Sindlinger Monatsblatt November 2017
Sindlinger Monatsblatt November 2017
Die Ausgabe November 2017 des Sindlinger Monatsblatt steht hier zum Download bereit:
Sindlinger Monatsblatt November 2017
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Triumph der Gärfreunde
Apfelweinkönig Harter Kampf der Meisterkelterer um die Sindlinger Stöffche-Krone
Von Albrecht Fribolin
Wenn leise Orgelmusik ertönt und Gott Vater aus dem Himmel verkündet: „Beachtet das 11. Gebot: Du sollst net so e sauer Brüh keltern“, dann ist es wieder soweit: Die Sindlinger St. Dionysius-Gemeinde feiert Kirchweih und sucht den ultimativen Meisterkelterer.
Und so stellten sich elf ehrgeizige Teams zum 18. Mal dem Wettbewerb und mehr als 140 meist sachkundige Stöffche-Schlucker kamen, um festzustellen, wer das Beste aus den Äpfeln der Sindlinger Streuobstwiesen herausgepresst hat.
Phantasievoll die Namen der diversen Keltergemeinschaften, die als Bembelbube, Ebbelwörmscher, Meisteräppler, Goldparmäncher, Gärfreunde oder Schoppen-Schmiede antraten. Dabei einige ergraute Alt-Könige aus den letzten Jahren, wie Jürgen Peters, Jochen Dollase oder Hasso Hör. Nur die Abonnementssieger vergangener Jahre, Jörg Peters und Stefan Daube, verzichteten majestätisch und ruhten sich in diesem Jahr auf ihren Lorbeeren aus.
Unter der bewährten Leitung von Cheforganisator Wolfgang Schuhmann und seiner Tochter Sonja stellte Moderator Jürgen Peters zunächst die Teilnehmer in Form kreativer Video-Clips vor, die Michael Sittig produziert hatte. Da ließen die Schoppen-Schmiede Wolfgang Scheh, Markus Krämer und Jochen Dollase ihren Kampfschrei „ Ein Äppelwoi geht immer nei“ ertönen und die Gärfreunde philosophierten darüber, ob sie im nächsten Jahr aus Gründen der Geheimhaltung im Dunkel keltern sollten.
Die Ebbelwörmscher Peter Busch, Johannes und Michael Sittig ließen sich im Dienstwagen zur Veranstaltung kutschieren und genossen im Traum Hunderte von Fans, die ihnen bereits zujubelten. War das etwa zu optimistisch ?
Während Markus Werner den letzten Appel des Jahrgangs 17 unter den Klängen der Bonanza-Melodie seinem Pferd verfütterte und dem Sonnenuntergang entgegenritt, war es bei Franz und Stefan Löllmann weniger romantisch: Sie pumpten frischgepressten Süßen aus dem Plastiktank in den Gärkeller. Ob das dem Stöffche gefiel ?
Konservativ dagegen Jürgen Peters: Der Altmeister der Vergärung demonstrierte mit Enkel Leif, wie man den fünften Löffel der Konzentration erreicht. Ob es ihm genutzt hat?
Die Meisteräppler 4 b, die Herren Furtwängler, Fischer und Schmidt, Ex-Klassenkameraden der Meisterschule aus Nachkriegstagen, flehten um göttlichen Beistand und erfanden das elfte Gebot für Kelterbanausen. Ob ihr Flehen erhört und ihr Gebräu ein „Heiliges Stöffche“ wurde?
Auch die Goldparmäncher alias Familie Müller/Callender zeigten sich optimistisch. Die „Bembelbube“ Patrick und Simon Stappert sowie Ralf Riemenschneider dagegen hatten eine verkaufsfördernde Idee und präsentierten ein neues Einsatzgebiet für ihr Super-Gesöff: Sie badeten die Karoffeln vom Traditionshof Stappert in ihrem heiligen Stöffche „mit de goldisch Farb“. Den Kartoffeln schien es zu gefallen, aber ob auch die Testtrinker Äppelwoi mit Kartoffelgeschmack lieben?
