VdK – 430 Mitglieder suchen einen Vorsitzenden

VdK

430 Mitglieder suchen einen Vorsitzenden

Helmut Dörnbach möchte die Leitung lieber heute als morgen abgeben

Walter Ofer fehlt dem VdK. Er führte den Ortsverband Sindlingen viele Jahre lang, schied dann aber krankheitsbedingt aus. Ein Nachfolger fand sich nicht. Sein Stellvertreter Helmut Dörnbach erklärte sich deshalb bei der Mitgliederversammlung 2012 bereit, die Leitung der Ortsvereinigung mit rund 430 Mitgliedern für eine gewisse Zeit zu übernehmen.
Eine Dauerlösung ist das nicht, betont Dörnbach. Zum einen fehlt ihm selbst ein Vertreter. Obwohl er die „gute Unterstützung durch die Vorstandskollegen“ lobt, können sie ihm vieles nicht abnehmen. Bankgeschäfte beispielsweise muss er zusammen mit dem Kassierer erledigen. Der ist berufstätig. Da ist es oft schwer, einen Termin zu finden. Auch die Raumsituation sei „wenig erfreulich“, sagt Dörnbach. Besonders schmerzt den VdK der Umzug des Weihnachtsmarkts von St. Kilian nach St. Dionysius. In der katholischen Gemeinde Sindlingen-Nord, auf deren Gelände der Weihnachtsmarkt bis 2010 stattfand, richtete der Ortsverband die Cafeteria aus. In Sindlingen-Süd macht das der katholische Familienkreis. „Man hat uns das Weihnachtsmarkt-Café in St. Dionysius entzogen“, ärgert sich Dörnbach: „Erst hieß es Familienkreis, dann sollten wir es doch machen und dann doch wieder nicht. Daraufhin sind wir aus der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Ortsvereine ausgetreten“. Abgesehen davon sei der Saal im Gemeindehaus von St. Dionysius für den VdK nicht gut geeignet. Er liegt im ersten Stock, es gibt keine Aufzug. „Wir haben viele Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte, das ist schlecht“, sagt Dörnbach. Dennoch bedauert er, dass der VdK nun nicht mehr dabei ist. „Das war unsere einzige Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende: „Wir machen viel für die Mitglieder, das kostet eben“. Vom Mitgliedsbeitrag bleiben pro Kopf nur zehn Euro im Ortsverband, der Rest fließt an den Dachverband. Wenn dann Kaffee und Kuchen bei der Weihnachtsfeier umsonst sein, Geburtstagskarten geschrieben, Jubilare mit Wein beschenkt und das monatliche Rundschreiben gedruckt werden sollen, ist das Geld schnell weg.
Der VdK bietet regelmäßig Sozialsprechstunden an, organisiert Treffen und Ausflüge für die Mitglieder sowie einen Fahrdienst zur Gymnastikstunde „Aktiv bis 100“. In den Räumen des Seniorenverbands in der Edenkobener Straße und des Turnvereins im Turnerheim fühlen sich die Mitglieder bei kleineren Zusammenkünften wie dem Adventsbasar und größeren wie der Weihnachtsfeier wohl; beide sind auch für Gehbehinderte gut erreichbar. In seinem Jahresrückblick findet Helmut Dörnbach dennoch, „dass ich leider die mir selbst auferlegten Ansprüche nicht erfüllen konnte und die mir selbst auferlegten Ziele auch nicht erreicht habe.“ Deshalb möchte er die Führung baldmöglichst in andere Hände übergeben. Eigentlich stehen erst 2014 wieder Wahlen zum Gesamtvorstand an. Dennoch wird er die Wahl eines ersten Vorsitzenden bei der Mitgliederversammlung im März 2013 auf die Tagesordnung setzen. Sollte sich jemand schon in diesem Jahr bereit erklären, die Aufgabe zu übernehmen, „haben beide Teile – der neue Vorsitzende und der Altvorstand – die Möglichkeit zu testen, ob die Chemie stimmt und ob man zu einer weiteren Zusammenarbeit bereit ist“, erklärt Dörnbach. Sollte sich niemand finden, wird er den Ortsverband wohl oder übel kommissarisch bis zur turnusgemäßen Wahl 2014 führen, dann aber nicht mehr: „Ich selbst werde nach acht Jahren als stellvertretender Vorsitzender nicht mehr für den geschäftsführenden Vorstand zur Verfügung stehen“, betont er.
Hn