Serie Handel, Handwerk und Gewerbe: Fotostudio Lothar Staab
Garant für Qualität
Fotostudio Lothar Staab Passfoto oder Prospekt: Profi für alle Fälle
Sindlingen hat seinen Einwohnern einiges an Geschäften und Dienstleistungen zu bieten. In einer Serie stellen wir die Mitgliedsbetriebe der Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe vor. Heute: Fotostudio Lothar Staab
Er hat fotografiert, wie Atombrennstäbe entstehen, wie Herzklappen eingesetzt werden und was Recyclingunternehmen aus Altpapier und Altglas machen. Er hat technische Geräte ins rechte Licht gerückt, aber auch ABC-Schützen mit Schultüten, Hochzeitspaare und ungezählte Sindlinger fürs Passfoto verewigt: Lothar Staab, Fotograf.
Großes hat er geschaffen: Als der Römer saniert wurde, fertigte er zuvor ein Foto des Gebäudes in hoher Auflösung an, das anschließend auf eine Spezialfolie im Maßstab 1:1 gedruckt wurde. „Die Plane wurde außen ans Baugerüst gehängt“, berichtet der Sindlinger. So konnten sich Besucher auch vor Frankfurts Wahrzeichen fotografieren lassen, als es eingerüstet war.
Lehre in einem klassischen Studio
Vieles haben Lothar und Brigitte Staab gesehen, erlebt und in Szene gesetzt. Der Sindlinger entdeckte schon früh seine Freude am Fotografieren. Nach der Schule „hatte ich das Glück, in einem Frankfurter Fotostudio eine Lehrstelle zu bekommen“, sagt er. In dem klassischen Studio für Werbe- und Produktfotografie mit Portraitstudio erlernte er alle Facetten des gleichermaßen technischen wie kreativen Berufs. „Wir haben dort unter anderem für große Kaufhausketten wie Hertie die Fotos für die Kataloge gemacht“, erzählt Lothar Staab: „Es war eine schöne Zeit.“ Nach Ende der Ausbildung zum Fotofachlaboranten und Fotografen arbeitete er als Fotostudioleiter in verschiedenen Werbeagenturen und sah sich auch in Druckereien um. 1974 machte er sich selbständig. Seit 1972 mit Brigitte Anhuth verheiratet, richteten die beiden im Erdgeschoss ihres Hauses direkt an der Friedenseiche ein Fotostudio und ein Labor ein.
Allerdings warb Lothar Staab anfangs nicht um Privatkunden. „Es gab ja damals das Fotostudio Heß in Sindlingen“, sagt er. Er konzentrierte sich stattdessen auf Werbe- und Industriefotografie. Für Firmen wie Aventis und Fresenius, für Krankenhäuser und Entwickler technischer Geräte war er im Einsatz, auch für den Main-Taunus-Kreis und die Gesellschaft zur Rekultivierung der Kiesgruben Weilbach. Oft über Werbeagenturen gebucht, arbeitete Lothar Staab meist eng mit den Grafikern der Kunden im gesamten Rhein-Main-Gebiet zusammen. Ehefrau Brigitte, als kaufmännische Angestellte bei den Main-Kraftwerken tätig, kündigte 1978, um ihren Mann im Büro und als Fotoassistentin zu unterstützen.
Gemeinsam stemmten sie viele anspruchsvolle Projekte und schleppten kiloweise Ausrüstung durch die Gegend. Stative, Scheinwerfer, Lampen, Blitzanlagen und Kameras waren schwer, das Ehepaar stets mit einem Auto voller Gerätschaften unterwegs. „Man musste schon körperlich fit sein“, nickt Lothar Staab.
„Später kamen noch Videos dazu“, ergänzt Brigitte Staab. An Aufträgen mangelte es nie. „Entscheidend war die Qualität, und die hat gestimmt“, sagt der Fachmann. Das galt für die Aufnahmen wie für die Abzüge oder Dias im großen Format, die er im eigenen Labor herstellte.
Doch das ist alles lange vorbei. Im Zug der Digitalisierung der Fotografie änderte sich auch Lothar Staabs Ausrüstung und Arbeitsweise. Heute liefert er nicht einfach nur Fotos, sondern fertig aufbereitete, retuschierte und gestaltete Druckvorlagen, Prospekte und ganze Kataloge zuhause am Computer an.
Hochzeitsfotos und biometische Passbilder
Das Labor hat er aufgelöst, das Fotostudio aber betreibt er nach wie vor. Nachdem es in Sindlingen keinen Fotografen für Pass- und Familienfotos mehr gab, erweiterte er sein Angebot entsprechend. Ältere Bürger sind ihm dankbar dafür, dass er bei Bedarf zu ihnen kommt und sie zuhause fotografiert. „Bewerbungsbilder, Hochzeitsfotos – ich decke alles ab“, sagt Staab. Gleichzeitig lässt er es in der Werbe- und Industriefotografie langsamer angehen: „Wir aquirieren keine neuen Kunden mehr“, sagt er. In einem Alter, in dem andere längst im Ruhestand sind, will er sich ein wenig mehr Zeit für seine Hobbys nehmen. Das sind vor allem eine Sammlung von Märklin-Eisenbahnen, Radfahren und das Interesse an Lokalgeschichte, das er als Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins pflegt.
Gleichwohl denkt er noch lange nicht ans Aufhören. „Das Fotografieren macht Spaß und hält fit, auch geistig“, sagt er.
Wer seine Dienste in Anspruch nehmen möchte, ruft einfach an und vereinbart einen Termin mit ihm: Telefon (069) 37 21 45, mobil: 0152 01 77 67 53. hn