Kinder- und Jugendhaus
Ein bisschen wie im Odenwald
Christina Göhre ist die neue Leiterin des Kinder- und Jugendhauses
Aus der „Odenwaldhölle“ in die „Hölle West“? Christina Göhre lacht. „Höllisch“ ist es weder in ihrer Heimat, noch an ihrem neuen Arbeitsplatz. Die 32-Jährige ist die neue Leiterin des Sindlinger Kinder- und Jugendhauses und sieht zwar manche Ähnlichkeit zwischen Sindlingen und Erbach, aber bestimmt keine teuflische: „Wenn man denkt, man fährt nach Frankfurt in die große Stadt und kommt dann hierher, mit dem vielen Grün und dem Fachwerk, dann denkt man, das ist ein bisschen wie im Odenwald“, sagt sie.
Vor allem das Außengelände mit dem Abenteuerspielplatz hat sie beeindruckt, als sie 2012 zum ersten Mal nach Sindlingen kam, um sich alles anzusehen. Auch die vielen Möglichkeiten im Haus weiß sie zu schätzen. Kinder- und Jugendhaus mit ihren Werkstätten, Aufenthaltsräumen, Küche und Terrasse bieten viel Raum für eine breite Palette an Angeboten für Kinder ab sechs und Jugendliche ab 12 (bis 21) Jahren. Außerdem kam vor einem Jahr der Beachclub „Strand 931“ hinzu. Bei seiner Einweihung war sie schon dabei: Bevor Christina Göhre die Nachfolge von Iris Korkus antrat, arbeitete sie als pädagogische Fachkraft im Team des Jugendhauses mit.
Der Weg von Erbach nach Sindlingen führte sie über Darmstadt. Dort studierte sie nach dem Abitur Sozialarbeit an der Fachhochschule. 2005 schloss sie mit dem Diplom ab und war zunächst in der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Anschließend betreute sie Projekte verschiedener Träger, etwa der Arbeitsagentur und von Jugendwerkstätten, erwarb Berufserfahrung in der Berufsförderung Jugendlicher wie allgemein in der Beratungsarbeit. „Ich habe da viele verschiedene Dinge kennengelernt“, berichtet Christina Göhre, „aber die Projekte waren immer zeitlich begrenzt“. Nach einigen Jahren wollte sie gerne wieder „zurück zu den Wurzeln, in die offene Kinder- und Jugendarbeit“. In Frankfurt war eine Stelle frei – im Sindlinger Kinder- und Jugendhaus. Christina Göhre bekam sie und ist seit 2012 hier beschäftigt.
Zusammen mit Mathias Schlossarek, Willi Schellen und Christian Bauer bildet sie nun das Team der fest angestellten Mitarbeiter. Freie Kräfte wie etwa Meike Bartelt für den Kreativbereich unterstützen sie. So ist ein umfangreiches Programm möglich (Siehe Übersicht). „Die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Eltern wissen das zu schätzen“, sagt Christina Göhre: „Wir sind ein offenes Haus und für viele die erste Anlaufstelle, wo man hinkommen kann.“ Sei es zum Spielen, oder um eine Bewerbung auszudrucken, zum „Chillen“, Fitnesstraining oder Basteln: Für alles ist Raum, und wenn sich jemand beim Gespräch am Kicker oder am Herd traut, auch mal persönliche Fragen zu stellen, erlaubt das eine Beratung, die sonst vielleicht nicht zustande käme. „Die Leute sind dankbar für dieses niedrigschwellige Angebot“, weiß die Leiterin: „Das ist der Vorteil der offenen Arbeit, und das braucht der Stadtteil“.
