Category: 2014

Ranzenbrunnenfest: Ohne Helfer kein Fest

Ohne Helfer kein Fest

Ohne Helfer geht gar nichts. Das betonten alle Redner bei der offiziellen Eröffnung des Ranzenbrunnenfests. Andreas Rühmkorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov), meinte damit nicht nur diejenigen, die während des Fests an einem oder mehreren Ständen Dienst tun, sondern auch die, die im Vorfeld planen, die Bänke und Zelte schleppen, auf- und abbauen und die aufpassen, während die anderen feiern. Namentlich dankte er dem DRK-Ortsverein Zeilsheim mit seiner Vorsitzenden Mary Berk, der den Sanitätsdienst leistete, und der Feuerwehr, die, obwohl selbst mit zwei Ständen vertreten, auch noch die Brandwache stellte. „Ohne Helfer könnten kein Fest und kein Stadtteil funktionieren“, sagte auch Stadträtin Elke Sautner, die in Vertretung des Oberbürgermeisters gekommen war. Jörg Geywitz vom Schirmherrn Infraserv freute sich für die Sindlinger, dass es das Wetter so gut mit ihnen meinte. Er hofft, dass es ähnlich schön wird am 20. September, wenn der Industriepark zum Tag der offenen Tür einlädt.
Als Ehrengäste begrüßte Rühmkorf neben diesen beiden den Landtagsabgeordneten Uwe Serke, den Stadtverordneten Roger Podstatny, Kirsten Mayer von Infraserv, Ortsvorsteher Manfred Lipp, die Ortsbeiräte Albrecht Fribolin, Claus Lünzer, Bernd Bauschmann und Petra Scharf, Stadtbezirksvorsteher Sindlingen-Süd Dieter Frank, den stellvertretenden Stadtbezirksvorsteher Sindlingen-Nord, Hermann Köhler, Sozialbezirksvorsteherin Gisela Lünzer, Ortsgerichtsvorsteher Rolf Wüst, Schiedsmann Michael Streubel, Pfarrer Ulrich Vorländer und Klaus Thrun, Vorsitzender des Vereinsrings Zeilsheim. hn

Katholische Gemeinde

Katholische Gemeinde
Bingo

Plaudern, Spielen und Kaffeetrinken stehen am Donnerstag, 11. September, im Gemeindehaus St. Dionysius auf dem Programm. Dort trifft sich der „Aktive Donnerstag“ um 15 Uhr. Zwei Wochen später, am Donnerstag, 25. September, wird Bingo gespielt.
Seniorennachmittag

Auf einen „Frankfurter Nachmittag“ können sich ältere Bürger am Mittwoch, 24. September, in St. Dionysius freuen. Der Seniorennachmittag beginnt um 15 Uhr. Am gleichen Tag kommen die Pfarrgemeinderäte von Sindlingen und Zeilsheim um 19.30 Uhr zu einer Sitzung in St. Kilian zusammen.
Ein Fest in St. Kilian

Die katholische Gemeinde St. Kilian feiert am Sonntag, 28. September, Erntedank. Zum Familiengottesdienst um 11 Uhr in St. Kilian sind die Besucher eingeladen, Erntegaben mitzubringen, um diese segnen zu lassen und anschließend wieder mit nach Hause zu nehmen. Sie können aber auch gleich auf dem Gelände bleiben, denn dort beginnt um 13 Uhr ein Flohmarkt, den die katholische Kindertagesstätte St,. Kilian ausrichtet. Verkauft werden kann alles rund ums Kind, eventuell auch der eine oder andere Trödel-Arktikel. Außerdem richtet die Kita zusammen mit dem Nachbarschaftsbüro Hermann-Brill-Straße die Sindlinger Herbstfestspiele aus. Außerdem wird ein Baum als Schattenspender gepflanzt. Er wird von der Gartenbau- und Baumpflegefirma Gebrüder Krämer im Rahmen der Aktion „50 Jahre – 50 Bäume“ des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gespendet.
Erntedank

