Category: April

Schüler schlichten ihren Streit jetzt selbst

Schüler schlichten ihren Streit jetzt selbst

Ludwig-Weber-Schule Im „Klassenrat“ werden demokratische Tugenden geübt – Zuhören und Perspektivwechsel als Mittel der Konfliktlösung

Streiten will gelernt sein. Meinungsverschiedenheiten in einem vernünftigen und respektvollen Umgang miteinander beizulegen, ist eine Grundlage der zivilisierten Gesellschaft. Doch diese Fähigkeit scheint mehr und mehr ins Hintertreffen zu geraten. Stattdessen herrschen häufig Aggression und Gewalt vor, auf der Straße wie auf dem Schulhof.

Die Ludwig-Weber-Schule begegnet dem mit dem Projekt „Einführung und Etablierung eines Klassenrats in den Jahrgängen Zwei bis Vier“. Damit bewirbt sie sich auch um den Frankfurter Schulpreis 2018.

Nun ist es nicht so, dass sich alle Schüler ständig hauen würden. Aber durch Abriss und Neubau des alten Schulgebäudes ist der Pausenhof kleiner geworden. Mit der Enge stieg die Zahl der Konflikte, sagt der stellvertretende Schulleiter Martin Stojan. Das Streitschlichten frisst viel Unterrichtszeit und kostet Nerven. Deshalb lernen die Zweit- bis Viertklässler nun, ihre Streitereien im Klassenrat selbst zu bereinigen 

Fiktiver Fall um einen Farbkasten

Die Klasse 2a des Konrektors demonstriert anhand eines fiktiven Falles, wie das vor sich geht. Die 18 Schüler bilden einen Stuhlkreis, dann werden Aufgaben verteilt. Inas ist Präsidentin, Milena Protokollantin, Nasim Zeitnehmer und Siyar Regelwächter. „Ich passe auf, dass niemand unterbricht oder den anderen beschimpft“, sagt Siyar. Nasim achtet darauf, dass die Zeitvorgabe von 15 Minuten eingehalten wird. Inas leitet die Sitzung, deren Ablauf an einer Stellwand vorgegeben ist. Der angenommene Streitfall: Safaa muss eine Mathearbeit nachschreiben. Ihre Klasse hat derweil Kunstunterricht. Latifa hat ihren Wasserfarbkasten vergessen und nimmt sich den von Safaa. Sie lässt ihn schmutzig zurück. Darüber beschwert sich Safaa.

Die Präsidentin hört sich an, was beide Parteien zu dem Vorfall zu sagen haben. „Ich wollte es nicht, aber wenn man malt, wird der Kasten einfach schmutzig“, sagt Latifa. „Sie hat nicht gefragt, sondern ihn einfach genommen“, ärgert sich Sanaa. „Es tut mir leid“, sagt Latifa. Inas fasst die Stellungnahmen zusammen und fragt nach Ideen und Vorschlägen, wie der Streit behoben werden könnte. „Latifa muss den Kasten saubermachen oder, wenn das nicht geht, einen neuen kaufen“, schlägt ein Schüler vor. Damit können beide Mädchen leben. Handschlag drauf, und am Ende unterschreiben sie auch das Protokoll der Sitzung, das Milena anfertigt.

Sollte es in dieser Phase nicht zu einer Einigung kommen, sieht der Ablauf einen Perspektivwechsel vor. Dann soll jedes Mädchen den Streit aus der Sicht der Gegnerin schildern und wie es ihr dabei erging. Dabei erkennen die Kontrahenten in der Regel, dass sich beide nicht wohlfühlen in ihrer Haut. In den meisten Fällen findet sich dann eine gemeinsame Lösung.

„Durch den Klassenrat werden im Laufe der Zeit Zuhören, Ich-Botschaften, Empathie, Toleranz und das Erkennen, dass es auch andere Sichtweisen geben kann, gelernt“, führt der stellvertretende Schulleiter aus. 

In der Runde können aber auch positive Dinge besprochen werden. Die Schüler haben Mitspracherecht bei der Gestaltung von Ausflügen, Klassenfahrten und weiteren Veranstaltungen. In den Eingangsklassen erhalten sie etwa einmal pro Woche eine Stunde soziales Lernen als Vorbereitung auf den Klassenrat.

