Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Schreinerei Schmitt: mehr als Türen, Fenster und Fußböden
Serie Handel, Handwerk und Gewerbe
Schreinerei Schmitt: mehr als Türen, Fenster und Fußböden
Komplexe Technik, moderne Materialien, immense Vielfalt
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: die Schreinerei Willi und Andreas Schmitt
Unten die Werkstatt, oben die Wohnung: Bei Andreas Schmitt liegen Arbeit und Privates nahe beieinander. Demnächst kommt auch noch Werbung in eigener Sache hinzu. Der Schreinermeister baut nach und nach das alte Vorderhaus direkt an der Straße zu einem Schauraum um. Dann können sich Kunden im Objekt ansehen, was der 44 Jahre alte Meister alles anzubieten hat: Türen, Fenster, und Fußböden. Hört sich einfach an, doch hinter den simplen Substantiven stecken komplexe Techniken und Materialien.
Allein an Fußbodenbelägen ist die Auswahl schier unübersehbar. Laminat in allen möglichen Schnitten und Farben ist von „echtem“ Parkett oder Holzdielen dank neuartiger Fototechnik kaum noch zu unterscheiden. Parkett gibt es in allen denkbaren Schattierungen und Maserungen. „Die Oberflächenvielfalt ist enorm“, sagt Schmitt und zeigt auf die vielen Musterkoffer, die sich an der Seite des Raums aneinanderreihen. Das Verlegen von Fußböden nach Norm und DIN ist aber nur ein Teil seines Handwerks. Häufig muss er erst einmal die Grundlagen dafür schaffen. Wenn in Altbauten die Dielenbretter durchhängen, entfernt er sie und auch den Sand und Kies, der früher zwischen die Träger geschüttet wurde. Anschließend baut er den Fußboden mit Hilfe moderner Füllmaterialien, neuer Träger und genormter OSB-Platten neu auf. Dann erst ist die Oberfläche eben und kann mit Laminat, Vinyl, Parkett oder auch Fliesen belegt werden. Solche Altbausanierungen sind in Sindlingen und Umgebung recht gefragt, sagt Andreas Schmitt.
Gleiches gilt für alles, was Energieeinsparungen verheißt. Durch alte Rolladenkästen zum Beispiel geht viel Wärme verloren. „Das sind versteckte Energiefresser“, sagt Schmitt. Er und sein Mitarbeiter Rainer Schreiber schieben dem einen Riegel vor, indem sie Dämmplatten einbauen. „Das macht viel aus. Die Kältebrücke wird unterbrochen“, erklärt der Schreiner. Innenausbau, Dämmungen, Verglasungen und Einbruchschutz sind weitere Arbeiten, die er ausführt. Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit, fragen die Kunden verstärkt einbruchhemmende Fenster nach. Abschließbare Fenstergriffe und etliche zusätzliche Bolzen und Riegel im Inneren des Rahmens machen Einbrechern das Leben schwer und verhindern eine schnelle Öffnung. Auch bei Schlössern gibt es solche Sicherungssysteme. Andreas Schmitt kennt sie alle. „Beratung gehört dazu“, versichert er. Der Handwerker kennt sich auch mit Notfall-Türöffnungen aus. Deshalb bietet er solche an, wenn sich jemand mal versehentlich ausgesperrt hat. Auch sonst ist er bei Notfällen schnell zur Stelle, beispielsweise, wenn nach einem Einbruch oder Vandalismus etwas provisorisch verschlossen werden muss.
Das Handwerk reicht also längst weit über das einfache Arbeiten mit Holz hinaus. Dabei war es dieser Werkstoff, der Andreas Schmitt von Anfang an fasziniert hat. Nach der Grundschulzeit in Sindlingen, dem Umzug der Familie nach Marxheim und der Mittleren Reife an der Hofheimer Rosenbergschule entschied sich Schmitt dafür, das Handwerk zu erlernen, das auch sein Vater Willi ausübte. „Ich hatte mal ein Praktikum in einer KFZ-Werkstatt, aber das Holzhandwerk hat mir besser gefallen“, sagt er. Nach der Lehre in einem Krifteler Betrieb arbeitete er bald mit seinem Vater zusammen. Denn die beiden beschlossen, eine eigene Firma zu gründen. Nach einem Dachstuhlbrand 1988 richteten Vater und Sohn das frühere Elternhaus in der Weinbergstraße so ein, dass es als Werkstatt und Firmensitz diente. Am 1. Oktober 1989 wurde die Schreinerei Willi Schmitt gegründet. Andreas Schmitt arbeitete als Geselle und besuchte die Meisterschule. 1991 stieg er als Mitinhaber ein, seither heißt der Betrieb Schreinerei Willi und Andreas Schmitt. Im Oktober 1993 wurde der Junior freigesprochen und erhielt seinen Meisterbrief.
Heute lebt und arbeitet er mit seiner Familie in der Weinbergstraße. Angesichts der langen Arbeitstage auf Baustellen und danach im Büro erleichtert die Nähe von Wohnen und Arbeiten vieles. Kurze Wege ermöglichen Andreas Schmitt auch die Teilnahme am Vereinsleben. Er spielt Badminton im Turnverein und engagiert sich als Beisitzer im Gewerbeverein fhh+g. hn