gewinnt die Konkurrenz der D-Klasse
Zum vierten Mal richtete die Tischtennisabteilung des TV Sindlingen im September die Tischtenniskreismeisterschaften in der großen TVS-Halle in der Mockstädter Straße aus. Wie in den Vorjahren unterstützten Sportfreunde von der DJK Zeilsheim die Sindlinger bei der Durchführung. Insgesamt trugen sich 107 Tischtennisspieler der verschiedenen Spielklassen in die Meldelisten ein. „Damit waren die Meisterschaften auch in diesem Jahr wieder gut besucht“, stellt TVS-Abteilungsleiter Edwin Reinhardt zufrieden fest.
Besonders freuten ihn die Erfolge seiner Vereinskameraden. Davon gab es reichlich. Den schönsten sicherte sich David Krämer, der Kreismeister der D-Klasse wurde. Im vergangenen Jahr noch Dritter in der Klasse D2, setzte er sich dieses Mal in der stärkeren Klasse D1 gegen 16 Mitbewerber durch. „Damit bestätigte David seinen Aufwärtstrend, der in diesem Ausmaß selbst die eigenen TVS-Mitglieder freudig überraschte“, sagt Reinhardt. Auch im Doppel der D-Klasse war Krämer erfolgreich und wurde, zusammen mit seinem Partner Klaus Petri von DJK Zeilsheim, Zweiter.
Überhaupt zeigten sich die Sindlinger Spieler in den Doppelkonkurrenzen sehr stark und konnten dort einige Medaillenplätze für sich verbuchen. Rudolf Friedrich und Edwin Reinhardt beendeten die Spiele der Seniorenkonkurrenz im Doppel als Zweite. Dritte Plätze errangen die Sindlinger Kombination Kosta Kopidakis/Frank Samer (C1-Klasse), David Krämer (TVS) mit Eike Petri (DJK Zeilsheim )in der C2-Klasse und und Norbert Plünzke (TVS) mit Partner Thomas Vogel (Viktoria Preußen) in der E-Klasse.
Ebenfalls zwei dritte Plätze sicherte sich TVS-Mitglied Ulrike Kastner, die im Tischtennis für TG Unterliederbach startet, im Einzel und, mit Vereinspartnerin Dagmar Gaede, Doppel der D-Klasse.
Kreismeister in der höchsten Spielklasse A wurde Kento Nogami vom SV Blau-Gelb Frankfurt. Die Sindlinger Kreismeister der Vorjahre, Ina Kastner und Alexander Frank, fehlten dieses Jahr aus persönlichen Gründen. er
David Krämer vom TV Sindlingen ist neuer Kreismeister.
Foto: Michael Sittig
SPD Sindlingen
Im Schloss und auf dem Wurstmarkt
Ausflug mit Politik, Sport und Kultur in Theorie und Praxis
„Auf, ihr deutschen Männer und Jünglinge jedes Standes, welche der heilige Funke des Vaterlandes und der Freiheit die Brust durchglüht, strömt herbei!“
So wie im Jahre 1832 etwa 30.000 Menschen aus verschiedenen europäischen Nationen dieser Einladung gefolgt sind, starteten an einem Samstag im September 48 Mitfahrer aus Sindlingen und Zeilsheim gen Hambacher Schloss. Mit leichter Verspätung zwar, da der nagelneue Bus noch an Kinderkrankheiten litt (ja, ja, die zunehmende Elektronik in den Fahrzeugen), jedoch insgesamt gutgelaunt.
Nach eineinhalb Stunden kam das oberhalb von Neustadt an der Weinstraße gelegene Schloss in Sicht. Der Ortsvereinsvorsitzende der Sindlinger SPD, Patrick Hübner, gab den Teilnehmern im Bus eine kleine Einführung in dessen Geschichte. Das Hambacher Schloss gilt seit dem gleichnamigen Fest von 1832 als Wiege der deutschen Demokratie. Unter den Eindrücken der Französischen Revolution und des in den französisch besetzten Teilen Deutschlands gültigen napoleonischen Code Civil war es eine der ersten Großkundgebungen für die Einführung demokratischer Werte wie Meinungs- und Pressefreiheit. Darüber hinaus kann es als Geburtsstätte der schwarz-rot-goldenen Fahne bezeichnet werden. Deren Ursprung liegt in den Befreiungskriegen, als sich das sogenannte Lützowsche Freikorps vornehmlich aus Studenten aus dem ganzen Reich gebildet hatte. Um eine Einheit der unterschiedlichen Uniformen zu schaffen, wurden diese kurzerhand schwarz eingefärbt. Hinzu kamen goldene (messingfarbene) Knöpfe sowie das Rot als Abzeichenfarbe für Aufschläge und Vorstöße: Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit.