Edwin Reinhard, Tischtennisspieler im TV Sindlingen, demonstrierte die tollen Eigenschaften seines Äppelwois: Dank der vielen Vitamine gelang es ihm, Tischtennisbälle zielgenau in Bembel und Gläser zu schießen. Eine Meisterleistung nach dem Motto „Trinkst Du ein Gespritzter, dann sitzt er“. Ob auch das Publikum das so sah?
Wie in der Schule waren Noten von Eins bis Sechs zu vergeben, von „e goldisch Stöffche“ über „der is fer die buckelisch Verwandtschaft“ bis „Salatbrieh“. Die Bewertungsnote „von Fischer“ entfiel in diesem Jahr, um den früheren Träger der „Roten Laterne“ nicht allzu sehr zu deprimieren.
Es wurde geschnüffelt, geschüttelt, gekaut und mit der Zunge geschnalzt, was die Gläser hergaben, der Alkoholgehalt geschätzt, der Trübegrad analysiert und der Säuregehalt bewertet.
Am Ende gaben drei winzige Pünktchen den Ausschlag für das Gärfreunde-Team mit Gernot Kölbl, Gerald Carda und Martin Bertelmann. Sie siegten mit 499 Punkten vor Jürgen Peters mit 496 und der Schoppen-Schmiede der Kelterer Krämer, Dollase und Scheh. Die neuen Könige wurden traditionell gekrönt und erhielten die Siegerschärpe von Frau Rauscher alias Stefan Brech.
Die „Rote Laterne“ für die übelste Brühe übernahmen übrigens die „Ebbelwörmscher“: Ihr essigsaures Gesöff war einfach ungenießbar und sollte künftig für Wadenwickel eingesetzt werden, wie ein örtlicher Internist treffend bemerkte.
Am Ende waren alle zufrieden, denn Ebbelwoitrinker sind gute Gewinner und gute Verlierer. Das Stöffche vereinte die Schar der Kelterer bei Klängen der Sindlinger Bierlandschrummler. Und alle waren sich einig: Ein Leben ohne Ebbelwoi ist möglich, aber sinnlos!
Einfach liegen lassen ist billiger
Friedenseiche Die Gestaltung des Platzes würde wenigstens 15 700 Euro kosten
Das Ensemble der ehemaligen Friedenseiche in der Farbenstraße findet wenig Freunde. Deshalb regte der Ortsbeirat an, es zu verändern.
Er bat den Magistrat, den von Schädlingen befallenen Stamm vom jetzigen Standort zu entfernen und entsorgen zu lassen. Zur Erinnerung an das Naturdenkmal Friedenseiche solle dafür am ehemaligen Standort in Abstimmung mit dem Heimat- und Geschichtsverein eine Informationstafel zur Historie des Baumes aufgestellt werden. Auch die Idee der Präparation und Aufstellung einer Baumscheibe mit Jahresringen sollte umgesetzt werden.
Zwischenzeitlich hat die Verwaltung Kostenvoranschläge externer Firmen für die einzelnen Arbeiten eingeholt. Sie belaufen sich auf mindestens 15 700 Euro brutto.
Der Abtransport des Stammes und die Herrichtung des Beets sind dabei mit 2100 Euro der kleinste Betrag. Das Präparieren und Anfertigen einer Stammscheibe würde mit 4050 Euro zu Buche schlagen, das Er- und Aufstellen einer Infotafel mit 9550 Euro. Hierbei sei zu beachten, dass noch Unwägbarkeiten vorhanden sind, die gegebenenfalls die Kosten erhöhen könnten.
„An dieser Stelle weist der Magistrat nochmals darauf hin, dass die Fachämter die Beseitigung des Stammes für nicht sinnvoll halten und der Verbleib von Teilen des Stammes der abgestorbenen Friedenseiche auf der Grünfläche mit dem Ortsbeirat abgestimmt war“, heißt es im Magistratsbericht. „Die Idee der Unteren Naturschutzbehörde und des Grünflächenamtes, den Stamm der gefällten Eiche zur Erinnerung an den über 100 Jahre alten Baum auf der Grünfläche abzulegen, hörte sich bei der Vorstellung der Planungen durchaus akzeptabel an. Die Realität hat jedoch gezeigt, dass das Bild des toten, riesigen Stammes jetzt einen eher negativen Eindruck auf den Betrachter macht und vielen Bürgern so nicht gefällt“, hatte der Ortsbeirat schon im Frühjahr dazu erklärt. „Hinzu kommt, dass der Schädling Weidenbohrer, der den Baum absterben ließ, weiterhin im Stammholz lebt und die Gefahr besteht, dass er zusätzliche Bäume in der Umgebung (etwa die Kastanien der Meister-Schule) befällt und schädigt“, hieß es in der Vorlage.