Sie selbst allerdings muss nun die Hälfte ihrer Arbeitszeit anderweitig investieren. Als Leiterin gehören Verwaltung, das Verfassen von Berichten, der Besuch von Arbeitskreisen und die Vertretung des Kinder- und Jugendhauses in verschiedenen Gremien zu ihren Aufgaben. So arbeitet die Einrichtung im Präventionsrat, der Stadtteil-AG, Arge Sov, AG Jugendwünsche, Kinder-Arbeitskreis und Arbeitskreis Jugend West mit, hält Kontakt zu den Grundschulen und realisiert Extra-Projekte mit Partnern. Beispielsweise hat die Zusammenarbeit mit der Firma Celanese beim „Social Day“ die Einrichtung des Strandplatzes ermöglicht,. In den Osterferien setzte das Kinder- und Jugendhaus die Zusammenarbeit mit Infraserv fort, indem Jugendliche ein weiteres Stück Werksmauer im Rahmen eines Graffiti-Projekts bunt gestalteten. Der pädagogische Mittagstisch für Kinder wurde dank stärkerer Förderung ausgeweitet. Nun bekommen 15 Grundschüler, überwiegend aus der Ludwig-Weber-Schule, nach dem Unterricht ein warmes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Ab Herbst möchte Christina Göhre gerne das Kinderkulturprogramm stärker in den Vordergrund rücken. Dazu soll es Kinofilme und Theater geben – „Familienfreundliche Angebte zum kleinen Preis“, sagt sie. Denn auch das braucht der Stadtteil. hn

Christina Göhre ist die neue Leiterin des Sindlinger Kinder- und Jugendhauses. Foto: Michael Sittig
Musik uff de Gass
„Das müssten wir mal in Sindlingen machen“
Interview mit Inge Gesiarz
Inge Gesiarz (62 Jahre) ist Initiatorin und Projektleiterin der „Musik uff de Gass“. Schon seit langem liebäugelte sie mit der Idee, Musiker aus ihren Zimmern oder Hinterhöfen herauszuholen, damit sie sich vorstellen können. Bis Anfang 2013 fehlte ihr dafür die Zeit, war sie als Mitarbeiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Best-Western-Hotelkette beruflich stark eingespannt. Als sie dann in den Ruhestand wechselte, nahm sie einem Nachbarschaftskolleg von Quartiersmanagerin Marja Glage teil. Dafür sollte jeder Teilnehmer ein Projekt mitbringen, um zu erarbeiten, wie man es umsetzen könnte. „Da fiel mir wieder das Musikprojekt ein, mit dem ich so lange schwanger ging“, sagt sie. Von seiten des Quartiersmanagements erhielt sie die nötige Unterstützung – und legte los.
Sindlinger Monatsblatt (Simobla): Wann kamen Sie erstmals auf die Idee für das Projekt?
Inge Gesiarz: „Bei einem USA-Aufenthalt im Jahr 2002 gingen mein Mann und ich im Washington Square Park spazieren. Auf einmal kamen von überall her Menschen mit Instrumenten und musizierten. Nachbarn kamen mit Picknickkörben, Decken und Stühlen und hörten zu. Das ist eine tolle Sache, sagte ich mir, das müssten wir mal in Sindlingen machen.“
Simobla: Statt in einer öffentlichen Anlage spielt die Musik an verschiedenen privaten Orten. Warum?
Inge Gesiarz: „Es sollte kein Fest an einem Ort sein. Veranstaltungen in öffentlichen Räumen sind schon allein wegen der Gema-Gebühren teuer. Im privaten Rahmen geht alles viel leichter. Der zweite Effekt ist, die Nachbarn einzubeziehen. Deshalb habe ich nicht nur Musiker, sondern auch Gastgeber gesucht.“
Simobla: Wie gestaltete sich die Vorbereitung?
Inge Gesiarz: Sehr gut. Im Dezember startete ich einen ersten Aufruf an Musiker und Gastgeber. Zum ersten Treffen kamen acht bis zehn Leute, erfahrene Vereinsmitglieder und ungebundene Jugendliche mit frischen Ideen. Sie bilden seither das Vorbereitungsteam. Die Vereine, die angesprochen wurden, fanden die Idee ebenfalls gut. Sie sehen es nicht als Konkurrenz, sondern als Bereicherung.“
Simobla: Was, wenn es am 31. Mai regnet?
