Sindlinger Monatsblatt September 2014
Sindlinger Monatsblatt September 2014
Die Ausgabe September 2014 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt September 2014
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Hier ist was los
Gewerbeschau am Dalles
Eine richtige kleine Gewerbeschau richtet die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe (FHH+G) am „Stadtteilsonntag“, 12. Oktober, aus. An diesem Sonntag ist in der Innenstadt Buchmesse, die Geschäfte dort bleiben aber geschlossen. In Sindlingen dagegen dürfen sie öffnen. Und um das Ganze interessanter zu gestalten, sorgt die FHH+G für ein paar Extras. Schwerpunkt ist der Dalles, an dem mehrere Mitgliedsbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte wettersicher in einem Gewerbeschauzelt vorstellen wollen. Zusätzliche Anreize zum Bummeln und Schauen bietet ein Flohmarkt. Kinder dürfen sich auf den Auftritt des Zauberers Glenn Gareau und Ponyreiten freuen. Dank Karins Petite Cuisine und der Getränkestraße ist auch für Essen und Getränke gesorgt. Wer beim Flohmarkt etwas verkaufen möchte, kann sich bei Beate Bauer, Telefon 0160 70 60 964, E-Mail: bb@orthopaedie-bauer.de anmelden.
Gut erhaltene Kinderkleider und Spielzeug können am Sonntag, 28. September, im Turnerheim ver- und gekauft werden: Die Eltern des evangelischen Kindergartens richten in der Farbenstraße 85a einen Basar aus. Schwangere dürfen bereits ab 14 Uhr die Auslagen nach Babysachen durchsehen, für alle anderen ist Einlass um 14.30 Uhr, Ende um 16.30 Uhr. Wer etwas verkaufen möchte, kann bei Familie Fölsing unter der Nummer 0160 96 77 48 80 oder über die Mailadresse ev.kiga-basar@gmx.de einen Tisch bestellen. Die Standgebühr beträgt wahlweise zehn Euro oder fünf Euro und einen Kuchen, womit ein umfangreiches Kuchenbüffet sichergestellt ist. Der Erlös kommt komplett dem Kindergarten zugute.
Erlebnis Industriepark
Unter dem Motto „Industriepark Höchst – live und direkt erleben“ laden die Industriepark-Unternehmen Bayer CropScience, Celanese, Clariant, Infraserv Höchst, Infraserv Logistics, Kuraray, Provadis und Sanofi am Samstag, 20. September, alle Interessierten ein, die Menschen und ihre vielfältigen Arbeitswelten im Industriepark Höchst kennenzulernen. Informationsstände der Unternehmen und ein buntes Informations- und Unterhaltungsprogramm sind in der „Erlebniswelt der Industrie“ nahe Tor Ost auf dem Gelände der Infraserv-Tochter Provadis zu erleben. Rundfahrten durch den Industriepark Höchst, Betriebsbesichtigungen und ein Riesenrad nahe Tor Ost sorgen für viele Ein- und Ausblicke. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Los geht’s am Samstag, 20. September, um 9 Uhr, das Programm endet um 15 Uhr.
Mehr Informationen: www.ihr-nachbar.de/industriepark-erleben
Facebook.com/industriepark-erleben
Ranzenbrunnenfest
Gemütliche Stunden im Ort und am Main
Vereine bescheren Sindlingen einmal mehr ein gelungenes Stadtteilfest
Von Heide Noll (Text) und Michel Sittig (Fotos)
Bestes Wetter, reichlich Getränke, leckeres Essen und viele Angebote zum Mitmachen prägten das Ranzenbrunnenfest der Sindlinger Ortsvereine. Vor allem war es wieder eine gute Gelegenheit, Freunde und Bekannte zu treffen.
„Das könnte doch…“ – ein Bekannter in jungen Jahren sein? Am Stand des Heimat- und Geschichtsvereins hingen beim Ranzenbrunnenfest Schwarzweiß-Fotos von Vereinsfesten aus den 50-er Jahren aus. Viele stammen aus einem Nachlass und tragen keine näheren Bezeichnungen. Der Verein hoffte, dass vielleicht der eine oder andere bei der näheren Bestimmung der Aufnahmen helfen kann. Daneben bot er wie jedes Jahr den neuen Stadtteilkalender mit datierten historischen Aufnahmen aus Sindlingen an.
