Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: SP:Wirz Fernsehen

Serie Handel, Handwerk und Gewerbe

Auf dem Weg zum vernetzten Haushalt

Raoul Wirz berät, montiert, installiert und programmiert

Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: SP:Wirz Fernsehen

SP:Wirz. Das steht für Service-Partner, und genau so versteht Raoul Wirz seinen Beruf. Der Rundfunk- und Fernsehtechniker ist seit fast 20 Jahren in Sindlingen ansässig und bietet jeden erdenklichen Service rund um Fernsehen und Computer an.
Denn die moderne Technik hat längst auch in den Wohnzimmern Einzug gehalten. Internet, Bildtelefonie (Skype), Videos und Fernsehen vermischen sich zunehmend. Fernseher können Internet, Computer können Fernseher, Fotoapparate können mit beiden. Der 46-Jährige kann alles und seinen Kunden komplette Netzwerke errichten. Das fängt mit der Installation der modernen, digitalen Satelliten an, reicht über die Computerbuchsen und Switch-Schaltdosen auf dem Dachboden oder im Keller bis hin zur Montage von Bildschirmen und Zusatzgeräten in den Wohnstuben. „Der Trend geht ganz klar zum vernetzten Haushalt“, sagt er.
Das war in den 80-er Jahren, als der junge Hofheimer seine Lehre zum Rundfunk- und Fernsehtechniker in Bad Soden absolvierte, so noch nicht abzusehen. Damals interessierte ihn vor allem die Technik. Schon als Jugendlicher hatte er Boxen gebaut, die bei den beliebten Freitag-Abend-Discos zum Einsatz kamen. Die Lehre zum Einzelhandelskaufmann, die er unmittelbar nach der Schulzeit antrat, faszinierte ihn bei weitem nicht im gleichen Maß. Da war es konsequent, die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Rundfunktechniker anzuhängen. Nach zwei Gesellenjahren ging er auch noch die Meisterprüfung an: „Ich wollte selbständig arbeiten“, sagt Raoul Wirz. Im November 1992 erhielt er seinen Meisterbrief.
Eher zufällig kam er ein knappes Jahr später an ein erstes Ladengeschäft. Während eines Einsatzes in Sindlingen machte ihn ein Kunde auf das frühere Schuhgeschäft Bischof in der Herbert-von-Meister-Straße aufmerksam. Auf diesen zwölf Quadratmetern erfüllte sich Raoul Wirz den Wunsch nach einem eigenen Betrieb. „Das war Ausstellungs- und Verkaufsraum und Werkstatt“, erinnert er sich. Und es war eng. Doch die Kunden störte das nicht, ihnen lag von Anfang an am Service und an der Möglichkeit, defekte Geräte reparieren zu lassen. „Damals hatte ich jede Woche mehrere Geräte zum Reparieren“, sagt der Meister, „heute sind das deutlich weniger“. Reparaturen seien eine Frage der Rentabilität und der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Bei günstigen Apparaten lohnt sich eine teure Reparatur nicht unbedingt; und bei manchen werden die Produkte alle paar Jahre so verändert, dass es keine Ersatzteile mehr gibt.
Längst haben „Panels“ die Röhren ersetzt. Flache LED-Schirme in zunehmend größeren Formaten verdrängen die alten, klobigen Apparate. Das Angebot ist groß und unübersichtlich. Deshalb schätzen die Kunden Wirz‘ Sachkenntnis. „Die meisten lassen sich beraten und vertrauen mir, dass ich ihnen das Richtige empfehle“, sagt er. Denn empfehlen sie ihn auch gerne weiter – Mundpropaganda ist Wirz‘ beste Reklame, sein Einzugsgebiet das ganze Rhein-Main-Gebiet.
Seinen Betrieb verlagerte er 1994 in die Zehnthofgasse 1. In dem früheren Haushaltswarengeschäft hatte er mehr Platz für Ausstellungsstücke.
Das sind zwar längst nicht so viele wie im Großmarkt, jedoch könner er gleiche Preise wie ein solcher anbieten, sagt er; dann aber nur gegen Abholung und ohne Service. Das komme aber nicht oft vor, denn: „Meine Kunden haben einen anderen Anspruch“, sagt Raoul Wirz. Lieferung, Montage und Programmieren gehören dazu, wenn jemand bei ihm kauft.
Fortwährende Weiterbildung ist dem Techniker wichtig. „Ich arbeite noch 20 Jahre, da muss man am Ball bleiben“, schmunzelt er. So hat er sich schon früh mit der Computertechnik befasst und das Know-How angeeignet, das nötig ist, um die verschiedenen modernen Komunikationsmittel miteinander zu verbinden. Derzeit entwickelt er einen „Touch-Panel“, einen 47-Zoll-Bildschirm, der per Fernbedienung, Tastatur oder leichte Berührung der Oberfläche (wischen und drücken) bedient wird. „Das zeigt meine Kompetenz“, findet er. Sollten aber doch einmal sehr tiefgehende Computerangelegenheiten anstehen, arbeitet er mit Felix Brunnhöfer vom gleichnamigen Ingenieurbüro zusammen.
Wem das alles zu kompliziert ist, der kommt nach wie vor mit einer einfachen Fernbedienung mit wenigen Tasten aus. „Wer bei mir entsprechend kauft, bekommt automatisch die passende Fernbedienung dazu“, sagt Wirz – Gerade für ältere Menschen Gold wert. Der Techniker installiert ihnen alle Programme und zeigt ihnen, wie sie mit wenigen Knopfdrucken das gewünsche finden. „Auch das verstehe ich unter Service“, sagt der Service-Partner. hn

 

Die Montage von Satellitenschüsseln gehört für Raoul Wirz zum Alltag. 2007, 2009 und 2012 wurde er mit seinem Betrieb übrigens als „1a-Fachhändler und Fachwerkstatt“ ausgezeichnet.

Die Montage von Satellitenschüsseln gehört für Raoul Wirz zum Alltag. 2007, 2009 und 2012 wurde er mit seinem Betrieb übrigens als „1a-Fachhändler und Fachwerkstatt“ ausgezeichnet.