Inge Gesiarz: „Für die Musiker haben wir überdachte Plätze. Das Publikum muss sich einrichten. Aber wir hoffen das Beste. Denn wenn es gut läuft, soll es auch im nächsten Jahr „Musik uff de Gass“ geben. Mit den Vorplätzen von Bürgerhaus und evangelischer Kirche haben wir nämlich noch zwei Spielorte in petto!“

Musik uff de Gass – Inge Gesiarz
Europawahl
Mit Info-Ständen am Dalles (vor dem Rewe-Markt) wirbt die CDU für die Europawahl. Am Samstag, 10., und Samstag, 24. Mai, jeweils von 11 bis 12.30 Uhr sind die Christdemokraten dort anzutreffen.
Vatertag beim SKV
Am Donnerstag, 29. Mai (Christi Himmelfahrt), feiert der Sindlinger Karnevalverein den „Vatertag“ auf seinem Vereinsgelände an der Okrifteler Straße (Außerhalb) und lädt dazu nicht nur Väter, sondern auch Mütter und Kinder ein. Auf den Nachwuchs wartet dabei eine besondere Überraschung. Der SKV hat einen neuen Spielplatz aufgebaut und wird ihn am Vatertag einweihen. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt: Es gibt frisch gebackenen Leberkäse mit Nudel- oder Kartoffelsalat sowie die berühmte „Kesselwurscht“. Kinder dürften sich über Pommes und Chicken-Nuggets freuen, Erwachsene über Guinness und Krombacher vom Fass. Das Vereinsgelände ist ab 10 Uhr geöffnet. Der Spielplatz wird um die Mittagszeit eingeweiht. simobla
@ Wir zeigen’s Ihnen!
Eine Interneteinführung mit persönlicher Betreuung bietet die Bücherei am Donnerstag, 22. Mai, von 9 bis 10.45 Uhr (Grundlagen) sowie 11 bis 12.45 Uhr (E-Mail) an. Um Anmeldung wird gebeten, Telefon 37 27 24.
Kinder ab vier Jahren sind Lesefreundin Renate Donges-Kaveh am Mittwoch, 7., und Mittwoch, 21. Mai, willkommen. Jeweils ab 15.30 Uhr liest sie ihnen vor, hinterher wird gebastelt. Am 7. Mai geht es um das Schaf „Elfriede“ von Klara Fall, das einen besonderen Haarschnitt bekommt. Am 21. Mai stehen „Die fürchterlich schrecklichen Drei“ von David Melling im Mittelunkt: ein Drach, eine Hexe und ein Riese.
Diamantene Kommunion
Der erste Anzug, ein weißes Kleid
Jahrgang 1944/45 feierte die Erstkommunion vor 60 Jahren
Die Buben trugen stolz ihre ersten Anzüge, die Mädchen freuten sich über schöne weiße Kleider und Kränze im Haar: Am „weißen Sonntag“ vor 60 Jahren empfingen 26 Mädchen und 34 Jungen in der katholischen Kirche St. Dionysius von Dekan Otto Zaucker ihre erste Heilige Kommunion. Das diamantene Jubiläum dieses Ereignisses feierten 20 von ihnen am „weißen Sonntag“ vor wenigen Tagen.
„Damals war eine große Feier in einer Gastwirtschaft nicht selbstverständlich“, berichtet Waltraud Pickel, die zum Jahrgang 1944/45 und damit zu Kindern gehört, die 1954 zum ersten Mal zur Kommunion gingen. Stattdessen „haben viele Familien ihre Wohnzimmer oder auch Schlafzimmer ausgeräumt, um Platz für Tische und Stühle für die zahlreichen Verwandten zu schaffen“, erzählt sie.
Während des Festgottesdienstes selbst war die Kirche voll besetzt mit Eltern, Großeltern, Geschwistern und allen Verwandten, die zum Teil von auswärts angereist waren. „Es war ein schönes Bild, als sich die 26 Mädchen und 34 Buben, angeführt von Herrn Dekan Zaucker und den Messdienern, bereits vor der Kirche aufstellten, gemeinsam in die Kirche einzogen und ihre Plätze in den ersten Bankreihen besetzten. Nach der feierlichen Messe trafen sich alle vor der Kirche und ließen sich bestaunen und beglückwünschen. Anschließend trat dann jeder mit seiner Familie den Heimweg an zum gemeinsamen Mittagessen. Um 15 Uhr trafen sich alle wieder zum Dankgottesdienst und am Montag ging es schon früh los zum Ausflug in den Taunus“, schildert Waltraud Pickel den Tag vor 60 Jahren.