Zum Erntedankgottesdienst am 5. Oktober, 11 Uhr, wird es in St. Dionysius wieder einen mit Obst, Gemüse und Blumen geschmückten Altar geben. Wer Erntegaben dazu beisteuern möchte, kann sie am Samstag, 4. Oktober, um 14 Uhr in die Sakristei bringen. Im Verlauf des Gottesdiensts werden die neuen Messdiener eingeführt, anschließend sind Kirchcafé und Eine-Welt-Verkauf geöffnet.
Apfelweinkönig

Erneut stellen sich die besten und namhaftesten Kelterer einem anspruchsvollen Publikum: Wer hat das beste „Stöffche“ gekeltert? Das wird sich zur Kirchweih zeigen. Am Samstag, 11. Oktober, feiert die katholische Gemeinde zunächst mit einem Festgottesdienst ab 18 Uhr in St. Dionysius den Weihetag ihres Gotteshauses. Der Frauenchor Germania begleitet die Feier gesanglich. Anschließend wird im Gemeindehaus aufgetischt. Spezialitäten aus der „Frankfurter Stubb“ bilden ab 19.30 Uhr die nahrhafte Grundlage für die anschließende Verkostung und Bewertung der selbstgekelterten Apfelweine. Alle Kenner und/oder Feierfreudigen sind eingeladen, mitzumachen und den besten Ebbelwoi zu wählen.
Simobla

Der Ortsbeirat informiert

Lautsprecher intakt, Personal geschult

Nicht die Maschine, sondern der Mensch hat versagt. Die Lautsprecheranlage auf dem Friedhof sei völlig in Ordnung, erfuhrt SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer in einer Sitzung des Stadtteilgremiums. Das Personal jedoch müsse erst mit der Handhabe geschult werden. Lünzer hatte nach einer Beerdigung, bei der viele Trauergäste die Ansprache des Pfarrers nicht verstehen konnten, beantragt, die Lautsprecheranlage überprüfen und instand setzen zu lassen. „Es ist den Trauergästen nicht zuzumuten, dass die Trauerrede im Vorraum und auf dem Gelände vor der Kirche nicht zu verstehen ist beziehungsweise nicht oder nicht richtig übertragen wird“, führte Lünzer aus. Wie sich nun herausstellte, war die Anlage gar nicht beschädigt, aber die städtischen Mitarbeiter wussten nicht, wie sie zu bedienen ist. Zwischenzeitlich sei das Personal geschult worden, hat Claus Lünzer nun erfahren. Deshalb sollte das Problem nun behoben sein. Er zog seinen Antrag deshalb zurück.
Wo bleibt die Hilfe für Sehbehinderte?

Gehwegplatten mit spezieller Oberflächenstruktur sollen Sehbehinderten dabei helfen, Ampelübergänge zu lokalisieren. SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer hat bereits im November 2011 beantragt, die Sindlinger Ampelanlagen (Bahnstraße, Ecke Edenkobener Straße; Bahnstraße, Höhe Volksbank; Farbenstraße, Ecke Okrifteler Straße; Ampel am Kreisel; Ampel an der Straße zur internationalen Schule) mit den entsprechenden Pflastersteinen umrüsten zu lassen. Geschehen ist bislang nichts. Deshalb bohrt der Sozialdemokrat in der nächsten Ortsbeisitzung nach: Warum ist noch nichts getan worden und wann ist mit dem Umbau zu rechnen, will er wissen.
Haltestelle verschieben