Die „Ur-Fahne“, die Johann Philipp Abresch mit der Aufschrift Deutsche Wiedergeburt gefertigt hatte, kann heute noch in der Ausstellung des Schlosses bewundert werden.
Nach dem Besuch des Schlosses brachte der Bus die Ausflügler über ein Stück der pfälzischen Weinstraße weiter nach Bad Dürkheim. Dort wartete das weltgrößte Weinfest, der „Dürkheimer Worschdmarkt“. In drei Weinzelten mit Live-Musik oder – etwas gemütlicher – bei einem der insgesamt 24 Winzer des Weindorfes eröffnete sich die Möglichkeit zum ausgiebigen Mittagessen bei einem guten Pfälzer Schoppen. Anschließend bummelten die Mitreisenden in einzelnen Grüppchen über den Wurstmarkt, der in puncto Größe, Angebot und Feierwut als gelungenes Mittelding zwischen Frankfurter Dippemess und Münchener Oktoberfest bezeichnet werden kann.
Am Nachmittag lud Genosse Wolfram Kremer, eloquenter Schauspieler und Regisseur, die Teilnehmer zu einer römischen Villa in den Weinbergen der Umgebung ein. Hier referierte er über die pfälzische Weinkultur und garnierte seinen Vortrag mit zahlreichen interessanten wie lustigen Anekdoten, außerdem mit Weintrauben von den Rebstöcken zum Probieren. „So, un nu gugge mer uns aa, was aus dene Träubscher leggeres wern kann“, sprach er zum Abschluss und zurück ging’s auf den „Worschdmarkt“.
Manche schlenderten noch durch das 333 Meter lange Gradierwerk und atmeten tief die erholsame, durch Salzwasser angereicherten Luft. Um 19 Uhr, eine Stunde später als der ursprünglich vorgesehene Abfahrtstermin, aber demokratisch abgestimmt – und wo als zu Füßen des Hambacher Schloss könnte ein solcher Mehrheitsbeschluss besser herbeigeführt werden? – war allgemeiner Aufbruch. Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu. Es gab einen sportlichen (der Aufstieg zum Schloss), einen politischen (die Führung durch die Ausstellung im Schloss) sowie zwei kulturelle Teile in Theorie (Weinberg) und Praxis (Weinglas). Und alle kamen darin überein, dass dieser Tag sich gelohnt hatte. Die SPD dankt allen Mitfahrern, dass sie diese seit vielen Jahren erste Busfahrt des Ortsvereins zu einem solch tollen Erlebnis gemacht haben und verspricht schon für das nächste Jahr einen neuen Ausflug. spd
Sportlich: der steile Aufstieg zum Hambacher Schloss.
Ein schönes Fest
„Hervorragendes Wetter, tolle Angebote, viele Besucher. Für alle war etwas dabei“, freut sich Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov), über den Verlauf des Ranzenbrunnenfests. Insbesondere die Kinder kamen auf ihre Kosten. „Die Angebote von TVS, Reiterverein, Kanuclub und Jugendabteilung der freiwilligen Feuerwehr kamen sehr gut an“, hat Rühmkorf erfahren. Auch in der Huthmacherstraße waren bis zuletzt die Stände und Sitzplätze voll belegt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem gesamten Ablauf. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Helfer, die dies mit ermöglicht haben. Es war ein sehr schönes Stadtteilfest“, bilanziert der Vorsitzende. Nach dem Fest ist vor dem Fest. Im Vereinsring haben die Planungen für für den Weihnachtsmarkt am ersten Advent (30. November) bereits begonnen.