Hausaufgaben gemacht, aber Geld gibt es nicht
Der Magistrat jedenfalls hat seine Hausaufgaben gemacht und die Kosten ermittelt. Geld aus seinem Etat gibt es aber nicht: „Wie bereits in der ersten Stellungnahme dargelegt, stehen dem Magistrat keine Haushaltsmittel für die Umsetzung des Vorhabens zur Verfügung. Die Kosten sollten gegebenenfalls über das Ortsbeiratsbudget finanziert werden“, endet der Bericht.
Das neuste Gerücht
Sindlingen wird zur europäischen Hauptstadt für Straßenmöbel
Von Mario Gesiarz
Noch will es niemand bestätigen, noch liegt der Vorgang in Brüssel, aber die Gerüchteküche brodelt: Unser Stadtteil soll zur europäischen Hauptstadt für Straßenmöbel ernannt werden. Erste Anzeichen dafür sind bereits seit einiger Zeit rund um den Dalles zu besichtigen: Querungshilfen aus Beton in verschiedenen Größen, ein- und zweiteilig, mit und ohne Schilder, festmontiert und locker. Außerdem Poller und Absperrgitter unterschiedlichster Lackierung, begleitende Straßenmalereien verschiedener Motive, haltbare und solche, die sich in kürzester Zeit selbst auflösen. Dazu rotweiße Baken, diverse Straßenschilder und Installationen für zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen von bis zu 40 Metern Länge. Manche der Objekte wurden in der Nähe unübersichtlicher Kurven aufgebaut, um die Leistungsfähigkeit der modernen Straßenmöbel wirkungsvoll zu demonstrieren.
Schon jahrelang gibt es lustige Straßenmöblierungen im Stadtteil, zum Beispiel an der Einmündung der Heussleinstraße in die Sindlinger Bahnstraße. Doch noch liegt die offizielle Ernennung nicht vor, ist Brüssel wohl noch skeptisch, da ein zu hohes Radleraufkommen an den Ausstellungsorten befürchtet wird und die Ausstellung sich doch an alle Verkehrsteilnehmer richten solle. Die Frankfurter Lobbyorganisation der Radler wiegelt ab, das Fahrradaufkommen in Sindlingens Ortsmitte sei sehr gering, auch könnten einheimische Radler gut angrenzende, übersichtlichere Seitenstraßen nutzen. Somit seien alle Objekte weitgehend frei von Nutzern und könnten von Ausstellungsbesuchern ungehindert studiert werden.
Hingegen ist offen, wie Brüssel mit ergänzenden örtlichen Vorschlägen umgeht. So beantragte der Karnevalverein, in der Zeit vom 11.11. bis Aschermittwoch die Querungshilfen zusätzlich mit einer Bütt‘ auszugestalten und Sindlingern so eine närrisch-humorvolle Gelegenheit für lustige Reden zu bieten. Der Turnverein möchte in den Sommermonaten gern Fitnessgeräte auf den Betoninseln aufstellen und der Fußballverein soll angeblich schon eine Torwand bestellt haben, die am Ampelübergang vor dem Ärztehaus den Passanten die Wartezeit auf grünes Licht verkürzen könnte.
Die Apotheke spendet Erste-Hilfe-Kästen für jede Querungshilfe, das Blumenkontor und eine Gärtnerei möchten die Inseln mit Geranienkästen verschönern, Elternbeiräte hätten gern überdachte Querungshilfen vor Schulen und Kindergärten und Rewe beantragt faltbare Parkplätze vor dem Laden.
