Kunst sehen und schaffen

Kunst sehen und schaffen

Jugendprojekt Interessante Erfahrungen “Draußen im Museum“

„Draußen im Museum“ ist drinnen in der Stadt. Und anschließend geht es wieder ‘raus an den Stadtrand, um zu zeigen, was im Museum entstanden sind.

Sieben Jugendliche verbrachten während der Osterferien zusammen mit fünf Betreuern sechs Tage im Weltkulturen-Museum. Sie besichtigten die Ausstellung „A labour of love – Kunst aus Südafrika“ und machten sich dann selbst daran, Kunst zu schaffen.

Celine Babutzka, Rabia Ilbay, Vivian Messer, Angelina Romanowski, Pamir Sher, Jan Smailovic und Sem Thomas hielten ihre Sichtweise auf einzelne Werk in Form einer App fest, die andere Besucher bei ihren Rundgängen nutzen können. Außerdem ritzten und zeichneten sie 150 eigene Bilder. Sie lernten verschiedene Drucktechniken kennen und setzten sich mit Themen wie Grenzen und Ausgrenzung, Liebe und Freundschaft oder Wünschen für die Stadt auseinander.

„Das war sehr schön und immer eine Überraschung, was wir heute drucken und ritzen würden“, sagt Rabia (13). Vivian (13) ritzte zwei Häuser in Rot und Grün ins Linoleum: eins, in dem sie wohnt, und ein Nachbarhaus, in dem sie sich einen McDonalds wünscht.

Ausstellung bleibt bis zum 16. Mai

Pamir (14) beschreibt mit seinem Bild „Unfair“ eine Wohnsituation, in der eine alleinstehende ältere Dame eine große Wohnung im Obergeschoss bewohnt und sich viele Menschen kleine Wohnungen im Erdgeschoss teilen. Diese und viele weitere Bilder sind noch bis 16. Mai in den Schaufenstern des ehemaligen Schreibwarengeschäfts in der Hugo-Kallenbach-Straße zu sehen. Der Bauverein hat das leerstehende Ladenlokas dafür zur Verfügung gestellt. Gewonnen wurden die Jugendlichen von der Jugendhilfe der Meisterschule und dem evangelischen Jugendclub. „Unsere Schüler haben oft nur wenig Berührung mit dieser Form der Kultur. Aber wenn es dazu kommt, sind sie oft überrascht und finden es gut“, erklärt Malte Barthmann vom Träger der Jugendhilfe, der „Zentrum für Weiterbildung GmbH“. Deshalb sagte er gerne zu, als ihn Stephanie Endter vom Weltkulturen-Museum auf dieses Projekt „Von uns – für uns! Die Museen unserer Stadt entdeckt“ des deutschen Museumsbunds ansprach. „Es hat sich gelohnt“, findet Rabia. Alle Jugendlichen würden immer wieder gerne mitmachen, versichern sie. hn

Sie waren dabei: (von links) Sem, Pamir, Vivian, Rabia, Angelina und Celine. Foto: Hans-Joachim Schulz

Sie waren dabei: (von links) Sem, Pamir, Vivian, Rabia, Angelina und Celine. Foto: Hans-Joachim Schulz