Wenn die Bushaltestelle Pfingstbornstraße um ein Weniges verlegt würde, würde das die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen, findet SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer. In der nächsten Ortsbeiratssitzung beantragt er deshalb, die Haltestelle in Fahrtrichtung Höchst um etwa zehn Meter zurück, nämlich in Höhe des Hauses Bahnstraße 56, zu schieben. An der Einmündung der Pfingstbornstraße in die Bahnstraße sollen zudem Halteverbotsschilder aufgestellt werden.
Es sei für Autofahrer, die die Pfingstbornstraße entlang fahren und in die Bahnstraße einbiegen wollen, unmöglich, die Vorfahrtstraße einzusehen, wenn gerade ein Bus an der Haltestelle steht. Die Verlegung um zehn Meter würde das Sichtfeld wesentlich erweitern, erklärt Lünzer. Außerdem ließe sich dann vermeiden, dass die Bahnstraße blockiert wird. Derzeit kommt es – immer vorausgesetzt, ein Bus steht an der Haltestelle – dazu, dass Fahrzeuge, die von der Sindlinger Bahnstraße in die Pfingstbornstraße einbiegen wollen, das nicht können, wenn Autos in der Pfingstbornstraße die Einfahrt blockieren. Dann muss der Abbieger auf der Bahnstraße halten, und das sei eine Gefährdung für alle und sollte behoben werden, findet Claus Lünzer.
Wildwuchs am Limburger Bahndamm

Sonne, Wärme und Regen: Da wächst alles prima. Das gilt auch für Unkraut, Sträucher und Hecken. Auf der Sindlinger Seite des Limburger Bahndamms am Bahnhof Zeilsheim ragt Dornengestrüpp weit in den Fußgänger- und Radweg hinein. Deshalb hat SPD-Ortsbeirat Claus Lünzer die Bahn angeschrieben und darum gebeten, die Hecken parallel der Hermann-Küster-Straße zurück zu schneiden. Außerdem ist der Bahndamm stark vermüllt, hat er festgestellt. hn

Sport: Die nächsten Heimspiele

Sport: die nächsten Heimspiele
Fußball am Kreisel

Für die Fußballer von Viktoria Sindlingen endete die vergangene Punktrunde glücklich. Das Team von Trainer Helmut Jakob landete auf dem 14. Platz und sicherte sich so den Klassenerhalt in der Kreisliga A Main-Taunus. Zwischendurch sah es immer mal ziemlich düster aus. Deshalb hat für die Viktoria in diesem Jahr vor allem eins Priorität: Nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Die neue Punktrunde hat bereits Ende August begonnen. Im September trägt die erste Mannschaft ein Heimspiel am Kreisel am Sonntag, 21. September, aus. Beginn ist um 15 Uhr gegen FC Schwalbach II. Auch am Sonntag, 30. September (15 Uhr gegen SG DJK Hattersheim) genießen die Sindlinger Heimrecht. Die zweite Mannschaft spielt in der Kreisliga D Main-Taunus. Ihre Heimspiele sind am Sonntag, 21. September (gegen SG Kelkheim II) und Freitag, 3. Oktober(gegen SG DJK Hattersheim II), jeweils ab 13 Uhr.
Handball in der Halle

Für die Handballer der Spielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim (HSG) beginnt im September die neue Wettkampfrunde. Die ersten Heimspiele in der TVS-Halle (Mockstädter Straße) sind am Samstag, 20. September, zu sehen. Um 13 Uhr tritt die weibliche B-Jugend gegen die JSG Hattersheim/Eddersheim an. Um 16 Uhr ist die weibliche A-Jugend gegen WJSG Bad Soden/Schwalbach/Niederhöchstadt an der Reihe und um 18 Uhr erwartet die erste Herrenmannschaft in der B-Klasse Wiesbaden-Frankfurt die HSG Eschhofen/Steeden. Am Samstag, 27. September, spielt die männliche C-Jugend (13.30 Uhr gegen JSG Dortelweil/Niedereschbach). Ab 18 Uhr versuchen die Damen in der Bezirksoberliga gegen FSG Bergen-Enkheim/Bad Vilbel zu punkten. Am Sonntag, 28. September, sind folgende Partien geplant: 16 Uhr, männliche B-Jugend gegen Eschhofen/Steeden/Limburg und um 17.45 Uhr Herren II in der E-Klasse gegen TuS Dotzheim IV. hn