Genauer hinzusehen lohnte sich auch beim Förderverein Buchstütze der Stadtteilbücherei. Beim Bücherflohmarkt reihten sich Romane, Kochbücher und Kinder- und Jugendbücher aneinander. Zum Lesen dürfte während des Fests aber keiner gekommen sein. Dafür gab es einfach zu viel zu sehen, zu probieren und zu reden: Wenn es auch schien, als ob weniger Besucher als in früheren Jahren zwischen den Ständen der 20 beteiligten Vereine und Institutionen hin- und herspazierten, trafen sie doch überall auf Freunde oder Bekannte.
An den Biertischen rückten die Gäste gerne zusammen, wenn noch einer hinzu kam, und waren dankbar für den Schatten unter den Pavillons. „Das Bier fließt in Strömen“, stellte ein Vertreter des Germania-Männerchors zufrieden fest. Auch die leckeren Bowlen des Quartiersmanagements sowie die selbst gekelterten Sindlinger Apfelweine des Männerchors, der katholischen Gemeinde und des SPD-Ortsvereins fanden viele Abnehmer. Die Ving-Tsun-Abteilung des Turnvereins holte die Pfalz in die Huthmacherstraße, bot Pfälzer Weine und dazu passende kleine Speisen an. „Die chinesische Selbstverteidigung gibt es seit zwei Jahren im Turnverein“, erklärt Abteilungsleiter Kai Fischer. Sie besteht bereits aus 100 Mitgliedern, davon etwa 60 Kinder.
Der Frauenchor Germania gab sich prickelnd und spritzig mit Hugo und Sekt und überraschte zudem mit „Mispelchen“, einem süßen Schnaps mit Früchten. Der Männerchor betrieb seinen Ausschank in der Getränkegondel und stimmte das Lied vom wachsamen Hahn und weitere Stücke an, für die er viel Beifall erhielt.
Der war auch den „Purzeln“ sicher, der Minigarde des Karnevalvereins. Die Kinder tanzten in niedlichen Affen- und Elefantenkostümen zu Musik aus dem Dschungelbuch. Auf den Mainwiesen zeigte die Kinder-Zumba-Truppe des Turnvereins, was sie in den Übungsstunden gelernt hat, auch wenn das in dem hohen Gras nicht ganz leicht war – die Stadt hatte es versäumt, rechtzeitig vorm Fest mähen zu lassen. Davon ließen sich die Sportler aber nur kurzzeitig irritieren. Turnverein, Schwimmclub, Reiterverein, Kanuclub und die Jugendabteilung der Feuerwehr verwandelten das Mainufer in einen stark frequentierten Sport- und Spieleparcours. Beim Kanuclub Kapitän Romer, zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder dabei, gingen manche Jugendliche sogar baden. Der Verein ermöglichte nämlich Stand-up-Paddling auf dem Main. Stehend auf einem Brett zu paddeln erfordert viel Balancegefühl. Wenn dann ein Schiff vorbeifährt und Wellen schlägt, bringt das Ungeübte aus dem Gleichgewicht und sie fallen ins Wasser. Gut, dass die Jungen und Mädchen in Badekleidern steckten. Die Abkühlung dürfte ihnen angesichts der sommerlichen Temperaturen ganz willkommen gewesen sein.