Heute dagegen ist die Schar der Kommunikanten doch sehr geschrumpft. Manche sind verstorben, viele weggezogen und haben zum Rest des Schuljahrgangs keinen Kontakt mehr. Zum Jubiläum kamen aber immer noch 12 Frauen und acht Männer: Hannelore Boesen, Helga Dopfer, Hannelore Faulstich, Lucia Gottwald, Hiltrud Hempfling, Hedwig Kindel, Karin Krock, Brigitte Müller, Lydia Müller, Waltraud Pickel, Margitta Weil, Heidemarie Wiegmann, Heinrich Becker, Peter Dopfer, Erhard Friese, Jürgen Neufahrt, Hans-Dieter Sänger, Klaus-Peter Sänger, Franz Spengler und Jürgen Weide.
Sie besuchten wie damals gemeinsam den Gottesdienst und trafen sich anschließend mit den Ehepartnern und evangelischen Schulfreunden zu einem Glas Sekt im Gemeindehaus. Danach saßen sie im Restaurant Opatija beim Mittagessen zusammen. Später am Nachmittag, nach einem gemütlichen Kaffeetrinken, klang die Feier der diamantenen Kommunion aus. simobla

Vor 60 Jahren gingen sie zum ersten Mal zur Kommunion. Nun kamen die Angehörigen des Jahrgangs 1944/45 zum diamantenen Jubiläum in St. Dionysius zusammen. Foto: Michael Sittig
TVS Volleyball
Dritter Platz für die Damen
Spielerinnen freuen sich über gelungene Saison
„Was wollen wir? – Kämpfen bis zum Sieg!“ brüllten die Volleyballerinnen des TV Sindlingen Mitte März. So feuerten sie sich gegenseitig an, und es half – zumindest anfangs.
Die Sindlinger Damen durften ein letztes Mal in dieser Saison zwei gegnerische Mannschaften in der vereinseigenen Halle willkommen heißen. Das erste der beiden Spiele gewannen sie und sicherten sich damit drei wichtige Punkte. Beim zweiten Spiel jedoch war die Luft ‚raus, was auch an den stark spielenden Bad Vilbelern lag. Diese Partie ging verloren.
Nachdem der Schmerz über die erste Heimniederlage abgeklungen war, freuten sich aber alle über den erkämpften dritten Tabellenplatz. „So gut waren wir bisher noch nie“, jubelten die Spielerinnen und manch eine wagte schon von der nächsten Saison zu träumen.
In den kommenden Monaten wird es um den Volleyball-Zirkus erst einmal etwas ruhiger. Im Training werden die Damen vermehrt ihr Augenmerk auf die Technik und individuelle Weiterentwicklung legen. Dennoch dürfen natürlich auch besondere Dinge wie Turniere und Trainingseinheiten auf dem Beachvolleyballfeld nicht fehlen.
„Zum Ende der Spielrunde möchten wir uns bei allen bedanken, die uns unterstützt haben, sei es mit der Bewirtung während der Heimspiele, Medienbereitstellung oder das Anfeuern während der Spiele. Das alles hat uns sehr geholfen und wir hoffen, dass ihr nächste Saison mit ebenso viel Herzblut dabei sein werdet wie dieses Mal. Vielen Dank!“, sagen die TVS-Volleyball-Damen. simobla

TVS Volleyball

TVS Volleyball
Erster Sindlinger Schwimmclub
Lothar Polzin neuer Vorsitzender
Höhere Bahngebühren machen den Schwimmern zu schaffen
Neuer Vorsitzender, neuer Jugendvorstand, neue Beiträge: Die Mitgliederversammlung des ersten Sindlinger Schwimmclubs hatte einiges zu beschließen.