Ludwig-Weber-Schule: Grundschüler räumen auf

Ludwig-Weber-Schule

Grundschüler räumen auf

Aktion „Sauberhafter Schulweg“: Einfach fallenlassen geht gar nicht

„Zerbrochene Flaschen, Spritzen und andere gefährliche Gegenstände fasst Ihr bitte nicht an. Auch nicht mit der Zange! Wenn Ihr so etwas findet, ruft Ihr einen Erwachsenen.“ Martin Stojan, Klassenlehrer der 2a, versammelt seine Schüler an der Spieleisenbahn auf dem „Ampelspielplatz“ an der Bahnstraße und weist sie genau ein. Dann dürfen sie losziehen und aufräumen.
Die 2a und neun weitere Klassen der Ludwig-Weber-Schule haben sich zum wiederholten Mal an der Aktion „Sauberhafter Schulweg“ beteiligt. Am Dienstag vor Ferienbeginn rückten sie, wie hunderte andere Gruppen in Hessen, klassenweise aus, um auf dem Schulhof und in den umliegenden Straßen herumliegenden Müll einzusammeln. Ausgerüstet mit Handschuhen, Greifzangen und Mülltüten hatten sie überall zu tun. Auch auf dem Ampelspielplatz, der auf den ersten Blick recht ordentlich wirkte; eine halb leere Plastikflasche vor der Bank, ein Papierfetzen auf dem Rasen, eine Tüte in der Hecke. „Sie glauben gar nicht, was wir immer im Gebüsch finden“; sagt Stojan.
Ziel der Aktion ist es, die Schüler für das Problem der Vermüllung zu sensibilisieren. „Sie sehen, wieviel Unrat selbst auf kleinen Flächen herumliegt“, erläutert der Konrektor. Und sie erleben, wie sich ohne vie Aufwand viel für die Umwelt tun lässt. Die Botschaft: „Dinge in die Natur oder auf die Straße zu werfen geht gar nicht; auch keine Kaugummis, Zigarettenkippen oder Bonbonpapierchen“, heißt es in einer Mitteilung der hessischen Landesregierung.
Im Schnitt tragen die Sindlinger Schüler am Ende eines solchen Vormittags 80 Kilo Müll zusammen. Diesmal war es etwas weniger. 75 Kilo Abfall holten sie vom Spielplatz, aus Hermann-Küster- und Hugo-Kallenbach-Straße sowie vom Schulhof. In der Regel könne man den Erfolg in der Woche direkt nach der Aktion gut erkennen, später lasse das wieder nach, weiß Stojan. Deshalb beteiligt sich die Grundschule regelmäßig an der landesweiten Aktion. Damit nimmt sie automatisch an einer Auslosung teil, bei der unter allen teilnehmenden Schulen 25 Geldpreise in Höhe von jeweils 400 Euro ausgeschüttet werden. Bislang war Sindlingen allerdings noch nicht bei den Gewinnern, was das Geld angeht. In Sachen Sauberkeit im öffentlichen Raum dagegen ist die Aktion mit Sicherheit ein Gewinn für den ganzen Stadtteil. hn