In der 2a können die Schüler seit den Herbstferien Beschwerden in einer Liste eintragen, die in den Sitzungen als Grundlage dient. Alle zwei Wochen tagt der Klassenrat und übt die eigenständige Konfliktlösung. Manches hat sich bis dahin schon selbst erledigt, anderes nicht. Die „Ämter“ wechseln von Fall zu Fall, so dass jeder mal leitet, schreibt oder aufpasst. Die Protokolle sammeln die Schüler in einem Ringbuch. Die Weber-Schule reicht sie als Teil der Dokumentation ein, mit der sie sich um den Frankfurter Schulpreis 2018 bewirbt. 

Schon jetzt zeigt sich, dass der Klassenrat funktioniert. „Vor kurzem haben die Schüler einen Fall völlig selbstständig gelöst, ohne dass ich eingreifen musste“, sagt Martin Stojan: „Es gibt nachvollziehbar weniger Streit in der Pause. Und es müssen weniger Benachrichtigungen an die Eltern wegen Verstößen gegen die Schulvorschriften geschrieben werden. Es fruchtet“. Auch den Zweitklässlern ist das aufgefallen. „Jaaa“, sagen sie einhellig auf die Frage, ob es weniger Streit gibt. Präsidentin Inas hat allerdings auch schon beobachtet, dass es Unterschiede gibt: „Manche können sich ändern, manche nicht“. hn

Wir vertragen uns wieder! Mit Handschlag besiegeln Latifa und Sanaa die Beilegung ihres – fiktiven – Streits. 

Wir vertragen uns wieder! Mit Handschlag besiegeln Latifa und Sanaa die Beilegung ihres – fiktiven – Streits. 

Die Zeit läuft: Eine Viertelstunde lang können Argumente ausgetauscht und Lösungen gesucht werden. Fotos: Michael Sittig

Die Zeit läuft: Eine Viertelstunde lang können Argumente ausgetauscht und Lösungen gesucht werden. Fotos: Michael Sittig

Im fiktiven Fall des beschmutzten Farbkastens versahen (von links) Nasim, Siyar, Inas und Milena die Ämter der Diskussionsleitung.

Im fiktiven Fall des beschmutzten Farbkastens versahen (von links) Nasim, Siyar, Inas und Milena die Ämter der Diskussionsleitung.

 

Projekte aus der Praxis

Schulpreis Einmischung erwünscht

Unter dem Motto „Schule lebt Demokratie“ hat Schuldezernentin Sylvia Weber zusammen mit der Bildungsstätte Anne Frank den neu konzipierten Frankfurter Schulpreis ausgeschrieben. Er knüpft an die Tradition des Friedenspreises für Frankfurter Schulen an und richtet sich an alle Schulformen und Bildungsgänge. Gesucht werden Projektideen zur Förderung einer inklusiven Schulkultur, zur Stärkung der Partizipation von Schülerinnen und Schülern, zur Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe sowie zur Umsetzung von Themen wie demokratisches Handeln, Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz. „Entwickelt werden sollen Projekte aus dem Alltag von Schule und Jugendhilfe in der Schule – insbesondere Aktivitäten, die eigenverantwortliches Handeln der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Junge Menschen sollen sich kreativ, engagiert und alltagsnah in unsere Demokratie einmischen, Verantwortung übernehmen und dabei demokratische Werte erhalten und gestalten“, heißt es in der Ausschreibung. Die Ludwig-Weber-Schule gehört zu zehn ausgewählten Teilnehmern. Das Projekt läuft noch bis April, anschließend wählt eine Jury die drei besten Projekte aus. Am Anne-Frank-Tag am 12. Juni werden alle zehn Projekte in der Paulskirche präsentiert und die drei Besten prämiert.

So macht sogar das Putzen Spaß

So macht sogar das Putzen Spaß

St. Dionysius Mitglieder der Gemeinde sorgen dafür, dass die Kirche an Ostern glänzt

Nicht Orgelmusik erfüllt die Kirche, sondern der sonore Klang eines Staubsaugers. Statt Weihrauchschwaden steigen Staubwölkchen auf. Und es riecht nicht nach Weihrauch, sondern nach Putzmitteln. 