Den 35 stimmberechtigten Mitgliedern stellte Vorsitzender Helmut Trompeter zunächst den neuen Jugendvorstand vor. Die Mitglieder bestätigten Jan Schöngarth und Edita Buqa als neue Jugendsprecher. Außerdem applaudierten sie langjährigen Mitgliedern. Geehrt wurden Julian Buhle (15 Jahre Mitgliedschaft), Sonja Lagois und Bernd Bürger (25), Eva-Maria Polzin und Oliver Althaus (40 Jahre).
Weniger erfreulich war der Antrag auf Beitragserhöhung. Doch ohne geht es nicht, wissen die Schwimmer. Aufgrund der gestiegenen Benutzungsgebühr für die Bahnen im Schwimmbad wäre sonst langfristig ein Fortbestand des Schwimmclubs nicht gewährleistet, bedauerte der Vorstand. Die Mitgliederversammlung beschloss, die Beiträge in zwei Etappen anzuheben. In diesem Jahr zahlen Kinder und Jugendliche 65, Erwachsene 87 und Familien 195 Euro. Darin ist ein Sonderbeitrag von zehn Euro enthalten, um die massive Erhöhung der Mietkosten für die Bahnen im Höchster Hallenbad auffangen zu können. Ab 2015 beläuft sich der Beitrag für Kinder und Jugendliche weiter auf 65, für Erwachsene auf 90 und Familien auf 200 Euro, ab 2016 fallen 70, 100 und 215 Euro an. Neue Mitglieder zahlen eine einmalige Aufnahmegebühr von 20 Euro.
Der alte Vorstand wurde entlastet, für den neuen standen erster und zweiter Vorsitzender sowie Schriftführer aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Das hatten sie bereits im Vorfeld angekündigt, so dass der Verein genügend Zeit hatte, Nachfolger zu finden. So erklärte sich der bisherige zweite Vorsitzende Lothar Polzin bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Er ist schon lange im Schwimmclub engagiert und hat auch reichlich Vorstandserfahrung in verschiedenen Funktionen. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Christof Schmidt, bislang Jugendwart. Neue Schriftführerin ist Nadine Polzin. Wiedergewählt wurden Pressewartin Claudia Gimpel, die Beisitzer Stephan Gimpel, Michael Lagois und Jan Schöngarth (zur Zeit auch Jugendsprecher). Kassenprüfer sind Michael Gimpel und Marlies Braetsch. Die Ämter des Sach- und Eigentumswarts, des Kassierers und des Jugendwarts konnten nicht besetzt werden.
Der Sindlinger Schwimmclub hat zur Zeit rund 300 Mitglieder, davon etwa die Hälfte Jugendliche. Er bietet Kinder- und Jugendschwimmtraining an, Wasserball und Wassergymnastik. Informationen zu den einzelnen Aktivitäten, Übungszeiten und Ansprechpartnern finden sich auf der Heimseite im Internet unter www.ESSC01.de. Interessierte können auch einfach die Übungsleiter freitags ab 19 Uhr im Höchster Hallenbad ansprechen. simobla

Der neue Vorstand des Sindlinger Schwimmclubs: (von links) Jan Schöngarth, Claudia Gimpel, Stephan Gimpel, Lothar Polzin und Nadine Polzin. Foto: Michael Sittig
Arge Sov
Vorstand zieht zufrieden Bilanz
Nur der Reinigungstag schwächelt – Großveranstaltungen gelungen
Ranzenbrunnenfest, Weihnachtsmarkt, Seniorenfasching: Alle Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine (Arge Sov) sind im vergangenen Jahr erfolgreich verlaufen. Das positive Resümee zog Vorsitzender Andreas Rühmkorf in der Hauptversammlung des Vereinsrings.