Der zuständige Ortsbeirat plädiert für Tribünen am Dalles, um die Ausstellung besser beobachten zu können, und ein ansässiger Fernsehtechniker könnte eine Livekamera spendieren, damit das ganze Geschehen im Internet international zu verfolgen ist.
Ein Teil des Gerüchts scheint sich zumindest zu bewahrheiten: Die Besichtigung kostet keinen Eintritt!
Überall Baustellen
Verkehr Staus im Berufsverkehr
Nicht nur am Dalles beherrscht die „Straßenmöblierung“ das Bild. Auch an mehreren anderen Stellen reihen sich Absperrungen, Baken, Reflektoren, Plastikwände und Behelfsampeln aneinander. Einige Tage lang wussten die Sindlinger kaum noch, wie sie auf die Autobahn kommen sollten.
Gleichzeitig werden beide Omnibushaltestellen am Richard-Weidlich-Platz sowie die Haltestelle an der Ecke Westenberger/Steinmetz-, Hermann-Brill-Straße so umgebaut, dass Fahrgäste künftig keine hohe Stufen mehr überwinden müssen. Während der Bauarbeiten regeln in der Bahnstraße Ampeln den Verkehr. Folge: Rückstau.
An der Kreuzung Hoechster Farbenstraße / Im Hofheimer Grund (Abzweig nach Hattersheim) ließ das hessische Straßenbauamt die Fahrbahn neu asphaltieren. Das war nötig, weil sich dort über die Jahre erhebliche Spurrillen gebildet hatten. „Schade ist nur, dass es hier offenbar interne Abstimmungsmängel gab: Erst vor sechs Wochen wurden gerade an dieser Kreuzung umfangreiche Fahrbahnmarkierungen durchgeführt, die jetzt wieder abrasiert wurden“, stellte CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin fest. Während der Arbeiten war die Zufahrt von Hattersheim her komplett gesperrt. Gleichzeitig wurde die Ampelschaltung verkürzt. Der Berufsverkehr, der morgens und abends vom Kreisel her kommend ortsauswärts Richtung Autobahn rollt, geriet dramatisch ins Stocken.
Die beliebte Route über die Bleiwerksbrücke ist schon seit längerem wegen Straßenbauarbeiten in Richtung Höchst gesperrt. „Man wusste schon gar nicht mehr, wie man noch fahren soll“, berichtet eine Sindlingerin: „Überall Stau und stockender Verkehr.“
Unrühmliche Posse
Zu der so genannten Radfahrquerungshilfe am Dalles schreibt der Leser:
Als alter Verwaltungsmann und natürlich Sindlinger radfahrender Bürger verfolge ich diese unrühmliche Posse schon geraume Zeit mit einer gewissen kritischen Humorquote, jedoch hauptsächlich mit großer Besorgnis und Unverständnis.
Wie kann es sein, dass durch Bürger und Mandatsträger vorgetragene berechtigte Bedenken gegen dieses obskure Projekt von ortsunkundigen Sesselpatriarchen einfach ignoriert werden und sie gegen jegliche Vernunft einen sturen, unsachgemäßen Willen durchsetzen?
Diese tunnelblickbehafteten preußischen Mentalitätsentscheidungen – so habbe mers dort gemacht, so mache mers auch hie – sind doch wohl in der heutigen Zeit völlig unangebracht, auch wenn man berücksichtigt, dass alles rund ums Fahrrad derzeit absolut im Trend liegt und auch politisch hoch angesiedelt ist, jedoch sollte man die Kirche im jeweiligen Dorf lassen.
Es ist für mich ohnehin schwer zu verstehen, aus welchem Grund Radfahrer nun seit längerer Zeit schon gegen Einbahnstraßen fahren dürfen ohne Beachtung gängiger Verkehrsregeln; kürzlich passiert in der völlig überparkten Lehmkautstraße, als plötzlich ein gimpelhaft gekleideter Zweirädler vor mir stand und wild gestikulierend auf sein Durchfahrtsrecht bestand; ei wohin mit meinem Auto……….. Lachen soll zwar gesund sein, aber das hier ist lächerlich.