Ungewohntes Treiben herrscht zwei Wochen vor Ostern in der katholischen Kirche St. Dionysius. Mitglieder der Gemeinde sind zum Großreinemachen angerückt mit allem, was das heimische Putzgerätearsenal hergibt. Harald Fischer vom Gemeindevorstand hat den Frühjahrsputz zusammen mit Ingrid Sittig zum zweiten Mal nach 2016 organisiert. „Das ist gut für die Gemeinschaft und zeigt, dass man sich kümmert“, sagt er: „Wir leben gemeinsam aktiv unseren Glauben, das schweißt zusammen. Dann macht sogar das Putzen Spaß“, findet er. Und vor allem: „Es ist schön, wenn an Ostern alles glänzt“.

Etwa 20 Helfer polieren die Heiligenfiguren, die vergoldeten Reliefs und geschwungenen Bögen am Hochaltar und die Flügel der weißen Taube im Dach der seitlichen Kanzel. Mit verlängerten Staubwedeln entfernen sie Spinnweben und Staubfäden aus den Ecken der Decke unter den Emporen. Von oben herab lehnen sie sich auf den seitlichen Galerien weit über das Geländer, um die Simse abzustauben. „Da hat sich ganz schön was angesammelt“, stellen sie fest. In der Sakristei schrubben Frauen den Boden, in der Kirche nicht: Der Sandstein mag kein Wasser. Hier sind Staubsauger, Besen und Schippe gefragt. 

Ganz ohne Putzeimer geht es aber nicht. Die Bänke werden feucht gewischt und Gisela Krauter-Thomas nimmt sich mit ihrem Scheibenreiniger den großen Glaskasten am Eingang vor. Gegen die klebrigen Fitzelchen, die durch das Anbringen von Plakaten oder Info-Zetteln mit Tesafilm hartnäckig am Glas haften, hilft das nicht. Sie werden mühsam mit einem speziellen Glasschaber entfernt.

Willi Stappert und Wolfgang Scheh packen derweil größeres Werkzeug aus. Sie versetzen Bänke. Mehrere Gemeindemitglieder haben darüber geklagt, dass sie schlecht in die eng stehenden Sitzreihen hineinkommen. „Vor anderthalb Jahren wurde das Taufbecken versetzt“, sagt Harald Fischer. Statt in der Ecke am Eingang steht es nun mitten im Mittelgang. Die Kirchenbänke wurden dafür umgestellt. Jetzt lösen die beiden Helfer die Schrauben und schieben die Bänke der ersten Reihen etwas nach vorn und weiter auseinander. Problem gelöst.

Mit der Beteiligung am Frühjahrsputz sind die Organisatoren zufrieden. „Andere Gemeinden lassen Firmen kommen“, weiß Harald Fischer: „Wir schaffen das selbst.“ Die Reinigungskraft, die übers Jahr für die Gemeinde tätig ist, kann die vielen Feinarbeiten an den Altären und in der Höhe nicht leisten. Mal abgesehen von den kirchentypischen Einrichtungsgegenständen unterscheidet sich das Putzen gar nicht so sehr vom Putzen zuhause, findet Katja Konz, mit einer Ausnahme: „Daheim hat es nie ein Ende, hier aber schon. Hier hören wir nach drei Stunden einfach auf.“ Mit einem gemeinsamen Mittagsimbiss im Gemeindehaus endete der Frühjahrsputz in St. Dionysius. Und zu Ostern beherrschten dann wieder Orgelklang und Weihrauchduft einen Kirchenraum, der mit der Frühlingssonne um die Wette glänzte. hn

Die Scheiben am Eingang nahm sich Gisela Krauter-Thomas vor; Harald Fischer hielt die Leiter.

Die Scheiben am Eingang nahm sich Gisela Krauter-Thomas vor; Harald Fischer hielt die Leiter.

Ungewohnter Arbeitsplatz: Christine Krämer (links) und Queenie Brech befreiten den Hochaltar vom Staub. Fotos: Michael Sittig

Ungewohnter Arbeitsplatz: Christine Krämer (links) und Queenie Brech befreiten den Hochaltar vom Staub. Fotos: Michael Sittig

Den Staub von der Taube als Symbol des Heiligen Geistes entfernte Edwin Reinhard.

