Alexander-Apotheke: Fest für alle Kunden – Botendienst bringt Medikamente
Ein Treffpunkt im Stadtteil
Alexander-Apotheke Fest für alle Kunden – Botendienst bringt Medikamente
Eine Party in der Apotheke? Es sah fast so aus. Fröhliche Akkordeonmusik, Rabe Berti, Tilt, der Clown und Gleichgewichtskünstlerin Didin auf Stelzen luden an einem Samstag im März dazu ein, einen Blick in die Alexander-Apotheke zu werfen.
Auf der neuen Theke mitten im Raum reihten sich mit Sekt und Orangensaft gefüllte Gläser aneinander. Es gab Waffeln und Würstchen, Kaffee und Kuchen, Luftballons hingen unter der Decke und allgemein herrschte reger Betrieb. Dazu mag auch beigetragen haben, dass Inhaberin Miriam Oster den Kunden an diesem Tag 25 Prozent Rabatt auf fast alle Produkte gewährte.
Zusammen mit ihrem Team und dem Ehepaar Kapetanopoulos hatte die Tochter von Apotheken-Gründer Dr. Alexander Krauß, tatkräftig unterstützt von Mitarbeitern aus ihren Oberurseler Filialen, zu dem Aktionstag eingeladen, um einen Neubeginn zu begehen. Wie berichtet schloss Georgios Kapetanopoulos seine Stephanische Apotheke in der Sindlinger Bahnstraße nördlich des Kreisels. Nun gibt es in Sindlingen nur noch eine, nämlich die Alexander-Apotheke am Dalles. „Wir sind mit einem Schlag zur Stadtteil-Apotheke geworden“, sagt Miriam Oster.
Um den Kunden aus Sindlingen-Nord das Kennenlernen zu erleichtern, arbeitete sie vor der Schließung der Stephanischen Apotheke dort mit und warb dafür, in die Alexander-Apotheke zu kommen. Insbesondere die Filialleiterin der Alexander-Apotheke, Sabine Rössert, und ihr Team empfingen die Kunden in gewohnt herzlicher Weise und mit kompetentem Fachwissen. Schon während dieser Übergangsphase gewann sie dadurch etliche Neukunden. Das große Fest am Samstag nutzten ebenfalls viele Sindlinger, um sich eine Kundenkarte ausstellen zu lassen.
Miriam Oster will es allen, die weiter weg wohnen, möglichst leicht machen, die nötigen Medikamente zu bekommen. Sie hat einen Botendienst eingerichtet, der alles, was vor 12 Uhr in der Apotheke bestellt wird, noch am gleichen Tag ausliefert. So müssen die Kunden den Weg nur einmal auf sich nehmen. Gleichzeitig soll die Lagerhaltung wieder ausgeweitet werden. Auch das dient dazu, Wege zu vermeiden. „Das Wichtigste ist für die Kunden, neben einer guten Beratung, dass sie ihre Medikamente möglichst gleich bekommen“, weiß die Apothekerin. Deshalb hatte sie sich auch darum bemüht, an der Stephanischen Apotheke eine Rezeptsammelstelle einzurichten. „Leider wurde das von der Genehmigungsbehörde abgelehnt“, bedauert sie.
So bleibt also nur, den Botendienst zu nutzen oder selbst vorbei zu kommen. Um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, wandelt Miriam Oster die Apotheke in einen Treffpunkt um. Dazu trägt schon die neue Einrichtung mit der schönen, alten, hölzernen Theke aus der Stephanischen Apotheke bei. Darüber hängt ein Kronleuchter, der dem Raum eine anheimelnde Atmosphäre verleiht. Zusätzlich hat die Inhaberin Sitzecken eingerichtet und die Plakate von den Fenstern genommen. Dadurch ist es heller und möglich, herein und hinaus zu schauen. Außerdem soll demnächst ein Beratungsraum renoviert und aufgewertet werden, damit längere Gespräche mit der nötigen Diskretion erfolgen können.
Mit dem Einstand als Stadtteil-apotheke und Treffpunkt war Miriam Oster jedenfalls sehr zufrieden. Tochter, Sohn und Vater halfen mit, das Ehepaar Kapetanopoulos kam und viele neue Kunden und Stammkunden. Sie nutzten die Gelegenheit nicht nur zum Plausch oder für einen Imbiss, sondern auch, um die heimische Hausapotheke zu ergänzen und reduzierte Kosmetika zu erwerben. „Es ist durchaus denkbar, dass wir häufiger Aktionen machen“, sagt Miriam Oster, denn sie hat beobachtet: „Die Sindlinger genießen es, wenn Feste gefeiert werden.“ hn