Mit Greifzangen rückten die Schüler dem Müll zu Leibe

Mit Greifzangen rückten die Schüler dem Müll zu Leibe

Reitverein Sindlingen: Kinder lieben Floppy und Wendo

Reiterverein Sindlingen

Kinder lieben Floppy und Wendo

Zwei neue Ponys im Stall

Floppy und Wendo heißen die Ponys, die im Reiterverein Sindlingen ein neues Zuhause gefunden haben. Beide wurden zu großen Teilen mit Zuschüssen finanziert und profitieren vor allem von dem Engagement des Ponyführteams. Jeden zweiten Sonntag führen Vereinshelfer ehrenamtlich Kleinkinder im Meisterpark, um auch den jüngsten Pferdeliebhabern das Reiten zu ermöglichen. Die Nachfrage dafür ist groß und selbst bei Regenwetter, wenn auf die Reithalle ausgewichen wird, lässt der Andrang kaum nach. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, werden drei Ponys gesattelt. Nachdem die Reitponys Vagabund und Eddie in Rente gegangen sind, wurde der Wunsch nach Ersatz groß und das Ponyführteam begann jeden eingenommen Cent für Nachfolger zurückzulegen. Ihr Einsatz hat sich vor allem zur Freude junger Pferdefreunde gelohnt. Mit ihren geringen Stockmaßen von 1,20 bis 1,30 Metern sind die Wallache recht kleine Ponys und ideal für die Reitausbildung von Kindern geeignet.
„Ihre Größen, aber auch ihr Charaktere sind wichtig, denn die Ponys sollen bei den Kindern Vertrauen erwecken“, erläutert Desiree Appadurai, die sofort von der Ruhe und Gelassenheit der kleinen Vierbeinern begeistert war. „Ein Tier soll bei den Kindern keine Angst auslösen“, ergänzt ihre Vorstandskollegin Tanja Seidel. Da die Ponys erst vier und fünf Jahre alt sind, werden sie behutsam in den Schulbetrieb integriert. Der fuchsfarbene Floppy hat sich schon als geländesicher erwiesen. Der jüngere Schimmel Wendo hingegen wird erst ausgebildet. Ihm passt das vorhandene Sattelzeug darüber hinaus nicht, aber im Reiterverein ist man sicher, dass man auch hierfür noch Unterstützer finden wird.
Wendo und Floppy, die sich gut eingelebt haben, wurden schon beim „Spielerisch Reiten lernen“ in der ersten Ferienwoche eingesetzt, als die Pflege und das Streichelen der Vierbeiner auf dem Programm standen. Und auch beim Ponyreiten wird es nicht mehr lange dauern, bis der Zuwachs bestaunt werden kann. In den Herzen der Kinder im Reiterverein haben beide Ponys schon einen festen Platz gefunden.
Weitere Informationen zu den Programmen mit den Ponys befinden sich auf der Homepage des Reitervereins Sindlingen e.V.: www.reiterverein-sindlingen.de simobla