Einzig der Reinigungstag schwächelte ein wenig. Etwa 40 Helfer aus den Vereinen befreiten im März Wegeränder, Straßengräben und das Mainufer von Müll. „Ich hätte mir mehr Beteiligung gewünscht“, sagte Andreas Rühmkorf. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen. Deshalb wäre es sinnvoll, die Schulen einzubeziehen, schlug Albrecht Fribolin vor. Für die dürfte der Termin an einem Samstag allerdings organisatorische Schwierigkeiten bergen. Christina Göhre vom Kinder- und Jugendhaus regte an, speziell für Kinder und Jugendliche einen eigenen Sammeltermin unter der Woche zu vereinbaren. Der Freitag vor dem Reinigungs-Samstag zum Beispiel würde sich anbieten: Zumindest im Kinder- und Jugendhaus sind dann ohnehin Kinder zugegen und könnten leicht motiviert werden. „Wir können es ja mal probieren“, sagt Wolfgang Schuhmann von der katholischen Gemeinde: „Schlechter kann es nicht werden“. Die Ortsbeiräte Albrecht Fribolin und Claus Lünzer versprachen, bei der Internationalen Schule vorzusprechen und für die Aktion zu werben. Deren Schüler könnten sich die Zufahrtsstraße vornehmen. An deren Rändern sammelt sich nämlich der Wegwerfmüll derjenigen, die die Schüler zur Schule fahren oder sie von dort abholen.
An den Großveranstaltungen dagegen gab es nichts auszusetzen. Die Stromversorgung beim Weihnachtsmarkt hat gut funktioniert – auch dank eines Anliegers, der Starkstrom zur Verfügung stellte und damit St. Dionysius entlastete. Gleichwohl bleibt die Stromversorgung der begrenzende Faktor. So schön es wäre, mehr Teilnehmer zuzulassen und mehr Stände zu stellen: „Das wird kaum gehen“, sagte Rühmkorf. Es habe sich aber bewährt, den Festplatz auf die Huthmacherstraße auszudehnen und damit alles zu entzerren. 19 Teilnehmer berichteten ausnahmslos von gutem Absatz, die Krippe von Franz Ilg wurde allgemein gelobt, ebenso die schöne Illumination der Kirche. „Das würde ich mir dieses Jahr wieder wünschen“, sagte der Vorsitzende. Er dankte darüber hinaus der Firma Krämer, die einen Hubsteiger zur Verfügung stellte, um die Weihnachtsbäume gefahrlos zu schmücken. In diesem Jahr soll der Weihnachtsmarkt möglicherweise um eine Stunde nach hinten verschoben werden, also von 15 bis 21 Uhr gehen. Außerdem sollen Teilnehmer verpflichtet werden, bis zum Ende zu bleiben. Es sei störend, wenn manche schon früher abbauten und unschöne Löcher entstünden.
Das gilt auch für das Ranzenbrunnenfest am ersten Samstag im September (6.). Aufs Feuerwerk verzichten die Vereine. Auch an der Neuauflage eines Neujahrsempfangs bestand kein Interesse bei den etwa 25 Teilnehmern an der Versammlung. Der Antrag des VdK auf Wiederaufnahme in die Arge Sov wurde einstimmig angenommen, ebenso einstimmig der Vorstand entlastet und Klaus Mettin vom Männerchor des GV Germania (bisher Beisitzer) zum stellvertretenden Kassierer bestellt. Kassierer Michael Streubel verlas den Kassenbericht und erhielt viel Lob für seine Arbeit. Er informierte außerdem ausführlich über Änderungen bei den Gema-Gebühren.
Gerhard Wäger vom Fußballclub Viktoria teilte mit, dass es in diesem Jahr kein Volksradfahren geben werde. Obwohl es sich um eine gemeinsame Veranstaltung von Viktoria und GV Germania handelt, fänden sich keine Leute, „die die Arbeit machen“, sagte Wäger. Sven Callender, neuer Vorsitzender des Gewerbevereins, wies auf den Stadtteilsonntag am 12. Oktober hin. Die Geschäftsleute wollen versuchen, eine kleine Gewerbeschau in einem Zelt am Dalles zu realisieren. hn
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den Ortsbeirä- ten Albrecht Fribolin und Claus Lünzer einerseits und dem Sindlinger Geschichtsverein andererseits konnte das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in der Farbenstraße sachkundig restauriert werden. Alljährlich versammeln sich hier am Volkstrauertag die Sindlinger Bevölkerung und die Vertreter der hiesigen Vereine, um der Gefallenen der Weltkriege beziehungsweise der Opfer von Gewaltherrschaft zu gedenken. Die Feierstunde wird jeweils vom VdK und der Arge Sov organisiert und findet traditionsgemäß vor dem Ehrenmal in der Nähe des Haupteingangs statt.