Bei der Jugendfeuerwehr hingen junge Kletterkünstler früher oder später in der Luft. Beim Kistenstapeln steigen sie nämlich Kiste um Kiste nach oben, bis der schwankende Turm kippt und die Kinder in den Halteseilen hängen bleiben. Ponyreiten, Hüpfburg und Rollenrutsche waren bei den jungen Besuchern ebenfalls beliebt. Auch die Badminton-Abteilung des Turnvereins bot mit Tischtennisplatten und Federballspielen Gelegenheit zur Bewegung. Erwachsene konnten es sich derweil an Tischen auf der Wiese oder auf der Terrasse des Schwimmclubs gemütlich machen. Gemütlich saßen die Gäste auch bei den Vereinen in der Huthmacherstraße. Schon am frühen Nachmittag ließen sie sich Kaffee, Kuchen und Waffeln schmecken. Der Frauenchor Germania, SPD und Arbeiterwohlfahrt sorgten für eine reiche Auswahl. Später stieg die Nachfrage nach den beliebten Spießbratenbrötchen der Kleingärtner, Würstchen und Steaks, wie sie etwa Fußballclub Viktoria, Freiwillige Feuerwehr und katholische Gemeinde anboten. Kindern wurde es auch hier nicht langweilig. Die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe ließ wieder am Glückrad drehen, die Garde „Firestars“ des Karnevalvereins baute neben dem Ausschank des SKV ihre beliebte Wurfbude auf und vor der geöffneten Kirchentür drehte sich das Kinderkarussell. Das Kinder- und Jugendhaus hielt verschiedene Spiele und Farben fürs Kinderschminken bereit, die ASB-Kindertagespflege Knete. Während die Kleinen damit spielten, informierten Tagesmütter aus Sindlingen und Zeilsheim über ihre Arbeit. „Wir wollen darauf hinweisen, dass das nicht nur etwas für Reiche ist“, erklärt Sozialpädagogin Maren Wetzlich.
Kurzum: Das Ranzenbrunnenfest bescherte den Besuchern einen schönen Nachmittag und Abend, und wer wollte, konnte eine lange Nacht daraus machen. Als die letzten Vereine gegen 23 Uhr mit dem Abbau begannen, steppte bei den Motorradfreunden Rosettis der Bär. Traditionsgemäß füllt sich ihr Hof, wenn sich die Straße leert. Bei Chili, harter Musik und kühlen Getränken feierten die Hartgesottenen auch dieses Jahr noch bis in den frühen Morgen.
weitere Bilder – hier klicken:
Ranzenbrunnenplakette
Er hält die Sindlinger Geschichte lebendig
Auszeichnung für Dieter Frank vom Heimat- und Geschichtsverein
Dieter Frank ist Träger der diesjährigen Ranzenbrunnenplakette. Damit ehrt der Vereinsring Arge Sov Mitbürger, die sich besonders um den Stadtteil verdient gemacht haben.
„Dieter Frank hält die Sindlinger Geschichte lebendig“, sagte Arge-Sov-Vorsitzender Andreas Rühmkorf bei der Überreichung der Urkunde. Damit meint er nicht nur die Herausgabe des jährlichen Stadtteilkalenders mit alten Fotos, sondern auch die viele Arbeit im Hintergrund, die die Geschichtsfreunde leisten, und ihre aktive Teilnahme am Leben und Treiben im Stadtteil.
Dieter Frank nahm die Auszeichnung gerne im Namen des Vereins sowie im Gedächtnis an Karl-Heinz Tratt an, der in diesem Jahr verstorben ist. In dem Archivar hatte er einen äußerst rührigen Mitstreiter, als er 1996 den Sindlinger Heimat- und Geschichtsverein gründete. „Eigentlich wollten wir das schon 1991 bei der Sindlinger 1200-Jahrfeier tun“, erläutert Dieter Frank (65 Jahre). Doch hielt ihn die Befürchtung ab, dass es nicht genügend Interessierte dafür gäbe. „Letztlich war es Holger Vonhof vom Höchster Kreisblatt, der das Thema wieder aufnahm“, erinnert sich der Historiker: „Er schrieb einen Artikel, warum Sindlingen einen Geschichtsverein braucht. Das war der nötige ‚Tritt‘, um die Sache anzugehen“. 