Ist Sindlingen umgetauft in Schilda ?? Jochen Dollase
„Positive Erfahrungen“
Radwege Nun sollen auch andere Stadtteile beschildert werden
Das Radverkehrsnetz der Stadt Frankfurt am Main wird sichtbar: Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hat in der letzten Septemberwoche den letzten Wegweiser an der Batterie in Höchst angebracht und erläuterte den weiteren Ausbau der Radwegweisung im Frankfurter Stadtgebiet.
Dazu erklärt das Amt für Kommunikation und Stadtmarketing, kurz Kus: „Nachdem im vergangenen Jahr mit einem Pilotprojekt in den Stadtteilen Sindlingen und Zeilsheim positive Erfahrungen gesammelt wurden, soll nun in den kommenden Monaten vom Frankfurter Westen aus das übergeordnete Radverkehrsnetz Stadtteil für Stadtteil ausgeschildert werden.Verkehrsdezernent Klaus Oesterling zeigte sich hocherfreut darüber, dass es nun endlich vorangeht mit der Beschilderung im Stadtgebiet. „Unser Ziel ist es, in den nächsten Monaten durchschnittlich etwa einen Stadtteil pro Monat zu beschildern. Nach dem nun vollzogenen Abschluss in Unterliederbach und Höchst werden sich südmainisch der Stadtteil Schwanheim und die Verbindungen durch den Stadtwald bis zum Flughafen anschließen. Danach geht es nordmainisch mit den Stadtteilen Nied und Griesheim weiter. Es folgen Sossenheim und Rödelheim und dann die nordwestlichen und nördlichen Stadtteile“, erläuterte Stadtrat Klaus Oesterling.
„Qualifizierung des Radwegenetzes“
Die Radwegweisung dient der Orientierung innerhalb des Radroutennetzes, ist aber darüber hinaus auch ein wichtiges Element, um das Radroutennetz für alle Verkehrsteilnehmenden sichtbar zu machen. Die Radwegweisung ist damit neben dem Lückenschlussprogramm eine wesentliche Säule zur Qualifizierung des übergeordneten Radverkehrsnetzes.
Die Grobkostenschätzung geht von einem Gesamtbedarf für das Stadtgebiet von maximal 675.000 Euro aus. Hierzu sind Fördermittel beim Land Hessen beantragt worden.
Die planerische Verantwortung für die Radwegweisung liegt innerhalb der Stadtverwaltung beim Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung und erfolgt in enger Abstimmung mit dem Radfahrbüro der Stadt Frankfurt. Aufgestellt werden die Schilder durch das Amt für Straßenbau und Erschließung.“
Weniger Tiere, aber gute Noten
Kleintierzüchter Harter Kern hält den Betrieb aufrecht
Viele Gehege sind verlassen oder nur dünn belegt. Für eine Lokalschau reichte es trotzdem beim Kleintierzuchtverein H 202.
Wie berichtet hatten die Kleintierzüchter in den vergangenen Monaten etliche Rückschläge zu verkraften. Ein Fuchs und Krankheiten dezimierten die Bestände. Deshalb fiel die Jahresausstellung der schönsten Tiere diesmal kleiner aus. „Statt 200 Tieren wie in früheren Jahren sind es diesmal nur rund 100“, sagt zweiter Vorsitzender Winfried Schmitt. Er hält seine Kaninchen an seinem Wohnort in Eddersheim. Deshalb entgingen sie dem räuberischen Fuchs. Nachdem 25 Tiere einer Krankheit zum Opfer fielen, investierte er in teure Schutzimpfungen. Das machte sich bezahlt. Die Tiere, die er in Sindlingen ausstellte, wurden mit „sehr gut“ bewertet. „Es hat alles mitgespielt“, freute er sich über das gute Ergebnis, das ihm den Titel des Vereinsmeisters in der Sparte Kaninchen eintrug.
Beim Geflügel erzielten Werner und Conny Schmid mit Tauben und ihre Tochter Marina mit Hühnern die höchsten Punktzahlen und damit die Vereinsmeisterschaft. Marina Schmid erhielt außerdem einen Leistungspreis von den Preisrichtern, ebenso Samira und Nano Latovic für ihre Tauben. In allen drei Sparten wurde mehrfach die Note „hervorragend“ vergeben.