Den Staub von der Taube als Symbol des Heiligen Geistes entfernte Edwin Reinhard.

Zum Zelten in die Rhön

Zum Zelten in die Rhön

Vom 28. Juli bis 4. August bietet die Gemeinde St. Dionysius/St.Kilian der Pfarrei Sankt Margareta eine Zeltlagerwoche in Dalherda in der Rhön an. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 16 Jahren können mitfahren. Die Teilnahme kostet 180 Euro pro Kind, bei Geschwisterkindern 160 Euro pro Kind. Anzahlung bei Anmeldung: 50 Euro pro Kind. Anmeldeschluss ist der 31. Mai. 

Anmeldungen können unter www.sindlingen.de heruntergeladen sowie im Pfarrbüro, Huthmacherstraße 21, abgeholt werden. Außerdem liegen Anmeldungen in der TVS-Sporthalle, Mockstädterstraße 12, aus. Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Email an zeltlager@sindlingen.de.

Von Sindlingern für Sindlinger

Von Sindlingern für Sindlinger

Kreativmarkt In gemütlicher Atmosphäre zeigen Anwohner originelle und hübsche Dinge

Schöne Dinge, gute Stimmung, nette Atmosphäre: Der Kreativmarkt im Seniorentreff hat auch im dritten Jahr seines Bestehens nichts von seinem Reiz verloren. Immer wieder verblüffend ist, wie viele verschiedene Arbeiten hier zusammen und in dem kleinen Raum auch unterkommen.

„Wir achten darauf, dass alle mit dem Platz gut zurechtkommen“, sagt Kathrin Puchtler-Hofmann, die den Mini-Markt gemeinsam mit Ilona Klein aus der Taufe gehoben hat: „Wir nutzen jedes Eckchen.“ So liegen die Patchworkarbeiten von Brigitte Maurer und Ingrid Schneider nicht nur auf dem Tisch vor ihnen, sondern auch auf dem Klavier dahinter. Nistkästen für Meisen stehen auf Wandregalen hinter dem Platz von Ute und Silke Flegel. Ute Flegels Mann Karlheinz hat sie aus Holzresten gebaut. Die beiden Frauen bieten originelle Süßigkeiten an: Gugelhupfpralinen und Mini-Muffins zum Beispiel, und Marmeladen wie das „Hasenfrühstück“ aus Kürbis, Apfel und Möhren mit Ingwer. „Das macht eine Heidenarbeit, aber auch viel Spaß“, sagt Silke Flegel. Mutter und Tochter beteiligten sich zum zweiten Mal. „Wir sind nicht so kreativ, aber wir haben andere Qualitäten“, finden sie: „Jeder, wie er kann“, sagt Ute Flegel. 

Dem stimmt Standnachbarin Renate Fischer aus vollem Herzen zu: „Ich könnte das gar nicht, was die beiden machen“, sagt sie. Ihre Liebe gehört dem Dekorieren und Verschönern von Alltagsgegenständen. Üppige, bunte Bilder aus Plastikblumen, frühlingshafte Vasen, verformte, bemalte Dosen, die anderswo als „Designkunst“ für viel Geld gehandelt würden, oder im Backofen zu Schüsseln verformte Langspielplatten belegen ihren Sinn fürs Ausgefallene.

Praktisch, mit einem Hauch von Luxus, sind dagegen die „Badebomben“ von Melanie Lünzer und Michael Fritz. Der Jahreszeit gemäß haben sie den wohlriechenden Zutaten für schmeichelnde Bäder die Form von Eiern, Herzen und Törtchen gegeben. „Das sind schöne kleine Geschenke“, findet Melanie Lünzer. Und das finden auch viele der Besucher, denn der Absatz floriert. Direkt daneben sitzt Marion Lenz. Vor Weihnachten bot sie Arbeiten aus der Strickliesel an. Diesmal hat sie Blumenstecker und Anhänger in Hasenform aus Modelliermasse und Serviettenringe gefertigt. „Das hält mich beschäftigt“, sagt sie. „Rentner müssen sich beschäftigen, weil sie keine Arbeit haben“, stimmen Marion und Walter Hochhaus augenzwinkernd zu. Marion Hochhaus hat Eierwärmer und Stirnbänder gestrickt, Walter Hochhaus Vogelhäuschen, kleine Schubkarren als Dekoration und Blumenkastendeko in Form kleiner Vogelhäuser gebaut. Der eigene Garten war zudem Lieferant für Birkenäste und Rebenholz, aus dem die beiden Wandschmuck geformt haben. Eine Gemeinschaftsproduktion waren auch die bunten Übertöpfe. Marion Hochhaus hat Lebensmitteldosen bemalt, Walter Hochhaus Bügel aus Kupferdraht daran befestigt. „Wir haben das alles gezielt für heute angefertigt. Es ist doch schön, dass auch mal im Sindlinger Norden etwas stattfindet. Und es macht Spaß“, sagen sie.

