Danke für die Musik

Gesangverein Germania

Danke für die Musik

Frauenchor gestaltet zum ersten Mal seit Jahren ein eigenständiges Konzert

Zu „Wein, Weib und Gesang“ lud der Frauenchor des Gesangvereins Germania ein: Das Konzert mit anschließendem Weinfest bescherte mehr als 100 Gästen einen unterhaltsamen Abend unter dem Titel „Musica e Vino“.
Zugleich war es eine gelungene Werbung für den Chor. Die etwa 45 Sängerinnen unter der Leitung von Brigitte Schlaud gaben nämlich zum ersten Mal seit vielen Jahren ein eigenständiges Konzert. Zwar gestalten sie regelmäßig gemeinsam mit dem Männerchor das Weihnachtskonzert, singen bei befreundeten Vereinen und in der Kirche. Aber mehr als eine Stunde Programm ganz alleine zu füllen und hinterher auch noch die Gäste zu bewirten, ist eine ganz andere Herausforderung.
„Wir proben immer viele verschiedene Lieder, nicht nur Kirchenlieder“, erklärt Pressesprecherin Andrea Schwarz. So konnten die Sängerinnen auf manches Stück aus ihrem Repertoire zurückgreifen. Einiges frischten sie auf, anderes, wie Joseph Rheinbergers Abendlied, Weiß-Steinbergs „Burdon down“, Scharnowskis „Unser Vater“ und „Thank you for the music“ von Abba studierten sie eigens für das Konzert ein. In den ersten Teil stellten sie bekannte Klassiker der Kirchenmusik von Abt („Die Abendglocken rufen“) über Verdi („Herr schenke den Frieden“) bis Händel („Dank sei Dir Herr“). Auch das Ave Maria von Bach-Gounod fehlte nicht. Bei manchen Stücken begleitete Hans Schlaud die Sängerinnen am Klavier. Zumeist aber füllten sie die evangelische Kirche allein mit ihren Stimmen. Dabei zeigte sich, wie gut Sängerinnen und Dirigentin aufeinander eingespielt sind. Allein mit Gestik und Mimik dämpfte Brigitte Schlaud das Volumen, ließ ihre Damen vielstimmig oder wie mit einer Stimme, kräftig-donnernd oder zart und leise singen. In einem Lied wie „Die Himmel erzählen“ von Joseph Haydn in einer Bearbeitung von Hans Schlaud, das seine Lebhaftigkeit in hohem Maß solchen Wechseln verdankt, wurde das besonders deutlich. Zwischendurch gab Sängerin Petra Gietz kurze Erläuterungen zu den einzelnen Werken.
Im zweiten Teil blieben die Germania-Frauen zwar bei der Kirchenmusik, wählten aber eine ganz andere Form: Sie sangen eine Auswahl von Gospels. In „Höre mein Rufen“ von Weiß-Steinberg lieferten sich Dirigentin und Chor ein musikalisches Zwiegespräch, in „Burdon down“ und „When the Saints“ kommunzizierten Soprane und Altstimmen bis hin zum überzeugenden, kräftigen „Halleluja“. Zum Finale meisterten die Sängerinnen mit Regina Schwab und Christiane Wollnick das anspruchsvolle Abba-Lied „Thank you for the music“.
Die Zuschauer dankten es mit kräftigem Applaus und forderten eine Zugabe. Die bekamen sie auch, allerdings in Verbindung mit einem kleinen Stilbruch: Die Frauen sangen das Trinklied „Weinland“. „Wir wollen sie damit einstimmen auf einen Besuch unserer Weinstube im Gemeindehaus“, sagte Vorsitzende Traudlinde Peters: „Wir würden uns freuen, wenn wir alle gemeinsam diesen Abend ausklingen ließen“. Dem folgten die Gäste gerne. Bei Wein aus Rheinhessen und appetitlich angerichteten Häppchen genossen sie einen entspannten Abend. Auch die Sängerinnen strahlten: Die viele Mühe hatte sich erkennbar gelohnt. „Brigitte Schlaud hat viel Herzblut in dieses Konzert gesteckt, bis alles so gesessen hat, wie sie sich das vorgestellt hat“, verriet Traudlinde Peters. Den Sängerinnen jedenfalls habe es viel Spaß gemacht. Die Vorsitzende bedankte sich auch bei Hans Schlaud, dem Dirigenten des Männerchors, für die Unterstützung sowie bei der evangelischen Gemeinde: „Der Frauenchor singt gerne in der evangelischen Kirche, wegen der hervorragenden Akkustik“, sagte sie. Dass die Rechnung aufging und nach dem Konzert nicht alles auseinanderging, sondern Raum war für Gespräche, freute sie besonders. hn

Von Abendlied bis Abba: Der Frauenchor des Gesangvereins Germania gestaltete ein Konzert in der evangelischen Kirche. Foto: Michael Sittig

Von Abendlied bis Abba: Der Frauenchor des Gesangvereins Germania gestaltete ein Konzert in der evangelischen Kirche. Foto: Michael Sittig