Fast alle Sindlinger lassen beim Obsthof Werner pressen
Ein Kelter-Profi ist Markus Werner. Der Besitzer des gleichnamigen Obsthofs an der Okrifteler Straße presst nicht nur die Äpfel fast aller Sindlinger Hauskelterer, sondern auch solche von seinen eigenen Bäumen. Das Ergebnis wird unterschiedlich bewertet. „Ich nehme keine Streuobst-Äpfel, deshalb schmeckt mein Apfelwein milder als andere“, sagt er.
Die Apfelernte dieses Jahres sei von der Menge her sehr gut, erklärt der Obstbauer. Der Absatz jedoch gestalte sich schwierig. Aufgrund des europäischen Embargos gegen Rußland sei für polnische Apfelanbauer der Absatzmarkt weggebrochen. Sie überschwemmten nun den deutschen Markt. Großkeltereien würden kaum mehr als die Lieferkosten bezahlen. Deutsche Erzeuger bleiben auf ihren Kelteräpfeln sitzen. Werner selbst ist nicht so stark betroffen, weil er kaum an Großkeltereien liefert. Er lebt vor allem vom Direktverkauf auf Wochenmärkten, im Ladengeschäft am Richard-Weidlich-Platz und im Hofladen. Dort bekommen die Kunden nicht nur Äpfel und andere Früchte, sondern auch Säfte, Apfelwein, Apfelchips, Gelees und vieles mehr aus eigener Herstellung. Trotzdem wird es Markus Werner dieses Jahr etliche Äpfel an den Bäumen hängen lassen. Angesichts der niedrigen Preise wäre das Pflücken zu teuer.
Für die Selbstkelterer gilt diese Einschränkung nicht. Von Kleinstmengen wie ein, zwei Zentnern bis hin zu 1,6 Tonnen Äpfeln bringen sie ihre Ernte zum Obsthof. Markus Werner und seine Helfer füllen das Obst kistenweise in eine Apfel-Waschanlage. Von dort werden sie automatisch in einen Häcksler und dann in die Presse weitergeleitet. Verschieden große Walzen üben zunehmend Druck auf die Fruchtstückchen aus, bis nur noch trockener Trester übrig bleibt. Den Saft füllt Werner in Behälter, die die Besitzer der Äpfel dann abholen. Zuhause füllen sie den Most in ihre Gärballons. Einige setzen Gärhefe zu, andere nicht – da scheiden sich die Geister. hn
Alles Apfel! Bei Obstbauer Markus Werner fließt in diesen Tagen der Most in Strömen aus der Presse.
Katholische Gemeinde
„Ebbelwörmscher“ auf dem Vormarsch
Drei Männer lernen keltern, um 2015 beim „Apfelweinkönig“ mitzumischen
Bäumchen rüttel Dich, Bäumchen schüttel Dich, wirf reichlich Äpfel – nicht über mich, aber auf die ausgelegte Plane. Von dort klauben „die Ebbelwörmscher“ die Früchte auf, legen sie in Obstkisten und schleppen sie zum Auto.
„Die Ebbelwörmscher“ sind hoffnungsfrohe Anwärter auf den Titel des Sindlinger Apfelweinkönigs 2015. Peter Busch, Michael und Johannes Sittig waren bislang regelmäßig als Tester dabei, wenn im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius zur Kirchweih eine Apfelweinprobe stattfand. Jedes Jahr stellen Sindlinger dafür selbst gekelterten Apfelwein zur Verfügung. Die Besucher probieren und bewerten den Inhalt der anonymisierten Bembel. Am Ende wird König, wer die meisten Punkte bekommt.
Nun also wollen es die drei Herren selbst einmal als Kelterer versuchen. „Die Idee entstand in der Sauna“, verrät Michael Sittig. Ins Schwitzen kamen die „Wörmscher“ aber auch bei der Apfelernte. Dabei wäre das ganze Unterfangen beinahe schon daran gescheitert. Denn das Trio hat weder eigene Apfelbäume noch Behälter, und wie es genau gemacht wird, wissen die Männer auch nicht. „Wir fragen uns bei den Experten durch“, sagt Michael Sittig. Immerhin steht den Neu-Kelterern ein Gewölbekeller für die Reifezeit und Lagerung des „Stöffchens“ zur Verfügung.
