Bücherei
Ein bisschen Brot und Buch
Beim „Bücher-Essen“ wird Lesefutter entspannt serviert
Kann man mit sieben Buchstaben eine Geschichte erzählen? Dieser Frage gingen die Besucher des ersten Sindlinger „Bücher-Essens“ in der Stadtteilbücherei im Selbstversuch nach. Sie versuchten, Worte aus den Buchstaben a, e, i, o, u, p und m zu bilden. Mama, Papa, Pipi fanden sie, und hatten damit schon fast die Geschichte zusammen, die Sigi Ahl im Buch „Papepipopu“ erzählt. Die nette Idee steuerte Ilona Rohr bei. Die Erzieherin griff dabei auf ein Bilderbuch zurück, das mit wenig Worten auskommt und sich für kleine Kinder eignet.
Sie ist auch eine der treibenden Kräfte für das erste „Bücher-Essen“ gewesen. Nicht, dass jemand in ein Buch gebissen hätte. Stattdessen brachten die Besucher dieser sehr entspannten, zwanglosen literarischen Runde Kleinigkeiten zu Essen mit. Mit einem Käsespießchen oder einer Schnitte in der Hand hörten sie zu Beginn die passende Geschichte des kleinen Herrn Fuchses, der Bücher zum Fressen gern hat. Er würzt sie mit Salz und Pfeffer und räubert sogar in Büchereien, immer auf der Suche nach Lesefutter. Keine Frage, dass ihm dicke Schinken am liebsten sind. Büchereileiterin Vera Dopichaj stellte das Kinderbuch von Franziska Biermann „Herr Fuchs mag Bücher“ vor. Ihre Kollegin Walburga Sigmundt wählte „Der Tigerprinz“ von Jianghong Chen, „wegen der wunderbaren Illustrationen“, und zeigte es herum, während sie die Geschichte wiedergab. Mundartrezitator Mario Gesiarz wählte „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ von Herbert Rosendorfer. Er las einzelne, in sich geschlossene Passagen vor und machte damit dem einen oder anderen sicher Appetit auf die „köstlichen Geschichten, die uns den Spiegel vorhalten“.
Gut und gern drei Stunden verbrachten die zehn Männer und Frauen damit, sich gegenseitig Bücher vorzustellen. Den Anstoß dazu lieferte Ilona Rohr, die ähnliches am Bibeltag in einer Kirchengemeinde erlebt hatte. Sie kommt gerne und oft in die Bücherei und will dazu beitragen, Leuten den Zutritt zu Büchern zu erleichtern. Leichte oder schwere Kost, von der Bibel bis zum Sachbuch: Alles geht. Vera Dopichaj ist dankbar für die Unterstützung. „Wir haben zwar ein Budget für Bücher, aber keins für Veranstaltungen“, sagt sie. Andere Büchereien hätten einen Förderverein. Sindlingen nicht. Dafür gibt es aber Leute, die sich auch ohne Vereinsstruktur für die Stadtteilbibliothek einsetzen. Zu ihnen gehört Mario Gesiarz. „Ich habe sowas schon öfter mitgemacht“, sagt er: „Das Bücher-Essen muss ein niederschwelliges Angebot sein, mit dem auch wenige Spaß haben. Ein bisschen Brot und Buch, das reicht schon“. Damit lag er richtig. „Es war ein schöner Abend“, lautete übereinstimmend das Fazit. Deshalb soll er im Herbst wiederholt werden. hn
Folgende Bücher wurden vorgestellt:
Sigi Ahl: Papepipopu
Franziska Biermann: Herr Fuchs mag Bücher*
Jianghong Chen: Der Tigerprinz*
Robert Gernhardt: Reim und Zeit*
Sara Gruen: Wasser für die Elefanten***
Katharina Hagena: Der Geschmack von Apfelkernen**
James Herriot: Der Doktor und das liebe Vieh***
Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken**
Dieter Moor: Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht*
Herbert Rosendorfer: Briefe in die chinesische Vergangenheit*
Astrid Ruppert: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Benedict Wells: Fast genial*
*Buch vorhanden in der Stadtbücherei
**Buch und Hörbuch vorhanden in der Stadtbücherei
*** Buch, Hörbuch und DVD vorhanden in der Stadtbücherei
An alle Geschäftsleute und Gewerbetreibende in Sindlingen
Der Gewerbeverein, kurz fhh+g, organisiert auch im Jahr 2012 den Stadtteilsonntag in Sindlingen. Er findet am 2. September statt. Die Geschäfte der Innenstadt bleiben an diesem Tag geschlossen und die Geschäftswelt in den Stadteilen kann zeigen, was sie so drauf hat, schreibt Vorsitzende Elke Erd in einer Mitteilung. In den vergangenen Jahren sei das für Sindlingen ein erfolgreiches Ereignis gewesen. „Wir wollen die Möglichkeit ergreifen, die Geschäfte und Gewerbebetriebe aus Sindlingen und deren vielfältige Dienstleistungen zu präsentieren“, erklärt sie. Betriebe, die abseits der Bahn- und Farbenstraße liegen, haben die Möglichkeit, sich rund um den Dalles an einer Gewerbeschau zu beteiligen. Im Sindlinger Norden bietet sich der Bereich um den Entenbrunnen am Richard-Weidlich-Platz an.