Das ist auch für Ilona Klein und Kathrin Puchtler-Hofmann das Wichtigste. Ilona Klein ist selbst kreativ, formt, gibt Eiern und Schalen den populären „Vintage-Look“ und fertigt Deko-Gegenstände. „Ich bin die Einzige hier, die nicht kreativ ist“, seufzt Kathrin Puchtler-Hofmann: „Aber ich kann organisieren, das ist ja auch `was.“ Sie beteiligt sich mit Silberschmuck am Frühlingsmarkt.

Wie jedes Mal lockten Kaffee und Kuchen, um die sich „Küchenfee“ Jürgen Fischer kümmerte. „Viele Ältere kennen ihn schon seit der Zeit, als er ein Junge war“, sagt seine Frau Renate. Denn auch das ist typisch für den Kreativmarkt in Sindlingen-Nord: Hier treffen Sindlinger Sindlinger. hn

Ute (links) und Silke Flegel boten süße Sünden und hübsche Nistkästen an. Fotos: Michael Sittig

Ute (links) und Silke Flegel boten süße Sünden und hübsche Nistkästen an. Fotos: Michael Sittig

Filigrane Holzkunst: Marion Hochhaus und ihr Mann Walter haben für den Frühlingsmarkt hübsche Ziergegenstände geschaffen.

Filigrane Holzkunst: Marion Hochhaus und ihr Mann Walter haben für den Frühlingsmarkt hübsche Ziergegenstände geschaffen.

Frühlingshafte „Badebomben“ fertigten Melanie Lünzer und Michael Fritz. 

Frühlingshafte „Badebomben“ fertigten Melanie Lünzer und Michael Fritz.

Reichlich und vielfältig…

Reichlich und vielfältig…

Buchstütze … und das gilt für die Literaturtipps wie das Essen

Ob das Huhn oder das Ei zuerst war, diese Frage bleibt wohl auf ewig unbeantwortet. Geht es um den Förderverein Buchstütze und das Bücher-Essen, dann ist die Sache klar: Schon ein Jahr vor der Gründung des Fördervereins gab es am 23. März 2012 das erste Bücheressen in der Stadtteilbibliothek. 

Letztlich ging aus dieser beliebten Veranstaltung im März 2013 die Buchstütze hervor. Somit konnte das Bücheressen mit der 20. Folge am 23. März 2018 einen runden Geburtstag feiern.

Mit fast zwanzig Besucherinnen und Besuchern war der Abend wieder gut besucht und der Tisch mit Essen reichlich gedeckt. Das Essen bringen die Gäste selber mit, es ist nie vorgeplant, und doch ist das Angebot meist reichlich und vielfältig: Vom pikanten Käseaufstrich über Mettbrötchen, Käseplatte und Senfgurken bis hin zu süßen Naschereien.

Vielfältig sind auch die vorgestellten Texte und Bücher, denn das ist das Prinzip dieses Bücheressens: Man bringt etwas zu Essen mit oder einen Text oder ein Buch. Oder beides – oder gar nix und hört einfach nur zu – essen und trinken darf man trotzdem. Da die Getränke vom Verein gestellt werden, steht auch immer eine Spendendose auf dem Tisch.