Floppy und Wendo

Floppy und Wendo

Stadtteilbücherei: Seniorin in UnRuhe

Stadtteilbücherei/Buchstütze

Seniorin in UnRuhe

Jochen Franz porträtiert Ilse Romahn – Vorstellung beim Bücheressen

Schon bevor die „Buchstütze e.V.“, der Förderverein Sindlingen/Zeilsheim zur Unterstützung der Stadtteilbibliothek, Anfang 2013 gegründet wurde, gab es die ersten „Bücheressen“. Interessierte bringen Bücher und/oder etwas zu Essen mit, oder man kommt einfach nur zum Zuhören und Mitmampfen vorbei. Eine Veranstaltungsform, die auch bei nur kleiner Beteiligung gut funktioniert. In Sindlingen waren die bisherigen Bücheressen indes immer gut besucht. Auch dieses Mal wieder.
Zum achten Mal fand diese Veranstaltung im Juli statt. Und wieder war ein breites Feld an Literatur und leckerem Essen von den Besucherinnen und Besuchern mitgebracht worden. Gleich das erste Buch stellte 16 Frankfurter Seniorinnen und Senioren im „UnRuhe-Stand“ (so auch der Buchtitel) vor. Eine der Portraitierten, Ilse Romahn, war anwesend. Sie betreibt seit über zehn Jahren die Informationsseite www.frankfurt-live.com. Jochen Franz, ihr publizistischer Kollege und Herausgeber des „Zeilsheimer Anzeigers“, stellte das Buch und Frau Romahns Portrait vor. Getreu dem Lied von Udo Jürgens gründete Ilse Romahn das Projekt „mit 66 Jahren“ und betreut es bis heute, unterstützt von zahlreichen gleichaltrigen und jüngeren Menschen mit viel Erfolg und steigenden Besucherzahlen (vor kurzem wurde die 100.000er Marke bei den täglichen Zugriffen geknackt).
Die Zusammenstellung der Buchtitel ist beim Bücheressen immer dem Zufall geschuldet. Dieses Mal nahm der Tod, als fester und unabwendbarer Bestandteil des Lebens, einen breiten Raum ein. In ganz unterschiedlicher Form – und ganz ohne Krimi. Zunächst in dem ungewöhnlichen Bestseller „Die Bücherdiebin“ des australischen Autors Markus Zusak. Der Tod tritt selber in Aktion – als Ich-Erzähler. Eine verschlungene, ungewöhnliche und fesselnde Geschichte entwickelt sich um das Schicksal eines Mädchens, der Bücherdiebin, und zieht die Leser langsam in die Handlung hinein. Nicht blutrünstig, sondern anrührend, denn der Tod verliebt sich in dieses Mädchen. Mehr sei hier nicht verraten. „Der Distelfink“, ein anspruchsvoller 1000-Seiten-Roman, wurde als nächstes vorgestellt. Er beginnt mit der ausführlichen Schilderung eines Museumsbesuches und der Betrachtung der dortigen Malereien. Dieser Besuch wird jäh durch einen Anschlag unterbrochen und wandelt sich zu einer fesselnden Handlung, in der auch das Thema Tod eine wichtige Rolle spielt. Das richtige Buch für trübe, verregnete Urlaubstage. Das Buch „5 Dinge, die Sterbende meistens bereuen“ rundete das Thema Tod ab. Ein Buch, das durchaus auch die Sicht auf das Leben verändern kann.
Eine ungewöhnliche und anrührende Biographie erzählt Jeannette Walls mit „Schloss aus Glas“. Die Geschichte eines verträumten, lebensfernen, aber zufriedenen Ehepaares, das als Obdachlose auf den Straßen New Yorks lebt, aber es irgendwie ermöglicht, dass seine vier Kinder diesem „Elend“ entkommen. Die Autorin ist eines dieser Kinder. Spannend zu hören, wie die verträumten Eltern mit einem anderen Blickwinkel ihr Schicksal gar nicht als so negativ empfinden. Ganz anders die Sicht der Kinder.
Passend zum aktuellen Fußball-Fieber eine Doktorarbeit aus den 80er Jahren, die recht anschaulich die Gründung eines Fußballvereins in der Spessartgemeinde Weibersbrunn schildert. „Mir wor‘n halt ein wilde Haufe…“ von dem (inzwischen) Lehrbeauftragten Gesellschaftswissenschaftler Väth. 1983 dokumentierte Väth die Entstehung des Spessart-Clubs Rot-Weiß Weibersbrunn. Schon in den 20er Jahren begannen arbeitslose Jugendliche, sich mit Fußballspielen die Zeit zu vertreiben, errichteten einen provisorischen Sportplatz („De Bauer war ganz froh, weil dodorch die Maulwürf sinn vertribbe wor’n..“), begannen erste Spiele, die zum Teil recht rustikale Nebenwirkungen zeitigten.
Ein spannender Abend mit insgesamt neun vorgestellten, ganz unterschiedlichen Buchtiteln. Man darf gespannt sein auf die neunte Auflage dieser originellen Veranstaltung in Sindlingen. mg

Alle vorgestellten Bücher im Überblick:
•Jeannette Wals: Schloss aus Glas; Diana-Verlag
•Donna Tartt: Der Distelfink; Goldmann
•Markus Zusak: Die Bücherdiebin; Blanvalet
•Hans-Werner Sinn: Die Target-Falle; Carl-Hanser-Verlag
•Bronni Ware: 5 Dinge die Sterbende meistens bereuen; Arkana
•Heinrich Väth: „Mir wor’n halt ein wilde Haufe…“; Pädagogischer Verlag
•Hans-Jürgen Lenhart: Kennedy lebt; Books on Demand
•Div. Herausgeber: Der UnRuhe-Stand; Cocon-Verlag
•Persische Gedichte von Omar Khayyan.