Nun heißt es, Aufbauarbeit zu betreiben. „Es müssten sich mehr Mitglieder beteiligen“, findet nicht nur Winfried Schmitt: „Es ist der harte Kern, der den Vereinsbetrieb aufrecht erhält.“ Das zeigte sich auch beim Beiprogramm. Wenige Engagierte wechselten sich ab an Theke, Kuchenstand und Grill. „Es wäre viel leichter, wenn mehr Leute mitmachen würden“, sagte Kassiererin Maria Kaulbert. Immerhin wissen sich die Züchter in Sindlingen gut aufgehoben. „Wir haben viele großzügige Spender für die Tombola“, sagen Maria Kaulbert und Vorsitzende Samira Latovic. Die Firma Kling, Futtermittelhändler aus Weilbach und Wallau, die Mainova und viele weitere Gönner sorgen dafür, dass die Tombola mit attraktiven Preisen aufwartet. In die hübsche, historische Lostrommel griffen nicht nur Mitglieder, sondern auch Besucher. Beispielsweise kamen Mitglieder verschiedener kirchlicher Seniorenkreise zum Kaffeetrinken und Kuchenessen, eine Würfelrunde zum Stammtisch und Familien mit Kindern, um die Tiere zu sehen. Und weil der 1907 gegründete Verein in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen feiert, ziert bald ein neues Bild die Wände im Vereinsheim. Mitglied Freddy Kaulbert, dessen Hobby die Brandmalerei ist, hat einen prächtigen Hahn auf Holz gezaubert.
Kein Club der alten Leutchen
VdK Sozialverband sucht einen Juniorenvertreter
2018 will der VdK Sindlingen verstärkt für Barrierefreiheit eintreten. Zweites Schwerpunktthema soll die Altersarmut sein. Außerdem sucht der Verband einen Juniorenvertreter.
In der Herbst-Mitgliederversammlung des Ortsverbands gab zweite Vorsitzende Edeltraud Strassenmeyer einen kleinen Rückblick auf die drei Monate, die seit der Jahreshauptversammlung vergangen sind.
Insbesondere dankte sie allen, die helfen, die vielfältigen Angebote des Sozialverbands aufrecht zu erhalten. Dazu gehören Fahrdienste, Besuche, die Organisation von gemeinsamen Ausflügen und Veranstaltungen und die Sozialsprechstunden. Gerade bei Zusammenkünften ist häufig die Einkaufssituation Thema. „Sie ist schlecht in Sindlingen“, sagt Edeltraud Strassenmeyer. Das bezieht sich in erster Linie aufs Warenangebot. Generell seien die Geschäfte auch für Rollstuhlfahrer gut erreichbar. Der derzeitige Umbau der Bushaltestellen zum leichteren Ein- und Aussteigen sei ebenfalls positiv, wie überhaupt die Bewegungsmöglichkeiten mobil eingeschränkter Menschen generell gut seien in Sindlingen. Allerdings seien die meisten Restaurants nur über Treppen zugänglich.
Dringend gesucht wird im VdK Sindlingen ein Juniorenvertreter. Denn schon lange ist der einstige Verband der Kriegsopfer ein Sozialverband für alle Menschen. „Unsere Arbeit betrifft auch junge Leute. Jeder kann morgen schon im Rollstuhl sitzen“, betont Edeltraud Strassenmeyer-
In diesem Jahr stehen noch folgende Veranstaltungen an: Eine Fahrt zum Gänseessen am 13. November, die Weihnachtsfeier am Samstag, dem 9. Dezember, ab 14.30 Uhr im Turnerheim und eine Fahrt zum Weihnachtsmarkt in Rüdesheim am Montag, 11. Dezember. Der monatliche Stammtisch in der Gaststätte „Zur Mainlust“ entfällt bis zum Frühjahr: „Viele wollen abends im Dunklen nicht mehr raus“, weiß die zweite Vorsitzende.