1996 gründete er mit Karl-Heinz Tratt den Heimat- und Geschichtsverein mit 30 Mitgliedern. Heute zählt er etwa 70 Mitstreiter. Was sie vereint, ist das Interesse gerade auch an der lokalen Vergangenheit. „Ursprünglich hatte ich keinen so großen Bezug zur Lokalgeschichte“, sagt Dieter Frank. Als Sohn des Metzgers Frank im „Asyl“ genannten Wöchnerinnenheim der Farbwerke geboren und in der Bahnstraße (heute Bäckerei Richter) aufgewachsen, weckte ein Lehrer am Leibnizgymnasium sein Interesse an der Vergangenheit. Nach dem Abitur studierte er Geschichte, Deutsch und Sozialkunde in Frankfurt und wurde Lehrer. Den größten Teil seines Berufslebens hat er am Oberurseler Gymnasim verbracht, wo er bis zur Pensionierung blieb, den Stundenplan verwaltete und auch nach dem Wechsel in den Ruhestand noch hin und wieder aushilft. „Die Geschichte war immer die Königin der Wissenschaften für mich“, sagt er. Diese Leidenschaft versuchte er seinen Schülern zu vermitteln. Und letztlich führte sie in Verbindung mit seinem Leben in Sindlingen dazu, dass er auch die lokale Vergangenheit näher kennenlernen wollte. Das geschieht, wenn er im Staatsarchiv in Eschborn alte Zeitungen durchsieht und Sindlinger „Streiflichter“ für die Mitglieder zusammenstellt. Das geschieht, wenn er Material für ein Buch über den Wandel der Sindlinger Geschäftswelt sammelt. Das geschieht aber auch, wenn er in seiner Eigenschaft als Stadtbezirksvorsteher Jubilare besucht und mit ihnen über das alte Sindlingen und seine Bewohner plaudert.
Als Mitglied im Tennisclub, Sänger im Kirchenchor Hornau und Rödelheim sowie in weiteren Geschichtsvereinen dürfte Dieter Frank auch im Ruhestand kaum zur Ruhe kommen. Zumal er ja auch Ausflüge und Veranstaltungen für die Mitglieder plant und beständig daran arbeitet, die Dokumente der Sindlinger Vergangenheit elektronisch zu archivieren. hn
Serie Handel, Handwerk und Gewerbe
Ein Händchen fürs Besondere
Seit 2003 betreibt Gennaro Cassavia eine Pizzeria in Sindlingen
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Pizzeria Cassavia
Seit 2003 gibt es in Sindlingen die Pizzeria Cassavia. Inhaber Gennaro Cassavia hat sich von kleinsten Anfängern in der Bahnstraße (heute Bierstube) über das ehemalige „Dortmunder Eck“ bis zum wesentlich größeren früheren „Taunus“ hochgearbeitet. Dort hat er nicht nur mehr Platz für seine Gäste, sondern auch genug Raum in der Küche, um seiner Leidenschaft für nicht alltägliche Gerichte nachzugehen.
Denn neben Pizzen und Nudelgerichten, Salaten und Vorspeisen der klassischen Pizzakarte empfehlen Gennaro Cassavia und sein Koch Gianni ihren Gästen jeden Tag etwas Besonderes. Das kann ein Carpaccio vom Rind oder Tintenfisch sein, ein Gemüsebällchen mit Parmaschinken und Parmesan auf Büffelmozzarella und Karottenmus, ein Rumpsteak mit Feigen oder selbst gemachte Tortelloni alla Diabola. „Das sind oft spontane Entscheidungen, aus dem Instinkt heraus“, sagt der Vierzigjährige. Gemeinsam feilen die Köche an den Kombinationen, überlegen, was gut zusammen passt und wie es ansprechend serviert werden könnte.