Förderverein Buchstütze: Ein Korkenzieher und 1000 Euro

Förderverein Buchstütze

Ein Korkenzieher und 1000 Euro

Lesefreunde spenden der Bücherei erstmals eine größere Summe

Der noch junge Verein „Buchstütze“, Förderverein Sindlingen/Zeilsheim zur Unterstützung der Stadtteilbücherei, hat nach nur sechzehn Monaten seiner Existenz erstmals eine größere Spende überwiesen: 1000 Euro stellte der Verein im Juli zur Anschaffung zusätzlicher Bücher der Stadtteilbibliothek zur Verfügung. Leiterin Annette Moschner war begeistert: „Das freut mich natürlich sehr, vergrößert es doch unsere Möglichkeiten. Es ist ein schönes Ergebnis für einen so jungen Verein!“
Dabei waren diese tausend Euro nicht die erste Spende. „Kurz nach Gründung übergab die Buchstütze der Stadtbücherei als erstes – einen Korkenzieher!“ schmunzelt Mario Gesiarz, Vorsitzender des Fördervereins. „Der hatte nämlich gefehlt und beinahe hätte für das Bücheressen deshalb kein Rotwein zur Verfügung gestellt werden können.“
Tatsächlich fühlt sich der Förderverein auch für die kleineren Alltagsdinge verantwortlich. Für eine Leseaktion mit dem Kinderhaus in diesem Sommer hat er deshalb die Getränke spendiert. Als nächstes werden sogenannte „Tiptoi-Stifte“ angeschafft. Das sind elektronische Stifte, mit denen Kinder, die noch nicht lesen können, an Bücher herangeführt werden.
Der Kassenstand des Vereines gibt auch solche kleineren Unterstützungen her. Denn auf fast allen Stadtteilfesten in Zeilsheim (Froschbrunnenfest) und Sindlingen (Ranzenbrunnen- und Nachbarschaftsfest) ist der Verein mit seinem Bücherflohmarkt dabei und sammelt Spenden. Darüber hinaus hat ein rühriges Vereinsmitglied Schutzumschläge für Bücher und Einkaufstaschen aus wunderschön gemusterten Stoffen gebastelt. Die sehen nicht nur gut aus und sind sehr stabil, sondern bringen dem Vereinszweck auch kräftige Spenden. mg

Meine Worte, meine Texte, meine Geschichte

Meine Worte, meine Texte, meine Geschichte

10. Oktober: Ein Abend für Ihr Selbstgeschriebenes!

Haben Sie schon einmal eine Geschichte oder ein Erlebnis aufgeschrieben? Haben Sie Erinnerungen festgehalten oder ein eigenes Märchen erzählt? Und würden Sie das gerne einmal anderen vorlesen? Der Förderverein „Buchstütze“ und die Sindlinger Stadtteilbücherei bieten dafür erstmals eine Möglichkeit – einen Abend nur für selbstgeschriebene Texte, und zwar am Freitag, 10. Oktober, ab 19 Uhr Stadtteilbücherei Sindlingen (Sindlinger Bahnstraße 124, direkt an der Haltestelle S1 nach Wiesbaden).
Ermuntert werden ausdrücklich alle, die eigene Texte vorstellen wollen, gleich, ob sie aus Sindlingen, Zeilsheim oder sonstwoher kommen. Bei längeren Texten bitten die Veranstalter darum, nur Auszüge vorzustellen. Bereits gedruckte Texte werden berücksichtigt, wenn genügend Zeit ist. Eintritt und Teilnahme sind frei.
Bei Interesse bittet der Verein um kurze Anmeldung, entweder telefonisch unter (069) 37 21 18 (Förderverein) oder (069) 37 27 24 (Stadtteilbücherei) oder per E-Mail an gesiarz@gmx.net. simobla