Dreizehn Gedichte und Bücher wurden dieses Mal vorgestellt. Von Goethes „Osterspaziergang“ (plus einer Persiflage: Vom Eise befreit sind Chrom und Bleche…) über Hans Falada (Kleiner Mann was nun), Bärbel Schäfer (Meine Nachmittage mit Eva), Lucinda Riley (Sieben Schwestern) bis hin zu Deniz Yücel (Wir sind ja nicht zum Spaß hier) und Robert Menasses preisgekröntem Brüssel-Roman „Hauptstadt“ reichte das Spektrum. Außerdem noch mit dabei: Hanns-Joseph Ortheil: Der Typ ist da, Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe, Ulrich Zurkuhlen: Glaube im Wandel, Antonio Munoz Molina: Die Nacht der Erinnerung und Daniel Kehlmanns neuster Roman „Tyll“. Zum Auftakt des vom Vorsitzenden Mario Gesiarz moderierten Abends gab es, passend zum Bücheressen, das Vorwort eines Kochbüchelchens von Tim Mälzer.

Diese Abende mit Literatur und Kulinarischem sind über die Jahre die erfolgreichsten und beliebtesten Veranstaltungen des jungen und kleinen Fördervereins – seit 2017 auch einmal jährlich mit einem Abstecher nach Zeilsheim.

Wer am Programm der Buchstütze interessiert ist, kann Termine und Infos in der Stadtteilbibliothek, beim Kulturforum Zeilsheim oder beim Verein direkt anfordern: Mario Gesiarz, Telefonnummer 069 37 21 18 oder per Mail an gesiarz@gmx.net. rio

 

Frankfurt liest ein Buch

Anna Seghers in Sindlingen und Zeilsheim

Anna Seghers‘ weltberühmter Roman „Das siebte Kreuz“ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der zweiwöchigen Leseaktion „Frankfurt liest ein Buch“. Mit drei Veranstaltungen beteiligt sich die Buchstütze, Förderverein zur Unterstützung der Stadtteilbibliothek, daran. Neben einer Filmvorführung werden zweimal ausgewählte Textstellen aus dem Roman gelesen und darüber diskutiert. 

Dazu konnte der Verein mit Rainer Weisbecker einen besonderen Gast gewinnen. Der vor allem als Mundartdichter und Liedermacher bekannte Weisbecker veröffentlicht in seinen Büchern neben zahlreichen Mundartgedichten immer wieder kurze Prosatexte, auch aus der Geschichte seiner Familie. Diese war in Nazideutschland im Widerstand, wehrte sich gegen die Barbarei und wurde dafür mit Gefängnis und Konzentrationslager bestraft. In den vierziger Jahren versteckten Weisbeckers Vorfahren in Niederrad mehrere Tage lang einen entflohenen KZ-Häftling, ganz so wie es Georg Heisler, der Hauptfigur im „Siebten Kreuz“, ergeht. Diese Anekdote hat Weisbecker in einer Kurzgeschichte in Mundart festgehalten und gab ihr den Titel: „Wie die Gilche Anna in die Weltliteratur eingriff“. Der Liedermacher wird sie vorlesen, eingerahmt von zwei dazu passenden Liedern. 

Die Idee hatte der Vorsitzende der Buchstütze, Mario Gesiarz. Als Mundartrezitator tritt er immer wieder mal mit Rainer Weisbecker auf (so beim diesjährigen Schlossfest in Höchst). Da Gesiarz ebenfalls eine widerständige Familiengeschichte hat, lag es nah, das miteinander zu verbinden.

Lesung: Dienstag, 17. April, 19 Uhr:

 Stadtteilbibliothek, Sindlinger Bahnstraße 124

Donnerstag, 26. April, 19.30 Uhr:

Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23

Filmvorführung am Sonntag, 22. April, 17 Uhr:

„The Seventh Cross“, USA 1944 mit Spencer Tracy. Film in Englisch. Kulturforum Zeilsheim, Alt-Zeilsheim 23

„Heule-Eule“ in zwei Sprachen

„Heule-Eule“ in zwei Sprachen

Die Geschichte der „Heule-Eule“ wird am Freitag, 27. April, ab 16 Uhr für Kinder ab vier Jahren auf Deutsch und Polnisch in der Stadtteilbibliothek vorgelesen. 