Der Stadtteil Sonntag wird in vielen lokalen Zeitungen beworben und über die Aktivitäten der einzelnen Stadtteile wird berichtet. „Ich hoffe, Sie nutzen diese Möglichkeit für Ihren Betrieb, um den Einwohnern von Sindlingen zu zeigen, wie viel unser Stadtteil zu bieten hat“ appelliert Elke Erd an alle Gewerbetreibenden, mitzumachen. Sie bittet alle Interessierten um schnelle Antwort, da die Planungen schon auf Hochtouren laufen. Weitere Infos zur Veranstaltung finden sich demnächst auf der neuen Homepage des Gewerbevereins.
Neu: Leichtathletik beim Turnverein
Ab Donnerstag, den 19. April (18.30 Uhr) bietet der Turnverein 1875 Sindlingen Leichtathletik auf dem Sportgelände der Internationalen Schule an. Interessierte sind herzlich eingeladen zum „reinschnuppern“. Die qualifizierte Übungsleiterin Monika Eisele bereitet auch auf das Sportabzeichen für Kinder und Erwachsene vor.
Simobla
Neu: FungFu für Kinder und Erwachsene
Der Selbstverteidigungskurs hat begonnen. Dienstags unterrichtet Sihing Kai Fischer, Wing Tjuen Lehrer und direkter Schüler von Wing Tjuen Großmeister Christian Trarbach, chinesische Selbstverteidigung in der Spoprthalle des TV Sindlingen in der Mockstädterstr. 12.
KungFu-Kids von 17.30h – bis 18.30h, für Jugendliche und Erwachsene von 19.00h – 20.30h.
Nassauische Heimstätte
Land soll Anteile halten
Pawlik: „Verkauf muss vom Tisch“
Als unverantwortlich und Verunsicherung der Mieter kritisiert der Sindlinger SPD-Stadtverordnete Sieghard Pawlik die Absicht der Landesregierung, die Landesanteile an der Nassauischen Heimstätte zu verkaufen.
Seit der Verkaufsankündigung durch Finanzminister Schäfer (CDU) sei deutlich, dass die Landesregierung „zu Lasten der Mieter und des Wohnungsbaus in Frankfurt Kasse machen will“, schreibt Pawlik in einer Presseerklärung. Die als Verkaufspreis öffentlich genannten 350 Millionen Euro würden in die Kasse des Landes fließen, ohne dass eine einzige Wohnung zusätzlich gebaut würde. Käufer würden zudem, – das zeigten die Erfahrungen aus solchen Geschäften – die Mieten erhöhen und die Bauunterhaltung reduzieren.
