Kinderbetreuung: Versorgung nicht ausreichend

Kinderbetreuung

Versorgung nicht ausreichend

SPD bemängelt fehlende Plätze und beantragt einen Plan

Durch die Erweiterung der katholischen Kindertagesstätte St. Kilian sind in Sindlingen etliche zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder entstanden. Dennoch sei die Versorgung „ganz unzureichend“, hat die SPD festgestellt.
Ortsbeirat Claus Lünzer bezieht sich dabei auf einen Bericht zu Stand und Perspektiven der Kindertagesstättenentwicklung in Frankfurt. Darin werde festgestellt, dass es für Kinder unter drei Jahren im Bezirk Meisterschule überhaupt keine Betreuungsplätze gebe. Im Bezirk Ludwig-Weber-Schule liege der Versorgungsgrad bei 28 Prozent. Beide Ortsteile zusammengenommen ergeben damit einen Mittelwert von 13,5 Prozent. Angestrebt würden in Frankfurt aber 40 Prozent – immerhin haben Eltern es seit einem Jahr einen Rechtsanspruch auf U3-Plätze.
Besser sieht es bei den klassischen Kindergartenplätzen für Kinder von drei bis sechs Jahren aus. Sindlingen-Süd hat einen Versorgungsgrad von 87 Prozent, Sindlingen-Nord von 60 Prozent. Das ergibt einen Durchschnittswert von 75 Prozent und liegt damit um 25 Prozent unter dem Versorgungsziel von 100 Prozent.
Für die Betreuung von Grundschulkindern außerhalb des Unterrichts (Hort) wird in der Stadt ein Ziel von 60 Prozent vorgegeben. Für die Sechs- bis Zehnjährigen sind im Bezirk Meisterschule aber nur 28 Prozent, im Bezirk Weber-Schule immerhin 53 Prozent erreicht.
Trotz der Defizite plane die Stadt jedoch in den kommenden Jahren so gut wie keine Maßnahmen zur Verbesserung der Lage, stellt Lünzer fest. Deshalb beantragt er im Ortsbeirat, dass der Magistrat einen Plan erstellen möge, wie die fehlenden Kinderbetreuungsplätze in Sindlingen geschaffen werden könnten. „Ziel muss sein, bis spätestens 2017 den von der Stadt als erforderlich erachteten Versorgungsgrad für alle Altergruppen vom Kleinkind bis zum zehnjährigen Kind zu erreichen“, heißt es im Antragstext. Um kurzfristig Plätze schaffen zu können, seien neben der Erweiterung bestehender Einrichtungen und Neubauten auch Anmietungen geeigneter Räume in Betracht zu ziehen. hn