Noch vier Mal Fußball hautnah

Noch vier Mal Fußball hautnah

Fußball hautnah erleben Zuschauer bei den Heimspielen des FC Viktoria am Kreisel. Noch viermal erwarten die Sindlinger Gäste in der Punktrunde 2017/18. Am Sonntag, 8. April, spielt die erste Mannschaft ab 15 Uhr gegen Spvgg 07 Hochheim. Am 22. April heißt der Gegner auf heimischem Feld BSC Schwalbach, am 6. Mai FSG Sulzbach und am 20. Mai FC 1957 Marxheim. Die Spiele beginnen jeweils um 15 Uhr. Unmittelbar davor, ab 13 Uhr, trägt die zweite Mannschaft ihre Spiele aus: am 8. April gegen Spvgg 07 Hochheim III, am 22. April gegen BSC Schwalbach II, am 6. Mai gegen GC Fort. Höchst und am 20. Mai gegen SG Sossenheim II. 

Am Dienstag, 1. Mai, richtet die Viktoria auf der Sportanlage am Kreisel den Süwag-Energie-Cup der Jugend aus. hn

Noch zweimal Handball

Noch zweimal Handball

HSG Die letzten Heimspiele der Saison

Noch zweimal tragen die Mannschaften der Handballspielgemeinschaft Sindlingen/Zeilsheim (HSG) Heimspiele in der TVS-Halle an der Mockstädter Straße aus, dann ist die Saison zu Ende. Während die beiden ersten Mannschaften sicher im Mittelfeld der jeweiligen Tabelle stehen, tut sich die zweite Herrenmannschaft schwer, auf einen grünen Zweig zu kommen. Sie dümpelt im Tabellenkeller der C-Klasse vor sich hin. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Heimspieltag am Sonntag, 15. April, mit einem Punktgewinn. Die zweiten Herren erwarten um 14 Uhr die besser platzierte SV Fun-Ball Dortelweil. Danach, ab 16 Uhr, spielen die Damen in der Bezirksoberliga gegen TV Hattersheim, ab 18 Uhr die ersten Herren gegen MSG Niederhofheim/Sulzbach II.

Die letzten Heimspiele der Punktrunde 2017/18 folgen am Samstag, 28. April. Der Ablauf ist der selbe: 14 Uhr Herren II gegen TV Gonzenheim, 16 Uhr Damen gegen TG Eltville und zum Schluss ab 18 Uhr Herren I gegen TG Eltville. hn

Friedhofsvorplatz ist geschottert

Friedhofsvorplatz ist geschottert

Das Grünflächenamt hat schnell reagiert und den schlammigen Friedhofsvorplatz durch eine Schotterschicht befestigt und damit begeh- und befahrbar gemacht. „Das wurde von den Gästen einer Beerdigung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen“, gibt CDU-Ortsbeirat Albrecht Fribolin dem Amt eine Rückmeldung. Bei der Gelegenheit erinnert er noch einmal daran, dass eine dauerhafte Lösung wie eine Asphaltierung oder Pflasterung mit Rasensteinen nötig ist, damit nicht in einem Jahr erneut geschottert werden muss. Es sei davon auszugehen, dass sich das Verkehrsaufkommen und damit die Belastung des Parkplatzes in den nächsten zwölf Monaten noch erhöht, weil die Zeilsheimer Trauerhalle grundsaniert wird. Trauerfeiern werden so lange in der Sindlinger Trauerhalle gehalten. 

Tennisclub Tag der offenen Tür

Es geht wieder los

Tennisclub Tag der offenen Tür

Sonnenschein erwünscht: Am Sonntag, 22. April, 11 Uhr, eröffnet der 1. Zeilsheimer Tennisclub offiziell die Freiluftsaison mit einem Tag der offenen Tür. Interessierte haben die Möglichkeit, sich die gepflegte Anlage auf der „Hohen Kanzel“ anzusehen, mit den Mitgliedern zu sprechen und ein paar Probeschläge zu versuchen. Die Trainer des Clubs geben Hilfestellung und bereiten auch spezielle Übungs- und Spaßparcours für Kinder und Jugendliche vor. Wer sich an diesem Tag dazu entschließt, dem Verein beizutreten, zahlt im ersten Jahr nur den halben Beitrag. 

Der Tag der offenen Tür beginnt mit einem Sektempfang und geht dann nahtlos ins Schnuppertraining über. Für Essen und Trinken ist mit einem Brunchbüffet gesorgt. hn