Dieses Faible fürs Besondere hatte Cassavia schon immer. Aufgewachsen in Kalabrien, kam er als Sechzehnjähriger erstmals mit dem Kochen in Kontakt. Er fand Arbeit in einer Hotelküche am Gardasee. „Das hat mir gut gefallen“, sagt er. Mit 18 musste er seinen Militärdienst ableisten, ging zu den Fallschirmjägern und danach direkt nach Deutschland. „Mein Vater hat viele Jahre beim Baukonzern Philipp Holzmann gearbeitet. Ich hatte ein gutes Bild von Deutschland und wollte da hin“, berichtet er. Gennaro Cassavia fand gleich Arbeit, und zwar beim Garten- und Landschaftsbau Herbst. „Was soll man machen ohne Sprachkenntnisse? Man geht zum Bau“, zwinkert er. Die Sprache hat er schnell gelernt, die Rückkehr in den eigentlichen Beruf ließ auf sich warten. Erst nach sechs Jahren bot sich die Chance, in seine eigentliche Branche zurückzukehren. Ein Cousin hatte die Pizzeria im früheren Hertie in Höchst gepachtet und stellte ihn nun als Koch an. Nachdem das Kaufhaus Ende 2001 schloss, übernahm er bald darauf für ein Jahr die Pizzeria Leone in Zeilsheim. Als der Pachtvertrag endete, erhielt er die Gelegenheit, in der kleinen Kneipe gegenüber der evangelischen Kirche Sindlingen weiterzumachen, in der früher Renato Cesarena gearbeitet hatte. Der war in den ehemaligen Bierbrunnen umgezogen, die Mini-Pizzeria stand leer. Am 1. Februar 2003 eröffnete Gennaro hier sein eigenes Geschäft und gab ihm seinen Namen: Cassavia.
„Die ersten drei Jahre waren hart“, sagt er. Als Ein-Mann-Betrieb mit mehreren Aushilfen stand er sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr in der winzigen Küche, kümmerte sich um Einkauf und Lieferservice, Abrechnung und Buchhaltung. Er hatte keinen Ruhetag, machte keinen Urlaub. 2006 baute er um, erhöhte die Zahl der Tische von vier auf sechs. „Es ging dann besser“, sagt er. Er führte den Sonntag als Ruhetag ein und hat das bis heute weitgehend beibehalten. Wenn sich im neuen Domizil allerdings größere Gruppen anmelden, macht er eine Ausnahme und öffnet auch sonntags für alle.
2009 zog er um ins frühere Dortmunder Eck, das doppelt so vielen Gästen Platz bot. „Es ging immer aufwärts“, sagt Cassavia. Bald musste er aber auch hier Leute wegschicken, weil alles belegt war, und Anrufern mitteilen, dass es dauern würde mit ihrer Bestellung. Die Küche nämlich war weiterhin klein. Als ihm der „Taunus“ angetragen wurde, willigte er ein. Im Februar 2014 eröffnete er seine bislang größte Pizzeria, mit 50 Plätzen im Inneren, 28 im Biergarten, vier fest angestellten Mitarbeitern und sechs Aushilfen.
Längst haben sich die Mitarbeiter an die neuen Abläufe und Möglichkeiten gewöhnt. Die Gäste schätzen neben der Standard-Karte die Tagesempfehlungen und Menüs und freuen sich, dass es nun leichter geworden ist, auch mal spontan einen freien Platz zu finden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte trotzdem besser vorher anrufen und einen Tisch reservieren: 37 34 93. hn
Kinder- und Jugendhaus
Spucke, Spaß und Farbenspiele
„Kunst nimmt keine Rücksicht“ bei den Ferienspielen
Kunst nimmt keine Rücksicht. Auch nicht auf Plüschtiere. Während der Ferienspiele auf dem Abenteuerspielplatz tunkten Kinder Stofftiere in flüssigen Beton und formten so steinerne Skulpturen – Teddys für die Ewigkeit.
„Kunst nimmt keine Rücksicht“ war Titel und Thema des zweiwöchigen Ferienprogramms des Kinder- und Jugendhauses. Kinder von sechs bis zwölf Jahren verbrachten die Wochentage auf dem Gelände am Rand der Kleingärten sowie auf dem benachbarten Beach-Platz „Strand 931“, der normalerweise den Jugendlichen vorbehalten ist. Dort spielten sie Volleyball und Fußball, planschten in Plastik-Pools und dachten über Kunst nach. Denn eine der Fragen, die es zu beantworten galt, war: Was ist Kunst eigentlich?