Dabei handelt es sich um eine Statue, die 1932 von Professor Richard Scheibe (geboren am 19.4.1879 in Chemnitz; gestorben am 6.10.1964 in Berlin) geschaffen wurde. Es verkörpert den Schutzpatron der Deutschen, St. Michael, der, ernst und besinnlich auf sein Schwert gestützt, um die Opfer trauert. Am 4. De- zember 1932 wurde dieses Ehrenmal in einer großen Feier unter Beteiligung der Sindlinger Ortsvereine feierlich eingeweiht.
Das Denkmal steht seit über 80 Jahren ungeschützt im Freien, so dass Wind und Wetter dem Material bedenklich zusetzten und der Verfall drohte. Die Ortsbeiräte Fribolin und Lünzer setzten in einer gemeinsamen Initiative im Ortsbeirat 6 durch, dass dieser aus eigenen Mitteln 5000 Euro zur Verfügung stellte, um das Mahnmal auch für die Zukunft zu erhalten. Die Maßnahmen umfassten Reinigung und Rissverfüllung,
Abbau und Wiederaufbau des Postaments, das Aufnehmen und das Neu-Verlegen der Rasenplatten. Die anerkannte Fachfirma „Steintechnik Busch“ führte diese Arbeiten durch.
Nicht nur der Sindlinger Geschichtsverein, sondern auch viele Einwohner danken dafür, dass auf diese Weise gerade anlässlich der 100-jährigen Wiederkehr des Kriegsausbruchs 1914 die Sindlinger weiterhin einen gemeinsamen Ort haben, um der Opfer dieses Krieges zu gedenken. DF
Meisterbäcker Jörg Richter
Willkommener Stopp an der Silo-Straße
Bäckerei Richter eröffnet Filiale auf dem Weg nach Höchst
„Ein Käse- und zwei Bauern(-brötchen)“. „Zwei Salamibrötchen, bitte“. „Zwei Kaffee zum Mitnehmen“. Michaela Richter hat alle Hände voll zu tun. Sie betreibt seit dem 31. März eine Filiale der Bäckerei Richter (Sindlinger Bahnstraße) an der Silo-Straße. „Silos Backshop“ hieß sie früher. Jetzt steht groß „Meisterbäcker Jörg Richter“ über dem Pavillon am großen Parkplatz.
Dieser Parkplatz ist wertvoll. Denn Laufkundschaft im Sinn von Vorbeilaufen gibt es hier nicht. Die Käufer halten auf der Fahrt vom oder zum Büro, Betrieb oder zur Werkstatt. Dennoch kann sich Michaela Richter nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. In dem Gewerbe- und Industriegebiet arbeiten zwar viele Menschen, aber mit Ausnahme eines Imbisses in Höhe der Jahrhunderthalle gibt es nichts, wo sie einen Kaffee, ein Brötchen oder einen Snack bekommen könnten.
Die Inhaberin des Filialbetriebs passt ihr Sortiment entsprechend an. Brot und Kuchen gibt es nur wenig. Umso größer ist die Auswahl an Stückchen, süßem und salzigem Gebäck und belegten Brötchen. In einer Heißtheke liegen Leberkäste, Schnitzel und Frikadellen bereit, heiße Würstchen sind auch zu haben, dazu Kaffee in allen Varianten und kalte Getränke.