Evangelischer Jugendclub: Der neue Leiter hat schon viel erlebt

Evangelischer Jugendclub

Der neue Leiter hat schon viel erlebt

Nacer Achour-Otmane kennt viele Aspekte der Jugendarbeit

Nach Stationen in Madrid, Indien (Chennai), Berlin und Göttingen ist Nacer Achour-Otmane nun in Sindlingen gelandet. Seit Oktober 2013 leitet er als Nachfolger von Michael Stöckl den evangelischen Jugendclub Sindlingen-Süd.
Wenn Achour-Otmane auch viel herumgekommen ist, gab es im Leben des gebürtigen Algeriers eine Konstante. Er hatte immer mit Menschen zu tun. Bereits während des Masterstudiums der Sozialpädagogik in Madrid und in der Zeit danach arbeitete er mit Flüchtlingen. Im Auftrag einer spanischen Gewerkschaft (UGT) kümmerte er sich um Migranten, half ihnen bei der Integration und Arbeitsvermittlung. „Das war eine gute Arbeit, ich habe sie gern gemacht“, sagt er. Dennoch gab er sie auf – der Liebe wegen. Schon während des Studiums hatte er, im Rahmen eines Austauschs, eine junge Frau aus Fulda kennengelernt. Die beiden zogen zusammen, blieben aber nicht lange in Deutschland. Die Frau wurde vom Deutschen akademischen Austauschdienst (DAAD) für drei Jahre nach Indien geschickt. Nacer Achour-Otmane begleitet sie. „Ich habe als Sprachvermittler gearbeitet und Ingenieure sprachlich und kulturell auf das Leben in Europa vorbereitet“, berichtet der 41-Jährige von jenen einprägsamen Jahren. Anschließend lebte das Paar in Berlin. Dort arbeitete der Sozialpädagoge als Streetworker, später in Göttingen in der Schulsozialarbeit. 2008 kam er nach Frankfurt und war fünf Jahre beim Internationalen Bund für Sozialarbeit tätig. Im Jugendzentrum Gutleut bewegte er sich in einem interkulturellen Umfeld. „Dann habe ich nach einer neuen Herausforderung gesucht“, sagt Achour-Otmane. Er bewarb sich beim evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit für eine Leitungsfunktion. Der Verein stellte ihn für die Stelle in Sindlingen ein. Auch hier hat er mit Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren zu tun, die aus verschiedenen Kulturen kommen, auch hier geht es in erster Linie um soziale Integration.
Hausaufgabenhilfe, Sportangebote, Ausflüge, Informationen über gesunde Ernährung, Aufklärung, Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen, bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz und vieles mehr gehören hier zu seinen Aufgaben. Ein Teil der Beratung läuft während der offenen Treffs, manchmal sucht er die Jugendlichen auch auf der Straße auf. Die pädagogische Arbeit bildet dabei immer den Schwerpunkt. „Manchmal müssen wir die Jugendlichen an die Regeln erinnern“, drückt er diplomatisch aus, dass es ab und an nötig ist, Grenzen zu setzen. „Das ist alles auch Präventionsarbeit“, findet er. Nicht zuletzt deshalb legt Achour-Otmane Wert auf die Zusammenarbeit mit den anderen Stadtteilakteuren, sei es das Quartiersmanagement, das Kinder- und Jugendhaus, der Präventionsrat oder die Schulen und Kindergärten. Die Zusammenarbeit mit Kollegin Anna Hagedorn funktioniere ebenfalls gut.
Wenn möglich, möchte der neue Leiter künftig mehr Aspekte der Erlebnispädagogik in den Alltag einbauen. Doch zu allererst geht es darum, den Jugendlichen in der Gustavsallee 19 eine Anlaufstelle zu bieten, zu der sie gerne kommen. Deshalb gibt es Mitternachtsfußball und Tischtennisturniere, Koch- und Kulturangebote und die beliebte Play-Station. Vor allem dienen die Öffnungszeiten jedoch dem offenen Austausch untereinander – das ist bei Jugendlichen in Sindlingen nicht anders als im Rest der Welt. hn

Öffnungszeiten in der Gustavsallee 19:
Montag bis Donnerstag Hausaufgabenhilfe 14 bis 15:30 Uhr
Montag 14 bis 21 Uhr
Dienstag 14 bis 18 Uhr Jungentag
Mittwoch 14 bis 22 Uhr
Donnerstag 16 bis 19 Uhr Fahrradwerkstatt und Basteln
Freitag 16 bis 19 Uhr Mädchentag; Jungen unternehmen Ausflüge
Kontakt: Telefon 37 10 82 59, E-Mail: jugendclub-sindlingen@ejuf.de

Nacer Achour-Otmane ist Leiter des evangelischen Jugendclubs

Nacer Achour-Otmane ist Leiter des evangelischen Jugendclubs