Die schönsten Antworten wurden gesammelt und beim Abschlussfest vorgestellt. Etwa: „Kunst ist Kunst und ist unbeschreiblich“ – Tobias, neun Jahre. „Kunst muss kein Bild sein“ – Giulia, zehn Jahre. „Wenn man auf den Boden spuckt, dann ist das Kunst, weil es doch unglaublich ist, wie viele kleine Blasen ein Bild ergeben“ – Aaron, 12 Jahre. Die versteinerten Plüschtiere jedenfalls wurden als Kunstobjekte den Eltern und Geschwistern präsentiert, ebenso alte Gläser, mit Spachtelmasse, Farbe und Steinen verziert, „Abi-Schweine“ aus Pappmaché, Kunstdrucke, Vogelhäuschen und Bienenhotels. Viele der Anregungen und die Anleitung dazu brachte Betreuerin Meike Bartelt mit. Sie zeigten den Kindern auch, wie aus alten weißen Laken bunte Stoffe gebatikt und anschließend peppige Kissen daraus genäht werden. Die Theatergruppe formte Gipsmasken für das Stück „Farbenspiele“. Elf Kinder entwickelten mit Willi Schellen, Mitarbeiter im Kinder- und Jugendhaus mit theaterpädagogischer Ausbildung, ein doppelsinniges Aktionstheater. Darin brechen drei bunte Gestalten in den Alltag der weißen Leute ein, die „im Rahmen“ leben. Die Weißen fühlen sich bedroht, werfen Wasserbomben auf die Bunten, die werfen bunten Staub zurück. Noch weitere Effekte führen dazu, dass am Ende „der Rahmen gesprengt“ wird, alle bunt und frei sind wie die Kunst. Folgerichtig lautet das Fazit: „Der Mensch ist das größte Kunstwerk“.
Kunst am Bau gehört natürlich ebenfalls zum Abenteuerspielplatz. Wie in jedem Jahr werkelten die Kinder an Holzhütten, diesmal unterstützt von Ake Hülsmann. Der Vierzehnjährige war bis vor zwei Jahren selbst noch als Teilnehmer bei den Ferienspielen dabei. „Meine Mutter hat mich als Betreuer angeboten“, erzählt er lachend: „Ich könnte doch erste Hilfe leisten, hat sie gesagt, weil ich an der Heinrich-Böll-Schule Schüler-Schulsanitäter bin“. So kam es, dass er nun zwei Wochen lang ehrenamtlich mitgearbeitet hat. Während die Kinder den Betreuern mit Goldmedaillen für die schöne Zeit dankten, erhielt Ake Hülsmann beim Abschlussfest eine ganz neue Auszeichnung: den „Goldenen Hammer für besondere Leistungen im Hüttenbau“.
Besondere Verdienste erwarb sich zudem die Sindlinger Freiwillige Feuerwehr. Sie rückte mit großer Mannschaft und einem Löschwagen an einem Nachmittag an, baute eine Wasserrutsche auf, verteilte Wasserpistolen und ließ eine schimmernde Wand aus Wasser zum darunter Durchspringen entstehen. „Das ist auch irgendwie Kunst“, sinnierte ein Mädchen.
Bei anderen Objekten dagegen waren sich die Ferienspielkinder nicht so sicher. Deshalb hing unter bunte Plastikfolien, die um einen Baumstumpf gewickelt waren, ein Schild mit der Frage: Ist das Kunst?