„Die Lage ist ideal“, sagt Michaela Richter. Sie verwirklichte mit der Eröffnung dieses Geschäfts einen Traum. „Ich habe geträumt, dass ich nochmal etwas Neues, Eigenes anfange“, sagt sie, „Und zwar nicht in fünf oder zehn Jahren, sondern jetzt oder nie“. Als für den früheren Backshop an der Siol-Straße ein neuer Mieter gesucht wurde, griffen die Richters zu. „Wir mussten sehr viel renovieren“, sagt Michaela Richter. Nach der Arbeit in der Bäckerei in Sindlingen richteten die Beiden das Lädchen so her, dass sich die Gäste dort wohlfühlen. Auf eine kleine, seitliche Terrasse scheint die Morgensonne, dort stehen Tische und Stühle. Vor der Front laden Stehtische zum Verweilen ein, im Inneren eine Theke. Gegenüber erstrecken sich die Sportanlagen des Höchster Hockeyclubs, so dass Kaffeegäste ins Grüne schauen, wenn sie einen kurzen Stopp oder eine längere Pause einlegen. Bislang ist das Ganze ein Ein-Frau-Betrieb. Entsprechend lang sind Michaela Richters Arbeitstage. Aber sie beklagt sich nicht, sondern strahlt jeden Kunden in ihrer freundlichen Art an: „Was darf’s denn sein?“ – „Eine Laugenstange und ein Marzipanhörnchen, bitte“. hn
Öffnungszeiten
Die Filiale der Meisterbäckerei Jörg Richter in der Silostraße ist montags bis donnerstags von 5.30 bis 16 Uhr, freitags von 5.30 bis 14 Uhr geöffnet.

Michaela Richter an ihrem neuen Arbeitsplatz: Die Sindlinger Bäckerei Richter hat an der Silo-Straße eine Filiale eröffnet. Fotos: Michael Sittig

Hoher Wiedererkennungswert: Wie in Sindlingen prangt in Rot „Meisterbäcker Jörg Richter“ über dem Geschäft an der Silostraße.
FHH+G
Wichtig für den Stadtteil
Gewerbetreibende wählen Sven Callender zum neuen Vorsitzenden
Gemeinsam mehr erreichen: Unter diesem Motto arbeiten örtliche Geschäftsleute in der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe, FHH+G, zusammen. 41 Mitglieder hat der Zusammenschluss. 14 davon kamen zur Jahreshauptversammlung, um Vorsitzende Elke Erd zu verabschieden. Sie hat ihren Schreibwarenladen aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben (das Monatsblatt berichtete) und legte deshalb auch den Vorsitz im Gewerbeverein nieder.
Als Nachfolger schlug sie Sven Callender vor. Der 35-Jährige aus der Steinmetzstraße ist bislang öffentlich nicht groß in Erscheinung getreten. Dennoch ist er permanent präsent. Er betreut die Heimseite unseres Stadtteils, www.sindlingen.de, auf der auch Berichte und Bilder des Sindlinger Monatsblatts abgerufen werden können. Beruflich arbeitet er mit Computern und Film. Die Gewerbetreibenden wählten ihn einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Michael Bauer steht ihm als Vertreter zur Seite. Zur Kassiererin und Geschäftsführerin wurde Beate Bauer gewählt.
Zuvor hatte Michael Sittig als Wahlleiter betont, wie wichtig der Gewerbeverein für den Stadtteil ist. Das dokumentierte auch der Bericht von Elke Erd. Jedes Jahr richtet die FHH+G den Stadtteilsonntag aus (dieses Jahr am 12. Oktober), beteiligt sich an Ranzenbrunnenfest und Weihnachtsmarkt mit einem eigenen Stand. Der Erlös daraus soll gespendet werden. Vergangenes Jahr organisierte die Gemeinschaft für ihre Mitglieder zusätzlich einen Ausflug, eine Fahrt mit der Höchster Fähre vom Sindlinger Mainufer bis in den Osthafen, just am Wochenende des Museumsuferfests. Das gefiel den Teilnehmern außerordentlich gut. Nicht zuletzt gibt die FHH+G das „Sindlinger Monatsblatt“ heraus. Er bietet damit nicht nur seinen Mitgliedern eine Werbeplattform, sondern auch den Vereinen eine Möglichkeit, auf ihre Veranstaltungen hinzuweisen, und letzten Endes dem ganzen Stadtteil ein Forum. hn