Der starke Bevölkerungsanstieg in Frankfurt um 50.000 auf derzeit 700.000 Einwohner zeige, welch enorme Aufgaben bestehen, genügend Wohnraum zur Verfügung zu stellen und die zum Teil dramatischen Mietpreissteigerungen zu stoppen, erklärt Pawlik. Seiner Meinung nach müssten sich Stadt, Land und Bund gemeinsam dieser Aufgabe stellen. Ein Verkauf der Nassauischen Heimstätte sei angesichts der drängenden Aufgaben „der völlig falsche Weg und geht über weitere Mietsteigerungen zu Lasten aller Mieter.“
Dass bedeutende Landespolitiker wie der CDU-Landtagsabgeordnete Alfongs Gerling aus Zeilsheim die angebliche Verunsicherung der NH-Mieter durch den Deutschen Mieterbund und den DGB beklagen, „ist der Versuch, von der eigenen Verantwortung abzulenken“, erklärt Pawlik. Er wünscht sich eine eindeutige Stellungnahme des Innenministers Rhein und der anderen CDU-Landtagsabgeordneten aus Frankfurt gegen die Verkaufsabsicht der Landesregierung. Damit „wäre das Thema sofort beendet“, meint Pawlik: „Mut und politischer Wille zu einem solchen Schritt sind jedoch leider nicht sichtbar.“ Für ihn dagegen ist klar: „Der Verkauf der Nassauischen Heimstätte muss vom Tisch.“ simobla
Viktoria Sindlingen: Entscheidung beim Elfmeterschießen
D-Jugendmannschaften kämpfen um den Viktoria-Cup
„Auf geht’s zur Viktoria“ – Unter diesem Motto richtete die Jugendabteilung des Fußballvereins ein Turnier für D-Jugendliche in der Sporthalle des TV Sindlingen aus. Zum zweiten „Viktoria-Cup“ kamen Jugendmannschaften des JFC Frankfurt (ein von Charlie Körbel geführter Verein), SV Zeilsheim, DJK Zeilsheim, der Sportfreunde Schwanheim, des Spvgg Griesheim und SV Frauenstein. Die Gastgeber selbst schichten gleich drei Teams ins Turnier: D1 (Jahrgang 1999), D2 (Jahrgang 2000) und C1-Jugend (Jahrgang 1999). Nach spannender Vorrunde standen sich SV Zeilsheim und die D1-Jugend der Viktoria sowie SV Frauenstein und JFC Frankfurt im Halbfinale gegenüber. Die Sindlinger schlugen sich gut, verpassten aber letztlich beim Elfmeterschießen den Einzug ins Finale. Das bestritten SV Zeilsheim und JFC Frankfurt. Auch hier kam es zum Elfmeterschießen, das der JFC Frankfurt gewann. Er erhielt daraufhin den Viktoria-Cup 2012.
„Die zweite Auflage des Viktoria-Cups war eine Werbung für unser schönes Sindlingen. Mit etwa 100 aktiven Fußball-Kids und etwa genauso vielen Eltern war unser Turnier bestens besucht“, berichtet die Viktoria. Die Eltern der eigenen Jugend sorgten zudem für die Bewirtung mit Kaffee, Kuchen, Würstchen und Getränken. Die Jugendabteilung der Viktoria bedankt sich noch einmal ausdrücklich beim Turnverein, der die Halle zur Verfügung gestellt hatte. Hn
Wer will pfeifen?
Der 1. FC Viktoria Sindlingen sucht Schiedsrichter oder Fußballer, die es werden möchten. Interessierte werden gebeten, sich donnerstags ab 18 Uhr auf dem Sportgelände am Kreisel bei Reiner Pfundstein zu melden.
Gerling wählt Gauck
Der Zeilsheimer CDU-Landtagsabgeordnete Alfons Gerling war einer von 1240 Volksvertretern, die am 18. März in Berlin den neuen Bundespräsidenten wählten. Gerling war nach 1999, 2004, 2009 und 2010 bereits zum fünften Mal Mitglied der Bundes¬versammlung. Er hatte sich im Vorfeld für die Wahl Joachim Gaucks ausgesprochen: „Joachim Gauck ist ein aufrechter Demokrat und hat sich als Bürgerrechtler in der DDR und als Beauftragter für die Stasi-Unterlagen große Verdienste erworben. Er kann unserem Land gerade in der derzeitigen Situation angesichts der europäischen Finanzkrise und der notwendigen Sparmaßnahmen sehr helfen“, schrieb Gerling in einer Presseerklärung. Der Zeilsheimer wurde aufgrund seiner langjährigen Zugehörigkeit zum hessischen Landtag in die Bundesversammlung gewählt.
Gemütliche Runde
Locker und leger ging es zu beim Jahresempfang der Arbeitsgemeinschaft der Sindlinger Ortsvereine. Gemäß der Gewohnheit, das gesellige Beisammensein jedes Jahr an einem anderen Ort auszurichten, lud der Vorstand dieses Mal ins neue evangelische Gemeindezentrum an der Gustavsallee ein. Die stimmungsvolle Einstimmung auf den Abend mit seinem Rückblick auf 2011 und dem Ausblick auf das Kommende gestaltete der Frauenchor des Gesangvereins Germania Sindlingen. Jahresempfang hieß auch diesmal wieder Austausch, Informationen und gemütliches Beisammensein der Sindlinger Vereine und Mandatsträger. Michael Konstantinou
Beweglich bleiben und Gelenke schonen
Wassergymnastik und Aqua-Jogging
Wassergymnastik ist ein spezielles Bewegungstraining im Wasser, welches Rücken und Gelenke schont und das Herz-Kreislaufsystem sowie die Muskulatur kräftigt. Die Wassergymnastik ist auch besonders für ältere Menschen geeignet, erklärt der Sindlinger Schwimmclub, der solche Gymnastikstunden im Schwimmbad der Internationalen Schule sowie im Höchster Hallenbad anbietet.