Dort gärt nun der werdende Apfelwein vor sich hin. Die Äpfel stammen nicht vom Gelände des Turnvereins, denn als das Trio dort ernten wollte, schüttelten schon andere Aspiranten auf den Apfelweinkönig die Früchte von den dortigen Bäumen. Aber zum Glück kennen sich die Sindlinger untereinander. Einer, der Streuobstwiesen mit etlichen Apfelbäumen in den Wingerten besitzt, erlaubte den Neulingen, sich dort das Obst zu holen. Das taten sie mit viel Einsatz. Die Äpfel brachten sie zum Obsthof Werner zum Keltern. Jürgen Peters, selbst Kelterer und Organisator des „Apfelweinkönigs“, spendierte Glasballons, die die Drei dann reinigten und mit dem Apfelsaft und ein wenig Speierling füllten – ebenfalls eine milde Gabe künftiger Konkurrenten. „Wolfgang Scheh und Markus Krämer hatten noch Speierlingssaft übrig, den haben sie uns geschenkt“, freut sich Michael Sittig über das Sindlinger „Apfelwein-Netzwerk“.
Nun hoffen die „Wörmscher“, dass ihnen die Könner unter den Kelterern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und in ihrem Keller ein „goldisch Stöffche“ reift. Die Probe nächstes Jahr wird es an den Tag bringen. hn
Da ist der Wurm drin: der „Ebbelworm“.
Sie alle wandern in die Presse: Für ihren ersten Apfelwein verwenden die „Ebbelwörmscher“ ganz verschiedene Apfelsorten.
Mann im Baum: Johannes Sittig rüttelt kräftig an den Ästen
Dem Spender sei Dank: Jürgen Peters hilft den „Ebbelwörmscher“ mit Glasballons aus.
Kraftakt: Peter Busch hievt eine Kiste nach der anderen ins Auto. Fotos: Michael Sittig
Apfelweinkönig 2014:
Neue Runde im Kampf um die Krone
Am Samstag, 11. Oktober, feiert die katholische Gemeinde Kirchweih. Nach dem Festgottesdienst ab 18 Uhr in St. Dionysius beginnt gegen 19.30 Uhr im benachbarten Gemeindehaus die Apfelweinprobe. Zunächst gibt es deftige Speisen aus der „Frankfurter Stubb“, dann bringen Helfer die nummerierten Bembel herein, verteilen Stimmzettel und los geht`s. Bis Redaktionsschluss hatten sich 13 Kelterer angemeldet (Vorjahr: 17), darunter die Titelverteidiger Stefan Daube und Jörg Peters sowie weitere regelmäßige Teilnehmer wie Harald Fischer, Hasso Hör oder die „Gärfreunde“. Die erfahrenen Kelterer Jochen Dollase (vergangenes Jahr Zweiter) sowie Markus Krämer und Wolfgang Scheh (letztes Mal als Duo Dritter) bilden diesmal eine Dreier-Keltergemeinschaft. Das dürfte eine echte Herausforderung für Nachwuchs wie die „Bembelbube“ André Erbes, Ralf Riemenschneider, Patrick und Simon Stappert sein. Die jungen Leute waren vergangenes Jahr erstmals mit von der Partie. Zwischenzeitlich haben sie mit dem früheren Kartoffelkeller des Traditionshofs Stappert eine geeignete Lagerstätte fürs Stöffche gefunden und sind schon gespannt darauf, wie die Tester das Ergebnis bewerten.
Das gilt auch für zwei neue Teams. Norbert Neder und Rainer Lesniewski sowie Matthias Schmidt und Ralf Teichmann reichen erstmals Proben ihrer Apfelweine ein. „Bäume schneiden, pflücken, keltern – wir hatten die Äpfel selbst in der Hand, das fasziniert mich, und es ist alles Öko“, sagt Teichmann. Die „Wingerthexen“ Renate Ahlers-Zimmermann mit ihren Töchtern Franziska und Greta; die bei ihrem Debüt vergangenes Jahr gleich auf Platz Fünf landeten, sind diesmal nicht vertreten, arbeiten aber schon am Stöffche für die Teilnahme 2015. „Bei den Wingerthexen durfte ich nicht mitmachen“, berichtet Ehemann Peter Busch. Nun bildet er gemeinsam mit Michael und Johannes Sittig die „Ebbelwörmscher“ und tritt nächstes Jahr in Konkurrenz zu seinen Damen. hn