Feuerwehrtechnik zum Ausprobieren
Freiwillige Feuerwehr Sindlingen
Feuerwehrtechnik zum Ausprobieren
Unterhaltsamer „Vatertag“ am Gerätehaus – Neues Löschfahrzeug
Harmlos flackert das kleine Teelicht vor sich hin. Das Wachs ist schon flüssig und entsprechend heiß. Was geschieht, wenn Wasser darauf tröpfelt, darf bei der Freiwilligen Feuerwehr jeder mal versuchen. Dazu braucht er nur die lange, strohhalmdünne Metallröhre über das Lichtchen zu halten und zu warten, bis Jens Sommer den Wasserhahn auftritt. Wusch – das Flämmchen mutiert zur Flammenhölle. Hitze schlägt dem Besucher entgegen, der unwillkürlich einen Schritt zurücktritt.
Diese Mini-Fettexplosion zum Ausprobieren war eine der Attraktionen am Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen. Heißes, flüssiges Kerzenwachs reagiert wie heißes Fett oder Öl. Kommt es mit Wasser in Berührung, explodiert es.
Jugendwart Jens Sommer hatte noch eine andere Mitmach-Station für die Besucher ersonnen. Dabei kam es nicht auf den Effekt an, sondern auf Geschicklichkeit. Er konstruierte mit zwei unterschiedlich großen Hebekissen eine Apparatur, um Mohrenköpfe durch einen Ring zu bugsieren. Per Fernsteuerung mit zwei Hebeln mussten die Kissen dafür aufgeblasen oder Luft abgelassen werden. Im Feuerwehralltag dienen diese Hebekissen dazu, Lasten sacht anzuheben.
Obwohl es am Feiertag Himmelfahrt ein wenig kühl war, konnten sich die Feuerwehrleute nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Wie üblich hatten sie ihre Fahrzeuge aus der Gerätehalle gefahren und dort und unter Zeltdächern Biertischgarnituren aufgebaut. Sie grillten, verkauften Kaffee und Kuchen, Popcorn und Getränke und konnten sich darauf verlassen, dass die Sindlinger wissen: Am „Vatertag“ ist bei der Feuerwehr ‚was los. Am späteren Nachmittag sorgte die Band „Die Zweitakter“ für Unterhaltung. Kinder freuten sich über die Rollenrutsche, die Hüpfburg mit dem Aussehen eines Feuerwehrautos und die Gelegenheit, in eins der beeindruckenden, mit Technik vollgestopften Fahrzeuge zu klettern. Sogar Rundfahrten im neuen Löschwagen waren möglich. Wenige Tage zuvor nämlich hatte die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen ihr 27 Jahre altes Tanklöschfahrzeug ausgemustert und dafür ein nur zehn Jahre altes bekommen, das zuvor von der Berufsfeuerwehr genutzt worden ist. „Es ist neuer, hat weniger Kilometer und eine umfangreichere Beladung“, freut sich Wehrführer Sven Sommerschuh über den Neuzugang. Nun seien auch Hilfeleistungen möglich, für die die Sindlinger Wehr vorher nicht ausgerüstet war.
Im Großen und Ganzen blickt die Wehr auf ein ruhiges Jahr zurück. Die etwa 20 Aktiven der Einsatzabteilung sowie die 15-köpfige Jugendwehr absolvierten viele Übungen und Unterrichtseinheiten, aber nur wenige Rettungseinsätze. Am „Tag der offenen Tür“ jedoch war jeder von ihnen im Einsatz, und die Familien gleich mit. hn