Wassergymnastik besteht aus gymnastischen Übungen, die man meist in zirka 1,35 Meter tiefem Wasser ausführt. Auch unsichere Schwimmer oder ältere Menschen können so an diesen schonenden Bewegungen teilnehmen. Eine Weiterentwicklung der Wassergymnastik ist das so genannte Aqua-Jogging, bei dem im tieferen Wasser Laufbewegungen durchgeführt werden. Hierbei werden die Kursteilnehmer von einem Schwimmgürtel unterstützt.
Ein Block umfasst zehn Übungsstunden à 45 Minuten. Die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 90 Euro je Block. Eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen ist möglich, wenn an mindestens 80 Prozent der angebotenen Stunden teilgenommen wird. Der Schwimmclub rät Interessierten im Fall bestehender Erkrankungen oder nach längeren Sportpausen, vor der Aufnahme jeder sportlichen Betätigung die Zustimmung eines Arztes einzuholen.
Ein Einstieg in die laufenden Kurse in der Internationalen Schule Sindlingen jeweils mittwochs ab 19.15 und 20 Uhr (Wassergymnastik) und 20 bis 20.30 Uhr (Aqua-Jogging) oder donnerstags im Hallenbad Höchst ab 18 Uhr (Wassergymnastik) ist nach Absprache möglich. Nähere Informationen, auch gerne per E-Mail, gibt es unter angelika.peisker@essc01.de sowie telefonisch unter (069) 30 34 13. Helmut Trompeter
Handball: die letzten Heimspiele
Noch zweimal genießen die Handballer der HSG Sindlingen-Zeilsheim in dieser Saison den Heimvorteil. Am Sonntag, 22. April, erwartet die zweite Damenmannschaft um 14 Uhr die SG Taunusstein in der TVS-Halle im Mockstädter Weg. Die ersten Herren treffen ab 18 Uhr auf den TV Erbenheim.
Zum letzten Spieltag der Saison 2011/2012 sehen sich alle Aktiven-Mannschaften am Sonntag, 6. Mai, wieder. Die zweiten Damen eröffnen den Handballtag um 12 Uhr mit ihrem Spiel gegen die TuS Kriftel III. Anschließend (14 Uhr) messen sich die zweiten Herren mit der TuS Dotzheim IV. Die Damen I hoffen ab 16 Uhr gegen die in etwa gleich starke TSG Eppstein auf zwei Zähler. Die Herren I wollen die Runde ab 18 Uhr gegen TV Idstein nach Möglichkeit ebenfalls mit einem Sieg beenden.
Bereits am Samstag, 14. April, bestreitet die zweite Damenmannschaft um 14 Uhr ein Nachholspiel gegen die TG Kastel. hn
Wo Blumen schmachten
Tag der Poesie in der Stadtbücherei
Kurze Katzen können krumme Katzen kratzen. Peter, Paul und Prinz Pudernudel Probieren Perücken Bei Pianogedudel. Oder auch: Trauriger Tiger toastet Tomaten. Ist das Poesie? Zumindest ein lustiges Wortspiel. Zwei fünfte Klassen aus der IGS West spielten es am „Tag der Poesie“ in der Sindlinger Stadtteilbücherei. Das Bibliotheksteam um Leiterin Vera Dopichaj hatte dort verschiedene Stationen aufgebaut, die sich alle um Lyrik drehten. An der Station „Trauriger Tiger toastet Tomaten“ von Nadia Budde ging es darum, Bildkarten zu den vorgelesenen Texten zuzuordnen. Das war gar nicht schwierig und machte viel Spaß, weil die Texte echt witzig waren, berichtet Vera Dopichaj. An der Station „Gedichtesalat“ machten Besucher Bekanntschaft mit verschiedenen Texten. Zwei versierte Krimi-Leser ließen sich darauf ein. Sie zogen jeweils ein Los mit einem Vierzeiler und suchten dann das passende Gedicht an der Wäscheleine. „Wo große Blumen schmachten“ etwa bezog sich auf Heinrich Heines „Aus alten Märchen“. „Dort aus dem Schloss am Meer“ von Johann Wolfgang von Goethe entführte die Leser in die Zeit des Sturm und Drang. Nach diesem kurzen Ausflug in die Lyrik nahmen die beiden Stammgäste dann aber doch lieber wieder Krimis mit nach Hause. Etwas zum Mitnehmen ermöglichte auch die Station Lesezeichen. Kinder konnten dort verschiedene Schablonen bunt ausmalen. Emre und seine kleine Schwester zum Beispiel suchten sich das Lesezeichen mit der Tulpe aus. „Jetzt kann der Frühling kommen“, meinte eine Bibliotheksbesucherin dazu. simobla