In der dritten Ferienwoche bot das Kinder- und Jugendhaus den Kindern verschiedene Ausflüge an. Außerdem reisten zwei Betreuer mit einer Gruppe Jugendlicher zu einem Feriencamp. Seit dem 8. September herrscht in der Einrichtung wieder regulärer Betrieb. hn
Von Wettnageln bis Mitmachlieder
Das Kinder- und Jugendhaus /Abenteuerspielplatz Sindlingen veranstaltet am Samstag, 20. September, seinen diesjährigen „Open-Abi“. Ab 13 Uhr können Sindlinger Kinder im Rahmen eines Kinderflohmarkts Spielsachen, Bücher und so weiter anbieten. Kleine Spielaktionen, wie etwa Wettnageln und Kreativangebote stehen weiter auf dem Programm. Ein Höhepunkt des Nachmittags wird der Auftritt des Liedermachers Helmut Meier sein. In „Berti, der Detektiv“ präsentiert Helmut Meier ab 15.30 Uhr witzige Mitmachlieder sowie Tanz- und Bewegungslieder. Für das kulinarische Wohl wird während der gesamten Veranstaltung gesorgt sein. Kuchen oder Salatspenden sind gerne willkommen. simobla
Country Line Dancing
Jeder für sich, aber keiner allein
„Line Dancing“ ist die Möglichkeit, ohne Partner, aber nicht alleine zu tanzen. Nach einer einstudierten Choreografie bewegen sich alle Teilnehmer synchron zu Country-Music, lateinamerikanischer Musik, Swing und Walzer. „Es gibt grundsätzlich keine Tanzmusik, die nicht in Line Dance umgesetzt werden kann“, erklärt Rosemarie Neumann. Sie trainiert die neue Gruppe, die ab sofort jeden Dienstag von 17 bis 20.30 Uhr im Turnerheim übt. „Der Spaß beginnt schon bei den ersten Schritten“, ermutigt sie alle Interessierten, dieses neue Angebot des Turnvereins Sindlingen einfach mal auszuprobieren. Schnelle Erfolgserlebnisse seien garantiert: Schon in zehn bis 30 Minuten sei ein neuer Tanz zu erlernen. Außerdem habe diese Tanzform weltweit Anhänger. Die Tänze werden in Europa, Asien und Amerika einheitlich vermittelt und ermöglichen Tänzern unterschiedlicher Herkunft gemeinsam zu tanzen.
Anfänger üben dienstags von 17 bis 18.30 Uhr, Fortgeschrittene von 18.30 bis 20.30 Uhr im Turnerheim, Farbenstraße 85a. Neben dem Spaß am Tanzen ist das gesellige Zusammensein ein wichtiger Bestandteil der wöchentlichen Treffen. Informationen geben Trainerin Rosemarie Neumann, Telefon (06190) 33 58 oder mobil 01577 825 93 42, Michael Sittig, Telefon 37 43 78, und Hans Brunnhöfer, (06190) 23 03. simbola
Termine Termine
Galaktischer Zauber
„Einfach galaktisch“ lautet das Motto des „Lesezaubers“ in der Stadtteilbücherei (Bahnstraße 124). Am Dienstag, 23. September, landet dort ab 15.30 Uhr „Das Monster vom blauen Planeten“. Das Bilderbuchkino nach der Geschichte von Cornelia Funke ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Im Anschluss können sie ein Weltraumplakat gestalten.
Kinder ab vier Jahre sind am Mittwoch, 24. September, 15.30 Uhr, in die Stadtteilbücherei eingeladen. Merkwürdige Lichtsignale am Himmel veranlassen Weltraumforscher Jonas dazu, sich mit seinen Kuscheltieren auf den Weg ins All zu machen. Nach der Erzählung „Jonas fliegt zum Mond“ von Sylvia Englert bastelt Lesefreundin Renate Donges-Kaveh mit den Kindern Astronauten.
Musica e vino
Das erste große Konzert mit Dirigent Michael H. Kuhn gibt der Frauenchor Germania am Samstag, 27. September, in der evangelischen Kirche (Bahnstraße 44). Unter dem Motto „Musica e vino“ präsentieren die rund 50 Sängerinnen aus Sindlingen Ausschnitte aus ihrem Programm. Als Gastchor wirkt der Frauenchor iNCognito aus Saulheim mit. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Nach dem Konzert freut sich der Frauenchor darauf, Gäste und Freunde in der der gemütlichen Weinstube im Gemeindehaus mit rheinhessischen Weinen und kleinen Winzergerichten zu verwöhnen.
In den Odenwald
Für Mittwoch, 8. Oktober, plant der Seniorenclub St. Dionysius eine Busfahrt in den Odenwald. Die Abfahrtszeiten sind um 10 Uhr am Hotel Post, beziehungsweise um 10.15 Uhr an der Haltestelle am Bürgerhaus. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Ober-Ostern geht es zu einem Orchideen-Café, in dem Interessierte Anregungen und Tipps zur Pflege der Pflanzen bekommen können. Ankunft in Sindlingen wird gegen 18 Uhr sein. Mitfahren kann jeder Sindlinger Senior. Der Fahrpreis ohne Mittagessen und Kaffee beträgt 15 Euro. Anmeldungen nimmt Christel Fribolin unter der Telefonnummer 37 27 67 an. cf