Anschließend bat sie Mitglieder nach vorn, die dem VdK seit zehn Jahren angehören: Eleonore Franke, Wilhelm Groß, Anneliese Oehlrich, Erika Reiter, Manfred Schreiber und Ingeborg Schwarcz. Für 25 Jahre Mitgliedschaft dankten die zwei zweiten Vorsitzenden Edeltraud Strassenmeyer und Renate Fröhlich Tony und Ferdinand Merz.
Meldungen
Kreative stellen aus
Beim Kreativmarkt am Samstag, 11. November, stellen elf Frauen im Seniorentreff verschiedenste Arbeiten aus. Zwischen 11 und 17 Uhr können Besucher in der Edenkobener Straße 20a Kunsthandwerk, Patchwork- und Wollarbeiten, Porzellan, Töpferarbeiten, Christbaumschmuck und Einkaufsbeutel, Weihnachtskarten, Handarbeiten, Silberschmuck und vieles mehr betrachten und erstehen.
Zusätzlich werden hausgemachte Marmelade und Weihnachtsplätzchen sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
Rosettis feiern Santa
Die Motorradfreunde Rosettis starten am Samstag, 25. November, in die besinnliche Zeit – mit einer ganz und gar nicht besinnlichen Fete. Der Klassiker „Santa Claus Party“ mit Mitternachtstombola steigt am Abend auf dem Gelände an der Seitenstraße der Weinbergstraße unter dem Motto „Santa is back“.
11.11.
Am 11.11. startet Frankfurt an der Hauptwache mit einem karnevalistischen Programm auf einer Open-Air-Bühne in die närrische Saison 2017/18. Auch in Sindlingen ertönt wieder der Narrhalla-Marsch: Der erste Sindlinger Karnevalverein feiert im katholischen Gemeindehaus St. Dionysius ab 19.31 Uhr den Beginn der fünften Jahreszeit. Saalöffnung ist um 18.30 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro. DJ Oli wird für Stimmung sorgen, Elferpräsident Peter Thalau führt durch das Programm, das mit Auftritten der Garden, des Männerballetts, des Tanzmariechens und Vorträgen einen Eindruck von dem vermittelt, was die Narren in der Prunksitzung am 20. Januar und in der Weibersitzung am 3. Februar 2018 vorhaben. Karten dafür werden bei der Saisoneröffnung verkauft.
Herbstkonzert
Zum Herbstkonzert am Sonntag, 12. November, lädt das Harmonika-Orchester Sindlingen in die evangelische Kirche ein. Ab 17 Uhr spielen die Musiker unter der Leitung von Manfred Klepper Werke von Mozart und Telemann, Bach, Strauß und anderen, die speziell für Akkordeone vertont wurden. Denn das Besondere dieses Instruments ist seine Vielseitigkeit. Imitiert es in David Germans „Festive Trumpet Tune“ Trompetenschall, gibt es sich in der Morgenstimmung aus Griegs Peer-Gynt-Suite Nummer Eins eher träumerisch-verspielt, machtvoll-düster dagegen in Helmut Quakernacks „Transylvania“. Der Eintritt zu diesem Abend voller Sonaten, Fugen, Walzer und Fantasien ist frei.
Ponyzwerge wählen
Zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung lädt der Reiter- und Lernbauernhof Ponyzwerge am Donnerstag, 16. November, 18 Uhr, ins Restaurant Opatija, Weinbergstraße 59, ein. Ausdrücklich willkommen sind dabei auch die Eltern der Kinder, die im Verein aktiv sind.
Es geht um wichtige Weichenstellungen für die zukünftige Arbeit des Vereins. Auf der Tagesordnung stehen die Neuwahl eines Kassierers und einer Vorsitzenden. Die bisherige Vorsitzende und Gründerin der Ponyzwerge, Sonja Heinisch, steht aufgrund ihrer Honorartätigkeit als Übungsleiterin nicht mehr zur Verfügung und hat ihr Amt niedergelegt. Bislang hat sich noch niemand bereit erklärt, ihre Nachfolge anzutreten.
Der Vorstand bittet Mitglieder, die für die Wahl zum Vorsitzenden kandidieren möchten, sich umgehend per Mail an info@ponyzwerge-sindlingen.de zu melden. Des weiteren geht es um Veränderungen im Verein und die Anpassung der Beitrags- und Gebührenordnung.